uud Weiber machen die Verständigen abfällig; und wer den Huren anhanget, ist verwegen: den- selbigen werden Maden und Würme zu theil be- kommen, und er wird verdorren jedermann zum gewaltigen Exempel. Syr. 19, 3. Lutherus se- tzet dabey: sie kriegen Frantzosen, Läuse und Kranck- heiten. Allein alles dis sind doch nur noch Züchtigun- gen zur Warnung, wie etwa eine Mutter zu ihrem Kinde sagt: wilst du nicht zu mir herkommen: soll ich dich mit der Ruthen herum holen? Die rechte Straf- fe kommt erst zuletzt. Mancher entgehet hier allen oberzehlten Straffen: Aber nur desto härtere warten auf ihn in der andern Welt, wo er nicht noch wahre Busse thut.
§. 41.
Der HErr weiß die Ungerechten zu be- halten auf den Tag des Gerichts, daß sie gepei- niget werden. Allermeist aber die, so da wan- deln nach dem Fleisch in der unreinen Lust. (grie- chisch, in der Begierde der Unreinigkeit!) 2 Pet. 2. v. 9. 10. Draussen, draussen sind die Hurer. Diesen Leuten wird ihr Theil werden in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, wel- ches ist der andere Tod. Offenb. Joh. 21, 8. 22, 15. Wer sich hier mit unkeuschem Betasten beflecket, der wird dort zu unsäglicher Angst, Quaal und Schmertzen von verfluchten Teufeln betastet und umarmet werden: Wovon diese unselige Menschen eine so grausame Pein, Noth, Feuer und Marter durchdringen, durchfahren, und einnehmen wird, daß wenn einer Tag und Nacht mit glüenden Zangen gerissen, oder mit brennendem Pech und Schwefel begossen würde, es nur als eine blosse Kurtzweil dagegen zu rechnen wäre. Dieses künftige Umarmen der Verdammten Höllenbrände hat Satan in dem Bilde Molochs spitzfindig genug vorzu- stellen gewust, in dessen glüenden, feuerrothen Armen die Kinder lebendig verbrannt wurden. O Ewigkeit! Da alle unfläthige Phantaseyen und Wercke der un- verschämten Finsterniß mit höllischem Eckel, Scham
und
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung.
uud Weiber machen die Verſtaͤndigen abfaͤllig; und wer den Huren anhanget, iſt verwegen: den- ſelbigen werden Maden und Wuͤrme zu theil be- kommen, und er wird verdorren jedermann zum gewaltigen Exempel. Syr. 19, 3. Lutherus ſe- tzet dabey: ſie kriegen Frantzoſen, Laͤuſe und Kranck- heiten. Allein alles dis ſind doch nur noch Zuͤchtigun- gen zur Warnung, wie etwa eine Mutter zu ihrem Kinde ſagt: wilſt du nicht zu mir herkommen: ſoll ich dich mit der Ruthen herum holen? Die rechte Straf- fe kommt erſt zuletzt. Mancher entgehet hier allen oberzehlten Straffen: Aber nur deſto haͤrtere warten auf ihn in der andern Welt, wo er nicht noch wahre Buſſe thut.
§. 41.
Der HErr weiß die Ungerechten zu be- halten auf den Tag des Gerichts, daß ſie gepei- niget werden. Allermeiſt aber die, ſo da wan- deln nach dem Fleiſch in der unreinen Luſt. (grie- chiſch, in der Begierde der Unreinigkeit!) 2 Pet. 2. v. 9. 10. Drauſſen, drauſſen ſind die Hurer. Dieſen Leuten wird ihr Theil werden in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, wel- ches iſt der andere Tod. Offenb. Joh. 21, 8. 22, 15. Wer ſich hier mit unkeuſchem Betaſten beflecket, der wird dort zu unſaͤglicher Angſt, Quaal und Schmertzen von verfluchten Teufeln betaſtet und umarmet werden: Wovon dieſe unſelige Menſchen eine ſo grauſame Pein, Noth, Feuer und Marter durchdringen, durchfahren, und einnehmen wird, daß wenn einer Tag und Nacht mit gluͤenden Zangen geriſſen, oder mit brennendem Pech und Schwefel begoſſen wuͤrde, es nur als eine bloſſe Kurtzweil dagegen zu rechnen waͤre. Dieſes kuͤnftige Umarmen der Verdammten Hoͤllenbraͤnde hat Satan in dem Bilde Molochs ſpitzfindig genug vorzu- ſtellen gewuſt, in deſſen gluͤenden, feuerrothen Armen die Kinder lebendig verbrannt wurden. O Ewigkeit! Da alle unflaͤthige Phantaſeyen und Wercke der un- verſchaͤmten Finſterniß mit hoͤlliſchem Eckel, Scham
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(II. Th.) Theologiſche Betrachtung.
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kommen, und er wird verdorren jedermann zum
gewaltigen Exempel. Syr. 19, 3. Lutherus ſe-
tzet dabey: ſie kriegen Frantzoſen, Laͤuſe und Kranck-
heiten. Allein alles dis ſind doch nur noch Zuͤchtigun-
gen zur Warnung, wie etwa eine Mutter zu ihrem
Kinde ſagt: wilſt du nicht zu mir herkommen: ſoll ich
dich mit der Ruthen herum holen? Die rechte Straf-
fe kommt erſt zuletzt. Mancher entgehet hier allen
oberzehlten Straffen: Aber nur deſto haͤrtere warten
auf ihn in der andern Welt, wo er nicht noch wahre
Buſſe thut.
§. 41.Der HErr weiß die Ungerechten zu be-
halten auf den Tag des Gerichts, daß ſie gepei-
niget werden. Allermeiſt aber die, ſo da wan-
deln nach dem Fleiſch in der unreinen Luſt. (grie-
chiſch, in der Begierde der Unreinigkeit!) 2 Pet. 2.
v. 9. 10. Drauſſen, drauſſen ſind die Hurer.
Dieſen Leuten wird ihr Theil werden in dem
Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, wel-
ches iſt der andere Tod. Offenb. Joh. 21, 8. 22, 15.
Wer ſich hier mit unkeuſchem Betaſten beflecket, der
wird dort zu unſaͤglicher Angſt, Quaal und Schmertzen
von verfluchten Teufeln betaſtet und umarmet werden:
Wovon dieſe unſelige Menſchen eine ſo grauſame Pein,
Noth, Feuer und Marter durchdringen, durchfahren,
und einnehmen wird, daß wenn einer Tag und Nacht
mit gluͤenden Zangen geriſſen, oder mit brennendem
Pech und Schwefel begoſſen wuͤrde, es nur als eine
bloſſe Kurtzweil dagegen zu rechnen waͤre. Dieſes
kuͤnftige Umarmen der Verdammten Hoͤllenbraͤnde hat
Satan in dem Bilde Molochs ſpitzfindig genug vorzu-
ſtellen gewuſt, in deſſen gluͤenden, feuerrothen Armen
die Kinder lebendig verbrannt wurden. O Ewigkeit!
Da alle unflaͤthige Phantaſeyen und Wercke der un-
verſchaͤmten Finſterniß mit hoͤlliſchem Eckel, Scham
und
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/352>, abgerufen am 25.11.2024.
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