Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.Anhang zum dritten Theil, Hertzensgebet GOtt aufgeopfert wird, daß Er ihrdoch eine feine Seele schencken, und sie mit dem heiligen Geist erfüllen wolle. Leben die Eltern in einem üppigen Muthwillen, fürnehmlich in der Zeit der Schwangerschafft: so wird der Leibes- frucht ein gleicher Sinn und Art eingepräget. Mithin wird die Welt nicht mit Bildern JEsu, sondern mit Bildern des Teufels gebauet, der Schlangensamen vermehret, und die Welt mit eingefleischten Teufeln erfüllt: da sonst JEsus der Leibesfrucht gottsfürchtiger Eheleute seinen heili- gen Geist als den himmlischen Samen zur göttli- chen Natur schon im Mutterleibe gnädiglich mit- theilen, und also den Grund zur neuen Geburt le- gen will, so er anders drum ersucht wird. 3) Bey der heiligen Tauffe gehet es grausam leichtsinnig her. Selten werden Taufpaten erwehlet, die im Bund und Freundschaft mit GOtt stehen, und für das Kind ernstlich und hertzlich beten können. 4) Uebergiebt man die Kinder öfters leichtferti- gen Hurenbälgen zu säugen; da dann ihre wilde, freche und unzüchtige Art in sie hinübergehet. Christliche Mütter suchen dagegen ihren Hertzens- kindern in viel tausend Seuftzern und heiligen Ge- dancken mit der Milch die Liebe GOttes und Chri- sti einzuflössen, wie die Mütter Mosis, Johan- nis, Samuels und Jsaacs. Sara war traun eine gewaltig vornehme Frau: dachte aber gleich- wol an keine Amme. 1 Mos. 21, 7. Sind die Kin- der zu ihren Jahren gelanget, so kommt dieses ein- reissende Laster ferner her II. II. Jsts diegrobe Un- wissenheit. Von der Unwissenheit und Verfinste- (es
Anhang zum dritten Theil, Hertzensgebet GOtt aufgeopfert wird, daß Er ihrdoch eine feine Seele ſchencken, und ſie mit dem heiligen Geiſt erfuͤllen wolle. Leben die Eltern in einem uͤppigen Muthwillen, fuͤrnehmlich in der Zeit der Schwangerſchafft: ſo wird der Leibes- frucht ein gleicher Sinn und Art eingepraͤget. Mithin wird die Welt nicht mit Bildern JEſu, ſondern mit Bildern des Teufels gebauet, der Schlangenſamen vermehret, und die Welt mit eingefleiſchten Teufeln erfuͤllt: da ſonſt JEſus der Leibesfrucht gottsfuͤrchtiger Eheleute ſeinen heili- gen Geiſt als den himmliſchen Samen zur goͤttli- chen Natur ſchon im Mutterleibe gnaͤdiglich mit- theilen, und alſo den Grund zur neuen Geburt le- gen will, ſo er anders drum erſucht wird. 3) Bey der heiligen Tauffe gehet es grauſam leichtſinnig her. Selten werden Taufpaten erwehlet, die im Bund und Freundſchaft mit GOtt ſtehen, und fuͤr das Kind ernſtlich und hertzlich beten koͤnnen. 4) Uebergiebt man die Kinder oͤfters leichtferti- gen Hurenbaͤlgen zu ſaͤugen; da dann ihre wilde, freche und unzuͤchtige Art in ſie hinuͤbergehet. Chriſtliche Muͤtter ſuchen dagegen ihren Hertzens- kindern in viel tauſend Seuftzern und heiligen Ge- dancken mit der Milch die Liebe GOttes und Chri- ſti einzufloͤſſen, wie die Muͤtter Moſis, Johan- nis, Samuels und Jſaacs. Sara war traun eine gewaltig vornehme Frau: dachte aber gleich- wol an keine Amme. 1 Moſ. 21, 7. Sind die Kin- der zu ihren Jahren gelanget, ſo kommt dieſes ein- reiſſende Laſter ferner her II. II. Jſts diegrobe Un- wiſſenheit. Von der Unwiſſenheit und Verfinſte- (es
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Anhang zum dritten Theil,
Hertzensgebet GOtt aufgeopfert wird, daß Er ihr
doch eine feine Seele ſchencken, und ſie mit dem
heiligen Geiſt erfuͤllen wolle. Leben die Eltern
in einem uͤppigen Muthwillen, fuͤrnehmlich in der
Zeit der Schwangerſchafft: ſo wird der Leibes-
frucht ein gleicher Sinn und Art eingepraͤget.
Mithin wird die Welt nicht mit Bildern JEſu,
ſondern mit Bildern des Teufels gebauet, der
Schlangenſamen vermehret, und die Welt mit
eingefleiſchten Teufeln erfuͤllt: da ſonſt JEſus der
Leibesfrucht gottsfuͤrchtiger Eheleute ſeinen heili-
gen Geiſt als den himmliſchen Samen zur goͤttli-
chen Natur ſchon im Mutterleibe gnaͤdiglich mit-
theilen, und alſo den Grund zur neuen Geburt le-
gen will, ſo er anders drum erſucht wird. 3) Bey
der heiligen Tauffe gehet es grauſam leichtſinnig
her. Selten werden Taufpaten erwehlet, die im
Bund und Freundſchaft mit GOtt ſtehen, und fuͤr
das Kind ernſtlich und hertzlich beten koͤnnen.
4) Uebergiebt man die Kinder oͤfters leichtferti-
gen Hurenbaͤlgen zu ſaͤugen; da dann ihre wilde,
freche und unzuͤchtige Art in ſie hinuͤbergehet.
Chriſtliche Muͤtter ſuchen dagegen ihren Hertzens-
kindern in viel tauſend Seuftzern und heiligen Ge-
dancken mit der Milch die Liebe GOttes und Chri-
ſti einzufloͤſſen, wie die Muͤtter Moſis, Johan-
nis, Samuels und Jſaacs. Sara war traun
eine gewaltig vornehme Frau: dachte aber gleich-
wol an keine Amme. 1 Moſ. 21, 7. Sind die Kin-
der zu ihren Jahren gelanget, ſo kommt dieſes ein-
reiſſende Laſter ferner her
II.
Von der Unwiſſenheit und Verfinſte-
rung des Verſtandes. Epheſ. 4, 18. Sie wiſſen
nicht, daß alles, was von weitem dazu verleitet,
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