Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judas Jscarioth hat bey der Tafel des HErrn/ Stangen haben den HERRN angetast cum gladiis & fustibus:Es ist aber ein Pengel auch darbey gewest/ ja der Pengel ist vor den Stangen daher gangen/ benanntlich der Jscarioth. Judas hat viel grobe Brüder bey der Tafel. Hanns Peter mit dem Zunahmen Borg/ sonst ein Kauff- Jacquerius cap. 8. erzehlet von der Zusammenkunfft der He- Der Heilige Chrysostomus dieser grosse Lehrer/ nachdem mones,
Judas Jſcarioth hat bey der Tafel des HErꝛn/ Stangen haben den HERRN angetaſt cum gladiis & fuſtibus:Es iſt aber ein Pengel auch darbey geweſt/ ja der Pengel iſt vor den Stangen daher gangen/ benanntlich der Jſcarioth. Judas hat viel grobe Bruͤder bey der Tafel. Hanns Peter mit dem Zunahmen Borg/ ſonſt ein Kauff- Jacquerius cap. 8. erzehlet von der Zuſammenkunfft der He- Der Heilige Chryſoſtomus dieſer groſſe Lehrer/ nachdem mones,
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Judas Jſcarioth hat bey der Tafel des HErꝛn/
Stangen haben den HERRN angetaſt cum gladiis & fuſtibus:
Es iſt aber ein Pengel auch darbey geweſt/ ja der Pengel iſt vor
den Stangen daher gangen/ benanntlich der Jſcarioth. Judas
hat viel grobe Bruͤder bey der Tafel.
Hanns Peter mit dem Zunahmen Borg/ ſonſt ein Kauff-
Mann der mit Holtz-Wahr handlet/ vulgò Schlegel/ hat dieſe
ſtraͤffliche Unmanier an ihm und haͤßliche Gewonheit/ daß er alle-
mal pflegt zum Eſſen gehen/ ohne vorhergehenden Tiſch Gebett/
welches fuͤrwahr einem Chriſten ſehr uͤbel anſtaͤndig/ zumalen Tuͤr-
cken und Heyden/ bevor ſie zur Tafel ſitzen/ ihr gewiſſes Gebet
verrichten: Dieſen Geſellen kenn ich/ du auch/ und er auch/ ließ
nur den Zunahmen Borg zuruck/ ſo heiſt es Grob. Es iſt gewiß
die erſte Grobheit/ ſo man bey der Tafel begehet/ wann das Ge-
bet ausgelaſſen wird.
Jacquerius cap. 8. erzehlet von der Zuſammenkunfft der He-
xen/ wie dann in ſeiner Gegenwart ſehr viel haben ausgeſagt/
wann ſie der boͤſe Feind tractirt/ und ihnen ein Frey-Tafel hal-
tet/ bey der er gemeiniglich verblendte Speiſen aufſetzt/ und
mehrmalen von einer Raben-Geſtetten und Schinder-Platz ſei-
ne Trachten hernimmt/ ſo muͤſſen ſie doch allemal/ vor und nach
der Tafel ihr Gebet verrichten/ welches zwar nicht beſtehet in ei-
nem Lob GOttes/ ſondern vielmehr in Preiſung und Verehrung
ihres Liebſten des leidigen Satans. Wann nun ſolches der ver-
dammte Lucifer von ſeinen Gaͤſten erfordert/ die er doch uͤberaus
ſchlimm tractirt/ wie viel mehr gebuͤhret es ſich/ daß wir unſere
Haͤnd auf heben zu GOTT/ und ihn eiferigiſt bitten umb die
taͤgliche Nahrung/ ihn bitten/ daß er uns das jenige/ was auf
die Tafel getragen wird/ wolle dergeſtalten ſegnen und bene-
deyen/ damit es uns zur Geſundheit und Leibs-Nahrung gedeyen
moͤge.
Der Heilige Chryſoſtomus dieſer groſſe Lehrer/ nachdem
er viel heilſames gehandlet hat von dem Tiſch Gebet Hom. 2. de
ann. ſetzt endlich dieſe Wort hinzu: Ubi Precatio & gratiarum
actio, eo Sancti Spiritus advenit gratia, & abiguntur dæ-
mones,
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