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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

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diser Göttlichen Speiß.
als das spitzige Hey? aber vernembt die Antwort von dem hei-
ligen Joanne Chrysostomo de Nat. Dom. daß sich Joseph
nit getrauet habe/ dises Göttliche Kind anzurühren/ er schätzte
sich gar zu vnwürdig: vnd ein Priester mit befleckten Händen soll
sich alle Tag getrauen mit disem vmbzugehen? Erweget wol/
was im alten Testament dem Leviten Ozae widerfahren/ weil
er nur die Archen deß Bunds auß keiner vblen Meinung ange-Paral. 13.
rührt/ hat ihn GOtt alsobald mit dem gähen Todt gestrafft.
Dessen Vrsach gibt Abulensis, so ich allein in Latein herbey
fiege: Erat immundus, & tetigit Arcam, nam traduntAbul. Q.
26. in Leut

Hebraei, quod praecedenti nocte iste Oza cognovit uxo-
rem suam?
was wird dann dem jenigen für ein Straff vnd Zich-
tigung zu gewartten seyn/ die in weit üblern Stand das Aller-
höchste tractiren. Omnino audent Agni Immaculati sa-
cras contingere carnes, & intingere in sanguine Salva-
S. Bern.
citat. ab
Hug. Card
2. Reg. c.
6.

toris carnes nefarias, quibus paulo ante (proh dolor)
carnes meretricias attrectarunt.
Förchtet ihr euch nicht/
daß einmahl das jenige begegne/ was da widerfahren dem Ty-
rannen/ welcher die heilige Eudocia hat lassen martern. Als
solcher die heiligiste Hostien/ so ausser der Schoß diser Heiligin
gefallen/ schmählich tractirt, ist alsobald das Feur auß disem
heiligisten Himmel-Brod herauß gefahren/ vnd hat den Gott-
losen Menschen zu Staub vnd Aschen verbrennt. Förcht ihr
euch nit/ daß JEsus Christus vnser Heyland vnd Seeligma-Bolland.
Tom. 1.
Martii.

cher euch einmahl den Sentenz der ewigen Verdambnuß vber
euch schreiben werde/ wie da geschriben hat Pabst Theodorus,
welcher das heiligiste Blut JEsu Christi auß dem Kelch in
den Schreib-Zeig gegossen/ vnd nachmahls die Excommu-
nication
wider den Pirrhum Patriarchen zu Constantino-Baron.
Tom.
8.

pel geschriben. Förcht ihr euch nit/ daß euch einmahl das ge-
schehe/ was einem Priester in Teutschland geschehen/ welcher
eines gar sündhafften Wandels/ vnd gleichwol alle Tag das
H. H. Meßopfer verricht/ deme aber auff ein Zeit die allerheiligste
Hostien/ auß den Händen verschwunden/ vnd wie er ein neue

con-
Pars II. T t t

diſer Goͤttlichen Speiß.
als das ſpitzige Hey? aber vernembt die Antwort von dem hei-
ligen Joanne Chryſoſtomo de Nat. Dom. daß ſich Joſeph
nit getrauet habe/ diſes Goͤttliche Kind anzuruͤhren/ er ſchaͤtzte
ſich gar zu vnwuͤrdig: vnd ein Prieſter mit befleckten Haͤnden ſoll
ſich alle Tag getrauen mit diſem vmbzugehen? Erweget wol/
was im alten Teſtament dem Leviten Ozæ widerfahren/ weil
er nur die Archen deß Bunds auß keiner vblen Meinung ange-Paral. 13.
ruͤhrt/ hat ihn GOtt alſobald mit dem gaͤhen Todt geſtrafft.
Deſſen Vrſach gibt Abulenſis, ſo ich allein in Latein herbey
fiege: Erat immundus, & tetigit Arcam, nam traduntAbul. Q.
26. in Leut

Hebræi, quod præcedenti nocte iſte Oza cognovit uxo-
rem ſuam?
was wird dann dem jenigen fuͤr ein Straff vnd Zich-
tigung zu gewartten ſeyn/ die in weit uͤblern Stand das Aller-
hoͤchſte tractiren. Omninò audent Agni Immaculati ſa-
cras contingere carnes, & intingere in ſanguine Salva-
S. Bern.
citat. ab
Hug. Card
2. Reg. c.
6.

toris carnes nefarias, quibus paulò antè (proh dolor)
carnes meretricias attrectarunt.
Foͤrchtet ihr euch nicht/
daß einmahl das jenige begegne/ was da widerfahren dem Ty-
rannen/ welcher die heilige Eudocia hat laſſen martern. Als
ſolcher die heiligiſte Hoſtien/ ſo auſſer der Schoß diſer Heiligin
gefallen/ ſchmaͤhlich tractirt, iſt alſobald das Feur auß diſem
heiligiſten Himmel-Brod herauß gefahren/ vnd hat den Gott-
loſen Menſchen zu Staub vnd Aſchen verbrennt. Foͤrcht ihr
euch nit/ daß JEſus Chriſtus vnſer Heyland vnd Seeligma-Bolland.
Tom. 1.
Martii.

cher euch einmahl den Sentenz der ewigen Verdambnuß vber
euch ſchreiben werde/ wie da geſchriben hat Pabſt Theodorus,
welcher das heiligiſte Blut JEſu Chriſti auß dem Kelch in
den Schreib-Zeig gegoſſen/ vnd nachmahls die Excommu-
nication
wider den Pirrhum Patriarchen zu Conſtantino-Baron.
Tom.
8.

pel geſchriben. Foͤrcht ihr euch nit/ daß euch einmahl das ge-
ſchehe/ was einem Prieſter in Teutſchland geſchehen/ welcher
eines gar ſuͤndhafften Wandels/ vnd gleichwol alle Tag das
H. H. Meßopfer verꝛicht/ deme aber auff ein Zeit die allerheiligſte
Hoſtien/ auß den Haͤnden verſchwunden/ vnd wie er ein neue

con-
Pars II. T t t
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[513/0531] diſer Goͤttlichen Speiß. als das ſpitzige Hey? aber vernembt die Antwort von dem hei- ligen Joanne Chryſoſtomo de Nat. Dom. daß ſich Joſeph nit getrauet habe/ diſes Goͤttliche Kind anzuruͤhren/ er ſchaͤtzte ſich gar zu vnwuͤrdig: vnd ein Prieſter mit befleckten Haͤnden ſoll ſich alle Tag getrauen mit diſem vmbzugehen? Erweget wol/ was im alten Teſtament dem Leviten Ozæ widerfahren/ weil er nur die Archen deß Bunds auß keiner vblen Meinung ange- ruͤhrt/ hat ihn GOtt alſobald mit dem gaͤhen Todt geſtrafft. Deſſen Vrſach gibt Abulenſis, ſo ich allein in Latein herbey fiege: Erat immundus, & tetigit Arcam, nam tradunt Hebræi, quod præcedenti nocte iſte Oza cognovit uxo- rem ſuam? was wird dann dem jenigen fuͤr ein Straff vnd Zich- tigung zu gewartten ſeyn/ die in weit uͤblern Stand das Aller- hoͤchſte tractiren. Omninò audent Agni Immaculati ſa- cras contingere carnes, & intingere in ſanguine Salva- toris carnes nefarias, quibus paulò antè (proh dolor) carnes meretricias attrectarunt. Foͤrchtet ihr euch nicht/ daß einmahl das jenige begegne/ was da widerfahren dem Ty- rannen/ welcher die heilige Eudocia hat laſſen martern. Als ſolcher die heiligiſte Hoſtien/ ſo auſſer der Schoß diſer Heiligin gefallen/ ſchmaͤhlich tractirt, iſt alſobald das Feur auß diſem heiligiſten Himmel-Brod herauß gefahren/ vnd hat den Gott- loſen Menſchen zu Staub vnd Aſchen verbrennt. Foͤrcht ihr euch nit/ daß JEſus Chriſtus vnſer Heyland vnd Seeligma- cher euch einmahl den Sentenz der ewigen Verdambnuß vber euch ſchreiben werde/ wie da geſchriben hat Pabſt Theodorus, welcher das heiligiſte Blut JEſu Chriſti auß dem Kelch in den Schreib-Zeig gegoſſen/ vnd nachmahls die Excommu- nication wider den Pirrhum Patriarchen zu Conſtantino- pel geſchriben. Foͤrcht ihr euch nit/ daß euch einmahl das ge- ſchehe/ was einem Prieſter in Teutſchland geſchehen/ welcher eines gar ſuͤndhafften Wandels/ vnd gleichwol alle Tag das H. H. Meßopfer verꝛicht/ deme aber auff ein Zeit die allerheiligſte Hoſtien/ auß den Haͤnden verſchwunden/ vnd wie er ein neue con- Paral. 13. Abul. Q. 26. in Leut S. Bern. citat. ab Hug. Card 2. Reg. c. 6. Bolland. Tom. 1. Martii. Baron. Tom. 8. Pars II. T t t

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/531>, abgerufen am 11.05.2024.