stigen vertrocknen und verschrumpfen müssen. Was hieraus für Noth und Schade erwachse, der oft unmöglich mehr zu heben, sollen Sie unten sehen.
9) Es sind sechszenerley Hauptäste von Blut- und andern Gefässen, die alle nach dem einigen männlichen Gliede zulauffen, theils das Geblüt herzu- und abzuführen, theils das Glied zu spannen und starrend zu machen; nemlich 6. in- nere und 1. äussere Blutader, 2. Pulsadern und 3. Nerven, nebst noch 2. Puls- und 2. Blutadern, die nur zum hintern Theil desselben oder dem bulbo gehören. Welch eine Macht von Blut muß da nicht herein getrieben werden! mit welchem Ungestüm und grosser Gewalt! welch ein starckes Spannen und Aufziehen muß da nicht öfters geschehen! Da nun das Geblüt durch die Pulsadern allzuhäuffig, allzuheftig, und allzu oft in die 2. schwammichten Theile des Gliedes getrieben wird, und durch die venas we- gen des grossen Spannens der Nerven, (die den schwammichten Theil starck zusammenziehen, und den Rückfluß verschliessen und hindern,) nicht gnugsam wieder abfliessen kann noch soll: so entstehet daraus ein solcher habituel- lerStatusundSitusdes Gliedes, der recht greulich ist, und wenn er lange fortwähret, und öfters wiederholet wird, in eine sehr be- schwerliche Kranckheit hinauskommt, die bey den Medicis Satyriasis genennet wird; oder in eine noch viel schlimmere, den Priapismum, da das- selbe mit recht höllischen Schmertzen aus einan-
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Betrachtung der Unreinigkeit.
ſtigen vertrocknen und verſchrumpfen muͤſſen. Was hieraus fuͤr Noth und Schade erwachſe, der oft unmoͤglich mehr zu heben, ſollen Sie unten ſehen.
9) Es ſind ſechszenerley Hauptaͤſte von Blut- und andern Gefaͤſſen, die alle nach dem einigen maͤnnlichen Gliede zulauffen, theils das Gebluͤt herzu- und abzufuͤhren, theils das Glied zu ſpannen und ſtarrend zu machen; nemlich 6. in- nere und 1. aͤuſſere Blutader, 2. Pulsadern und 3. Nerven, nebſt noch 2. Puls- und 2. Blutadern, die nur zum hintern Theil deſſelben oder dem bulbo gehoͤren. Welch eine Macht von Blut muß da nicht herein getrieben werden! mit welchem Ungeſtuͤm und groſſer Gewalt! welch ein ſtarckes Spannen und Aufziehen muß da nicht oͤfters geſchehen! Da nun das Gebluͤt durch die Pulsadern allzuhaͤuffig, allzuheftig, und allzu oft in die 2. ſchwammichten Theile des Gliedes getrieben wird, und durch die venas we- gen des groſſen Spannens der Nerven, (die den ſchwammichten Theil ſtarck zuſammenziehen, und den Ruͤckfluß verſchlieſſen und hindern,) nicht gnugſam wieder abflieſſen kann noch ſoll: ſo entſtehet daraus ein ſolcher habituel- lerStatusundSitusdes Gliedes, der recht greulich iſt, und wenn er lange fortwaͤhret, und oͤfters wiederholet wird, in eine ſehr be- ſchwerliche Kranckheit hinauskommt, die bey den Medicis Satyriaſis genennet wird; oder in eine noch viel ſchlimmere, den Priapiſmum, da daſ- ſelbe mit recht hoͤlliſchen Schmertzen aus einan-
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Betrachtung der Unreinigkeit.
ſtigen vertrocknen und verſchrumpfen muͤſſen.
Was hieraus fuͤr Noth und Schade erwachſe,
der oft unmoͤglich mehr zu heben, ſollen Sie
unten ſehen.
9) Es ſind ſechszenerley Hauptaͤſte von Blut-
und andern Gefaͤſſen, die alle nach dem einigen
maͤnnlichen Gliede zulauffen, theils das Gebluͤt
herzu- und abzufuͤhren, theils das Glied zu
ſpannen und ſtarrend zu machen; nemlich 6. in-
nere und 1. aͤuſſere Blutader, 2. Pulsadern
und 3. Nerven, nebſt noch 2. Puls- und 2.
Blutadern, die nur zum hintern Theil deſſelben
oder dem bulbo gehoͤren. Welch eine Macht
von Blut muß da nicht herein getrieben werden!
mit welchem Ungeſtuͤm und groſſer Gewalt!
welch ein ſtarckes Spannen und Aufziehen muß
da nicht oͤfters geſchehen! Da nun das Gebluͤt
durch die Pulsadern allzuhaͤuffig, allzuheftig,
und allzu oft in die 2. ſchwammichten Theile des
Gliedes getrieben wird, und durch die venas we-
gen des groſſen Spannens der Nerven, (die den
ſchwammichten Theil ſtarck zuſammenziehen,
und den Ruͤckfluß verſchlieſſen und hindern,)
nicht gnugſam wieder abflieſſen kann noch ſoll:
ſo entſtehet daraus ein ſolcher habituel-
ler Status und Situs des Gliedes, der recht
greulich iſt, und wenn er lange fortwaͤhret,
und oͤfters wiederholet wird, in eine ſehr be-
ſchwerliche Kranckheit hinauskommt, die bey den
Medicis Satyriaſis genennet wird; oder in eine
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/109>, abgerufen am 16.02.2025.
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