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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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Judas der Laster-Mensch
das deinige/ verlasse dein Vatterland und opffere mir deinen
Sohn auf.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu dem Jacob/ und will
machen/ daß dein Bruder Esau das kürtzere ziehe/ und du das
Majorat solst antretten/ aber thue du auch das deinige/ und
schau/ wie du durch Hülff deiner Mutter kanst den Seegen von
Vatter erhalten.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu dem Kriegs Fürsten
Josue/ und verheisse dir gewiß/ daß du die Stadt Jericho sol-
lest in deine Händ bekommen/ aber thue auch das deinige/ und
gehe mir siebenmal mit der Procession und klingenden Posaunen-
schall umb die Stadt herumb.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu der Rahab/ und will
machen/ daß dein Haus sicher bleibe vor aller Zerstörung/ aber
thue auch du das deinige/ und hänge das rothe Strickel von Fen-
ster herab/ damit solche Salveguarde die meinige Soldaten kön-
nen wahrnehmen.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu allen Presthafften
Leuten bey dem Schwemteich zu Jerusalem/ aber thut ihr auch
das eurige/ und schaue ein jeder/ daß er auf die Bewegung des
Engels/ der erste im Wasser seye.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu dem Noe/ und will
dich von dem allgemeinen Sündfluß salviren und erretten/ dich
und deine nächste Verwandschafft/ aber thue auch du das dei-
nige/ und verfertige mit deinen Händen ein grosses Schiff oder
Archen.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu dem Naam/ und will
dich durch meinen Propheten Elisaeum von Aussatz gäntzlich rei-
nigen/ aber thue auch du das deinige/ und bade dich siebenmal in
dem Fluß Jordan.

Jch thue das meinige/ sagt GOtt zu dem König Ezechia/
und ich will dir noch dein Leben fristen auf 15. Jahr/ aber thue
auch du das deinige/ und nimm das Pflaster von Feigen/ und leg
es über den Schaden.

Jch

Judas der Laſter-Menſch
das deinige/ verlaſſe dein Vatterland und opffere mir deinen
Sohn auf.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Jacob/ und will
machen/ daß dein Bruder Eſau das kuͤrtzere ziehe/ und du das
Majorat ſolſt antretten/ aber thue du auch das deinige/ und
ſchau/ wie du durch Huͤlff deiner Mutter kanſt den Seegen von
Vatter erhalten.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Kriegs Fuͤrſten
Joſue/ und verheiſſe dir gewiß/ daß du die Stadt Jericho ſol-
leſt in deine Haͤnd bekommen/ aber thue auch das deinige/ und
gehe mir ſiebenmal mit der Proceſſion und klingenden Poſaunen-
ſchall umb die Stadt herumb.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu der Rahab/ und will
machen/ daß dein Haus ſicher bleibe vor aller Zerſtoͤrung/ aber
thue auch du das deinige/ und haͤnge das rothe Strickel von Fen-
ſter herab/ damit ſolche Salveguarde die meinige Soldaten koͤn-
nen wahrnehmen.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu allen Preſthafften
Leuten bey dem Schwemteich zu Jeruſalem/ aber thut ihr auch
das eurige/ und ſchaue ein jeder/ daß er auf die Bewegung des
Engels/ der erſte im Waſſer ſeye.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Noe/ und will
dich von dem allgemeinen Suͤndfluß ſalviren und erretten/ dich
und deine naͤchſte Verwandſchafft/ aber thue auch du das dei-
nige/ und verfertige mit deinen Haͤnden ein groſſes Schiff oder
Archen.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Naam/ und will
dich durch meinen Propheten Eliſæum von Ausſatz gaͤntzlich rei-
nigen/ aber thue auch du das deinige/ und bade dich ſiebenmal in
dem Fluß Jordan.

Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Koͤnig Ezechia/
und ich will dir noch dein Leben friſten auf 15. Jahr/ aber thue
auch du das deinige/ und nimm das Pflaſter von Feigen/ und leg
es uͤber den Schaden.

Jch
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[472/0484] Judas der Laſter-Menſch das deinige/ verlaſſe dein Vatterland und opffere mir deinen Sohn auf. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Jacob/ und will machen/ daß dein Bruder Eſau das kuͤrtzere ziehe/ und du das Majorat ſolſt antretten/ aber thue du auch das deinige/ und ſchau/ wie du durch Huͤlff deiner Mutter kanſt den Seegen von Vatter erhalten. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Kriegs Fuͤrſten Joſue/ und verheiſſe dir gewiß/ daß du die Stadt Jericho ſol- leſt in deine Haͤnd bekommen/ aber thue auch das deinige/ und gehe mir ſiebenmal mit der Proceſſion und klingenden Poſaunen- ſchall umb die Stadt herumb. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu der Rahab/ und will machen/ daß dein Haus ſicher bleibe vor aller Zerſtoͤrung/ aber thue auch du das deinige/ und haͤnge das rothe Strickel von Fen- ſter herab/ damit ſolche Salveguarde die meinige Soldaten koͤn- nen wahrnehmen. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu allen Preſthafften Leuten bey dem Schwemteich zu Jeruſalem/ aber thut ihr auch das eurige/ und ſchaue ein jeder/ daß er auf die Bewegung des Engels/ der erſte im Waſſer ſeye. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Noe/ und will dich von dem allgemeinen Suͤndfluß ſalviren und erretten/ dich und deine naͤchſte Verwandſchafft/ aber thue auch du das dei- nige/ und verfertige mit deinen Haͤnden ein groſſes Schiff oder Archen. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Naam/ und will dich durch meinen Propheten Eliſæum von Ausſatz gaͤntzlich rei- nigen/ aber thue auch du das deinige/ und bade dich ſiebenmal in dem Fluß Jordan. Jch thue das meinige/ ſagt GOtt zu dem Koͤnig Ezechia/ und ich will dir noch dein Leben friſten auf 15. Jahr/ aber thue auch du das deinige/ und nimm das Pflaſter von Feigen/ und leg es uͤber den Schaden. Jch

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/484>, abgerufen am 29.03.2024.