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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(I. Th.) Anatomisch-Medicinische
öfters, sonderlich nach der Mahlzeit, rothe Ba-
cken, einen Schweiß in der flachen Hand, und
trocknen Mund etc. Dis sind doch gleichwol greifli-
che Proben, wie gewaltig der arme Cörper müsse
mitgenommen und geschwächet worden seyn,
wenn er in einer solchen Mattigkeit und durch-
gängigen Jrregularität angetroffen wird. Vom
Carolo II. mit dem Zunahmen und in der That
malo, Könige in Navarra, wird erzehlet, er ha-
be seinen Leib durch die geile Lust und Unreinig-
keit so ruiniret, daß er sich endlich nicht mehr
erwärmen konte: sondern sich mit warmen Tü-
chern, so mit starckem Brandtwein benetzet wa-
ren, umlegen lassen muste. Welchem elenden
Behelf denn der gerechte GOtt nicht lange zu-
gesehen hat; immassen er a. 1387. in solchen
Tüchern mit jämmerlichem Geschrey und Pein,
da der Brandtewein aus Unvorsichtigkeit ent-
zündet worden, eine gute Weile brennen und
braten, sieben Tage darauf aber seinen unseli-
gen Geist aufgeben muste. Siehe der allgemeinen
Chronic V. Theil. fol. 559.

Was meinen Sie, mein Freund, ob Jhnen
dergleichen Früchte der Unkeuschheit, wenn Sie
nun auch gleich noch im niedrigsten Grad über
Sie kommen möchten, gefallen würden? Wie
würde Sie das schmertzen, und vor jederman,
der es nur verstehet, und von Jhnen also ur-
theilen kann, allemal schamroth machen: wenn
Sie so kraftlos, hager und abgefallen, blaßgelb
und ungestalt vor andern erscheinen, und sich
selbsten so anfühlen müsten? Denn Sie müssen

doch

(I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche
oͤfters, ſonderlich nach der Mahlzeit, rothe Ba-
cken, einen Schweiß in der flachen Hand, und
trocknen Mund ꝛc. Dis ſind doch gleichwol greifli-
che Proben, wie gewaltig der arme Coͤrper muͤſſe
mitgenommen und geſchwaͤchet worden ſeyn,
wenn er in einer ſolchen Mattigkeit und durch-
gaͤngigen Jrregularitaͤt angetroffen wird. Vom
Carolo II. mit dem Zunahmen und in der That
malo, Koͤnige in Navarra, wird erzehlet, er ha-
be ſeinen Leib durch die geile Luſt und Unreinig-
keit ſo ruiniret, daß er ſich endlich nicht mehr
erwaͤrmen konte: ſondern ſich mit warmen Tuͤ-
chern, ſo mit ſtarckem Brandtwein benetzet wa-
ren, umlegen laſſen muſte. Welchem elenden
Behelf denn der gerechte GOtt nicht lange zu-
geſehen hat; immaſſen er a. 1387. in ſolchen
Tuͤchern mit jaͤmmerlichem Geſchrey und Pein,
da der Brandtewein aus Unvorſichtigkeit ent-
zuͤndet worden, eine gute Weile brennen und
braten, ſieben Tage darauf aber ſeinen unſeli-
gen Geiſt aufgeben muſte. Siehe der allgemeinen
Chronic V. Theil. fol. 559.

Was meinen Sie, mein Freund, ob Jhnen
dergleichen Fruͤchte der Unkeuſchheit, wenn Sie
nun auch gleich noch im niedrigſten Grad uͤber
Sie kommen moͤchten, gefallen wuͤrden? Wie
wuͤrde Sie das ſchmertzen, und vor jederman,
der es nur verſtehet, und von Jhnen alſo ur-
theilen kann, allemal ſchamroth machen: wenn
Sie ſo kraftlos, hager und abgefallen, blaßgelb
und ungeſtalt vor andern erſcheinen, und ſich
ſelbſten ſo anfuͤhlen muͤſten? Denn Sie muͤſſen

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[84/0104] (I. Th.) Anatomiſch-Mediciniſche oͤfters, ſonderlich nach der Mahlzeit, rothe Ba- cken, einen Schweiß in der flachen Hand, und trocknen Mund ꝛc. Dis ſind doch gleichwol greifli- che Proben, wie gewaltig der arme Coͤrper muͤſſe mitgenommen und geſchwaͤchet worden ſeyn, wenn er in einer ſolchen Mattigkeit und durch- gaͤngigen Jrregularitaͤt angetroffen wird. Vom Carolo II. mit dem Zunahmen und in der That malo, Koͤnige in Navarra, wird erzehlet, er ha- be ſeinen Leib durch die geile Luſt und Unreinig- keit ſo ruiniret, daß er ſich endlich nicht mehr erwaͤrmen konte: ſondern ſich mit warmen Tuͤ- chern, ſo mit ſtarckem Brandtwein benetzet wa- ren, umlegen laſſen muſte. Welchem elenden Behelf denn der gerechte GOtt nicht lange zu- geſehen hat; immaſſen er a. 1387. in ſolchen Tuͤchern mit jaͤmmerlichem Geſchrey und Pein, da der Brandtewein aus Unvorſichtigkeit ent- zuͤndet worden, eine gute Weile brennen und braten, ſieben Tage darauf aber ſeinen unſeli- gen Geiſt aufgeben muſte. Siehe der allgemeinen Chronic V. Theil. fol. 559. Was meinen Sie, mein Freund, ob Jhnen dergleichen Fruͤchte der Unkeuſchheit, wenn Sie nun auch gleich noch im niedrigſten Grad uͤber Sie kommen moͤchten, gefallen wuͤrden? Wie wuͤrde Sie das ſchmertzen, und vor jederman, der es nur verſtehet, und von Jhnen alſo ur- theilen kann, allemal ſchamroth machen: wenn Sie ſo kraftlos, hager und abgefallen, blaßgelb und ungeſtalt vor andern erſcheinen, und ſich ſelbſten ſo anfuͤhlen muͤſten? Denn Sie muͤſſen doch

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/104>, abgerufen am 24.11.2024.