glaublich viel mehr gesaget; nemlich, daß, weil JEsus für uns gar zur Sünde gemacht, oder für einen höchstsündhaften, gottlosen, verfluch- ten Uebelthäter (für alle Uebelthäter, nomine vicario,) im Gerichte GOttes angenommen, de- clariret und abgestraffet worden ist: so solten und müsten dagegen wir in ihm werden die Ge- rechtigkeit selbst, die vor GOtt gilt, das ist, für höchst unschuldige, ja höchstgerechte Leute im Gerichte GOttes angenommen und dafür decla- riret werden; im gantzen Himmelreich müsse man uns schlechterdings paßiren lassen als Leute, deren Gerechtigkeit vor GOtt gültig, hinläng- lich und unverwerflich ist; und das zwar kraft der ewigen Verträge zwischen dem Vater und dem Sohn, die der heilige Geist in den Ewig- keiten versiegelt, und in der Zeit vor den Augen aller Welt publiciret und bestättiget hat. Se- hen sie da! der gegebene Begrif von der Verge- bung ist dagegen nur noch viel zu klein; und wer ihn in seinem kleinmüthigen Hertzen noch schmälern und vermindern wolte, der würde das gantze allerhöchste Werck der Erlösung, und Aus- söhnung GOttes mit den Menschen, verringern und verdrehen müssen.
Jch will Jhnen dis mit einem angenehmen Glaubensschluß erläutern. Jch sage: GOtt will und kann und darf den bußfertigen und an JE- sum gläubigen Sündern ihre Sünden schlech- terdings nicht mehr zurechnen: denn er hat sei- nen völligen gerechten und heiligen Willen, ihre Sünden hinlänglich abzustraffen, schon völlig
aus-
III. Th. Betr. der Unreinigk. E e
wieder die Unreinigkeit.
glaublich viel mehr geſaget; nemlich, daß, weil JEſus fuͤr uns gar zur Suͤnde gemacht, oder fuͤr einen hoͤchſtſuͤndhaften, gottloſen, verfluch- ten Uebelthaͤter (fuͤr alle Uebelthaͤter, nomine vicario,) im Gerichte GOttes angenommen, de- clariret und abgeſtraffet worden iſt: ſo ſolten und muͤſten dagegen wir in ihm werden die Ge- rechtigkeit ſelbſt, die vor GOtt gilt, das iſt, fuͤr hoͤchſt unſchuldige, ja hoͤchſtgerechte Leute im Gerichte GOttes angenommen und dafuͤr decla- riret werden; im gantzen Himmelreich muͤſſe man uns ſchlechterdings paßiren laſſen als Leute, deren Gerechtigkeit vor GOtt guͤltig, hinlaͤng- lich und unverwerflich iſt; und das zwar kraft der ewigen Vertraͤge zwiſchen dem Vater und dem Sohn, die der heilige Geiſt in den Ewig- keiten verſiegelt, und in der Zeit vor den Augen aller Welt publiciret und beſtaͤttiget hat. Se- hen ſie da! der gegebene Begrif von der Verge- bung iſt dagegen nur noch viel zu klein; und wer ihn in ſeinem kleinmuͤthigen Hertzen noch ſchmaͤlern und vermindern wolte, der wuͤrde das gantze allerhoͤchſte Werck der Erloͤſung, und Aus- ſoͤhnung GOttes mit den Menſchen, verringern und verdrehen muͤſſen.
Jch will Jhnen dis mit einem angenehmen Glaubensſchluß erlaͤutern. Jch ſage: GOtt will und kann und darf den bußfertigen und an JE- ſum glaͤubigen Suͤndern ihre Suͤnden ſchlech- terdings nicht mehr zurechnen: denn er hat ſei- nen voͤlligen gerechten und heiligen Willen, ihre Suͤnden hinlaͤnglich abzuſtraffen, ſchon voͤllig
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III. Th. Betr. der Unreinigk. E e
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wieder die Unreinigkeit.
glaublich viel mehr geſaget; nemlich, daß, weil
JEſus fuͤr uns gar zur Suͤnde gemacht, oder
fuͤr einen hoͤchſtſuͤndhaften, gottloſen, verfluch-
ten Uebelthaͤter (fuͤr alle Uebelthaͤter, nomine
vicario,) im Gerichte GOttes angenommen, de-
clariret und abgeſtraffet worden iſt: ſo ſolten
und muͤſten dagegen wir in ihm werden die Ge-
rechtigkeit ſelbſt, die vor GOtt gilt, das iſt,
fuͤr hoͤchſt unſchuldige, ja hoͤchſtgerechte Leute im
Gerichte GOttes angenommen und dafuͤr decla-
riret werden; im gantzen Himmelreich muͤſſe man
uns ſchlechterdings paßiren laſſen als Leute,
deren Gerechtigkeit vor GOtt guͤltig, hinlaͤng-
lich und unverwerflich iſt; und das zwar kraft
der ewigen Vertraͤge zwiſchen dem Vater und
dem Sohn, die der heilige Geiſt in den Ewig-
keiten verſiegelt, und in der Zeit vor den Augen
aller Welt publiciret und beſtaͤttiget hat. Se-
hen ſie da! der gegebene Begrif von der Verge-
bung iſt dagegen nur noch viel zu klein; und
wer ihn in ſeinem kleinmuͤthigen Hertzen noch
ſchmaͤlern und vermindern wolte, der wuͤrde das
gantze allerhoͤchſte Werck der Erloͤſung, und Aus-
ſoͤhnung GOttes mit den Menſchen, verringern
und verdrehen muͤſſen.
Jch will Jhnen dis mit einem angenehmen
Glaubensſchluß erlaͤutern. Jch ſage: GOtt will
und kann und darf den bußfertigen und an JE-
ſum glaͤubigen Suͤndern ihre Suͤnden ſchlech-
terdings nicht mehr zurechnen: denn er hat ſei-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/453>, abgerufen am 25.11.2024.
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