Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.wieder die Unreinigkeit. Sie für viel zu billig und zu vernünftigdazu, daß Sie sich etwa noch von dem ungereim- ten Wahn auf einige Weise solten irre machen lassen, als ob es der Gesundheit nachtheilig seyn dörfte, von dieser leichtfertigen Bosheit plötzlich abzustehen, wenn man ihr lange nach einander ist unterthan gewesen. Denn es ist so weit ge- fehlet, daß dis der Gesundheit schaden solte: daß man vielmehr mit gröster Gewißheit und Freu- digkeit behaupten muß, und aus der gantzen bis- herigen Ausführung überzeugend begreiffen kann, daß man eben durch die völlige Befreyung von dieser Dienstbarkeit seine völlige Gesundheit und die gebührende Munterkeit des Leibes und Ge- müths wieder erlangen kann. Ja noch mehr: Wer in diesem schändlichen Unflat stecken bleibt, und nicht nach Seel und Leib davon gereiniget wird: der möchte alle Artzeneyen und Stär- ckungsmittel verbrauchen und an der Wieder- herstellung seiner Gemüths- und Leibeskräfte flicken und bessern wie er will: so soll er doch nim- mermehr zu einer rechten und gemessenen Stär- cke und Serenität des Lebens gelangen können. Und wer sich durch diese gräuliche Sünde ruini- ret hätte, der kann eben dadurch (und durch- aus auf keine andere Weise) zu den verlor- nen Kräften der Seele und des Leibes wieder gelangen, munter und starck, lebhaft und freu- dig, und zur frölichen Ausrichtung der ihm ob- liegenden Geschäfte wieder tüchtig werden wenn er von diesem elenden Sündendienst gantz und gar errettet wird. Jch will und darf dis nicht aber-
wieder die Unreinigkeit. Sie fuͤr viel zu billig und zu vernuͤnftigdazu, daß Sie ſich etwa noch von dem ungereim- ten Wahn auf einige Weiſe ſolten irre machen laſſen, als ob es der Geſundheit nachtheilig ſeyn doͤrfte, von dieſer leichtfertigen Bosheit ploͤtzlich abzuſtehen, wenn man ihr lange nach einander iſt unterthan geweſen. Denn es iſt ſo weit ge- fehlet, daß dis der Geſundheit ſchaden ſolte: daß man vielmehr mit groͤſter Gewißheit und Freu- digkeit behaupten muß, und aus der gantzen bis- herigen Ausfuͤhrung uͤberzeugend begreiffen kann, daß man eben durch die voͤllige Befreyung von dieſer Dienſtbarkeit ſeine voͤllige Geſundheit und die gebuͤhrende Munterkeit des Leibes und Ge- muͤths wieder erlangen kann. Ja noch mehr: Wer in dieſem ſchaͤndlichen Unflat ſtecken bleibt, und nicht nach Seel und Leib davon gereiniget wird: der moͤchte alle Artzeneyen und Staͤr- ckungsmittel verbrauchen und an der Wieder- herſtellung ſeiner Gemuͤths- und Leibeskraͤfte flicken und beſſern wie er will: ſo ſoll er doch nim- mermehr zu einer rechten und gemeſſenen Staͤr- cke und Serenitaͤt des Lebens gelangen koͤnnen. Und wer ſich durch dieſe graͤuliche Suͤnde ruini- ret haͤtte, der kann eben dadurch (und durch- aus auf keine andere Weiſe) zu den verlor- nen Kraͤften der Seele und des Leibes wieder gelangen, munter und ſtarck, lebhaft und freu- dig, und zur froͤlichen Ausrichtung der ihm ob- liegenden Geſchaͤfte wieder tuͤchtig werden wenn er von dieſem elenden Suͤndendienſt gantz und gar errettet wird. Jch will und darf dis nicht aber-
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wieder die Unreinigkeit.
Sie fuͤr viel zu billig und zu vernuͤnftig
dazu, daß Sie ſich etwa noch von dem ungereim-
ten Wahn auf einige Weiſe ſolten irre machen
laſſen, als ob es der Geſundheit nachtheilig ſeyn
doͤrfte, von dieſer leichtfertigen Bosheit ploͤtzlich
abzuſtehen, wenn man ihr lange nach einander
iſt unterthan geweſen. Denn es iſt ſo weit ge-
fehlet, daß dis der Geſundheit ſchaden ſolte: daß
man vielmehr mit groͤſter Gewißheit und Freu-
digkeit behaupten muß, und aus der gantzen bis-
herigen Ausfuͤhrung uͤberzeugend begreiffen kann,
daß man eben durch die voͤllige Befreyung von
dieſer Dienſtbarkeit ſeine voͤllige Geſundheit und
die gebuͤhrende Munterkeit des Leibes und Ge-
muͤths wieder erlangen kann. Ja noch mehr:
Wer in dieſem ſchaͤndlichen Unflat ſtecken bleibt,
und nicht nach Seel und Leib davon gereiniget
wird: der moͤchte alle Artzeneyen und Staͤr-
ckungsmittel verbrauchen und an der Wieder-
herſtellung ſeiner Gemuͤths- und Leibeskraͤfte
flicken und beſſern wie er will: ſo ſoll er doch nim-
mermehr zu einer rechten und gemeſſenen Staͤr-
cke und Serenitaͤt des Lebens gelangen koͤnnen.
Und wer ſich durch dieſe graͤuliche Suͤnde ruini-
ret haͤtte, der kann eben dadurch (und durch-
aus auf keine andere Weiſe) zu den verlor-
nen Kraͤften der Seele und des Leibes wieder
gelangen, munter und ſtarck, lebhaft und freu-
dig, und zur froͤlichen Ausrichtung der ihm ob-
liegenden Geſchaͤfte wieder tuͤchtig werden wenn
er von dieſem elenden Suͤndendienſt gantz und
gar errettet wird. Jch will und darf dis nicht
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