Santa Clara, Abraham a: Mercks Wienn/ Das ist : Deß wütenden Todts Ein umständige Beschreibung. Wien, 1680.Mercks Wienn. Amurathes bey den Türken: was ist Carölus Quin-tus gewest? ein solcher Soldat/ dessen unsterblicher Nam in Gold und Ceder einzuhauen würdig. Man kan es zwar nicht laugnen/ daß bey den Jn Beschreibung deß oberen Glor-reichen Jeru- gang/
Mercks Wienn. Amurathes bey den Tuͤrken: was iſt Caroͤlus Quin-tus geweſt? ein ſolcher Soldat/ deſſen unſterblicher Nam in Gold und Ceder einzuhauen wuͤrdig. Man kan es zwar nicht laugnen/ daß bey den Jn Beſchreibung deß oberen Glor-reichen Jeru- gang/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0135" n="125"/><fw place="top" type="header">Mercks Wienn.</fw><lb/> Amurathes bey den Tuͤrken: was iſt Caroͤlus Quin-<lb/> tus geweſt? ein ſolcher Soldat/ deſſen unſterblicher<lb/> Nam in Gold und Ceder einzuhauen wuͤrdig.</p><lb/> <p>Man kan es zwar nicht laugnen/ daß bey den<lb/> Soldaten die Heiligkeit ziemlich ſchitter wachſe/ und<lb/> finde man mehrer Federbuͤſch als Schein auf den<lb/> Chaßkett und Peckelhauben: die groſſe Kriegsſtuck<lb/> pflegt man der Zeit insgemein die Canonen zu nen-<lb/> nen/ dahero ein Spitzfindiger die Gelegenheit ge-<lb/> nommen zu ſagen/ deꝛ Soldaten ihr Geiſtliches Recht<lb/> oder <hi rendition="#aq">Jus Canonicum</hi> ſeyen die Canonen oder<lb/> Kriegsſtuck! nun waͤr es wol zu leiden/ wann nur<lb/> metallene Stuck unter den Soldaten qnzutreffen<lb/> waͤren/ man find aber auch zuweilen andere Stuck/<lb/> Schel-Stuck/ Die-Stuck/ ꝛc. Dann alſo ſingt<lb/> der Poet/ <hi rendition="#aq">nulla Fides pietasq́ue viris, qui Caſtra<lb/> ſequuntur,</hi> das iſt auf Teutſch/ die Pickenierer<lb/> ſeynd Panketierer/ die Musquetirer ſeynd Leut-<lb/> Verfuͤhrer/ die Reiter ſeynd Ausbeuter/ die Trago-<lb/> ner ſeynd Tragdonner/ ꝛc. Die Soldaten ſeynd Leut<lb/> voller Unthaten; Den Poeten aber muß ich entſchul-<lb/> digen/ daß er dieſen Spruch nicht allen Soldaten<lb/> und tapffern Kriegs-Leuten zum Schimpff geſetzt/<lb/> ſondern nur auf etliche gezielet/ dann ja nicht in Ab-<lb/> red zu ſtellen/ daß nicht auch fromme/ redliche/<lb/> treue und Gottſelige Leut in dieſem Stand anzu-<lb/> treffen ſeyn.</p><lb/> <p>Jn Beſchreibung deß oberen Glor-reichen Jeru-<lb/> ſalem regiſtriret der Apocalyptiſche Engel Joannes/<lb/> was Geſtalten er in ſeiner Verzuckung habe wahr-<lb/> genommen/ daß obberuͤhrte Reſidenz-Stadt Got-<lb/> tes vierecket gebaut ſeye/ und ein jede Seitẽ mit drey<lb/> Porten verſehen/ drey von Aufgang/ drey von Unter-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gang/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0135]
Mercks Wienn.
Amurathes bey den Tuͤrken: was iſt Caroͤlus Quin-
tus geweſt? ein ſolcher Soldat/ deſſen unſterblicher
Nam in Gold und Ceder einzuhauen wuͤrdig.
Man kan es zwar nicht laugnen/ daß bey den
Soldaten die Heiligkeit ziemlich ſchitter wachſe/ und
finde man mehrer Federbuͤſch als Schein auf den
Chaßkett und Peckelhauben: die groſſe Kriegsſtuck
pflegt man der Zeit insgemein die Canonen zu nen-
nen/ dahero ein Spitzfindiger die Gelegenheit ge-
nommen zu ſagen/ deꝛ Soldaten ihr Geiſtliches Recht
oder Jus Canonicum ſeyen die Canonen oder
Kriegsſtuck! nun waͤr es wol zu leiden/ wann nur
metallene Stuck unter den Soldaten qnzutreffen
waͤren/ man find aber auch zuweilen andere Stuck/
Schel-Stuck/ Die-Stuck/ ꝛc. Dann alſo ſingt
der Poet/ nulla Fides pietasq́ue viris, qui Caſtra
ſequuntur, das iſt auf Teutſch/ die Pickenierer
ſeynd Panketierer/ die Musquetirer ſeynd Leut-
Verfuͤhrer/ die Reiter ſeynd Ausbeuter/ die Trago-
ner ſeynd Tragdonner/ ꝛc. Die Soldaten ſeynd Leut
voller Unthaten; Den Poeten aber muß ich entſchul-
digen/ daß er dieſen Spruch nicht allen Soldaten
und tapffern Kriegs-Leuten zum Schimpff geſetzt/
ſondern nur auf etliche gezielet/ dann ja nicht in Ab-
red zu ſtellen/ daß nicht auch fromme/ redliche/
treue und Gottſelige Leut in dieſem Stand anzu-
treffen ſeyn.
Jn Beſchreibung deß oberen Glor-reichen Jeru-
ſalem regiſtriret der Apocalyptiſche Engel Joannes/
was Geſtalten er in ſeiner Verzuckung habe wahr-
genommen/ daß obberuͤhrte Reſidenz-Stadt Got-
tes vierecket gebaut ſeye/ und ein jede Seitẽ mit drey
Porten verſehen/ drey von Aufgang/ drey von Unter-
gang/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |