nach der Schwemme wieder im Koth, kehret zu ihrem Kothlacken wieder um, denn sie ist eine Sau.
Mehrere Sprüche mag ich nicht anführen: ist doch das glaubwürdige | Wort GOttes ein öffentliches Manifest des allerhöchsten Monar- chen, jedermann kann und solls lesen. Denn für die lange Weile gibt nicht einmal der ge- ringste Mensch einigen Befehl, geschweige, der allmächtige GOtt, der souveraine HErr des gan- tzen Weltgebäudes. Jch meine aber, in diesen angeführten Stellen ist die Sache deutlich, nach- drücklich, und überzeugend genug fürgestellet, und noch dazu der Zustand solcher Leute, die Muthwillens in der Lustseuche stecken, und sol- cher Bösewichte, die mündlich und schriftlich da- zu verführen, speciell gnung beschrieben, und mit lebendigen Farben abgemahlet.
Schlußanrede.
Schluß- anrede.
NUn richten Sie selber, mein geliebter Freund! (GOtt forderts Jes. 5, 3. 4. 18. 19. 20. 21.) ob das nicht Mo- tiven und Gründe gnung sind, und ob sie nicht wichtig und überzeugend gnung sind, Sie zum billigen und wohlbedachten Ent- schluß zu bringen? Soll Sie dis alles noch nicht bis zu der Resolution vermögen, daß sie nicht nur auf alle fleischliche Wohllust und Ueppigkeit, auch in ihren Gedancken völlig renunciren: son- dern sich auch zur genauen Bewahrung des
Her-
(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
nach der Schwemme wieder im Koth, kehret zu ihrem Kothlacken wieder um, denn ſie iſt eine Sau.
Mehrere Spruͤche mag ich nicht anfuͤhren: iſt doch das glaubwuͤrdige | Wort GOttes ein oͤffentliches Manifeſt des allerhoͤchſten Monar- chen, jedermann kann und ſolls leſen. Denn fuͤr die lange Weile gibt nicht einmal der ge- ringſte Menſch einigen Befehl, geſchweige, der allmaͤchtige GOtt, der ſouveraine HErr des gan- tzen Weltgebaͤudes. Jch meine aber, in dieſen angefuͤhrten Stellen iſt die Sache deutlich, nach- druͤcklich, und uͤberzeugend genug fuͤrgeſtellet, und noch dazu der Zuſtand ſolcher Leute, die Muthwillens in der Luſtſeuche ſtecken, und ſol- cher Boͤſewichte, die muͤndlich und ſchriftlich da- zu verfuͤhren, ſpeciell gnung beſchrieben, und mit lebendigen Farben abgemahlet.
Schlußanrede.
Schluß- anrede.
NUn richten Sie ſelber, mein geliebter Freund! (GOtt forderts Jeſ. 5, 3. 4. 18. 19. 20. 21.) ob das nicht Mo- tiven und Gruͤnde gnung ſind, und ob ſie nicht wichtig und uͤberzeugend gnung ſind, Sie zum billigen und wohlbedachten Ent- ſchluß zu bringen? Soll Sie dis alles noch nicht bis zu der Reſolution vermoͤgen, daß ſie nicht nur auf alle fleiſchliche Wohlluſt und Ueppigkeit, auch in ihren Gedancken voͤllig renunciren: ſon- dern ſich auch zur genauen Bewahrung des
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(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
nach der Schwemme wieder im Koth,
kehret zu ihrem Kothlacken wieder um, denn ſie
iſt eine Sau.
Mehrere Spruͤche mag ich nicht anfuͤhren:
iſt doch das glaubwuͤrdige | Wort GOttes ein
oͤffentliches Manifeſt des allerhoͤchſten Monar-
chen, jedermann kann und ſolls leſen. Denn
fuͤr die lange Weile gibt nicht einmal der ge-
ringſte Menſch einigen Befehl, geſchweige, der
allmaͤchtige GOtt, der ſouveraine HErr des gan-
tzen Weltgebaͤudes. Jch meine aber, in dieſen
angefuͤhrten Stellen iſt die Sache deutlich, nach-
druͤcklich, und uͤberzeugend genug fuͤrgeſtellet,
und noch dazu der Zuſtand ſolcher Leute, die
Muthwillens in der Luſtſeuche ſtecken, und ſol-
cher Boͤſewichte, die muͤndlich und ſchriftlich da-
zu verfuͤhren, ſpeciell gnung beſchrieben, und
mit lebendigen Farben abgemahlet.
Schlußanrede.
NUn richten Sie ſelber, mein geliebter
Freund! (GOtt forderts Jeſ. 5, 3. 4.
18. 19. 20. 21.) ob das nicht Mo-
tiven und Gruͤnde gnung ſind, und ob
ſie nicht wichtig und uͤberzeugend gnung
ſind, Sie zum billigen und wohlbedachten Ent-
ſchluß zu bringen? Soll Sie dis alles noch nicht
bis zu der Reſolution vermoͤgen, daß ſie nicht
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/308>, abgerufen am 22.11.2024.
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