Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.Judas/ der verfluchte und verzweiffelte Gesell/ etc. Das neundte und zehende Gebot: Du sollst nit begehren deinesNechsten Hauß-Frau/ noch sein Gut: Der Spieler hat keinen an- dern Gedancken/ noch Sinn/ als dem Nechsten das Seinige abzu- gewinnen/ und wie offt geschicht es/ daß durch dergleichen öfftere Zusammenkünfften/ wiederholte Jausen und Schmausen vielfälti- ge freundliche Ansprachen/ auch die Hauß-Frau in den Leykauff kommt/ oder wann sie auch/ wie es der Zeit höchstens zu bedauren/ dem Spielen ergeben/ wohl bißweilen ein Spiel-Geld durch unge- bührendes La---beth sucht. Hiermit seye dieser Theil geschlossen/ und noch die übrige ENDE. [Abbildung]
Judas/ der verfluchte und verzweiffelte Geſell/ ꝛc. Das neundte und zehende Gebot: Du ſollſt nit begehren deinesNechſten Hauß-Frau/ noch ſein Gut: Der Spieler hat keinen an- dern Gedancken/ noch Sinn/ als dem Nechſten das Seinige abzu- gewinnen/ und wie offt geſchicht es/ daß durch dergleichen oͤfftere Zuſammenkuͤnfften/ wiederholte Jauſen und Schmauſen vielfaͤlti- ge freundliche Anſprachen/ auch die Hauß-Frau in den Leykauff kommt/ oder wann ſie auch/ wie es der Zeit hoͤchſtens zu bedauren/ dem Spielen ergeben/ wohl bißweilen ein Spiel-Geld durch unge- buͤhrendes La---beth ſucht. Hiermit ſeye dieſer Theil geſchloſſen/ und noch die uͤbrige ENDE. [Abbildung]
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Judas/ der verfluchte und verzweiffelte Geſell/ ꝛc.
Das neundte und zehende Gebot: Du ſollſt nit begehren deines
Nechſten Hauß-Frau/ noch ſein Gut: Der Spieler hat keinen an-
dern Gedancken/ noch Sinn/ als dem Nechſten das Seinige abzu-
gewinnen/ und wie offt geſchicht es/ daß durch dergleichen oͤfftere
Zuſammenkuͤnfften/ wiederholte Jauſen und Schmauſen vielfaͤlti-
ge freundliche Anſprachen/ auch die Hauß-Frau in den Leykauff
kommt/ oder wann ſie auch/ wie es der Zeit hoͤchſtens zu bedauren/
dem Spielen ergeben/ wohl bißweilen ein Spiel-Geld durch unge-
buͤhrendes La---beth ſucht.
Hiermit ſeye dieſer Theil geſchloſſen/ und noch die uͤbrige
Materi ſambt andern denck-wuͤrdigen Dingen von dem Iſca-
rioth in den Vierdten Theil aufbehalten/ oder wenigſt in ein
anders Buch ſolle gezogen werden/ welches ſchleuniger/ mit
GOttes Huͤlffe/ das Liecht ſolle ſehen/ als dißmals geſche-
hen/ maſſen die obliegende Ampts-Verrichtungen der Feder
manchen Feyertag angekuͤndet. Unterdeſſen unterwuͤrffe ich
alles/ was in dieſem kleinen Wercklein begriffen/ der Catholi-
ſchen Kirchen/ und dero Heil. Cenſur, dafern etwas ſolte wi-
der meinen Willen eingeſchlichen ſeyn/ ſo der Chriſtlichen Lehr/
der allgemeinen Auferbauung zu wider waͤre/ ſo thue ich von
Hertzen ſolches bereuen/ bin auch urbietig in dem nachfolgen-
den Werck ſolches beſtermaſſen zu revociren: Befehl alſo des
Leſers geneigtem Willen/ und bitte/ mich als den groͤſten
Suͤnder/ in ſein H. Gebet laſſen befoh-
len zu ſeyn.
ENDE.
[Abbildung]
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