Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.[Spaltenumbruch] also mit Stöcken/ woran rothe Federn gespannt hingen/ umfangen waren/ durch welche/ wann sie selbige vom Winde umwehen sahen/ sie zu lauffen sich nicht getraueten. Gehör. Der Hirsch wird gemahlt zu dem Gehör: dieweil er/ wann er seine Ohren in die Höhe hebt/ gar scharff hört: wann er sie aber lässt hangen/ fast gantz und gar nicht höret/ also daß er alsdann/ wie Aristoteles zeuget/ leicht zu fangen ist. Hitzige Begierde. Die Hinde bey einem Brunn bildet feurige Begierde und Verlangen für: dann sie ist hitziger Natur/ und pfleget sich in den Brunnen zu erquicken. Unglück und Unbeständigkeit. Der Hirsch mit abgefallenen Hörnern bedeutet Unglück; deren Abfallen aber und Wiederwachsen die Unbeständigkeit des Glücks. Die Wolgehörnte gleichen den Reichen; und die Hornlose denen/ so ihr Gut verlohren haben. Von der Ameis und ihrer Vorsichtigkeit. DIe Ameis mit einer Kornähr oder Körnlein beladen/ bedeutet Vorsichtigkeit: dann sie den Sommer über sammlet/ damit sie im Winter zu zehren habe. Gemeinschafft der Arbeit. Die Ameisen zeigen an die Gemeinschafft der Arbeit; indem sie einander/ in ihrem Wercke/ zu Hülffe kommen. Ja sie drucken auch deutlich aus/ die Gemeinschafft eines Staats/ der Republic/ und des Königreichs. Vom Igel und dessen Ein Mann wider das Unglück versehen. DEr scharff-bestachelte/ und auf einem Stein oder Altar mit eingezognem Haupt und Füssen/ wie eine Kugel/ ligende Igel ist zu vergleichen einem Manne/ der ein unbeweglich-beständig Gemüth/ und sich durch Krafft der Tugenden wider alle Glücks- und Unglücks-Fälle gewaffnet. Vom Schwein und dessen Ein Unreiner. DAs im Koth ligende und die Rosen mit Füssen trettende Schwein giebt ein Konterfeyt deß Manns/ der von guten Sitten gewichen/ und in Untugenden und Lastern seine Belustigung hat. Das Schwein bedeutet auch einen unreinen oder unheiligen Menschen; ingleichen einen Wollüster/ unkeusche Wollust/ und Faulheit:[Spaltenumbruch] Diese alle mahlet das Schwein lebendig ab. Von der Geis und ihrer gut Gehör. DUrch die Geis wird angedeutet das gute Gehör: und sind Einige der Meinung/ daß sie den Athem so wol durch die Ohren/ als Nasenlöcher einziehe/ und wieder von sich auslasse. Unkeuschheit. Durch die Geis/ worunter auch die Satyren begriffen/ wird ebenfalls die Unkeuschheit verstanden. Hure/ oder leichtfertig Weib. Die Geis bedeutet eine Hure/ so die Jungengesellen verderbt; gleichwie die Geis die jungen grünen Zweiglein abnaget und schändet. Vom Schaf und dessen unverständige Leute. DEm Schafe oder denen Schafen werden verglichen die gemeine unwissende Leute. Den edlen Römer Fabius Maximus nannte man ein Schaf: weil er/ in seiner Jugend/ gantz einsam und stille/ auch zu lernen ungeschickt geachtet ward. Unschuld und Sanfftmut. Das Schaf/ und insonderheit das Lamm/ bedeutet Unschuld; dieses aber auch die Sanfftmut. Vom Widder und seiner Stoltz und Vermessenheit. DUrch den Widder wird bedeutet Stoltz/ Hochmuth und Vermessenheit/ dieweil er jederzeit geneigt ist zum Stossen/ so bald er Hörner beginnet zu haben/ und sich auch den Menschen widersetzet: deßwegen er vielleicht unter denen himmlischen Zeichen dem Mars zugeeignet wird. Krieg. Bey den Alten war der Widder ein Zeichen des Kriegs. Wann sie den Krieg aus billigen Ursachen anfingen; sandten sie durch den Herold einen Widder/ und liessen denselben auf der Feinde Land. Zwey um ein Ding Buhlende; oder zwey mit einander kriegende Könige. Zwey sich mit einander stossende Widder/ bedeuten zween Freyer um eine Jungfrau; oder ein paar Wett-Eyferer/ die Beyde mit ihrem Verlangen nach Etwas mißgönstig streben; Imgleichen den Krieg zwischen zweyen Königen; wie Sannasaro im ersten seiner Arcadia zu erkennen gibt. Gesundheit. Mercurius auf seiner Schulder einen [Spaltenumbruch] also mit Stöcken/ woran rothe Federn gespannt hingen/ umfangen waren/ durch welche/ wann sie selbige vom Winde umwehen sahen/ sie zu lauffen sich nicht getraueten. Gehör. Der Hirsch wird gemahlt zu dem Gehör: dieweil er/ wann er seine Ohren in die Höhe hebt/ gar scharff hört: wann er sie aber lässt hangen/ fast gantz und gar nicht höret/ also daß er alsdann/ wie Aristoteles zeuget/ leicht zu fangen ist. Hitzige Begierde. Die Hinde bey einem Brunn bildet feurige Begierde und Verlangen für: dann sie ist hitziger Natur/ und pfleget sich in den Brunnen zu erquicken. Unglück und Unbeständigkeit. Der Hirsch mit abgefallenen Hörnern bedeutet Unglück; deren Abfallen aber und Wiederwachsen die Unbeständigkeit des Glücks. Die Wolgehörnte gleichen den Reichen; und die Hornlose denen/ so ihr Gut verlohren haben. Von der Ameis und ihrer Vorsichtigkeit. DIe Ameis mit einer Kornähr oder Körnlein beladen/ bedeutet Vorsichtigkeit: dann sie den Sommer über sammlet/ damit sie im Winter zu zehren habe. Gemeinschafft der Arbeit. Die Ameisen zeigen an die Gemeinschafft der Arbeit; indem sie einander/ in ihrem Wercke/ zu Hülffe kommen. Ja sie drucken auch deutlich aus/ die Gemeinschafft eines Staats/ der Republic/ und des Königreichs. Vom Igel und dessen Ein Mann wider das Unglück versehen. DEr scharff-bestachelte/ und auf einem Stein oder Altar mit eingezognem Haupt und Füssen/ wie eine Kugel/ ligende Igel ist zu vergleichen einem Manne/ der ein unbeweglich-beständig Gemüth/ und sich durch Krafft der Tugenden wider alle Glücks- und Unglücks-Fälle gewaffnet. Vom Schwein und dessen Ein Unreiner. DAs im Koth ligende und die Rosen mit Füssen trettende Schwein giebt ein Konterfeyt deß Manns/ der von guten Sitten gewichen/ und in Untugenden und Lastern seine Belustigung hat. Das Schwein bedeutet auch einen unreinen oder unheiligen Menschen; ingleichen einen Wollüster/ unkeusche Wollust/ und Faulheit:[Spaltenumbruch] Diese alle mahlet das Schwein lebendig ab. Von der Geis und ihrer gut Gehör. DUrch die Geis wird angedeutet das gute Gehör: und sind Einige der Meinung/ daß sie den Athem so wol durch die Ohren/ als Nasenlöcher einziehe/ und wieder von sich auslasse. Unkeuschheit. Durch die Geis/ worunter auch die Satyren begriffen/ wird ebenfalls die Unkeuschheit verstanden. Hure/ oder leichtfertig Weib. Die Geis bedeutet eine Hure/ so die Jungengesellen verderbt; gleichwie die Geis die jungen grünen Zweiglein abnaget und schändet. Vom Schaf und dessen unverständige Leute. DEm Schafe oder denen Schafen werden verglichen die gemeine unwissende Leute. Den edlen Römer Fabius Maximus nannte man ein Schaf: weil er/ in seiner Jugend/ gantz einsam und stille/ auch zu lernen ungeschickt geachtet ward. Unschuld und Sanfftmut. Das Schaf/ und insonderheit das Lamm/ bedeutet Unschuld; dieses aber auch die Sanfftmut. Vom Widder und seiner Stoltz und Vermessenheit. DUrch den Widder wird bedeutet Stoltz/ Hochmuth und Vermessenheit/ dieweil er jederzeit geneigt ist zum Stossen/ so bald er Hörner beginnet zu haben/ und sich auch den Menschen widersetzet: deßwegen er vielleicht unter denen himmlischen Zeichen dem Mars zugeeignet wird. Krieg. Bey den Alten war der Widder ein Zeichen des Kriegs. Wann sie den Krieg aus billigen Ursachen anfingen; sandten sie durch den Herold einen Widder/ und liessen denselben auf der Feinde Land. Zwey um ein Ding Buhlende; oder zwey mit einander kriegende Könige. Zwey sich mit einander stossende Widder/ bedeuten zween Freyer um eine Jungfrau; oder ein paar Wett-Eyferer/ die Beyde mit ihrem Verlangen nach Etwas mißgönstig streben; Imgleichen den Krieg zwischen zweyen Königen; wie Sannasaro im ersten seiner Arcadia zu erkennen gibt. Gesundheit. 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also mit Stöcken/ woran rothe Federn gespannt hingen/ umfangen waren/ durch welche/ wann sie selbige vom Winde umwehen sahen/ sie zu lauffen sich nicht getraueten.
Der Hirsch wird gemahlt zu dem Gehör: dieweil er/ wann er seine Ohren in die Höhe hebt/ gar scharff hört: wann er sie aber lässt hangen/ fast gantz und gar nicht höret/ also daß er alsdann/ wie Aristoteles zeuget/ leicht zu fangen ist.
Gehör. Die Hinde bey einem Brunn bildet feurige Begierde und Verlangen für: dann sie ist hitziger Natur/ und pfleget sich in den Brunnen zu erquicken.
Hitzige Begierde. Der Hirsch mit abgefallenen Hörnern bedeutet Unglück; deren Abfallen aber und Wiederwachsen die Unbeständigkeit des Glücks. Die Wolgehörnte gleichen den Reichen; und die Hornlose denen/ so ihr Gut verlohren haben.
Unglück und Unbeständigkeit.Von der Ameis und ihrer
Bedeutung.
DIe Ameis mit einer Kornähr oder Körnlein beladen/ bedeutet Vorsichtigkeit: dann sie den Sommer über sammlet/ damit sie im Winter zu zehren habe.
Vorsichtigkeit. Die Ameisen zeigen an die Gemeinschafft der Arbeit; indem sie einander/ in ihrem Wercke/ zu Hülffe kommen. Ja sie drucken auch deutlich aus/ die Gemeinschafft eines Staats/ der Republic/ und des Königreichs.
Gemeinschafft der Arbeit.Vom Igel und dessen
Bedeutung.
DEr scharff-bestachelte/ und auf einem Stein oder Altar mit eingezognem Haupt und Füssen/ wie eine Kugel/ ligende Igel ist zu vergleichen einem Manne/ der ein unbeweglich-beständig Gemüth/ und sich durch Krafft der Tugenden wider alle Glücks- und Unglücks-Fälle gewaffnet.
Ein Mann wider das Unglück versehen.Vom Schwein und dessen
Bedeutung.
DAs im Koth ligende und die Rosen mit Füssen trettende Schwein giebt ein Konterfeyt deß Manns/ der von guten Sitten gewichen/ und in Untugenden und Lastern seine Belustigung hat.
Ein Unreiner. Das Schwein bedeutet auch einen unreinen oder unheiligen Menschen; ingleichen einen Wollüster/ unkeusche Wollust/ und Faulheit:
Diese alle mahlet das Schwein lebendig ab.
Von der Geis und ihrer
Bedeutung.
DUrch die Geis wird angedeutet das gute Gehör: und sind Einige der Meinung/ daß sie den Athem so wol durch die Ohren/ als Nasenlöcher einziehe/ und wieder von sich auslasse.
gut Gehör. Durch die Geis/ worunter auch die Satyren begriffen/ wird ebenfalls die Unkeuschheit verstanden.
Unkeuschheit. Die Geis bedeutet eine Hure/ so die Jungengesellen verderbt; gleichwie die Geis die jungen grünen Zweiglein abnaget und schändet.
Hure/ oder leichtfertig Weib.Vom Schaf und dessen
Bedeutung.
DEm Schafe oder denen Schafen werden verglichen die gemeine unwissende Leute. Den edlen Römer Fabius Maximus nannte man ein Schaf: weil er/ in seiner Jugend/ gantz einsam und stille/ auch zu lernen ungeschickt geachtet ward.
unverständige Leute. Das Schaf/ und insonderheit das Lamm/ bedeutet Unschuld; dieses aber auch die Sanfftmut.
Unschuld und Sanfftmut.Vom Widder und seiner
Bedeutung.
DUrch den Widder wird bedeutet Stoltz/ Hochmuth und Vermessenheit/ dieweil er jederzeit geneigt ist zum Stossen/ so bald er Hörner beginnet zu haben/ und sich auch den Menschen widersetzet: deßwegen er vielleicht unter denen himmlischen Zeichen dem Mars zugeeignet wird.
Stoltz und Vermessenheit. Bey den Alten war der Widder ein Zeichen des Kriegs. Wann sie den Krieg aus billigen Ursachen anfingen; sandten sie durch den Herold einen Widder/ und liessen denselben auf der Feinde Land.
Krieg. Zwey sich mit einander stossende Widder/ bedeuten zween Freyer um eine Jungfrau; oder ein paar Wett-Eyferer/ die Beyde mit ihrem Verlangen nach Etwas mißgönstig streben; Imgleichen den Krieg zwischen zweyen Königen; wie Sannasaro im ersten seiner Arcadia zu erkennen gibt.
Zwey um ein Ding Buhlende; oder zwey mit einander kriegende Könige. Mercurius auf seiner Schulder einen
Gesundheit.
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