sie mit dem Hammer/ daß es alles zittert/ oberhalb seynd die Ca- pell-Knaben/ vndenher die Schlosser-Bueben/ obenher Apol- lo, vndenher Vulcanus, obenher die Engl/ vnderhalb wie die Pengl/ oberhalb ist das Gesang Re Mi Fa Sol, vnderhalb ist ein Klang/ daß ihn der Bettler holl/ dessentwegen ist die Mu- sic nichts nutz.
Ein solche Music ist das Gebett eines Sünders/ dann ob schon in dem obern Zimmer/ benanntlich in dem Mund/ ein schöne Music/ so wird doch solche wegen deß vndern Getöß in dem sündigen Hertzen gantz verderbt/ in dem obern Stock thut man GOtt loben/ in dem vndern Stock thut man GOTT schmähen/ die Zung ist ein Zittern David, das Hertz ein Lantzen deß Sauls, die Zung psalirt mit dem David, das Hertz galani- sirt mit der Bersabaea, die Zung bettet GOtt an/ das Hertz opffert dem Belial, in dem Mund ist der Jacob, in dem Hertzen ist der Esau, du grüssest so offt die Mutter GOttes mit dem Ave, vnd bist Wandls halber gar kein Engl/ du sprichst so offt Vatter vnser/ vnderdessen bist ein Absalon, der wider sein Vatter streitt/ du machst ein Music mit der Cecilia, vn- derdessen tantzt dein Hertz mit der Herodias, dein Zung ver- ehrt GOtt mit dem Weyhrauch/ wie der Aaron, vnd dein Hertz bettet das guldene Kalb an/ wie die Israeliter: mit einem Wort/ das Gebett deß Sünders ist GOtt nicht angenehm. Discipulus registrirt von einem Jüngling/ wie daß solcher nach Arth der frechen vnd schlipfferigen Jugend gelebt/ aber auß frommer Gewonheit öffters den H. Rosenkrantz gebett habe/ deme aber die seeligste Mutter GOttes einest erschinen/ vnd ihme ein sehr kostbaren Malvasier in ein wilden/ vnfläthi- gen vnd garstigen Geschirr dargereicht/ ob welchem der Mensch nit ein geringen Grausen vnd Abscheuen getragen/ meltend/ daß ihme der gute Trunck nit mißfalle/ sofern er nur in einem saubern Geschirr wäre/ worauff die Mutter GOttes geant- wort/ wie daß ebenmässig ihr das Gebett/ so er auß Gewonheit
ihr
Pars II. X x x
achtet auch das H. Gebett nit.
ſie mit dem Ham̃er/ daß es alles zittert/ oberhalb ſeynd die Ca- pell-Knaben/ vndenher die Schloſſer-Bueben/ obenher Apol- lo, vndenher Vulcanus, obenher die Engl/ vnderhalb wie die Pengl/ oberhalb iſt das Geſang Re Mi Fa Sol, vnderhalb iſt ein Klang/ daß ihn der Bettler holl/ deſſentwegen iſt die Mu- ſic nichts nutz.
Ein ſolche Muſic iſt das Gebett eines Suͤnders/ dann ob ſchon in dem obern Zimmer/ benanntlich in dem Mund/ ein ſchoͤne Muſic/ ſo wird doch ſolche wegen deß vndern Getoͤß in dem ſuͤndigen Hertzen gantz verderbt/ in dem obern Stock thut man GOtt loben/ in dem vndern Stock thut man GOTT ſchmaͤhen/ die Zung iſt ein Zittern David, das Hertz ein Lantzen deß Sauls, die Zung pſalirt mit dem David, das Hertz galani- ſirt mit der Berſabæa, die Zung bettet GOtt an/ das Hertz opffert dem Belial, in dem Mund iſt der Jacob, in dem Hertzen iſt der Eſau, du gruͤſſeſt ſo offt die Mutter GOttes mit dem Ave, vnd biſt Wandls halber gar kein Engl/ du ſprichſt ſo offt Vatter vnſer/ vnderdeſſen biſt ein Abſalon, der wider ſein Vatter ſtreitt/ du machſt ein Muſic mit der Cecilia, vn- derdeſſen tantzt dein Hertz mit der Herodias, dein Zung ver- ehrt GOtt mit dem Weyhrauch/ wie der Aaron, vnd dein Hertz bettet das guldene Kalb an/ wie die Iſraëliter: mit einem Wort/ das Gebett deß Suͤnders iſt GOtt nicht angenehm. Diſcipulus regiſtrirt von einem Juͤngling/ wie daß ſolcher nach Arth der frechen vnd ſchlipfferigen Jugend gelebt/ aber auß frommer Gewonheit oͤffters den H. Roſenkrantz gebett habe/ deme aber die ſeeligſte Mutter GOttes eineſt erſchinen/ vnd ihme ein ſehr koſtbaren Malvaſier in ein wilden/ vnflaͤthi- gen vnd garſtigen Geſchirꝛ dargereicht/ ob welchem der Menſch nit ein geringen Grauſen vnd Abſcheuen getragen/ meltend/ daß ihme der gute Trunck nit mißfalle/ ſofern er nur in einem ſaubern Geſchirꝛ waͤre/ worauff die Mutter GOttes geant- wort/ wie daß ebenmaͤſſig ihr das Gebett/ ſo er auß Gewonheit
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Pars II. X x x
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achtet auch das H. Gebett nit.
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pell-Knaben/ vndenher die Schloſſer-Bueben/ obenher Apol-
lo, vndenher Vulcanus, obenher die Engl/ vnderhalb wie die
Pengl/ oberhalb iſt das Geſang Re Mi Fa Sol, vnderhalb iſt
ein Klang/ daß ihn der Bettler holl/ deſſentwegen iſt die Mu-
ſic nichts nutz.
Ein ſolche Muſic iſt das Gebett eines Suͤnders/ dann
ob ſchon in dem obern Zimmer/ benanntlich in dem Mund/ ein
ſchoͤne Muſic/ ſo wird doch ſolche wegen deß vndern Getoͤß in
dem ſuͤndigen Hertzen gantz verderbt/ in dem obern Stock thut
man GOtt loben/ in dem vndern Stock thut man GOTT
ſchmaͤhen/ die Zung iſt ein Zittern David, das Hertz ein Lantzen
deß Sauls, die Zung pſalirt mit dem David, das Hertz galani-
ſirt mit der Berſabæa, die Zung bettet GOtt an/ das Hertz
opffert dem Belial, in dem Mund iſt der Jacob, in dem Hertzen
iſt der Eſau, du gruͤſſeſt ſo offt die Mutter GOttes mit dem
Ave, vnd biſt Wandls halber gar kein Engl/ du ſprichſt ſo
offt Vatter vnſer/ vnderdeſſen biſt ein Abſalon, der wider
ſein Vatter ſtreitt/ du machſt ein Muſic mit der Cecilia, vn-
derdeſſen tantzt dein Hertz mit der Herodias, dein Zung ver-
ehrt GOtt mit dem Weyhrauch/ wie der Aaron, vnd dein
Hertz bettet das guldene Kalb an/ wie die Iſraëliter: mit einem
Wort/ das Gebett deß Suͤnders iſt GOtt nicht angenehm.
Diſcipulus regiſtrirt von einem Juͤngling/ wie daß ſolcher
nach Arth der frechen vnd ſchlipfferigen Jugend gelebt/ aber
auß frommer Gewonheit oͤffters den H. Roſenkrantz gebett
habe/ deme aber die ſeeligſte Mutter GOttes eineſt erſchinen/
vnd ihme ein ſehr koſtbaren Malvaſier in ein wilden/ vnflaͤthi-
gen vnd garſtigen Geſchirꝛ dargereicht/ ob welchem der Menſch
nit ein geringen Grauſen vnd Abſcheuen getragen/ meltend/
daß ihme der gute Trunck nit mißfalle/ ſofern er nur in einem
ſaubern Geſchirꝛ waͤre/ worauff die Mutter GOttes geant-
wort/ wie daß ebenmaͤſſig ihr das Gebett/ ſo er auß Gewonheit
ihr
Pars II. X x x
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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/547>, abgerufen am 25.11.2024.
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