"zusammen finden." Daher sagt auch Clemens Alexandrinus: "Die wohllüstige Empfindung, "und der Trieb zu derselben ist gewißlich nicht "für unumgänglich nothwendig zu achten. Die "natürliche Begierde, sein Geschlecht im Stand "einer heiligen Ehe fortzupflantzen, ist nur noth- "wendig. Wenns demnach möglich wäre, Kin- "der ohne dieselbe zu erzeugen, so könte man "sonst durchaus keinen andern Zweck oder Nu- "tzen von ihr anzeigen."
Der Hauptein- wurf aus 1 Cor. 7, 1- 9. beant- wortet.
Weil aber doch die Sache allzuwichtig, und sonderlich im Ehestande gar ungerecht und unver- antwortlich, von denen, die GOtt nicht lieben, der angeführte Ort 1 Cor. 7, 1-9. |gemißbrau- chet wird: so achte für nöthig, noch etwas hie- bey stehen zu bleiben. Jsts nicht wahr, mein Freund, nach dem man gefragt wird, nach dem muß man antworten? Und je nach dem der Pa- tient ist, nach dem muß man ihm rathen? Ein anderer aber darf sich durchaus nicht nach diesem Rath einrichten, es sey denn, daß er just in eben diesen Umständen und Zufällen wäre, wie jener. Nun hatten die Corinthischen Christen, wie es denn gewiß nöthig war, einige Fragen deßfalls an den Apostel Paulum ergehen lassen; die hat er ih- nen müssen beantworten; und zwar nicht anders, als wie es ihre Umstände des Ortes, der Zeit, der Gemeinschaft mit den Heiden etc. erforderten, um das Uebel nicht ärger zu machen. Hören Sie nun aber an, was Corinthus für ein Plätz- chen in der Welt war. Jch will ihre gantze Hi- storie, in so weit sie hieher gehört, kurtz hersetzen.
Co-
(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
„zuſammen finden.‟ Daher ſagt auch Clemens Alexandrinus: „Die wohlluͤſtige Empfindung, „und der Trieb zu derſelben iſt gewißlich nicht „fuͤr unumgaͤnglich nothwendig zu achten. Die „natuͤrliche Begierde, ſein Geſchlecht im Stand „einer heiligen Ehe fortzupflantzen, iſt nur noth- „wendig. Wenns demnach moͤglich waͤre, Kin- „der ohne dieſelbe zu erzeugen, ſo koͤnte man „ſonſt durchaus keinen andern Zweck oder Nu- „tzen von ihr anzeigen.‟
Der Hauptein- wurf aus 1 Cor. 7, 1- 9. beant- wortet.
Weil aber doch die Sache allzuwichtig, und ſonderlich im Eheſtande gar ungerecht und unver- antwortlich, von denen, die GOtt nicht lieben, der angefuͤhrte Ort 1 Cor. 7, 1-9. |gemißbrau- chet wird: ſo achte fuͤr noͤthig, noch etwas hie- bey ſtehen zu bleiben. Jſts nicht wahr, mein Freund, nach dem man gefragt wird, nach dem muß man antworten? Und je nach dem der Pa- tient iſt, nach dem muß man ihm rathen? Ein anderer aber darf ſich durchaus nicht nach dieſem Rath einrichten, es ſey denn, daß er juſt in eben dieſen Umſtaͤnden und Zufaͤllen waͤre, wie jener. Nun hatten die Corinthiſchen Chriſten, wie es denn gewiß noͤthig war, einige Fragen deßfalls an den Apoſtel Paulum ergehen laſſen; die hat er ih- nen muͤſſen beantworten; und zwar nicht anders, als wie es ihre Umſtaͤnde des Ortes, der Zeit, der Gemeinſchaft mit den Heiden ꝛc. erforderten, um das Uebel nicht aͤrger zu machen. Hoͤren Sie nun aber an, was Corinthus fuͤr ein Plaͤtz- chen in der Welt war. Jch will ihre gantze Hi- ſtorie, in ſo weit ſie hieher gehoͤrt, kurtz herſetzen.
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(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
„zuſammen finden.‟ Daher ſagt auch Clemens
Alexandrinus: „Die wohlluͤſtige Empfindung,
„und der Trieb zu derſelben iſt gewißlich nicht
„fuͤr unumgaͤnglich nothwendig zu achten. Die
„natuͤrliche Begierde, ſein Geſchlecht im Stand
„einer heiligen Ehe fortzupflantzen, iſt nur noth-
„wendig. Wenns demnach moͤglich waͤre, Kin-
„der ohne dieſelbe zu erzeugen, ſo koͤnte man
„ſonſt durchaus keinen andern Zweck oder Nu-
„tzen von ihr anzeigen.‟
Weil aber doch die Sache allzuwichtig, und
ſonderlich im Eheſtande gar ungerecht und unver-
antwortlich, von denen, die GOtt nicht lieben,
der angefuͤhrte Ort 1 Cor. 7, 1-9. |gemißbrau-
chet wird: ſo achte fuͤr noͤthig, noch etwas hie-
bey ſtehen zu bleiben. Jſts nicht wahr, mein
Freund, nach dem man gefragt wird, nach dem
muß man antworten? Und je nach dem der Pa-
tient iſt, nach dem muß man ihm rathen? Ein
anderer aber darf ſich durchaus nicht nach dieſem
Rath einrichten, es ſey denn, daß er juſt in eben
dieſen Umſtaͤnden und Zufaͤllen waͤre, wie jener.
Nun hatten die Corinthiſchen Chriſten, wie es
denn gewiß noͤthig war, einige Fragen deßfalls an
den Apoſtel Paulum ergehen laſſen; die hat er ih-
nen muͤſſen beantworten; und zwar nicht anders,
als wie es ihre Umſtaͤnde des Ortes, der Zeit,
der Gemeinſchaft mit den Heiden ꝛc. erforderten,
um das Uebel nicht aͤrger zu machen. Hoͤren
Sie nun aber an, was Corinthus fuͤr ein Plaͤtz-
chen in der Welt war. Jch will ihre gantze Hi-
ſtorie, in ſo weit ſie hieher gehoͤrt, kurtz herſetzen.
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/132>, abgerufen am 24.11.2024.
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