jagt hat/ ich beschwöre dich bey demjenigen/ der dich samt deinem Oberhaubt aus dem Himmel gestü[r]tzt hat/ ich be- schwöre dich bey demjenigen/ der dich und allen deinen Ge- walt mit dem einigen Creutzbaum überwunden hat/ bey diesem beschwöre ich dich/ und in dessen Namen befehl ich dir/ daß du von nun an diese Creatur sollest verlassen/ etc. hu, hu, ho, ho, hi, hi, ha, ha, wie tobt nit diese hölli- sche Larven!
Vergeben will ichs ihm endlichen wol/ sagt jemand/ aber daß ihn grüssen soll/ daß ich vor ihm den Hut soll ab- ziehen/ das laß ich wol bleiben. Wolan solche Wort ge- ben mir schon gute Hoffnung/ daß der verdammte Gesell die Herberg quittiren werde. Mein Mensch/ deinem Feind verzeihen/ deinem Feind Gutesthun/ deinen Feind grüs- sen/ lerne es von deinem Heyland JEsu selbsten/ lerne es von Christo/ dessen Namen du trägst/ und billich ists/ daß du in seine Fußstapffen trettest. Wann man vor einem den Hut abziehet/ so ist es so viel/ als thue er ihn grüssen/ nun ist weder aus dem Evangelio, weder aus andern Büchern bekandt/ daß unser lieber HErr die gantze Zeit/ da er auf Erden gewandelt/ einmal hätt einen Hut oder Kappen getragen/ sondern allezeit baarhaubtet daher gangen/ aus welchem scheinet/ daß er immerzu nit allein seine Freunde/ sondern auch seine Feinde/ deren überaus viel waren/ habe wollen grüssen.
Was GOtt einmal dem Moysi befohlen: Mach esExod. 25. nach dem Vorbild/ das dir auf dem Berg gezeigt ist/ dasselbige als eine heilige Lehr halt ich ebenfals einem jeden Christen vor/ ja ich nimm ihn mit mir auf den ho- hen Berg Calvariae, und sag ihm/ daß er es machen soll/ nach dem Vorbild/ wie es auf diesem Berg gezeigt wor-
den/
Pars III. T t
ſprechend: Freund! worzu biſt du kommen?
jagt hat/ ich beſchwoͤre dich bey demjenigen/ der dich ſamt deinem Oberhaubt aus dem Himmel geſtuͤ[r]tzt hat/ ich be- ſchwoͤre dich bey demjenigen/ der dich und allen deinen Ge- walt mit dem einigen Creutzbaum uͤberwunden hat/ bey dieſem beſchwoͤre ich dich/ und in deſſen Namen befehl ich dir/ daß du von nun an dieſe Creatur ſolleſt verlaſſen/ ꝛc. hu, hu, ho, ho, hi, hi, ha, ha, wie tobt nit dieſe hoͤlli- ſche Larven!
Vergeben will ichs ihm endlichen wol/ ſagt jemand/ aber daß ihn gruͤſſen ſoll/ daß ich vor ihm den Hut ſoll ab- ziehen/ das laß ich wol bleiben. Wolan ſolche Wort ge- ben mir ſchon gute Hoffnung/ daß der verdammte Geſell die Herberg quittiren werde. Mein Menſch/ deinem Feind verzeihen/ deinem Feind Gutesthun/ deinen Feind gruͤſ- ſen/ lerne es von deinem Heyland JEſu ſelbſten/ lerne es von Chriſto/ deſſen Namen du traͤgſt/ und billich iſts/ daß du in ſeine Fußſtapffen tretteſt. Wann man vor einem den Hut abziehet/ ſo iſt es ſo viel/ als thue er ihn gruͤſſen/ nun iſt weder aus dem Evangelio, weder aus andern Buͤchern bekandt/ daß unſer lieber HErr die gantze Zeit/ da er auf Erden gewandelt/ einmal haͤtt einen Hut oder Kappen getragen/ ſondern allezeit baarhaubtet daher gangen/ aus welchem ſcheinet/ daß er immerzu nit allein ſeine Freunde/ ſondern auch ſeine Feinde/ deren uͤberaus viel waren/ habe wollen gruͤſſen.
Was GOtt einmal dem Moyſi befohlen: Mach esExod. 25. nach dem Vorbild/ das dir auf dem Berg gezeigt iſt/ daſſelbige als eine heilige Lehr halt ich ebenfals einem jeden Chriſten vor/ ja ich nimm ihn mit mir auf den ho- hen Berg Calvariæ, und ſag ihm/ daß er es machen ſoll/ nach dem Vorbild/ wie es auf dieſem Berg gezeigt wor-
den/
Pars III. T t
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ſprechend: Freund! worzu biſt du kommen?
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ſchwoͤre dich bey demjenigen/ der dich und allen deinen Ge-
walt mit dem einigen Creutzbaum uͤberwunden hat/ bey
dieſem beſchwoͤre ich dich/ und in deſſen Namen befehl ich
dir/ daß du von nun an dieſe Creatur ſolleſt verlaſſen/ ꝛc.
hu, hu, ho, ho, hi, hi, ha, ha, wie tobt nit dieſe hoͤlli-
ſche Larven!
Vergeben will ichs ihm endlichen wol/ ſagt jemand/
aber daß ihn gruͤſſen ſoll/ daß ich vor ihm den Hut ſoll ab-
ziehen/ das laß ich wol bleiben. Wolan ſolche Wort ge-
ben mir ſchon gute Hoffnung/ daß der verdammte Geſell
die Herberg quittiren werde. Mein Menſch/ deinem Feind
verzeihen/ deinem Feind Gutesthun/ deinen Feind gruͤſ-
ſen/ lerne es von deinem Heyland JEſu ſelbſten/ lerne es
von Chriſto/ deſſen Namen du traͤgſt/ und billich iſts/ daß
du in ſeine Fußſtapffen tretteſt. Wann man vor einem
den Hut abziehet/ ſo iſt es ſo viel/ als thue er ihn gruͤſſen/
nun iſt weder aus dem Evangelio, weder aus andern
Buͤchern bekandt/ daß unſer lieber HErr die gantze Zeit/
da er auf Erden gewandelt/ einmal haͤtt einen Hut oder
Kappen getragen/ ſondern allezeit baarhaubtet daher
gangen/ aus welchem ſcheinet/ daß er immerzu nit allein
ſeine Freunde/ ſondern auch ſeine Feinde/ deren uͤberaus
viel waren/ habe wollen gruͤſſen.
Was GOtt einmal dem Moyſi befohlen: Mach es
nach dem Vorbild/ das dir auf dem Berg gezeigt
iſt/ daſſelbige als eine heilige Lehr halt ich ebenfals einem
jeden Chriſten vor/ ja ich nimm ihn mit mir auf den ho-
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nach dem Vorbild/ wie es auf dieſem Berg gezeigt wor-
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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/361>, abgerufen am 22.11.2024.
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