den Gesalbten und seine Kirche behaupten zu kön- nen, wozu sie erboßt und unverschämt genug ist.
Ein jämmerliches Vorspiel dessen haben wir an David. Kaum hatte er die Verheissung vom Meßia empfangen und von dessen Vorbild, dem herrlichen Friedens-Reich seines Sohnes und Nach- folgers in der Regierung: so ward er vom Hu- rengeist auf dessen Grund und Boden, nemlich im Müßiggang noch ertappet, just da er der Erfül- lung allbereit gantz nahe gekommen war. Ohne Zweifel wolte dadurch diese arge, schlüpfrige Schlange die Verheissung wo nicht gar vereiteln, doch wenigstens aufhalten. GOtt aber, der aus Nacht Tag, aus Finsterniß Licht, und aus Gifft köstliche Artzney ziehen kann, der wandte es dem Teufel zu Trotz also, daß eben aus Bathseba ein Salomo geboren ward: damit aller Ruhm gött- licher Barmhertzigkeit rein bleibe, und man im gantzen Reich Christi erkenne, daß die Verheis- sung aus Gnaden geschehen sey, und nicht aus den Wercken. Mithin kam die ewige Liebe den- noch zu ihrem Zweck, und GOtt führte nach Be- weisung seiner Heiligkeit durch harte Züchtigun- gen seinen Rath gleichwol herrlich aus.
Hieher gehöret die Weissagung auf das Ende der Tage des Neuen Testaments. Joel. 3, 18. Es wird eine Quelle vom Hause des HErrn her- aus gehen und das Thal Sittim wässern. Wann die Kirche ihre beschwerliche Reise durch die Wüste dieser Welt fast zu Ende gebracht, und sie nunmehro nahe beym Lande Canaan ist: so wird der Drach sein letztes versuchen, und sie zum unreinen greulichen Sündenthal machen wollen; also daß man fast keinen Artickel und kein Wort GOttes mehr glauben wird. Luc. 18, 8. Nach-
dem
Anhang zum dritten Theil,
den Geſalbten und ſeine Kirche behaupten zu koͤn- nen, wozu ſie erboßt und unverſchaͤmt genug iſt.
Ein jaͤmmerliches Vorſpiel deſſen haben wir an David. Kaum hatte er die Verheiſſung vom Meßia empfangen und von deſſen Vorbild, dem herrlichen Friedens-Reich ſeines Sohnes und Nach- folgers in der Regierung: ſo ward er vom Hu- rengeiſt auf deſſen Grund und Boden, nemlich im Muͤßiggang noch ertappet, juſt da er der Erfuͤl- lung allbereit gantz nahe gekommen war. Ohne Zweifel wolte dadurch dieſe arge, ſchluͤpfrige Schlange die Verheiſſung wo nicht gar vereiteln, doch wenigſtens aufhalten. GOtt aber, der aus Nacht Tag, aus Finſterniß Licht, und aus Gifft koͤſtliche Artzney ziehen kann, der wandte es dem Teufel zu Trotz alſo, daß eben aus Bathſeba ein Salomo geboren ward: damit aller Ruhm goͤtt- licher Barmhertzigkeit rein bleibe, und man im gantzen Reich Chriſti erkenne, daß die Verheiſ- ſung aus Gnaden geſchehen ſey, und nicht aus den Wercken. Mithin kam die ewige Liebe den- noch zu ihrem Zweck, und GOtt fuͤhrte nach Be- weiſung ſeiner Heiligkeit durch harte Zuͤchtigun- gen ſeinen Rath gleichwol herrlich aus.
Hieher gehoͤret die Weiſſagung auf das Ende der Tage des Neuen Teſtaments. Joel. 3, 18. Es wird eine Quelle vom Hauſe des HErrn her- aus gehen und das Thal Sittim waͤſſern. Wann die Kirche ihre beſchwerliche Reiſe durch die Wuͤſte dieſer Welt faſt zu Ende gebracht, und ſie nunmehro nahe beym Lande Canaan iſt: ſo wird der Drach ſein letztes verſuchen, und ſie zum unreinen greulichen Suͤndenthal machen wollen; alſo daß man faſt keinen Artickel und kein Wort GOttes mehr glauben wird. Luc. 18, 8. Nach-
dem
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Anhang zum dritten Theil,
den Geſalbten und ſeine Kirche behaupten zu koͤn-
nen, wozu ſie erboßt und unverſchaͤmt genug iſt.
Ein jaͤmmerliches Vorſpiel deſſen haben wir
an David. Kaum hatte er die Verheiſſung vom
Meßia empfangen und von deſſen Vorbild, dem
herrlichen Friedens-Reich ſeines Sohnes und Nach-
folgers in der Regierung: ſo ward er vom Hu-
rengeiſt auf deſſen Grund und Boden, nemlich
im Muͤßiggang noch ertappet, juſt da er der Erfuͤl-
lung allbereit gantz nahe gekommen war. Ohne
Zweifel wolte dadurch dieſe arge, ſchluͤpfrige
Schlange die Verheiſſung wo nicht gar vereiteln,
doch wenigſtens aufhalten. GOtt aber, der aus
Nacht Tag, aus Finſterniß Licht, und aus Gifft
koͤſtliche Artzney ziehen kann, der wandte es dem
Teufel zu Trotz alſo, daß eben aus Bathſeba ein
Salomo geboren ward: damit aller Ruhm goͤtt-
licher Barmhertzigkeit rein bleibe, und man im
gantzen Reich Chriſti erkenne, daß die Verheiſ-
ſung aus Gnaden geſchehen ſey, und nicht aus
den Wercken. Mithin kam die ewige Liebe den-
noch zu ihrem Zweck, und GOtt fuͤhrte nach Be-
weiſung ſeiner Heiligkeit durch harte Zuͤchtigun-
gen ſeinen Rath gleichwol herrlich aus.
Hieher gehoͤret die Weiſſagung auf das Ende
der Tage des Neuen Teſtaments. Joel. 3, 18. Es
wird eine Quelle vom Hauſe des HErrn her-
aus gehen und das Thal Sittim waͤſſern.
Wann die Kirche ihre beſchwerliche Reiſe durch
die Wuͤſte dieſer Welt faſt zu Ende gebracht, und
ſie nunmehro nahe beym Lande Canaan iſt: ſo
wird der Drach ſein letztes verſuchen, und ſie zum
unreinen greulichen Suͤndenthal machen wollen;
alſo daß man faſt keinen Artickel und kein Wort
GOttes mehr glauben wird. Luc. 18, 8. Nach-
dem
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/684>, abgerufen am 23.11.2024.
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