Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.Judas verursachet/ daß die Hebräer von GOtt liano ein Kirchen aufgebauet zu Ehren des H. Nicolai,und der Meister zu Beschleunigung des Wercks denen Ar- beitern an einem Sambstag zugesprochen/ sie wollen doch etwas länger arbeiten zu Ehren des H. Bischoffs/ worauf einer aus ihnen geantwortet/ es wird gewiß der H. Nico- laus heut kommen/ und uns einen Fisch einlegen? War- ten wir nur ein Weil/ laß die Pfaffen arbeiten dieses H. Nicolai von Bari, die haben grosse Einkommen/ und fres- sen Fisch/ wann sie wollen. Kaum daß solches der vermes- sene Mensch ausgeredet/ da ist ein Stein vom Thurn ihm auf den Kopf gefallen/ worvon er halb todt nieder gesun- cken/ seine Cameraden wolten ihme beyspringen/ finden aber/ daß sich der Stein in zwey Theil zerbrochen/ inn- Beatillus in vita S. Ni- col.wendig aber die Figur eines Fisches vorstellte/ so natürlich/ als wäre er von einem Mahler entworffen/ ja so gar em- pfande man den Geruch eines frisch-abgesottenen Fisches. Das heist mit gleicher Müntz bezahlt. Als auf eine Zeit die Engelländer zu Stroden den hei- Der H. Bischoff Patritius bauete unweit der Insul beste-
Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt liano ein Kirchen aufgebauet zu Ehren des H. Nicolai,und der Meiſter zu Beſchleunigung des Wercks denen Ar- beitern an einem Sambſtag zugeſprochen/ ſie wollen doch etwas laͤnger arbeiten zu Ehren des H. Biſchoffs/ worauf einer aus ihnen geantwortet/ es wird gewiß der H. Nico- laus heut kommen/ und uns einen Fiſch einlegen? War- ten wir nur ein Weil/ laß die Pfaffen arbeiten dieſes H. Nicolai von Bari, die haben groſſe Einkommen/ und freſ- ſen Fiſch/ wann ſie wollen. Kaum daß ſolches der vermeſ- ſene Menſch ausgeredet/ da iſt ein Stein vom Thurn ihm auf den Kopf gefallen/ worvon er halb todt nieder geſun- cken/ ſeine Cameraden wolten ihme beyſpringen/ finden aber/ daß ſich der Stein in zwey Theil zerbrochen/ inn- Beatillus in vita S. Ni- col.wendig aber die Figur eines Fiſches vorſtellte/ ſo natuͤrlich/ als waͤre er von einem Mahler entworffen/ ja ſo gar em- pfande man den Geruch eines friſch-abgeſottenen Fiſches. Das heiſt mit gleicher Muͤntz bezahlt. Als auf eine Zeit die Engellaͤnder zu Stroden den hei- Der H. Biſchoff Patritius bauete unweit der Inſul beſte-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="186"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">liano</hi> ein Kirchen aufgebauet zu Ehren des H. <hi rendition="#aq">Nicolai,</hi><lb/> und der Meiſter zu Beſchleunigung des Wercks denen Ar-<lb/> beitern an einem Sambſtag zugeſprochen/ ſie wollen doch<lb/> etwas laͤnger arbeiten zu Ehren des H. Biſchoffs/ worauf<lb/> einer aus ihnen geantwortet/ es wird gewiß der H. <hi rendition="#aq">Nico-<lb/> laus</hi> heut kommen/ und uns einen Fiſch einlegen? War-<lb/> ten wir nur ein Weil/ laß die Pfaffen arbeiten dieſes H.<lb/><hi rendition="#aq">Nicolai</hi> von <hi rendition="#aq">Bari,</hi> die haben groſſe Einkommen/ und freſ-<lb/> ſen Fiſch/ wann ſie wollen. Kaum daß ſolches der vermeſ-<lb/> ſene Menſch ausgeredet/ da iſt ein Stein vom Thurn ihm<lb/> auf den Kopf gefallen/ worvon er halb todt nieder geſun-<lb/> cken/ ſeine Cameraden wolten ihme beyſpringen/ finden<lb/> aber/ daß ſich der Stein in zwey Theil zerbrochen/ inn-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Beatillus in<lb/> vita S. Ni-<lb/> col.</hi></note>wendig aber die Figur eines Fiſches vorſtellte/ ſo natuͤrlich/<lb/> als waͤre er von einem Mahler entworffen/ ja ſo gar em-<lb/> pfande man den Geruch eines friſch-abgeſottenen Fiſches.<lb/> Das heiſt mit gleicher Muͤntz bezahlt.</p><lb/> <p>Als auf eine Zeit die Engellaͤnder zu Stroden den hei-<lb/> ligen <hi rendition="#aq">Thomam Cantuarienſi</hi>ſchen Biſchoff ausgelacht/<lb/> und zum groͤſſern Hohn und Spott ſeinem Pferd den<lb/> Schweif abgeſchnitten/ ſo iſt es geſchehen/ durch gerechte<lb/> Goͤttliche Zulaſſung/ daß alle Nachkoͤmmling/ alle Kinds-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Polydorus<lb/> lib. 4. c.<lb/> 103.</hi></note>Kinds-Kinder aus dieſem Geſchlecht gebohren worden/<lb/> mit einem Roßſchweif auf dem Ruckgrad/ das heiſt mit<lb/> gleicher Muͤntz bezahlt.</p><lb/> <p>Der H. Biſchoff <hi rendition="#aq">Patritius</hi> bauete unweit der Inſul<lb/><hi rendition="#aq">Inchenn</hi> eine Kirchen im Dorff/ und als ſolche halb ver-<lb/> fertiget/ haben daſelbſten die grobe und ungeſchlachte<lb/> Bauren das Gebaͤu eingeſtellt/ welches GOtt dem HErꝛn<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">In vit. c.<lb/> 121.</hi></note>alſo mißfallen/ daß noch auf den heutigen Tag und Stund<lb/> kein Bauer alldorten ein Hauß kan ausbauen/ und alſo<lb/> <fw place="bottom" type="catch">beſte-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186/0218]
Judas verurſachet/ daß die Hebraͤer von GOtt
liano ein Kirchen aufgebauet zu Ehren des H. Nicolai,
und der Meiſter zu Beſchleunigung des Wercks denen Ar-
beitern an einem Sambſtag zugeſprochen/ ſie wollen doch
etwas laͤnger arbeiten zu Ehren des H. Biſchoffs/ worauf
einer aus ihnen geantwortet/ es wird gewiß der H. Nico-
laus heut kommen/ und uns einen Fiſch einlegen? War-
ten wir nur ein Weil/ laß die Pfaffen arbeiten dieſes H.
Nicolai von Bari, die haben groſſe Einkommen/ und freſ-
ſen Fiſch/ wann ſie wollen. Kaum daß ſolches der vermeſ-
ſene Menſch ausgeredet/ da iſt ein Stein vom Thurn ihm
auf den Kopf gefallen/ worvon er halb todt nieder geſun-
cken/ ſeine Cameraden wolten ihme beyſpringen/ finden
aber/ daß ſich der Stein in zwey Theil zerbrochen/ inn-
wendig aber die Figur eines Fiſches vorſtellte/ ſo natuͤrlich/
als waͤre er von einem Mahler entworffen/ ja ſo gar em-
pfande man den Geruch eines friſch-abgeſottenen Fiſches.
Das heiſt mit gleicher Muͤntz bezahlt.
Beatillus in
vita S. Ni-
col.
Als auf eine Zeit die Engellaͤnder zu Stroden den hei-
ligen Thomam Cantuarienſiſchen Biſchoff ausgelacht/
und zum groͤſſern Hohn und Spott ſeinem Pferd den
Schweif abgeſchnitten/ ſo iſt es geſchehen/ durch gerechte
Goͤttliche Zulaſſung/ daß alle Nachkoͤmmling/ alle Kinds-
Kinds-Kinder aus dieſem Geſchlecht gebohren worden/
mit einem Roßſchweif auf dem Ruckgrad/ das heiſt mit
gleicher Muͤntz bezahlt.
Polydorus
lib. 4. c.
103.
Der H. Biſchoff Patritius bauete unweit der Inſul
Inchenn eine Kirchen im Dorff/ und als ſolche halb ver-
fertiget/ haben daſelbſten die grobe und ungeſchlachte
Bauren das Gebaͤu eingeſtellt/ welches GOtt dem HErꝛn
alſo mißfallen/ daß noch auf den heutigen Tag und Stund
kein Bauer alldorten ein Hauß kan ausbauen/ und alſo
beſte-
In vit. c.
121.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |