Sozom. l. 1. c, 2.dem H. Tauff ist er Quirianus genennt worden/ führte ein sehr aufferbäuliches Leben/ welches genugsamb auß dem erhel- let/ da er das jenige Orth vmbständig entdecket/ allwo der H. Creutzstammen begraben lage.
Judas Alphaei ist gewest der vierzehende Bischoff zu Je- Euseb. l. 4. c. 7.rusalem nach dem H. Jacobum, als welchen Petrus damahls schon gevollmächtigter Vicarius Christi zum ersten Bischoff geweyhet/ gedachter Judas ist mit gröstem Ruhm vnd Heilig- keit der Kirchen zu Jerusalem vorgestanden.
Judas Machabaeus wird nit allein von den Lebendigen Lib. 2do Machab. cap. 12.als ein streittbarer Heiliger geprisen/ sondern auch bey den Todten vnd Abgestorbenen verdiente er ein vnsterbliches Lob/ massen er dero Seelen auch in dem Fegfeur Hülff gelaistet hat.
Judas, sonst ins gemain genannt der Bruder Christi zu Beierl. lit. G. f. 618.Jerusalem/ hatte ein sondern von GOtt erleuchten Verstand vnd allbekannten Prophetischen Geist/ ware auch den zweyen heiligen Lehrern Paulo vnd Barnabae, wegen seiner Apostoli- schen Doctrin sehr bekannt.
Judas endlich mit dem Zunahmen Thadaeus, ein Bruder Jacobi deß Mindern/ ist von Christo JEsu zu einem Apostl erkisen worden/ welcher nachmahls mit grossem Eyffer durch gantz Judaea, Gallilaea, Samaria, Idumaea, Arabia, Syria, Mesopotamia den Christlichen Glauben außgebraitet.
Seynd demnach vil Heilige Männer/ welche den Nah- men Judas getragen/ doch vngeacht dises/ seynd die wahnwitzi- ge Adams-Kinder/ vnd aigensinnige Menschen bereits also beschaffen/ daß sie auff kein Weiß den Nahmen Judas erdul- ten wollen/ aber was können die Heilige Juden darfür/ daß Ju- das Iscarioth ein Schelm worden.
Wierus. l. 3. c. 12.
Der H. Apostl Petrus kan es nit entgelten/ daß Petrus Brabantinus ein Sch. gewest.
Bolth. lib. 17.
Der H. Apostl Paulus kan es nit entgelten/ daß Paulus Crau ein Sch. gewest.
Fulgos. l. 1. c. 1.
Der H. Apostl Andreas kan es nit entgelten/ daß An- dreas Seramita ein Sch. gewest.
Der
Judas der Ertz-Schelm
Sozom. l. 1. c, 2.dem H. Tauff iſt er Quirianus genennt worden/ fuͤhrte ein ſehr aufferbaͤuliches Leben/ welches genugſamb auß dem erhel- let/ da er das jenige Orth vmbſtaͤndig entdecket/ allwo der H. Creutzſtammen begraben lage.
Judas Alphæi iſt geweſt der vierzehende Biſchoff zu Je- Euſeb. l. 4. c. 7.ruſalem nach dem H. Jacobum, als welchen Petrus damahls ſchon gevollmaͤchtigter Vicarius Chriſti zum erſten Biſchoff geweyhet/ gedachter Judas iſt mit groͤſtem Ruhm vnd Heilig- keit der Kirchen zu Jeruſalem vorgeſtanden.
Judas Machabæus wird nit allein von den Lebendigen Lib. 2do Machab. cap. 12.als ein ſtreittbarer Heiliger gepriſen/ ſondern auch bey den Todten vnd Abgeſtorbenen verdiente er ein vnſterbliches Lob/ maſſen er dero Seelen auch in dem Fegfeur Huͤlff gelaiſtet hat.
Judas, ſonſt ins gemain genannt der Bruder Chriſti zu Beierl. lit. G. f. 618.Jeruſalem/ hatte ein ſondern von GOtt erleuchten Verſtand vnd allbekannten Prophetiſchen Geiſt/ ware auch den zweyen heiligen Lehrern Paulo vnd Barnabæ, wegen ſeiner Apoſtoli- ſchen Doctrin ſehr bekannt.
Judas endlich mit dem Zunahmen Thadæus, ein Bruder Jacobi deß Mindern/ iſt von Chriſto JEſu zu einem Apoſtl erkiſen worden/ welcher nachmahls mit groſſem Eyffer durch gantz Judæa, Gallilæa, Samaria, Idumæa, Arabia, Syria, Meſopotamia den Chriſtlichen Glauben außgebraitet.
Seynd demnach vil Heilige Maͤnner/ welche den Nah- men Judas getragen/ doch vngeacht diſes/ ſeynd die wahnwitzi- ge Adams-Kinder/ vnd aigenſinnige Menſchen bereits alſo beſchaffen/ daß ſie auff kein Weiß den Nahmen Judas erdul- ten wollen/ aber was koͤnnen die Heilige Juden darfuͤr/ daß Ju- das Iſcarioth ein Schelm worden.
Wierus. l. 3. c. 12.
Der H. Apoſtl Petrus kan es nit entgelten/ daß Petrus Brabantinus ein Sch. geweſt.
Bolth. lib. 17.
Der H. Apoſtl Paulus kan es nit entgelten/ daß Paulus Crau ein Sch. geweſt.
Fulgoſ. l. 1. c. 1.
Der H. Apoſtl Andreas kan es nit entgelten/ daß An- dreas Seramita ein Sch. geweſt.
Der
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0020"n="2"/><fwplace="top"type="header">Judas der Ertz-Schelm</fw><lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Sozom. l.<lb/>
1. c,</hi> 2.</note>dem H. Tauff iſt er <hirendition="#aq">Quirianus</hi> genennt worden/ fuͤhrte ein<lb/>ſehr aufferbaͤuliches Leben/ welches genugſamb auß dem erhel-<lb/>
let/ da er das jenige Orth vmbſtaͤndig entdecket/ allwo der H.<lb/>
Creutzſtammen begraben lage.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Judas Alphæi</hi> iſt geweſt der vierzehende Biſchoff zu Je-<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Euſeb. l.<lb/>
4. c.</hi> 7.</note>ruſalem nach dem H. <hirendition="#aq">Jacobum,</hi> als welchen <hirendition="#aq">Petrus</hi> damahls<lb/>ſchon gevollmaͤchtigter <hirendition="#aq">Vicarius</hi> Chriſti zum erſten Biſchoff<lb/>
geweyhet/ gedachter <hirendition="#aq">Judas</hi> iſt mit groͤſtem Ruhm vnd Heilig-<lb/>
keit der Kirchen zu Jeruſalem vorgeſtanden.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Judas Machabæus</hi> wird nit allein von den Lebendigen<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Lib. 2do<lb/>
Machab.<lb/>
cap.</hi> 12.</note>als ein ſtreittbarer Heiliger gepriſen/ ſondern auch bey den<lb/>
Todten vnd Abgeſtorbenen verdiente er ein vnſterbliches Lob/<lb/>
maſſen er dero Seelen auch in dem Fegfeur Huͤlff gelaiſtet hat.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Judas,</hi>ſonſt ins gemain genannt der Bruder Chriſti zu<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Beierl. lit.<lb/>
G. f.</hi> 618.</note>Jeruſalem/ hatte ein ſondern von GOtt erleuchten Verſtand<lb/>
vnd allbekannten Prophetiſchen Geiſt/ ware auch den zweyen<lb/>
heiligen Lehrern <hirendition="#aq">Paulo</hi> vnd <hirendition="#aq">Barnabæ,</hi> wegen ſeiner Apoſtoli-<lb/>ſchen <hirendition="#aq">Doctrin</hi>ſehr bekannt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Judas</hi> endlich mit dem Zunahmen <hirendition="#aq">Thadæus,</hi> ein Bruder<lb/><hirendition="#aq">Jacobi</hi> deß Mindern/ iſt von Chriſto JEſu zu einem Apoſtl<lb/>
erkiſen worden/ welcher nachmahls mit groſſem Eyffer durch<lb/>
gantz <hirendition="#aq">Judæa, Gallilæa, Samaria, Idumæa, Arabia, Syria,<lb/>
Meſopotamia</hi> den Chriſtlichen Glauben außgebraitet.</p><lb/><p>Seynd demnach vil Heilige Maͤnner/ welche den Nah-<lb/>
men <hirendition="#aq">Judas</hi> getragen/ doch vngeacht diſes/ ſeynd die wahnwitzi-<lb/>
ge Adams-Kinder/ vnd aigenſinnige Menſchen bereits alſo<lb/>
beſchaffen/ daß ſie auff kein Weiß den Nahmen <hirendition="#aq">Judas</hi> erdul-<lb/>
ten wollen/ aber was koͤnnen die Heilige Juden darfuͤr/ daß <hirendition="#aq">Ju-<lb/>
das Iſcarioth</hi> ein Schelm worden.</p><lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Wierus. l.<lb/>
3. c.</hi> 12.</note><p>Der H. Apoſtl <hirendition="#aq">Petrus</hi> kan es nit entgelten/ daß <hirendition="#aq">Petrus<lb/>
Brabantinus</hi> ein Sch. geweſt.</p><lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Bolth. lib.</hi><lb/>
17.</note><p>Der H. Apoſtl <hirendition="#aq">Paulus</hi> kan es nit entgelten/ daß <hirendition="#aq">Paulus<lb/>
Crau</hi> ein Sch. geweſt.</p><lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Fulgoſ.<lb/>
l. 1. c.</hi> 1.</note><p>Der H. Apoſtl <hirendition="#aq">Andreas</hi> kan es nit entgelten/ daß <hirendition="#aq">An-<lb/>
dreas Seramita</hi> ein Sch. geweſt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Der</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[2/0020]
Judas der Ertz-Schelm
dem H. Tauff iſt er Quirianus genennt worden/ fuͤhrte ein
ſehr aufferbaͤuliches Leben/ welches genugſamb auß dem erhel-
let/ da er das jenige Orth vmbſtaͤndig entdecket/ allwo der H.
Creutzſtammen begraben lage.
Sozom. l.
1. c, 2.
Judas Alphæi iſt geweſt der vierzehende Biſchoff zu Je-
ruſalem nach dem H. Jacobum, als welchen Petrus damahls
ſchon gevollmaͤchtigter Vicarius Chriſti zum erſten Biſchoff
geweyhet/ gedachter Judas iſt mit groͤſtem Ruhm vnd Heilig-
keit der Kirchen zu Jeruſalem vorgeſtanden.
Euſeb. l.
4. c. 7.
Judas Machabæus wird nit allein von den Lebendigen
als ein ſtreittbarer Heiliger gepriſen/ ſondern auch bey den
Todten vnd Abgeſtorbenen verdiente er ein vnſterbliches Lob/
maſſen er dero Seelen auch in dem Fegfeur Huͤlff gelaiſtet hat.
Lib. 2do
Machab.
cap. 12.
Judas, ſonſt ins gemain genannt der Bruder Chriſti zu
Jeruſalem/ hatte ein ſondern von GOtt erleuchten Verſtand
vnd allbekannten Prophetiſchen Geiſt/ ware auch den zweyen
heiligen Lehrern Paulo vnd Barnabæ, wegen ſeiner Apoſtoli-
ſchen Doctrin ſehr bekannt.
Beierl. lit.
G. f. 618.
Judas endlich mit dem Zunahmen Thadæus, ein Bruder
Jacobi deß Mindern/ iſt von Chriſto JEſu zu einem Apoſtl
erkiſen worden/ welcher nachmahls mit groſſem Eyffer durch
gantz Judæa, Gallilæa, Samaria, Idumæa, Arabia, Syria,
Meſopotamia den Chriſtlichen Glauben außgebraitet.
Seynd demnach vil Heilige Maͤnner/ welche den Nah-
men Judas getragen/ doch vngeacht diſes/ ſeynd die wahnwitzi-
ge Adams-Kinder/ vnd aigenſinnige Menſchen bereits alſo
beſchaffen/ daß ſie auff kein Weiß den Nahmen Judas erdul-
ten wollen/ aber was koͤnnen die Heilige Juden darfuͤr/ daß Ju-
das Iſcarioth ein Schelm worden.
Der H. Apoſtl Petrus kan es nit entgelten/ daß Petrus
Brabantinus ein Sch. geweſt.
Der H. Apoſtl Paulus kan es nit entgelten/ daß Paulus
Crau ein Sch. geweſt.
Der H. Apoſtl Andreas kan es nit entgelten/ daß An-
dreas Seramita ein Sch. geweſt.
Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/20>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.