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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(II. Th.) Theologische Betrachtung
welchem ihr versiegelt worden seyd, bis
auf den Tag der Erlösung. Hurerey
aber, und eine iede Unreinigkeit, oder
Geitz, müsse nicht einmal genennet
werden unter euch, wie es den Heiligen
gebühret; so auch kein schändliches We-
sen noch Narrentheidungen,
(närrische Re-
den) oder Schertz (lustige und listige Verdre-
hung und Stellung der Worte) als welches
sich nicht schicket, sondern vielmehr
Dancksagung. Denn ihr seyd euch des-
sen wohl bewust, daß ein ieder Hurer
oder Unreiner, oder der unersättliche Be-
gierden hat, welcher ia offenbarlich ein
Götzendiener ist, kein Erbtheil hat in
dem Königreiche Christi und GOttes.
Lasset euch niemand verführen mit ver-
geblichen Worten: denn um solcher
Dinge willen kommt der Zorn GOttes
über die Kinder des Unglaubens. Wer-
det doch nicht ihre Mitgesellen;
(die glei-
chen Antheil mit ihnen haben; denn was ist
ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge-
niessen haben? es stehet Offenb. 21, 8.) denn
ihr seyd ehemals auch Finsterniß gewe-
sen,
da habt ihrs ja können erfahren, was hattet
ihr für Gutes dabey? (Röm. 6, 21.) Nun aber
seyd ihr ein Licht in dem HErrn.
O wie lieb
soll euch das seyn? Wandelt demnach und
deswegen um desto mehr, wie die Kinder
des Lichts, habet keine Gemeinschaft mit

den

(II. Th.) Theologiſche Betrachtung
welchem ihr verſiegelt worden ſeyd, bis
auf den Tag der Erloͤſung. Hurerey
aber, und eine iede Unreinigkeit, oder
Geitz, muͤſſe nicht einmal genennet
werden unter euch, wie es den Heiligen
gebuͤhret; ſo auch kein ſchaͤndliches We-
ſen noch Narrentheidungen,
(naͤrriſche Re-
den) oder Schertz (luſtige und liſtige Verdre-
hung und Stellung der Worte) als welches
ſich nicht ſchicket, ſondern vielmehr
Danckſagung. Denn ihr ſeyd euch deſ-
ſen wohl bewuſt, daß ein ieder Hurer
oder Unreiner, oder der unerſaͤttliche Be-
gierden hat, welcher ia offenbarlich ein
Goͤtzendiener iſt, kein Erbtheil hat in
dem Koͤnigreiche Chriſti und GOttes.
Laſſet euch niemand verfuͤhren mit ver-
geblichen Worten: denn um ſolcher
Dinge willen kommt der Zorn GOttes
uͤber die Kinder des Unglaubens. Wer-
det doch nicht ihre Mitgeſellen;
(die glei-
chen Antheil mit ihnen haben; denn was iſt
ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge-
nieſſen haben? es ſtehet Offenb. 21, 8.) denn
ihr ſeyd ehemals auch Finſterniß gewe-
ſen,
da habt ihrs ja koͤnnen erfahren, was hattet
ihr fuͤr Gutes dabey? (Roͤm. 6, 21.) Nun aber
ſeyd ihr ein Licht in dem HErrn.
O wie lieb
ſoll euch das ſeyn? Wandelt demnach und
deswegen um deſto mehr, wie die Kinder
des Lichts, habet keine Gemeinſchaft mit

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[280/0300] (II. Th.) Theologiſche Betrachtung welchem ihr verſiegelt worden ſeyd, bis auf den Tag der Erloͤſung. Hurerey aber, und eine iede Unreinigkeit, oder Geitz, muͤſſe nicht einmal genennet werden unter euch, wie es den Heiligen gebuͤhret; ſo auch kein ſchaͤndliches We- ſen noch Narrentheidungen, (naͤrriſche Re- den) oder Schertz (luſtige und liſtige Verdre- hung und Stellung der Worte) als welches ſich nicht ſchicket, ſondern vielmehr Danckſagung. Denn ihr ſeyd euch deſ- ſen wohl bewuſt, daß ein ieder Hurer oder Unreiner, oder der unerſaͤttliche Be- gierden hat, welcher ia offenbarlich ein Goͤtzendiener iſt, kein Erbtheil hat in dem Koͤnigreiche Chriſti und GOttes. Laſſet euch niemand verfuͤhren mit ver- geblichen Worten: denn um ſolcher Dinge willen kommt der Zorn GOttes uͤber die Kinder des Unglaubens. Wer- det doch nicht ihre Mitgeſellen; (die glei- chen Antheil mit ihnen haben; denn was iſt ihr Theil und was werdet ihr mit ihnen zu ge- nieſſen haben? es ſtehet Offenb. 21, 8.) denn ihr ſeyd ehemals auch Finſterniß gewe- ſen, da habt ihrs ja koͤnnen erfahren, was hattet ihr fuͤr Gutes dabey? (Roͤm. 6, 21.) Nun aber ſeyd ihr ein Licht in dem HErrn. O wie lieb ſoll euch das ſeyn? Wandelt demnach und deswegen um deſto mehr, wie die Kinder des Lichts, habet keine Gemeinſchaft mit den

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/300>, abgerufen am 17.05.2024.