zäumet, durch Enthaltung von allem Ueberfluß und Unzucht, der liebet ihn recht als ein kluger feiner Mann. Wer im Gegentheil der Geilheit (so wenig als es ist) nachhenget: der ist ein Stock- narr, und rüstet seinen Leib zum höllischen unaus- löschlichen Feuer und Schmach. Nun wissen wir die Lehre alle von der künftigen Auferstehung: wer aber den heiligen Geist nicht zu seinem Füh- rer hat, der wird nimmermehr daraus grundgut, keusch, züchtig und heilig. Komt der unsaubere Geist und erreget die Fantafie und das Geblüte: so ist aller der geheimnißreichen Wahrheiten in einem Huy vergessen, und sie machen nicht mehr Eindruck als ein gemahltes Papier, weil der rechte Erin- nerer und Lehrer, der heilige Geist nicht im Her- tzen Meister ist. Eben wie die thörichten Jung- frauen vieles zu singen und zu sagen wusten, von des Lammes Hochzeit; weil es ihnen aber am Oel des heiligen Geistes gebrach: so vergassen sie bey allem ihrem Wissen, Hören, Lesen und guter Ver- traulichkeit mit den Klugen, der rechten Zuberei- tung auf die Zukunfft des Bräutigams und der Wachsamkeit. So gehts mit allen und jeden Be- wegungsgründen und Anweisungen, wann der heilige Geist nicht um einen tieffen Eindruck er- sucht wird, ins Hertz und Leben.
8) Er erin- nert uns des jüng- sten Ge- richts.
VIII. Der heilige Geist läßt uns auch das jüngste Gericht nicht in Vergessung setzen, an welchem ein jeglicher empfahen wird, was er an seinem NB.Leibe gehandelt hat. 2 Cor. 5, 10. 1 Pet. 4, 3-9. Daß alsdann ein sonderbar schrecklicher Zorn vom Himmel über unkeusche geoffenbaret werden solle: zeiget die erste Welt, Sodom und Gomorra. 2 Pet. 2, 5-10. Und weil die schändlichen Dinge unkeuscher Menschen mei-
stens
Anhang zum dritten Theil,
zaͤumet, durch Enthaltung von allem Ueberfluß und Unzucht, der liebet ihn recht als ein kluger feiner Mann. Wer im Gegentheil der Geilheit (ſo wenig als es iſt) nachhenget: der iſt ein Stock- narr, und ruͤſtet ſeinen Leib zum hoͤlliſchen unaus- loͤſchlichen Feuer und Schmach. Nun wiſſen wir die Lehre alle von der kuͤnftigen Auferſtehung: wer aber den heiligen Geiſt nicht zu ſeinem Fuͤh- rer hat, der wird nimmermehr daraus grundgut, keuſch, zuͤchtig und heilig. Komt der unſaubere Geiſt und erreget die Fantafie und das Gebluͤte: ſo iſt aller der geheimnißreichen Wahrheiten in einem Huy vergeſſen, und ſie machen nicht mehr Eindruck als ein gemahltes Papier, weil der rechte Erin- nerer und Lehrer, der heilige Geiſt nicht im Her- tzen Meiſter iſt. Eben wie die thoͤrichten Jung- frauen vieles zu ſingen und zu ſagen wuſten, von des Lammes Hochzeit; weil es ihnen aber am Oel des heiligen Geiſtes gebrach: ſo vergaſſen ſie bey allem ihrem Wiſſen, Hoͤren, Leſen und guter Ver- traulichkeit mit den Klugen, der rechten Zuberei- tung auf die Zukunfft des Braͤutigams und der Wachſamkeit. So gehts mit allen und jeden Be- wegungsgruͤnden und Anweiſungen, wann der heilige Geiſt nicht um einen tieffen Eindruck er- ſucht wird, ins Hertz und Leben.
8) Er erin- nert uns des juͤng- ſten Ge- richts.
VIII. Der heilige Geiſt laͤßt uns auch das juͤngſte Gericht nicht in Vergeſſung ſetzen, an welchem ein jeglicher empfahen wird, was er an ſeinem NB.Leibe gehandelt hat. 2 Cor. 5, 10. 1 Pet. 4, 3-9. Daß alsdann ein ſonderbar ſchrecklicher Zorn vom Himmel uͤber unkeuſche geoffenbaret werden ſolle: zeiget die erſte Welt, Sodom und Gomorra. 2 Pet. 2, 5-10. Und weil die ſchaͤndlichen Dinge unkeuſcher Menſchen mei-
ſtens
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[626/0646]
Anhang zum dritten Theil,
zaͤumet, durch Enthaltung von allem Ueberfluß
und Unzucht, der liebet ihn recht als ein kluger
feiner Mann. Wer im Gegentheil der Geilheit
(ſo wenig als es iſt) nachhenget: der iſt ein Stock-
narr, und ruͤſtet ſeinen Leib zum hoͤlliſchen unaus-
loͤſchlichen Feuer und Schmach. Nun wiſſen wir
die Lehre alle von der kuͤnftigen Auferſtehung:
wer aber den heiligen Geiſt nicht zu ſeinem Fuͤh-
rer hat, der wird nimmermehr daraus grundgut,
keuſch, zuͤchtig und heilig. Komt der unſaubere Geiſt
und erreget die Fantafie und das Gebluͤte: ſo iſt
aller der geheimnißreichen Wahrheiten in einem
Huy vergeſſen, und ſie machen nicht mehr Eindruck
als ein gemahltes Papier, weil der rechte Erin-
nerer und Lehrer, der heilige Geiſt nicht im Her-
tzen Meiſter iſt. Eben wie die thoͤrichten Jung-
frauen vieles zu ſingen und zu ſagen wuſten, von
des Lammes Hochzeit; weil es ihnen aber am Oel
des heiligen Geiſtes gebrach: ſo vergaſſen ſie bey
allem ihrem Wiſſen, Hoͤren, Leſen und guter Ver-
traulichkeit mit den Klugen, der rechten Zuberei-
tung auf die Zukunfft des Braͤutigams und der
Wachſamkeit. So gehts mit allen und jeden Be-
wegungsgruͤnden und Anweiſungen, wann der
heilige Geiſt nicht um einen tieffen Eindruck er-
ſucht wird, ins Hertz und Leben.
VIII.
Der heilige Geiſt laͤßt uns auch das
juͤngſte Gericht nicht in Vergeſſung ſetzen, an
welchem ein jeglicher empfahen wird, was er an
ſeinem NB. Leibe gehandelt hat. 2 Cor. 5, 10.
1 Pet. 4, 3-9. Daß alsdann ein ſonderbar
ſchrecklicher Zorn vom Himmel uͤber unkeuſche
geoffenbaret werden ſolle: zeiget die erſte Welt,
Sodom und Gomorra. 2 Pet. 2, 5-10. Und weil
die ſchaͤndlichen Dinge unkeuſcher Menſchen mei-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/646>, abgerufen am 25.11.2024.
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