WAs für einen entsetzlichen ZornSatans schreckli- cher Zorn wieder die Menschen zeigt sich sonderlich in der Wollust. der Satan gegen das arme menschliche Geschlecht hege, und recht gewaltsam ausübe, kann man mit grosser Beküm- merniß sonderlich an dessen Reitzungen und Verführungen zur Unreinigkeit wahrnehmen; wenn man erst aus dem Worte GOttes, ja auch nur aus der gesunden Ver- nunft begriffen hat, was sie eigentlich auf sich habe. Gewiß, man möchte bitterlich drüber wei- nen, und alle Welt zu Rath und Rettung aufbie- ten, wenn man erweget, daß diß eine so allgemei- ne und allenthalben wütende Verderbniß ist, und dazu noch eine der allergrösten Schwie- rigkeiten der Bekehrung, die eine Seele schlechterdings zu überwinden hat, wo sie der Gnade des Allerhöchsten theilhaf- tig werden will. Die allermeisten Menschen
lo-
I. Th. Betr. der Unreinigk. A
Geliebter Freund!
WAs fuͤr einen entſetzlichen ZornSatans ſchreckli- cher Zorn wieder die Menſchen zeigt ſich ſonderlich in der Wolluſt. der Satan gegen das arme menſchliche Geſchlecht hege, und recht gewaltſam ausuͤbe, kann man mit groſſer Bekuͤm- merniß ſonderlich an deſſen Reitzungen und Verfuͤhrungen zur Unreinigkeit wahrnehmen; wenn man erſt aus dem Worte GOttes, ja auch nur aus der geſunden Ver- nunft begriffen hat, was ſie eigentlich auf ſich habe. Gewiß, man moͤchte bitterlich druͤber wei- nen, und alle Welt zu Rath und Rettung aufbie- ten, wenn man erweget, daß diß eine ſo allgemei- ne und allenthalben wuͤtende Verderbniß iſt, und dazu noch eine der allergroͤſten Schwie- rigkeiten der Bekehrung, die eine Seele ſchlechterdings zu uͤberwinden hat, wo ſie der Gnade des Allerhoͤchſten theilhaf- tig werden will. Die allermeiſten Menſchen
lo-
I. Th. Betr. der Unreinigk. A
<TEI><text><front><pbfacs="#f0021"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head/><opener><salute><hirendition="#c"><hirendition="#fr">Geliebter Freund!</hi></hi></salute></opener><lb/><p><hirendition="#in">W</hi>As fuͤr einen entſetzlichen Zorn<noteplace="right">Satans<lb/>ſchreckli-<lb/>
cher Zorn<lb/>
wieder die<lb/>
Menſchen<lb/>
zeigt ſich<lb/>ſonderlich<lb/>
in der<lb/>
Wolluſt.</note><lb/>
der Satan gegen das arme<lb/>
menſchliche Geſchlecht hege,<lb/>
und recht gewaltſam ausuͤbe,<lb/>
kann man mit groſſer Bekuͤm-<lb/>
merniß ſonderlich an deſſen<lb/>
Reitzungen und Verfuͤhrungen zur Unreinigkeit<lb/>
wahrnehmen; wenn man erſt aus dem Worte<lb/>
GOttes, ja auch nur aus der geſunden Ver-<lb/>
nunft begriffen hat, was ſie eigentlich auf ſich<lb/>
habe. Gewiß, man moͤchte bitterlich druͤber wei-<lb/>
nen, und alle Welt zu Rath und Rettung aufbie-<lb/>
ten, wenn man erweget, daß diß eine ſo allgemei-<lb/>
ne und allenthalben wuͤtende Verderbniß iſt, und<lb/>
dazu <hirendition="#fr">noch eine der allergroͤſten Schwie-<lb/>
rigkeiten der Bekehrung, die eine Seele<lb/>ſchlechterdings zu uͤberwinden hat, wo<lb/>ſie der Gnade des Allerhoͤchſten theilhaf-<lb/>
tig werden will.</hi> Die allermeiſten Menſchen<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">I.</hi> Th. <hirendition="#fr">Betr. der Unreinigk.</hi> A</fw><fwplace="bottom"type="catch">lo-</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0021]
Geliebter Freund!
WAs fuͤr einen entſetzlichen Zorn
der Satan gegen das arme
menſchliche Geſchlecht hege,
und recht gewaltſam ausuͤbe,
kann man mit groſſer Bekuͤm-
merniß ſonderlich an deſſen
Reitzungen und Verfuͤhrungen zur Unreinigkeit
wahrnehmen; wenn man erſt aus dem Worte
GOttes, ja auch nur aus der geſunden Ver-
nunft begriffen hat, was ſie eigentlich auf ſich
habe. Gewiß, man moͤchte bitterlich druͤber wei-
nen, und alle Welt zu Rath und Rettung aufbie-
ten, wenn man erweget, daß diß eine ſo allgemei-
ne und allenthalben wuͤtende Verderbniß iſt, und
dazu noch eine der allergroͤſten Schwie-
rigkeiten der Bekehrung, die eine Seele
ſchlechterdings zu uͤberwinden hat, wo
ſie der Gnade des Allerhoͤchſten theilhaf-
tig werden will. Die allermeiſten Menſchen
lo-
Satans
ſchreckli-
cher Zorn
wieder die
Menſchen
zeigt ſich
ſonderlich
in der
Wolluſt.
I. Th. Betr. der Unreinigk. A
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/21>, abgerufen am 23.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.