"seyn und Wohlstand der gantzen Welt verdient; "mit einem Wort: sie ist dem ewigen GOtt, dem "Schöpfer Himmels und der Erden, höchst-ange- "nehm."
Daher auch Satanas wider sie höchst-entbrannt ist, und alle seine Macht und List und Zorn wider sie richtet; weil er gar wohl weiß, wie unsäglichen Schaden er einer Stadt, Land und Volcke anthun, und was er für eine jämmerliche Verwüstung dar- innen anrichten kann, wenn er nur erst die Keusch- heit hat ruiniret, und aus demselben Volcke und Orte gleichsam ausgerottet. Daher ist es durch- aus kein Wunder, daß die Kriege wider die Un- keuschheit so schwer und gefährlich, ja vor andern gewaltthätig seyn müssen. Denn hier ist man in dem allerheftigsten Feuer der Feinde, und hat die allerstärckste und allergrausamste Macht derselben wider sich zu Felde. Woraus denn auch im Glau- bensschluß unfehlbar folgen muß: daß man eben hier, eben an diesem gefährlichsten Posten, eben in der gefährlichsten Zeit auch die stärckste Macht GOttes, und die allergetreueste Aufficht und Mut- terpflege seines guten Hirtens haben müsse. Wir haben 2. Chron. 7, 16. sein Wort, ja Hand und Hertz darauf. Jn dieser Absicht und Ueberlegung schreibt der alte Lehrer Beda sehr merckwürdig: "Es ist ein grösseres Wunder, den Zunder und das "tückische Feuer der Unkeuschheit aus den Seelen "und Leibern gäntzlich auszurotten, als die unsau- "beren Geister aus den Leibern der Besessenen aus- "zutreiben. Man braucht eine weit höhere Kraft "und grössere Gnade (der Rechtfertigung und Hei- "ligung) dazu, die zu innerst im Busen brennende "Lust auszulöschen, als die leichtfertigen Tücken "und Bosheiten der Teufel, die uns von aussen an-
"fallen,
Anhang zum dritten Theil,
„ſeyn und Wohlſtand der gantzen Welt verdient; „mit einem Wort: ſie iſt dem ewigen GOtt, dem „Schoͤpfer Himmels und der Erden, hoͤchſt-ange- „nehm.‟
Daher auch Satanas wider ſie hoͤchſt-entbrannt iſt, und alle ſeine Macht und Liſt und Zorn wider ſie richtet; weil er gar wohl weiß, wie unſaͤglichen Schaden er einer Stadt, Land und Volcke anthun, und was er fuͤr eine jaͤmmerliche Verwuͤſtung dar- innen anrichten kann, wenn er nur erſt die Keuſch- heit hat ruiniret, und aus demſelben Volcke und Orte gleichſam ausgerottet. Daher iſt es durch- aus kein Wunder, daß die Kriege wider die Un- keuſchheit ſo ſchwer und gefaͤhrlich, ja vor andern gewaltthaͤtig ſeyn muͤſſen. Denn hier iſt man in dem allerheftigſten Feuer der Feinde, und hat die allerſtaͤrckſte und allergrauſamſte Macht derſelben wider ſich zu Felde. Woraus denn auch im Glau- bensſchluß unfehlbar folgen muß: daß man eben hier, eben an dieſem gefaͤhrlichſten Poſten, eben in der gefaͤhrlichſten Zeit auch die ſtaͤrckſte Macht GOttes, und die allergetreueſte Aufficht und Mut- terpflege ſeines guten Hirtens haben muͤſſe. Wir haben 2. Chron. 7, 16. ſein Wort, ja Hand und Hertz darauf. Jn dieſer Abſicht und Ueberlegung ſchreibt der alte Lehrer Beda ſehr merckwuͤrdig: „Es iſt ein groͤſſeres Wunder, den Zunder und das „tuͤckiſche Feuer der Unkeuſchheit aus den Seelen „und Leibern gaͤntzlich auszurotten, als die unſau- „beren Geiſter aus den Leibern der Beſeſſenen aus- „zutreiben. Man braucht eine weit hoͤhere Kraft „und groͤſſere Gnade (der Rechtfertigung und Hei- „ligung) dazu, die zu innerſt im Buſen brennende „Luſt auszuloͤſchen, als die leichtfertigen Tuͤcken „und Bosheiten der Teufel, die uns von auſſen an-
„fallen,
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Anhang zum dritten Theil,
„ſeyn und Wohlſtand der gantzen Welt verdient;
„mit einem Wort: ſie iſt dem ewigen GOtt, dem
„Schoͤpfer Himmels und der Erden, hoͤchſt-ange-
„nehm.‟
Daher auch Satanas wider ſie hoͤchſt-entbrannt
iſt, und alle ſeine Macht und Liſt und Zorn wider ſie
richtet; weil er gar wohl weiß, wie unſaͤglichen
Schaden er einer Stadt, Land und Volcke anthun,
und was er fuͤr eine jaͤmmerliche Verwuͤſtung dar-
innen anrichten kann, wenn er nur erſt die Keuſch-
heit hat ruiniret, und aus demſelben Volcke und
Orte gleichſam ausgerottet. Daher iſt es durch-
aus kein Wunder, daß die Kriege wider die Un-
keuſchheit ſo ſchwer und gefaͤhrlich, ja vor andern
gewaltthaͤtig ſeyn muͤſſen. Denn hier iſt man in
dem allerheftigſten Feuer der Feinde, und hat die
allerſtaͤrckſte und allergrauſamſte Macht derſelben
wider ſich zu Felde. Woraus denn auch im Glau-
bensſchluß unfehlbar folgen muß: daß man eben
hier, eben an dieſem gefaͤhrlichſten Poſten, eben in
der gefaͤhrlichſten Zeit auch die ſtaͤrckſte Macht
GOttes, und die allergetreueſte Aufficht und Mut-
terpflege ſeines guten Hirtens haben muͤſſe. Wir
haben 2. Chron. 7, 16. ſein Wort, ja Hand und
Hertz darauf. Jn dieſer Abſicht und Ueberlegung
ſchreibt der alte Lehrer Beda ſehr merckwuͤrdig:
„Es iſt ein groͤſſeres Wunder, den Zunder und das
„tuͤckiſche Feuer der Unkeuſchheit aus den Seelen
„und Leibern gaͤntzlich auszurotten, als die unſau-
„beren Geiſter aus den Leibern der Beſeſſenen aus-
„zutreiben. Man braucht eine weit hoͤhere Kraft
„und groͤſſere Gnade (der Rechtfertigung und Hei-
„ligung) dazu, die zu innerſt im Buſen brennende
„Luſt auszuloͤſchen, als die leichtfertigen Tuͤcken
„und Bosheiten der Teufel, die uns von auſſen an-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/738>, abgerufen am 22.11.2024.
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