ein zum Tode verdammter Uebelthäter. Psal. 32, 1. Esth. 7, 8. Röm. 8, 3.
3) Er leget die heilige Schrift aus.
III.Jst das Amt des heiligen Geistes, daß er ein Ausleger der heiligen Schrifft sey, und GOt- tes Gesetz in unsere Hertzen hinein schreibe: ohne welche einprägende GOtteskraft keine Vorstellung zureichet, in der Versuchungsstunde. Er ist der Wasserbach, ohne dessen Einfluß der Baum keine Frucht trägt ins Himmelreich, mithin auch nicht die Keuschheit Psalm. 1. erst in seiner Hand sind die himmlischen Wahrheiten scharffe Pfeile, Psalm. 45. ein zweyschneidiges Schwert, Hebr. 4. und blitzende Donnerschläge. 4 Mos. 19. Kraft solches seines Lehramtes gibt der heilige Geist Augen zu se- hen
1) Wie so hochnöthig, schön und anständig die Keuschheit sey: eine Englische Tugend, die uns diesen reinen und gläntzenden Einwohnern des Thrones GOttes ähnlich macht. Luc. 20, 35. 36. Wie lustig und lieblich es sey die reitzende Lust zu ersticken; wie mancher Angst und Gewissensunruh man da- durch entgehe; welch eine unsägliche Gemüthsruhe in GOtt und heilige Freude es sey, seine angenehm- ste Paßion aus Liebe zu JEsu verläugnet, besieget und erwürget zu haben: wie doch das Vögelein so wohlgemuth singe, wann es dem Strick des Vog- lers entgangen! Psalm. 124.
2) Siehet das Hertz im Gnadenlicht des heili- gen Geistes, wie so heilig, majestätisch, nützlich, selig der Wille GOttes sey, der Vollmacht hat uns alles abzuschneiden und zu verbieten. 1 Thes. 4, 3. 4. 5. Hier neiget der heilige Geist den neuge- schaffenen Willen, daß er tausendmal mehr Süßig- keit und Vergnügung im Gehorsam gegen GOtt
schme-
Anhang zum dritten Theil,
ein zum Tode verdammter Uebelthaͤter. Pſal. 32, 1. Eſth. 7, 8. Roͤm. 8, 3.
3) Er leget die heilige Schrift aus.
III.Jſt das Amt des heiligen Geiſtes, daß er ein Ausleger der heiligen Schrifft ſey, und GOt- tes Geſetz in unſere Hertzen hinein ſchreibe: ohne welche einpraͤgende GOtteskraft keine Vorſtellung zureichet, in der Verſuchungsſtunde. Er iſt der Waſſerbach, ohne deſſen Einfluß der Baum keine Frucht traͤgt ins Himmelreich, mithin auch nicht die Keuſchheit Pſalm. 1. erſt in ſeiner Hand ſind die himmliſchen Wahrheiten ſcharffe Pfeile, Pſalm. 45. ein zweyſchneidiges Schwert, Hebr. 4. und blitzende Donnerſchlaͤge. 4 Moſ. 19. Kraft ſolches ſeines Lehramtes gibt der heilige Geiſt Augen zu ſe- hen
1) Wie ſo hochnoͤthig, ſchoͤn und anſtaͤndig die Keuſchheit ſey: eine Engliſche Tugend, die uns dieſen reinen und glaͤntzenden Einwohnern des Thrones GOttes aͤhnlich macht. Luc. 20, 35. 36. Wie luſtig und lieblich es ſey die reitzende Luſt zu erſticken; wie mancher Angſt und Gewiſſensunruh man da- durch entgehe; welch eine unſaͤgliche Gemuͤthsruhe in GOtt und heilige Freude es ſey, ſeine angenehm- ſte Paßion aus Liebe zu JEſu verlaͤugnet, beſieget und erwuͤrget zu haben: wie doch das Voͤgelein ſo wohlgemuth ſinge, wann es dem Strick des Vog- lers entgangen! Pſalm. 124.
2) Siehet das Hertz im Gnadenlicht des heili- gen Geiſtes, wie ſo heilig, majeſtaͤtiſch, nuͤtzlich, ſelig der Wille GOttes ſey, der Vollmacht hat uns alles abzuſchneiden und zu verbieten. 1 Theſ. 4, 3. 4. 5. Hier neiget der heilige Geiſt den neuge- ſchaffenen Willen, daß er tauſendmal mehr Suͤßig- keit und Vergnuͤgung im Gehorſam gegen GOtt
ſchme-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0636"n="616"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Anhang zum dritten Theil,</hi></fw><lb/>
ein zum Tode verdammter Uebelthaͤter. Pſal. 32, 1.<lb/>
Eſth. 7, 8. Roͤm. 8, 3.</p><lb/><noteplace="left">3) Er leget<lb/>
die heilige<lb/>
Schrift<lb/>
aus.</note><lb/><p><hirendition="#aq">III.</hi>Jſt das Amt des heiligen Geiſtes, <hirendition="#fr">daß er<lb/>
ein Ausleger der heiligen Schrifft ſey,</hi> und GOt-<lb/>
tes Geſetz in unſere Hertzen hinein ſchreibe: ohne<lb/>
welche einpraͤgende GOtteskraft keine Vorſtellung<lb/>
zureichet, in der Verſuchungsſtunde. Er iſt der<lb/>
Waſſerbach, ohne deſſen Einfluß der Baum keine<lb/>
Frucht traͤgt ins Himmelreich, mithin auch nicht<lb/>
die Keuſchheit Pſalm. 1. erſt in ſeiner Hand ſind die<lb/>
himmliſchen Wahrheiten ſcharffe Pfeile, Pſalm.<lb/>
45. ein zweyſchneidiges Schwert, Hebr. 4. und<lb/>
blitzende Donnerſchlaͤge. 4 Moſ. 19. Kraft ſolches<lb/>ſeines Lehramtes gibt der heilige Geiſt Augen zu ſe-<lb/>
hen</p><lb/><p>1) Wie ſo <hirendition="#fr">hochnoͤthig, ſchoͤn und anſtaͤndig<lb/>
die Keuſchheit ſey:</hi> eine Engliſche Tugend, die uns<lb/>
dieſen reinen und glaͤntzenden Einwohnern des<lb/>
Thrones GOttes aͤhnlich macht. Luc. 20, 35. 36. Wie<lb/>
luſtig und lieblich es ſey die reitzende Luſt zu erſticken;<lb/>
wie mancher Angſt und Gewiſſensunruh man da-<lb/>
durch entgehe; welch eine unſaͤgliche Gemuͤthsruhe<lb/>
in GOtt und heilige Freude es ſey, ſeine angenehm-<lb/>ſte Paßion aus Liebe zu JEſu verlaͤugnet, beſieget<lb/>
und erwuͤrget zu haben: wie doch das Voͤgelein ſo<lb/>
wohlgemuth ſinge, wann es dem Strick des Vog-<lb/>
lers entgangen! Pſalm. 124.</p><lb/><p>2) Siehet das Hertz im Gnadenlicht des heili-<lb/>
gen Geiſtes, wie <hirendition="#fr">ſo heilig, majeſtaͤtiſch, nuͤtzlich,<lb/>ſelig der Wille GOttes ſey,</hi> der Vollmacht hat<lb/>
uns alles abzuſchneiden und zu verbieten. 1 Theſ.<lb/>
4, 3. 4. 5. Hier neiget der heilige Geiſt den neuge-<lb/>ſchaffenen Willen, daß er tauſendmal mehr Suͤßig-<lb/>
keit und Vergnuͤgung im Gehorſam gegen GOtt<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchme-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[616/0636]
Anhang zum dritten Theil,
ein zum Tode verdammter Uebelthaͤter. Pſal. 32, 1.
Eſth. 7, 8. Roͤm. 8, 3.
III.Jſt das Amt des heiligen Geiſtes, daß er
ein Ausleger der heiligen Schrifft ſey, und GOt-
tes Geſetz in unſere Hertzen hinein ſchreibe: ohne
welche einpraͤgende GOtteskraft keine Vorſtellung
zureichet, in der Verſuchungsſtunde. Er iſt der
Waſſerbach, ohne deſſen Einfluß der Baum keine
Frucht traͤgt ins Himmelreich, mithin auch nicht
die Keuſchheit Pſalm. 1. erſt in ſeiner Hand ſind die
himmliſchen Wahrheiten ſcharffe Pfeile, Pſalm.
45. ein zweyſchneidiges Schwert, Hebr. 4. und
blitzende Donnerſchlaͤge. 4 Moſ. 19. Kraft ſolches
ſeines Lehramtes gibt der heilige Geiſt Augen zu ſe-
hen
1) Wie ſo hochnoͤthig, ſchoͤn und anſtaͤndig
die Keuſchheit ſey: eine Engliſche Tugend, die uns
dieſen reinen und glaͤntzenden Einwohnern des
Thrones GOttes aͤhnlich macht. Luc. 20, 35. 36. Wie
luſtig und lieblich es ſey die reitzende Luſt zu erſticken;
wie mancher Angſt und Gewiſſensunruh man da-
durch entgehe; welch eine unſaͤgliche Gemuͤthsruhe
in GOtt und heilige Freude es ſey, ſeine angenehm-
ſte Paßion aus Liebe zu JEſu verlaͤugnet, beſieget
und erwuͤrget zu haben: wie doch das Voͤgelein ſo
wohlgemuth ſinge, wann es dem Strick des Vog-
lers entgangen! Pſalm. 124.
2) Siehet das Hertz im Gnadenlicht des heili-
gen Geiſtes, wie ſo heilig, majeſtaͤtiſch, nuͤtzlich,
ſelig der Wille GOttes ſey, der Vollmacht hat
uns alles abzuſchneiden und zu verbieten. 1 Theſ.
4, 3. 4. 5. Hier neiget der heilige Geiſt den neuge-
ſchaffenen Willen, daß er tauſendmal mehr Suͤßig-
keit und Vergnuͤgung im Gehorſam gegen GOtt
ſchme-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/636>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.