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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
und ich in euch? Satan! ich rühme mich daraus
mit einem unnachgebenden Muth, wieder dich,
und wieder die gantze Welt: daß mir nichts näher
sey, als mein Erlöser; und daß zwischen uns bey-
den eine weit genauere und festere Verbindung
sey, als zwischen Leib und Seele! Und aus die-
sem unbeweglichen Grunde gloriire ich wieder alle
Teufel und vor iedermann, daß keine Verdam-
mung an mir sey; daß ich gerecht, heilig und se-
lig sey; daß ich GOtt lieb und werth und dir
Satan mit gantzer Seele feind, zuwieder, und
noch darzu erschrecklich sey; und daß weder Tod
noch Leben, weder Engel noch Fürstenthum,
noch Gewalt, weder gegenwärtiges noch zukünf-
tiges, weder hohes noch tieffes, noch keine an-
dere Creatur mich scheiden soll von der Liebe
GOttes, die da ist in Christo JEsu meinem
HErrn. Pfui dich Satan! wie solte ich diese
meine ausnehmende Hoheit und Herrlichkeit so
liederlich verschertzen? wie könte ich mich durch
schnöde Fleischeslust von meinem allerbesten
Freunde so unerträglich undanckbar und unge-
recht loßreissen? wie wolte ich mich seiner süssen
und seligen Gemeinschaft begeben, und mich mit
dem Satan verkuppeln? Solt ich mein Hertz,
das an JEsu hanget, von ihm loßreissen, und
dir ergeben?

O Satan, was nimmst du dir bey einer sol-
chen verfluchten Anforderung aus? wer bist du?
und wie sauber ist deine Gesellschaft? aus mei-
nen Augen sol die Liebe JEsu hervorleuchten,
wie? solte ich sie mit Hurenliebe verunreinigen?

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wieder die Unreinigkeit.
und ich in euch? Satan! ich ruͤhme mich daraus
mit einem unnachgebenden Muth, wieder dich,
und wieder die gantze Welt: daß mir nichts naͤher
ſey, als mein Erloͤſer; und daß zwiſchen uns bey-
den eine weit genauere und feſtere Verbindung
ſey, als zwiſchen Leib und Seele! Und aus die-
ſem unbeweglichen Grunde gloriire ich wieder alle
Teufel und vor iedermann, daß keine Verdam-
mung an mir ſey; daß ich gerecht, heilig und ſe-
lig ſey; daß ich GOtt lieb und werth und dir
Satan mit gantzer Seele feind, zuwieder, und
noch darzu erſchrecklich ſey; und daß weder Tod
noch Leben, weder Engel noch Fuͤrſtenthum,
noch Gewalt, weder gegenwaͤrtiges noch zukuͤnf-
tiges, weder hohes noch tieffes, noch keine an-
dere Creatur mich ſcheiden ſoll von der Liebe
GOttes, die da iſt in Chriſto JEſu meinem
HErrn. Pfui dich Satan! wie ſolte ich dieſe
meine ausnehmende Hoheit und Herrlichkeit ſo
liederlich verſchertzen? wie koͤnte ich mich durch
ſchnoͤde Fleiſchesluſt von meinem allerbeſten
Freunde ſo unertraͤglich undanckbar und unge-
recht loßreiſſen? wie wolte ich mich ſeiner ſuͤſſen
und ſeligen Gemeinſchaft begeben, und mich mit
dem Satan verkuppeln? Solt ich mein Hertz,
das an JEſu hanget, von ihm loßreiſſen, und
dir ergeben?

O Satan, was nimmſt du dir bey einer ſol-
chen verfluchten Anforderung aus? wer biſt du?
und wie ſauber iſt deine Geſellſchaft? aus mei-
nen Augen ſol die Liebe JEſu hervorleuchten,
wie? ſolte ich ſie mit Hurenliebe verunreinigen?

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[483/0503] wieder die Unreinigkeit. und ich in euch? Satan! ich ruͤhme mich daraus mit einem unnachgebenden Muth, wieder dich, und wieder die gantze Welt: daß mir nichts naͤher ſey, als mein Erloͤſer; und daß zwiſchen uns bey- den eine weit genauere und feſtere Verbindung ſey, als zwiſchen Leib und Seele! Und aus die- ſem unbeweglichen Grunde gloriire ich wieder alle Teufel und vor iedermann, daß keine Verdam- mung an mir ſey; daß ich gerecht, heilig und ſe- lig ſey; daß ich GOtt lieb und werth und dir Satan mit gantzer Seele feind, zuwieder, und noch darzu erſchrecklich ſey; und daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fuͤrſtenthum, noch Gewalt, weder gegenwaͤrtiges noch zukuͤnf- tiges, weder hohes noch tieffes, noch keine an- dere Creatur mich ſcheiden ſoll von der Liebe GOttes, die da iſt in Chriſto JEſu meinem HErrn. Pfui dich Satan! wie ſolte ich dieſe meine ausnehmende Hoheit und Herrlichkeit ſo liederlich verſchertzen? wie koͤnte ich mich durch ſchnoͤde Fleiſchesluſt von meinem allerbeſten Freunde ſo unertraͤglich undanckbar und unge- recht loßreiſſen? wie wolte ich mich ſeiner ſuͤſſen und ſeligen Gemeinſchaft begeben, und mich mit dem Satan verkuppeln? Solt ich mein Hertz, das an JEſu hanget, von ihm loßreiſſen, und dir ergeben? O Satan, was nimmſt du dir bey einer ſol- chen verfluchten Anforderung aus? wer biſt du? und wie ſauber iſt deine Geſellſchaft? aus mei- nen Augen ſol die Liebe JEſu hervorleuchten, wie? ſolte ich ſie mit Hurenliebe verunreinigen? mei- H h 2

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/503>, abgerufen am 22.11.2024.