Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorbericht.

Weil es in Form eines Briefes
(vermuthlich um es auch andern, die
gleiche Patienten waren, desto beque-
mer communiciren zu können) ist be-
gehret worden: so ward der Verfasser
schlüßig, es so, und mithin kurtz einzu-
richten; zumal er ohnehin bey überhäuf-
ter Arbeit wenige Zeit übrig hatte. Es
wuchs ihm aber der anatomische Er-
weis unter der Hand dergestalt, daß er
am Ende das Maß eines Sendschrei-
bens weit überschritten sahe, und also
willens ward, lieber noch den theolo-
gischen Erweis dazu zu thun, und dann
auch die armen Patienten nicht gantz
trostlos und ohne allen Rath zu verlas-
sen. Jmmittelst bliebs bey dem einmal
gemachten Plan eines Sendschreibens,
ohne besondre Abtheilung in Capitel
und Absätze.

Jn dem Ablauff einiger Jahre
haben es verschiedene Theologi und
Medici gelesen, und bezeuget, daß die
gantze Sache, ohnerachtet sie so pünctlich
und umständlich aus der Anatomie vor

die
a 3
Vorbericht.

Weil es in Form eines Briefes
(vermuthlich um es auch andern, die
gleiche Patienten waren, deſto beque-
mer communiciren zu koͤnnen) iſt be-
gehret worden: ſo ward der Verfaſſer
ſchluͤßig, es ſo, und mithin kurtz einzu-
richten; zumal er ohnehin bey uͤberhaͤuf-
ter Arbeit wenige Zeit uͤbrig hatte. Es
wuchs ihm aber der anatomiſche Er-
weis unter der Hand dergeſtalt, daß er
am Ende das Maß eines Sendſchrei-
bens weit uͤberſchritten ſahe, und alſo
willens ward, lieber noch den theolo-
giſchen Erweis dazu zu thun, und dann
auch die armen Patienten nicht gantz
troſtlos und ohne allen Rath zu verlaſ-
ſen. Jmmittelſt bliebs bey dem einmal
gemachten Plan eines Sendſchreibens,
ohne beſondre Abtheilung in Capitel
und Abſaͤtze.

Jn dem Ablauff einiger Jahre
haben es verſchiedene Theologi und
Medici geleſen, und bezeuget, daß die
gantze Sache, ohnerachtet ſie ſo puͤnctlich
und umſtaͤndlich aus der Anatomie vor

die
a 3
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <pb facs="#f0009"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vorbericht.</hi> </fw><lb/>
        <p>Weil es in Form eines Briefes<lb/>
(vermuthlich um es auch andern, die<lb/>
gleiche Patienten waren, de&#x017F;to beque-<lb/>
mer communiciren zu ko&#x0364;nnen) i&#x017F;t be-<lb/>
gehret worden: &#x017F;o ward der Verfa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;chlu&#x0364;ßig, es &#x017F;o, und mithin kurtz einzu-<lb/>
richten; zumal er ohnehin bey u&#x0364;berha&#x0364;uf-<lb/>
ter Arbeit wenige Zeit u&#x0364;brig hatte. Es<lb/>
wuchs ihm aber der anatomi&#x017F;che Er-<lb/>
weis unter der Hand derge&#x017F;talt, daß er<lb/>
am Ende das Maß eines Send&#x017F;chrei-<lb/>
bens weit u&#x0364;ber&#x017F;chritten &#x017F;ahe, und al&#x017F;o<lb/>
willens ward, lieber noch den theolo-<lb/>
gi&#x017F;chen Erweis dazu zu thun, und dann<lb/>
auch die armen Patienten nicht gantz<lb/>
tro&#x017F;tlos und ohne allen Rath zu verla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Jmmittel&#x017F;t bliebs bey dem einmal<lb/>
gemachten Plan eines Send&#x017F;chreibens,<lb/>
ohne be&#x017F;ondre Abtheilung in Capitel<lb/>
und Ab&#x017F;a&#x0364;tze.</p><lb/>
        <p>Jn dem Ablauff einiger Jahre<lb/>
haben es ver&#x017F;chiedene <hi rendition="#aq">Theologi</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Medici</hi> gele&#x017F;en, und bezeuget, daß die<lb/>
gantze Sache, ohnerachtet &#x017F;ie &#x017F;o pu&#x0364;nctlich<lb/>
und um&#x017F;ta&#x0364;ndlich aus der Anatomie vor<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">a 3</fw><fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0009] Vorbericht. Weil es in Form eines Briefes (vermuthlich um es auch andern, die gleiche Patienten waren, deſto beque- mer communiciren zu koͤnnen) iſt be- gehret worden: ſo ward der Verfaſſer ſchluͤßig, es ſo, und mithin kurtz einzu- richten; zumal er ohnehin bey uͤberhaͤuf- ter Arbeit wenige Zeit uͤbrig hatte. Es wuchs ihm aber der anatomiſche Er- weis unter der Hand dergeſtalt, daß er am Ende das Maß eines Sendſchrei- bens weit uͤberſchritten ſahe, und alſo willens ward, lieber noch den theolo- giſchen Erweis dazu zu thun, und dann auch die armen Patienten nicht gantz troſtlos und ohne allen Rath zu verlaſ- ſen. Jmmittelſt bliebs bey dem einmal gemachten Plan eines Sendſchreibens, ohne beſondre Abtheilung in Capitel und Abſaͤtze. Jn dem Ablauff einiger Jahre haben es verſchiedene Theologi und Medici geleſen, und bezeuget, daß die gantze Sache, ohnerachtet ſie ſo puͤnctlich und umſtaͤndlich aus der Anatomie vor die a 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/9
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/9>, abgerufen am 19.12.2024.