Sehen Sie nun nicht, allerliebster Freund, wie tückisch und ehrlos der Satan handele, und mit ihm alle, die als seine Alliirten und Sclaven lieb haben und thun die Lügen, daß er unter ei- nem schönen Prätext eine so greuliche Lüge in der Welt hat ausgestreuet? Er hat einige Special- casus der geistlich und leiblich Krancken, einige Cautelen der Medicorum, und einige Vor- schläge und Einrichtungen, die nur bey despe- raten Fällen musten und konten gemacht werden, zusammengeklaubt, und bald allgemeine Sätze daraus gemacht: gerade als könnten alle und iede Menschen ihren Zustand darnach estimiren, und wären durchgehends für solche verhuntzte und über das Naturverderben ruinirte Leute anzuse- hen. Ja, darüber man billig erstaunet, so wer- den solche saubere Lehren von jedermann als Axio- mata angenommen, ohne daß ein einiger Mensch Erweis davon forderte!
Jndeß ist es gewiß, und der Richter der gan- tzen Welt wirds einmal schon erweisen, daß die- jenigen, die dergleichen principia, und die un- züchtigen Bücher, Romainen, Lieder, Poesien, Bilder und andere Inventiones des Satans, die Seelen der Unwissenden damit zu fangen, ausbrüten, und unter die Leute bringen, gleich denen sind, welche die öffentlichen Brunnen ver- giften, und ihrem Nächsten, den ihnen doch GOtt aufs beste recommendiret hat, (Sir. 17, 12.) dadurch ein gewisses Verderben zubereiten. Diese unglückseligen Geschöpfe haben schuld an unzehlicher Leute Ruin und Verdammniß,
und
Betrachtung der Unreinigkeit.
Sehen Sie nun nicht, allerliebſter Freund, wie tuͤckiſch und ehrlos der Satan handele, und mit ihm alle, die als ſeine Alliirten und Sclaven lieb haben und thun die Luͤgen, daß er unter ei- nem ſchoͤnen Praͤtext eine ſo greuliche Luͤge in der Welt hat ausgeſtreuet? Er hat einige Special- caſus der geiſtlich und leiblich Krancken, einige Cautelen der Medicorum, und einige Vor- ſchlaͤge und Einrichtungen, die nur bey deſpe- raten Faͤllen muſten und konten gemacht werden, zuſammengeklaubt, und bald allgemeine Saͤtze daraus gemacht: gerade als koͤnnten alle und iede Menſchen ihren Zuſtand darnach eſtimiren, und waͤren durchgehends fuͤr ſolche verhuntzte und uͤber das Naturverderben ruinirte Leute anzuſe- hen. Ja, daruͤber man billig erſtaunet, ſo wer- den ſolche ſaubere Lehren von jedermann als Axio- mata angenommen, ohne daß ein einiger Menſch Erweis davon forderte!
Jndeß iſt es gewiß, und der Richter der gan- tzen Welt wirds einmal ſchon erweiſen, daß die- jenigen, die dergleichen principia, und die un- zuͤchtigen Buͤcher, Romainen, Lieder, Poeſien, Bilder und andere Inventiones des Satans, die Seelen der Unwiſſenden damit zu fangen, ausbruͤten, und unter die Leute bringen, gleich denen ſind, welche die oͤffentlichen Brunnen ver- giften, und ihrem Naͤchſten, den ihnen doch GOtt aufs beſte recommendiret hat, (Sir. 17, 12.) dadurch ein gewiſſes Verderben zubereiten. Dieſe ungluͤckſeligen Geſchoͤpfe haben ſchuld an unzehlicher Leute Ruin und Verdammniß,
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Betrachtung der Unreinigkeit.
Sehen Sie nun nicht, allerliebſter Freund,
wie tuͤckiſch und ehrlos der Satan handele, und
mit ihm alle, die als ſeine Alliirten und Sclaven
lieb haben und thun die Luͤgen, daß er unter ei-
nem ſchoͤnen Praͤtext eine ſo greuliche Luͤge in der
Welt hat ausgeſtreuet? Er hat einige Special-
caſus der geiſtlich und leiblich Krancken, einige
Cautelen der Medicorum, und einige Vor-
ſchlaͤge und Einrichtungen, die nur bey deſpe-
raten Faͤllen muſten und konten gemacht werden,
zuſammengeklaubt, und bald allgemeine Saͤtze
daraus gemacht: gerade als koͤnnten alle und iede
Menſchen ihren Zuſtand darnach eſtimiren, und
waͤren durchgehends fuͤr ſolche verhuntzte und
uͤber das Naturverderben ruinirte Leute anzuſe-
hen. Ja, daruͤber man billig erſtaunet, ſo wer-
den ſolche ſaubere Lehren von jedermann als Axio-
mata angenommen, ohne daß ein einiger Menſch
Erweis davon forderte!
Jndeß iſt es gewiß, und der Richter der gan-
tzen Welt wirds einmal ſchon erweiſen, daß die-
jenigen, die dergleichen principia, und die un-
zuͤchtigen Buͤcher, Romainen, Lieder, Poeſien,
Bilder und andere Inventiones des Satans,
die Seelen der Unwiſſenden damit zu fangen,
ausbruͤten, und unter die Leute bringen, gleich
denen ſind, welche die oͤffentlichen Brunnen ver-
giften, und ihrem Naͤchſten, den ihnen doch
GOtt aufs beſte recommendiret hat, (Sir. 17,
12.) dadurch ein gewiſſes Verderben zubereiten.
Dieſe ungluͤckſeligen Geſchoͤpfe haben ſchuld
an unzehlicher Leute Ruin und Verdammniß,
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/145>, abgerufen am 21.11.2024.
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