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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
cordiren, wodurch Sie Jhn lieben nnd ehren
können, als sie etwa von mir fordern könten.
Nun ist aber seine erste und holdselige For-
derung
iederzeit gewesen: Gib mir mein
Sohn dein Hertz!
Ach mein Freund! da sie
selbst dasjenige am theuersten achten, dafür sie
am meisten gegeben haben: so können Sie es
Jhm ja unmöglich verdencken, daß er sie auch so
theuer achtet, und sie in seine Liebe, Nachfolge
und Gemeinschaft so flehentlich beruffet, weil sie
ihm gleichwohl sein Leben gekostet haben!

Bedencken sie noch dis: Jsts denn sein oder
ihr Vortheil wenn sie sich bekehren? ist denn
etwa seiner Herrlichkeit oder Seligkeit was dran
gelegen, daß er um ihr Hertz so unermüdet wer-
ben mag? Jst seine Liebe worinn intereßirt,
als wol der Menschen ihre Liebe allemal zu seyn
pfleget? Kann er denn was von ihnen haben?
Mag er durch sie herrlicher, seliger, ewiger,
mächtiger, vollkommener werden? Können sie
seiner Unendlichkeit was zusetzen? Scheuen sie
sich nicht, auch uur einen solchen Gedancken ins
Gemüth kommen zu lassen? Oder was können
sie ihm geben, oder erwiedern, dem Jehovah,
deß alle Welt eigen ist, und dem durch des gan-
tzen Erdcreisses Verlust nichts verloren gehen
kann? Was beweget ihn also wohl zu einer so
unermüdeten Bemühung? Jsts nicht die aller-
lauterste, redlichste, heilige, ewige pur göttliche
Liebe? Wenn sie nun die nicht annehmen, und
er verwirft und verachtet sie endlich über ihrem
unbesonnen Undanck, Prov. 1, 26. sq. wird sie

denn

wieder die Unreinigkeit.
cordiren, wodurch Sie Jhn lieben nnd ehren
koͤnnen, als ſie etwa von mir fordern koͤnten.
Nun iſt aber ſeine erſte und holdſelige For-
derung
iederzeit geweſen: Gib mir mein
Sohn dein Hertz!
Ach mein Freund! da ſie
ſelbſt dasjenige am theuerſten achten, dafuͤr ſie
am meiſten gegeben haben: ſo koͤnnen Sie es
Jhm ja unmoͤglich verdencken, daß er ſie auch ſo
theuer achtet, und ſie in ſeine Liebe, Nachfolge
und Gemeinſchaft ſo flehentlich beruffet, weil ſie
ihm gleichwohl ſein Leben gekoſtet haben!

Bedencken ſie noch dis: Jſts denn ſein oder
ihr Vortheil wenn ſie ſich bekehren? iſt denn
etwa ſeiner Herrlichkeit oder Seligkeit was dran
gelegen, daß er um ihr Hertz ſo unermuͤdet wer-
ben mag? Jſt ſeine Liebe worinn intereßirt,
als wol der Menſchen ihre Liebe allemal zu ſeyn
pfleget? Kann er denn was von ihnen haben?
Mag er durch ſie herrlicher, ſeliger, ewiger,
maͤchtiger, vollkommener werden? Koͤnnen ſie
ſeiner Unendlichkeit was zuſetzen? Scheuen ſie
ſich nicht, auch uur einen ſolchen Gedancken ins
Gemuͤth kommen zu laſſen? Oder was koͤnnen
ſie ihm geben, oder erwiedern, dem Jehovah,
deß alle Welt eigen iſt, und dem durch des gan-
tzen Erdcreiſſes Verluſt nichts verloren gehen
kann? Was beweget ihn alſo wohl zu einer ſo
unermuͤdeten Bemuͤhung? Jſts nicht die aller-
lauterſte, redlichſte, heilige, ewige pur goͤttliche
Liebe? Wenn ſie nun die nicht annehmen, und
er verwirft und verachtet ſie endlich uͤber ihrem
unbeſonnen Undanck, Prov. 1, 26. ſq. wird ſie

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[365/0385] wieder die Unreinigkeit. cordiren, wodurch Sie Jhn lieben nnd ehren koͤnnen, als ſie etwa von mir fordern koͤnten. Nun iſt aber ſeine erſte und holdſelige For- derung iederzeit geweſen: Gib mir mein Sohn dein Hertz! Ach mein Freund! da ſie ſelbſt dasjenige am theuerſten achten, dafuͤr ſie am meiſten gegeben haben: ſo koͤnnen Sie es Jhm ja unmoͤglich verdencken, daß er ſie auch ſo theuer achtet, und ſie in ſeine Liebe, Nachfolge und Gemeinſchaft ſo flehentlich beruffet, weil ſie ihm gleichwohl ſein Leben gekoſtet haben! Bedencken ſie noch dis: Jſts denn ſein oder ihr Vortheil wenn ſie ſich bekehren? iſt denn etwa ſeiner Herrlichkeit oder Seligkeit was dran gelegen, daß er um ihr Hertz ſo unermuͤdet wer- ben mag? Jſt ſeine Liebe worinn intereßirt, als wol der Menſchen ihre Liebe allemal zu ſeyn pfleget? Kann er denn was von ihnen haben? Mag er durch ſie herrlicher, ſeliger, ewiger, maͤchtiger, vollkommener werden? Koͤnnen ſie ſeiner Unendlichkeit was zuſetzen? Scheuen ſie ſich nicht, auch uur einen ſolchen Gedancken ins Gemuͤth kommen zu laſſen? Oder was koͤnnen ſie ihm geben, oder erwiedern, dem Jehovah, deß alle Welt eigen iſt, und dem durch des gan- tzen Erdcreiſſes Verluſt nichts verloren gehen kann? Was beweget ihn alſo wohl zu einer ſo unermuͤdeten Bemuͤhung? Jſts nicht die aller- lauterſte, redlichſte, heilige, ewige pur goͤttliche Liebe? Wenn ſie nun die nicht annehmen, und er verwirft und verachtet ſie endlich uͤber ihrem unbeſonnen Undanck, Prov. 1, 26. ſq. wird ſie denn

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/385>, abgerufen am 27.11.2024.