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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.

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seynd den Verstorbenen zu Nutzen kommen.
Eltern/ weil die forderist ihr Hoffnung setzen auf die Hülff der
hinterlassenen Kinder; nach dem Exempel meines heiligen
Vatters Augustini, welcher jedermann ersuchet/ und instän-
dig gebetten/ sie wollen doch in ihrem Gebett/ und absonderlich
die Priester in ihrem heiligen Meß-Opffer seiner verstorbe-
nen Mutter Monicae, und seines Vatters Patritii eingedenck
seyn.

Es hoffen die liebe Eltern auf ihre Kinder/ daß sie werden
nachfolgen dem Sambson/ welcher denjenigen Hönigfladen/
so er in dem Rachen des erwürgten Löwens gefunden/ nit al-
lein für sich behalten/ sondern davon ein gute Portion seinen
Eltern zugebracht; also werden sie auch ihnen lassen zu kommen
das Göttliche Manna, und süsseste Himmel-Brod des Altars.

Es hoffen die Kinder auff ihre annoch lebende Eltern/
daß solche werden nachfolgen der Agar, welche auf kein Weiß
konte ertragen/ daß Ismael ihr Sohn solte vor Durst sterben/
sondern sie hat den so lang bey dem Himmel suppliciert/ biß
GOtt einen Engel gesandt/ der ihr ein klares Brunnquell ge-
wisen hat in der Wüsten: also werden sie auch ihnen verhülff-
lich seyn/ damit sie doch einmahl gelangen zu dem jenigen/ wel-
cher der Samaritanin gesagt hat/ daß er seye der Brunn des
ewigen Lebens.

Es hoffen die Geschwistrige auf ihre hinterlassene Brüder
und Schwester/ daß sie werden nachfolgen der sorgfältigen
Martha, welche alle Haußgeschäfften beyseits gelegt/ und in
aller Eil (hat so gar der Magdalena nichts darvon angedeut)
dem HErrn JEsu entgegen geloffen/ und ihren verstorbenen
Bruder recommendiert/ wie dann bald der Bescheid ergan-
gen/ Resurget frater tuus, Dein Bruder wird auferstehen; al-
so werden sie ebenfalls ihrer öfter gedencken/ und bey dem gött-
lichen Heyland das ewige Leben ihnen zuwegen bringen.

Es hoffen die verstorbene Eheweiber auf ihre hinterlas-
sene Weiber/ und hinwider die Ehemänner auf ihre annoch im

Leben
Pars IV. X x

ſeynd den Verſtorbenen zu Nutzen kommen.
Eltern/ weil die forderiſt ihr Hoffnung ſetzen auf die Huͤlff der
hinterlaſſenen Kinder; nach dem Exempel meines heiligen
Vatters Auguſtini, welcher jedermann erſuchet/ und inſtaͤn-
dig gebetten/ ſie wollen doch in ihrem Gebett/ und abſonderlich
die Prieſter in ihrem heiligen Meß-Opffer ſeiner verſtorbe-
nen Mutter Monicæ, und ſeines Vatters Patritii eingedenck
ſeyn.

Es hoffen die liebe Eltern auf ihre Kinder/ daß ſie werden
nachfolgen dem Sambſon/ welcher denjenigen Hoͤnigfladen/
ſo er in dem Rachen des erwuͤrgten Loͤwens gefunden/ nit al-
lein fuͤr ſich behalten/ ſondern davon ein gute Portion ſeinen
Eltern zugebracht; alſo werden ſie auch ihnen laſſen zu kom̃en
das Goͤttliche Manna, und ſuͤſſeſte Himmel-Brod des Altars.

Es hoffen die Kinder auff ihre annoch lebende Eltern/
daß ſolche werden nachfolgen der Agar, welche auf kein Weiß
konte ertragen/ daß Iſmael ihr Sohn ſolte vor Durſt ſterben/
ſondern ſie hat den ſo lang bey dem Himmel ſuppliciert/ biß
GOtt einen Engel geſandt/ der ihr ein klares Brunnquell ge-
wiſen hat in der Wuͤſten: alſo werden ſie auch ihnen verhuͤlff-
lich ſeyn/ damit ſie doch einmahl gelangen zu dem jenigen/ wel-
cher der Samaritanin geſagt hat/ daß er ſeye der Brunn des
ewigen Lebens.

Es hoffen die Geſchwiſtrige auf ihre hinterlaſſene Bruͤder
und Schweſter/ daß ſie werden nachfolgen der ſorgfaͤltigen
Martha, welche alle Haußgeſchaͤfften beyſeits gelegt/ und in
aller Eil (hat ſo gar der Magdalena nichts darvon angedeut)
dem HErꝛn JEſu entgegen geloffen/ und ihren verſtorbenen
Bruder recommendiert/ wie dann bald der Beſcheid ergan-
gen/ Reſurget frater tuus, Dein Bruder wird auferſtehen; al-
ſo werden ſie ebenfalls ihrer oͤfter gedencken/ und bey dem goͤtt-
lichen Heyland das ewige Leben ihnen zuwegen bringen.

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ſene Weiber/ und hinwider die Ehemaͤnner auf ihre annoch im

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Pars IV. X x
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[345/0357] ſeynd den Verſtorbenen zu Nutzen kommen. Eltern/ weil die forderiſt ihr Hoffnung ſetzen auf die Huͤlff der hinterlaſſenen Kinder; nach dem Exempel meines heiligen Vatters Auguſtini, welcher jedermann erſuchet/ und inſtaͤn- dig gebetten/ ſie wollen doch in ihrem Gebett/ und abſonderlich die Prieſter in ihrem heiligen Meß-Opffer ſeiner verſtorbe- nen Mutter Monicæ, und ſeines Vatters Patritii eingedenck ſeyn. Es hoffen die liebe Eltern auf ihre Kinder/ daß ſie werden nachfolgen dem Sambſon/ welcher denjenigen Hoͤnigfladen/ ſo er in dem Rachen des erwuͤrgten Loͤwens gefunden/ nit al- lein fuͤr ſich behalten/ ſondern davon ein gute Portion ſeinen Eltern zugebracht; alſo werden ſie auch ihnen laſſen zu kom̃en das Goͤttliche Manna, und ſuͤſſeſte Himmel-Brod des Altars. Es hoffen die Kinder auff ihre annoch lebende Eltern/ daß ſolche werden nachfolgen der Agar, welche auf kein Weiß konte ertragen/ daß Iſmael ihr Sohn ſolte vor Durſt ſterben/ ſondern ſie hat den ſo lang bey dem Himmel ſuppliciert/ biß GOtt einen Engel geſandt/ der ihr ein klares Brunnquell ge- wiſen hat in der Wuͤſten: alſo werden ſie auch ihnen verhuͤlff- lich ſeyn/ damit ſie doch einmahl gelangen zu dem jenigen/ wel- cher der Samaritanin geſagt hat/ daß er ſeye der Brunn des ewigen Lebens. Es hoffen die Geſchwiſtrige auf ihre hinterlaſſene Bruͤder und Schweſter/ daß ſie werden nachfolgen der ſorgfaͤltigen Martha, welche alle Haußgeſchaͤfften beyſeits gelegt/ und in aller Eil (hat ſo gar der Magdalena nichts darvon angedeut) dem HErꝛn JEſu entgegen geloffen/ und ihren verſtorbenen Bruder recommendiert/ wie dann bald der Beſcheid ergan- gen/ Reſurget frater tuus, Dein Bruder wird auferſtehen; al- ſo werden ſie ebenfalls ihrer oͤfter gedencken/ und bey dem goͤtt- lichen Heyland das ewige Leben ihnen zuwegen bringen. Es hoffen die verſtorbene Eheweiber auf ihre hinterlaſ- ſene Weiber/ und hinwider die Ehemaͤnner auf ihre annoch im Leben Pars IV. X x

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/357>, abgerufen am 21.11.2024.