GOtt so subtil und künstlich, dazu so mancherley und vielfältig, end- lich auch so verborgen gemacht, und sie gleichsam hinter so viele Schlösser auf beyden Seiten des Leibes ver- stecket, daß man handgreiflich mer- cken kann, es müsse ein theures depositum darin seyn, welches bis zu der von GOtt gesetzten Zeit und Absicht zu bewahren ist.
SEchserley Gefässe hat der heilige undErweis. weise Schöpfer dazu verordnet, in welchen dieser Lebensbalsam zube- reitet würde; und sechserley andere, die die Zubereitung fördern. Zur Ver- wahrung und festen Verschliessung des- selben aber, bis sein Gebrauch nöthig ist, hat er viererley Gefässe gemacht. Zur Zuberei- tung dienen:
1) Die zwoarteriae spermaticae oder Sa-Vasa prae- parantia. men-Pulsadern, welche, da sie überaus en- ge sind, aus der arteria magna, hinten an den Lenden zu beyden Seiten des Rückgrades, nur das edelste und in seiner Flüßigkeit ihren sehr engen Röhrchen proportionirte Geblüt von oben weit herunter führen in die testes.
2) Die zweentestes, welche ein wunder- bares Convolut von unbegreiflich subtilen gleichsam übereinander gewundenen Röhrchen sind, die Bellinus bis auf 300. florentinische El-
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Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
GOtt ſo ſubtil und kuͤnſtlich, dazu ſo mancherley und vielfaͤltig, end- lich auch ſo verborgen gemacht, und ſie gleichſam hinter ſo viele Schloͤſſer auf beyden Seiten des Leibes ver- ſtecket, daß man handgreiflich mer- cken kann, es muͤſſe ein theures depoſitum darin ſeyn, welches bis zu der von GOtt geſetzten Zeit und Abſicht zu bewahren iſt.
SEchſerley Gefaͤſſe hat der heilige undErweis. weiſe Schoͤpfer dazu verordnet, in welchen dieſer Lebensbalſam zube- reitet wuͤrde; und ſechſerley andere, die die Zubereitung foͤrdern. Zur Ver- wahrung und feſten Verſchlieſſung deſ- ſelben aber, bis ſein Gebrauch noͤthig iſt, hat er viererley Gefaͤſſe gemacht. Zur Zuberei- tung dienen:
1) Die zwoarteriæ ſpermaticæ oder Sa-Vaſa præ- parantia. men-Pulsadern, welche, da ſie uͤberaus en- ge ſind, aus der arteria magna, hinten an den Lenden zu beyden Seiten des Ruͤckgrades, nur das edelſte und in ſeiner Fluͤßigkeit ihren ſehr engen Roͤhrchen proportionirte Gebluͤt von oben weit herunter fuͤhren in die teſtes.
2) Die zweenteſtes, welche ein wunder- bares Convolut von unbegreiflich ſubtilen gleichſam uͤbereinander gewundenen Roͤhrchen ſind, die Bellinus bis auf 300. florentiniſche El-
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[25/0045]
Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
GOtt ſo ſubtil und kuͤnſtlich, dazu
ſo mancherley und vielfaͤltig, end-
lich auch ſo verborgen gemacht, und
ſie gleichſam hinter ſo viele Schloͤſſer
auf beyden Seiten des Leibes ver-
ſtecket, daß man handgreiflich mer-
cken kann, es muͤſſe ein theures
depoſitum darin ſeyn, welches bis
zu der von GOtt geſetzten Zeit und
Abſicht zu bewahren iſt.
SEchſerley Gefaͤſſe hat der heilige und
weiſe Schoͤpfer dazu verordnet, in
welchen dieſer Lebensbalſam zube-
reitet wuͤrde; und ſechſerley andere, die
die Zubereitung foͤrdern. Zur Ver-
wahrung und feſten Verſchlieſſung deſ-
ſelben aber, bis ſein Gebrauch noͤthig iſt, hat
er viererley Gefaͤſſe gemacht. Zur Zuberei-
tung dienen:
Erweis.
1) Die zwo arteriæ ſpermaticæ oder Sa-
men-Pulsadern, welche, da ſie uͤberaus en-
ge ſind, aus der arteria magna, hinten an den
Lenden zu beyden Seiten des Ruͤckgrades, nur
das edelſte und in ſeiner Fluͤßigkeit ihren ſehr
engen Roͤhrchen proportionirte Gebluͤt von oben
weit herunter fuͤhren in die teſtes.
2) Die zween teſtes, welche ein wunder-
bares Convolut von unbegreiflich ſubtilen
gleichſam uͤbereinander gewundenen Roͤhrchen
ſind, die Bellinus bis auf 300. florentiniſche El-
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/45>, abgerufen am 24.11.2024.
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