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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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welches er zeigen wird am Jüngsten Tag.

Nachmals werden andere Engel gehen an das Ort/
wo die Cardinäl/ Ertzbischöff/ und Bischöff versammlet
stehen/ & separabunt malos de medio justorum, und
werden gleichfalls die Böse heraus klauben/ und auf die
lincke Seiten stellen/ benanntlichen diejenige/ so auch im
Purpur sich nit geschämt haben zu sündigen. Diejenige/
welche Rosenfarb in Kleidern gewest/ und Leibfarb im
Gewissen. Diejenige/ welchen ein doppeltes Creutz ist
vorgetragen worden/ sie aber ohne Creutz wollen leben.
Diejenige/ welche von dem Patrimonio Christi ihre Be-
freundte und Anverwandte bereicht/ und mehrer ihrem
Hauß aufgeholffen/ als dem Gottshauß. Diejenige/
welche zu geistlichen Beneficien und Aemptern gesetzt ha-
ben/ dieselbige/ so da gedient haben/ aber nit verdient ha-
ben. Diejenige/ so zwar den Namen getragen/ Bi-
schoff/ unterdessen waren sie Beiß Schaff/ massen durch
dero Saumseeligkeit in ihrer Dioeces so viel Seelen zu
Grund gangen. Diejenige/ welche nach der Inful we-
gen der Insul getrachtet/ und haben sich in dieses heilige
Ampt eingedrungen mit Goldseeligkeit/ und nit mit Gott-
seeligkeit. O wie werden dazumalen frolocken und sich
inniglich erfreuen ein heiliger Bernardinus Senensis, ein
heiliger Bonaventura, ein heiliger Dominicus, ein hei-
liger Thomas Aquinas, um weil sie die anerbottene
Bisthümer/ und Ertzbisthümer geweigert/ und ausge-
schlagen. Wie wird dazumalen jubiliren und GOTT
dancken ein Bruno, daß er von sich geschoben die Inful,
welche mit ihren zweyen Spitzen manchen schon hart ver-
wundet hat. Recht hat der Poet gesagt:

Renuit oblatum sibi Bruno Pontificatum,
Cernens esse statum Magnatum raro beatum.
An
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welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag.

Nachmals werden andere Engel gehen an das Ort/
wo die Cardinaͤl/ Ertzbiſchoͤff/ und Biſchoͤff verſammlet
ſtehen/ & ſeparabunt malos de medio juſtorum, und
werden gleichfalls die Boͤſe heraus klauben/ und auf die
lincke Seiten ſtellen/ benanntlichen diejenige/ ſo auch im
Purpur ſich nit geſchaͤmt haben zu ſuͤndigen. Diejenige/
welche Roſenfarb in Kleidern geweſt/ und Leibfarb im
Gewiſſen. Diejenige/ welchen ein doppeltes Creutz iſt
vorgetragen worden/ ſie aber ohne Creutz wollen leben.
Diejenige/ welche von dem Patrimonio Chriſti ihre Be-
freundte und Anverwandte bereicht/ und mehrer ihrem
Hauß aufgeholffen/ als dem Gottshauß. Diejenige/
welche zu geiſtlichen Beneficien und Aemptern geſetzt ha-
ben/ dieſelbige/ ſo da gedient haben/ aber nit verdient ha-
ben. Diejenige/ ſo zwar den Namen getragen/ Bi-
ſchoff/ unterdeſſen waren ſie Beiß Schaff/ maſſen durch
dero Saumſeeligkeit in ihrer Diœces ſo viel Seelen zu
Grund gangen. Diejenige/ welche nach der Inful we-
gen der Inſul getrachtet/ und haben ſich in dieſes heilige
Ampt eingedrungen mit Goldſeeligkeit/ und nit mit Gott-
ſeeligkeit. O wie werden dazumalen frolocken und ſich
inniglich erfreuen ein heiliger Bernardinus Senenſis, ein
heiliger Bonaventura, ein heiliger Dominicus, ein hei-
liger Thomas Aquinas, um weil ſie die anerbottene
Biſthuͤmer/ und Ertzbiſthuͤmer geweigert/ und ausge-
ſchlagen. Wie wird dazumalen jubiliren und GOTT
dancken ein Bruno, daß er von ſich geſchoben die Inful,
welche mit ihren zweyen Spitzen manchen ſchon hart ver-
wundet hat. Recht hat der Poet geſagt:

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An
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[227/0259] welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag. Nachmals werden andere Engel gehen an das Ort/ wo die Cardinaͤl/ Ertzbiſchoͤff/ und Biſchoͤff verſammlet ſtehen/ & ſeparabunt malos de medio juſtorum, und werden gleichfalls die Boͤſe heraus klauben/ und auf die lincke Seiten ſtellen/ benanntlichen diejenige/ ſo auch im Purpur ſich nit geſchaͤmt haben zu ſuͤndigen. Diejenige/ welche Roſenfarb in Kleidern geweſt/ und Leibfarb im Gewiſſen. Diejenige/ welchen ein doppeltes Creutz iſt vorgetragen worden/ ſie aber ohne Creutz wollen leben. Diejenige/ welche von dem Patrimonio Chriſti ihre Be- freundte und Anverwandte bereicht/ und mehrer ihrem Hauß aufgeholffen/ als dem Gottshauß. Diejenige/ welche zu geiſtlichen Beneficien und Aemptern geſetzt ha- ben/ dieſelbige/ ſo da gedient haben/ aber nit verdient ha- ben. Diejenige/ ſo zwar den Namen getragen/ Bi- ſchoff/ unterdeſſen waren ſie Beiß Schaff/ maſſen durch dero Saumſeeligkeit in ihrer Diœces ſo viel Seelen zu Grund gangen. Diejenige/ welche nach der Inful we- gen der Inſul getrachtet/ und haben ſich in dieſes heilige Ampt eingedrungen mit Goldſeeligkeit/ und nit mit Gott- ſeeligkeit. O wie werden dazumalen frolocken und ſich inniglich erfreuen ein heiliger Bernardinus Senenſis, ein heiliger Bonaventura, ein heiliger Dominicus, ein hei- liger Thomas Aquinas, um weil ſie die anerbottene Biſthuͤmer/ und Ertzbiſthuͤmer geweigert/ und ausge- ſchlagen. Wie wird dazumalen jubiliren und GOTT dancken ein Bruno, daß er von ſich geſchoben die Inful, welche mit ihren zweyen Spitzen manchen ſchon hart ver- wundet hat. Recht hat der Poet geſagt: Renuit oblatum ſibi Bruno Pontificatum, Cernens eſſe ſtatum Magnatum rarò beatum. An F f 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/259>, abgerufen am 22.11.2024.