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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Vom Bacchus aber wieder geheyrathet wird. zum Weibe genommen/ auch mit derjenigen Krone von 9. Sternen/ welche er von der Venus empfangen hatte/ eigenthümlich beschenckt worden. Wiewol Andre setzen/ diese Stern-Cron sey ihr selbsten/ von der Venus/ zum Hochzeit-Praesent/ verehrt worden/ als sie/ mit dem Bachus Beylager gehalten. Ovidius aber schreibt in seinen Wandlungs-Gedichten/ Bachus habe ihr die Krone vom Haupt genommen/ und unter das Gestirn gesetzt. Darinnen hat Theseus aber sehr übel gehandelt/ daß er Ariadnen/ welche ihn aus dem Labyrinth geholffen/ und wie das Ungeheure Thier Minotaurus aus dem Wege zu räumen wäre/ an die Hand gegeben/ verlassen. Von diesem Labyrinth / seyn hernachmals alle schwere verworrene Sachen/ Labyrinthi genennet worden/ und das Lateinische Sprichwort: in Labyrinthum incidere, welches so viel sagen will/ als in unrichtig- und verworrene Sachen gerahten/ entstanden; Dahero in gegentheil auch filum Ariadnaeum, oder der Aricadnische Faden/ so viel bedeutet/ als eine Sach/ so uns zu guter Anweisung und Richtschnur/ in verworrenen Händeln/ dienet.

6.Incognita.

Unbekandte Bildnus aus einem Juwel. OB zwar aus dem Juwel/ woraus diese Abbildung genommen/ die Person nicht leichtlich zuerrahten stehet/ welche es seyn soll: So glauben wir doch/ daß solche keines geringen Herkommens. Zumal selbiger Contrafeyt in einen so pretiosen Stein geschnitten worden. Gestaltsam denn/ an dem altgewohnten Königlichen Diadema, wormit ihr Haupt umwunden/ ein gleichmässiges abzunehmen. Weswegen wir solches als etwas besonders/ auch hiehero bringen/ und den curiösen Liebhabern zu fernern Nachdencken überlassen wollen.

Plat. S. I.Genius Salutis.

GEgenwärtiges Haupt mit Egyptischen Buchstaben/ hat der/ in der gantzen Welt bekandte Der Egyptische Glücks-geist in denen Antiquitäten höchsterfahrne/ und sehr gelehrte Mathematicus, und Jesuit P. Athanasius Kircherus, erkläret und geschlossen/ daß es den Glücks-Geist bedeuten solle. Dieses erweisen auch die Coptische Buchstaben [] das ist/ Sosos: welches/ in unserer Sprache so viel Koptische Schrifft bey dieser Figur. als Glück sagen will. Diesem ist ferner angehefftet der Buchstaben []/ welcher aus der Hebräischen Sprach entnommen und [El] das ist/ ein Geist/ also die beede Wort [cocoEl], Sosvel, einen Glücks-Geist bedeuten. Die Eigenschafft dieses Geists geben die Hieroglyphische Anmerckungen an Tag: und zwar bedeuten die auf Art der flammen gekräuste Haare den gähen und hitzigen Bedeutung des geflammten Haars/ und mercurialischen Flügel hiebey. Geist/ welcher allenthalben ausgebreitet. Die Flügel Mercurii zeigen an die Geschwindigkeit in denen Verrichtungen; und die Schlange/ das Leben auf dieser Welt/ worvon alles Heil und Wolfahrt herrühret. Auf solche Art liessen die alten Egypter diese Figur in herrliche Edelgestein schneiden und graben; davor haltende/ daß/ wann[Spaltenumbruch] Alter Aberberglaube/ bey einem Stein/ darinn der Genius gegraben stund. sie einen solchen Stein bey sich/ im Aufgange eines sonderlichen Planeten/ trügen. Dieser Glücks-Geist in ihren Nöthen ihnen alle Hülff leisten würde.

2.Dux Africanus.

DIese/ von einem sehr guten Meister/ gemachte Bildnus eines Africanischen Hauptmanns. Bildnus eines Kriegs-Helden/ wird darum einem Africanischen Hauptmann zugeeignet/ weil/ an der Colonna, oder Denck-Seulen des Käysers Trajani zu Rom/ dergleichen Abbildungen/ mit eysernen Sturm-Hauben/ welche die Hauptleute im Dacischen Kriegen getragen/ gesehen werden. Es beglaubet auch solches die Gestalt seines Angesichts und die Tracht der Haare/ die in Africanischer Manier erscheinen. Wer er aber gewesen/ und wie er geheissen/ das ist unbekandt; doch leicht zu ermessen/ daß er ein erfahrner Mann müsse gewesen seyn. Alldieweil er/ mit einer so vortrefflichen Abbildung/ beehret worden.

3.Miles Africanus.

EBener massen haben wir auch keine Gewißheit/ wer beede Africanische Soldaten/ welche Zween Africanische Soldaten. hier abgebildet worden/ gewesen. Sonder Zweifel müssen sie/ in ihren Kreigsdiensten sich so tapfer erwiesen haben/ daß man sie neben ein ander/ entweder als Brüder/ oder um einer andern denckwürdigen Ursach willen/ also abgebildet hat. Ihre Physiognomia, Tracht der Haare/ und die von Eisen aufhabende Art der Peckel- oder Sturmhauben gleichet sich sehr wol mit denen Africanischen Legionen/ oder Regimentern/ welche/ wie an der obangeregten Colonna Trajani zu ersehen/ Aus was Ursach man sie dafür ausgegeben. in dem Dacischen Kriege gebraucht worden. Deswegen wir auch Ursach genommen/ selbige/ wiewol ohne Namen/ die Africanische Soldaten zu nennen.

4.Africa.

DAs Haupt dieser Weibs-Person/ welches in einen alten Sardonich-Stein/ in einer Ovalrunde/ Africa, in einen Sardonier Weib persönlich abgebildet. geschnitten/ ist/ wie zusehen/ eines ernsthafften Gesichts/ krausser Haare/ und mit einem Helm/ in Form eines Elephanten-Kopffs/ vorgestellet. Es zeiget sich zwar/ in Käyser Adriani und Severi Medaglie/ die Provintz Africa gleicher Massen/ in Gestalt eines Weibsbildes/ ausser daß derselben das Uberfluß-Horn/ um die Fruchtbarkeit des Lands dadurch anzudeuten/ beygefüget worden. Der Sinnreiche Künstler hat/ durch die Vorstellung dieses Gesichts/ an dem Stein die Eigenschafft der Lufft/ des Orts/ und der Innwohner/ welche durchgehend krausser Haare/ ernsthaften Gesichts/ und das Land voller Elephanten ist/ sehr artlich abgebildet. Von welchen T. Livius und andere mehr geschrieben.

[Spaltenumbruch] Vom Bacchus aber wieder geheyrathet wird. zum Weibe genommen/ auch mit derjenigen Krone von 9. Sternen/ welche er von der Venus empfangen hatte/ eigenthümlich beschenckt worden. Wiewol Andre setzen/ diese Stern-Cron sey ihr selbsten/ von der Venus/ zum Hochzeit-Praesent/ verehrt worden/ als sie/ mit dem Bachus Beylager gehalten. Ovidius aber schreibt in seinen Wandlungs-Gedichten/ Bachus habe ihr die Krone vom Haupt genommen/ und unter das Gestirn gesetzt. Darinnen hat Theseus aber sehr übel gehandelt/ daß er Ariadnen/ welche ihn aus dem Labyrinth geholffen/ und wie das Ungeheure Thier Minotaurus aus dem Wege zu räumen wäre/ an die Hand gegeben/ verlassen. Von diesem Labyrinth / seyn hernachmals alle schwere verworrene Sachen/ Labyrinthi genennet worden/ und das Lateinische Sprichwort: in Labyrinthum incidere, welches so viel sagen will/ als in unrichtig- und verworrene Sachen gerahten/ entstanden; Dahero in gegentheil auch filum Ariadnaeum, oder der Aricadnische Faden/ so viel bedeutet/ als eine Sach/ so uns zu guter Anweisung und Richtschnur/ in verworrenen Händeln/ dienet.

6.Incognita.

Unbekandte Bildnus aus einem Juwel. OB zwar aus dem Juwel/ woraus diese Abbildung genommen/ die Person nicht leichtlich zuerrahten stehet/ welche es seyn soll: So glauben wir doch/ daß solche keines geringen Herkommens. Zumal selbiger Contrafeyt in einen so pretiosen Stein geschnitten worden. Gestaltsam denn/ an dem altgewohnten Königlichen Diadema, wormit ihr Haupt umwunden/ ein gleichmässiges abzunehmen. Weswegen wir solches als etwas besonders/ auch hiehero bringen/ und den curiösen Liebhabern zu fernern Nachdencken überlassen wollen.

Plat. S. I.Genius Salutis.

GEgenwärtiges Haupt mit Egyptischen Buchstaben/ hat der/ in der gantzen Welt bekandte Der Egyptische Glücks-geist in denen Antiquitäten höchsterfahrne/ und sehr gelehrte Mathematicus, und Jesuit P. Athanasius Kircherus, erkläret und geschlossen/ daß es den Glücks-Geist bedeuten solle. Dieses erweisen auch die Coptische Buchstaben [ⲤⲰⲤⲞⲤⲖ] das ist/ Sosos: welches/ in unserer Sprache so viel Koptische Schrifft bey dieser Figur. als Glück sagen will. Diesem ist ferner angehefftet der Buchstaben [Ⲗ]/ welcher aus der Hebräischen Sprach entnommen und [Ηλ] das ist/ ein Geist/ also die beede Wort [ϲωϲοΗλ], Sosvel, einen Glücks-Geist bedeuten. Die Eigenschafft dieses Geists geben die Hieroglyphische Anmerckungen an Tag: und zwar bedeuten die auf Art der flammen gekräuste Haare den gähen und hitzigen Bedeutung des geflammten Haars/ und mercurialischen Flügel hiebey. Geist/ welcher allenthalben ausgebreitet. Die Flügel Mercurii zeigen an die Geschwindigkeit in denen Verrichtungen; und die Schlange/ das Leben auf dieser Welt/ worvon alles Heil und Wolfahrt herrühret. Auf solche Art liessen die alten Egypter diese Figur in herrliche Edelgestein schneiden und graben; davor haltende/ daß/ wann[Spaltenumbruch] Alter Aberberglaube/ bey einem Stein/ darinn der Genius gegraben stund. sie einen solchen Stein bey sich/ im Aufgange eines sonderlichen Planeten/ trügen. Dieser Glücks-Geist in ihren Nöthen ihnen alle Hülff leisten würde.

2.Dux Africanus.

DIese/ von einem sehr guten Meister/ gemachte Bildnus eines Africanischen Hauptmanns. Bildnus eines Kriegs-Helden/ wird darum einem Africanischen Hauptmann zugeeignet/ weil/ an der Colonna, oder Denck-Seulen des Käysers Trajani zu Rom/ dergleichen Abbildungen/ mit eysernen Sturm-Hauben/ welche die Hauptleute im Dacischen Kriegen getragen/ gesehen werden. Es beglaubet auch solches die Gestalt seines Angesichts und die Tracht der Haare/ die in Africanischer Manier erscheinen. Wer er aber gewesen/ und wie er geheissen/ das ist unbekandt; doch leicht zu ermessen/ daß er ein erfahrner Mann müsse gewesen seyn. Alldieweil er/ mit einer so vortrefflichen Abbildung/ beehret worden.

3.Miles Africanus.

EBener massen haben wir auch keine Gewißheit/ wer beede Africanische Soldaten/ welche Zween Africanische Soldaten. hier abgebildet worden/ gewesen. Sonder Zweifel müssen sie/ in ihren Kreigsdiensten sich so tapfer erwiesen haben/ daß man sie neben ein ander/ entweder als Brüder/ oder um einer andern denckwürdigen Ursach willen/ also abgebildet hat. Ihre Physiognomia, Tracht der Haare/ und die von Eisen aufhabende Art der Peckel- oder Sturmhauben gleichet sich sehr wol mit denen Africanischen Legionen/ oder Regimentern/ welche/ wie an der obangeregten Colonna Trajani zu ersehen/ Aus was Ursach man sie dafür ausgegeben. in dem Dacischen Kriege gebraucht worden. Deswegen wir auch Ursach genommen/ selbige/ wiewol ohne Namen/ die Africanische Soldaten zu nennen.

4.Africa.

DAs Haupt dieser Weibs-Person/ welches in einen alten Sardonich-Stein/ in einer Ovalrunde/ Africa, in einen Sardonier Weib persönlich abgebildet. geschnitten/ ist/ wie zusehen/ eines ernsthafften Gesichts/ krausser Haare/ und mit einem Helm/ in Form eines Elephanten-Kopffs/ vorgestellet. Es zeiget sich zwar/ in Käyser Adriani und Severi Medaglie/ die Provintz Africa gleicher Massen/ in Gestalt eines Weibsbildes/ ausser daß derselben das Uberfluß-Horn/ um die Fruchtbarkeit des Lands dadurch anzudeuten/ beygefüget worden. Der Sinnreiche Künstler hat/ durch die Vorstellung dieses Gesichts/ an dem Stein die Eigenschafft der Lufft/ des Orts/ und der Innwohner/ welche durchgehend krausser Haare/ ernsthaften Gesichts/ und das Land voller Elephanten ist/ sehr artlich abgebildet. Von welchen T. Livius und andere mehr geschrieben.

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[[III (Malerei), S. 62]/0106] zum Weibe genommen/ auch mit derjenigen Krone von 9. Sternen/ welche er von der Venus empfangen hatte/ eigenthümlich beschenckt worden. Wiewol Andre setzen/ diese Stern-Cron sey ihr selbsten/ von der Venus/ zum Hochzeit-Praesent/ verehrt worden/ als sie/ mit dem Bachus Beylager gehalten. Ovidius aber schreibt in seinen Wandlungs-Gedichten/ Bachus habe ihr die Krone vom Haupt genommen/ und unter das Gestirn gesetzt. Darinnen hat Theseus aber sehr übel gehandelt/ daß er Ariadnen/ welche ihn aus dem Labyrinth geholffen/ und wie das Ungeheure Thier Minotaurus aus dem Wege zu räumen wäre/ an die Hand gegeben/ verlassen. Von diesem Labyrinth / seyn hernachmals alle schwere verworrene Sachen/ Labyrinthi genennet worden/ und das Lateinische Sprichwort: in Labyrinthum incidere, welches so viel sagen will/ als in unrichtig- und verworrene Sachen gerahten/ entstanden; Dahero in gegentheil auch filum Ariadnaeum, oder der Aricadnische Faden/ so viel bedeutet/ als eine Sach/ so uns zu guter Anweisung und Richtschnur/ in verworrenen Händeln/ dienet. Vom Bacchus aber wieder geheyrathet wird. Incognita. 6. OB zwar aus dem Juwel/ woraus diese Abbildung genommen/ die Person nicht leichtlich zuerrahten stehet/ welche es seyn soll: So glauben wir doch/ daß solche keines geringen Herkommens. Zumal selbiger Contrafeyt in einen so pretiosen Stein geschnitten worden. Gestaltsam denn/ an dem altgewohnten Königlichen Diadema, wormit ihr Haupt umwunden/ ein gleichmässiges abzunehmen. Weswegen wir solches als etwas besonders/ auch hiehero bringen/ und den curiösen Liebhabern zu fernern Nachdencken überlassen wollen. Unbekandte Bildnus aus einem Juwel. Genius Salutis. Plat. S. I. GEgenwärtiges Haupt mit Egyptischen Buchstaben/ hat der/ in der gantzen Welt bekandte in denen Antiquitäten höchsterfahrne/ und sehr gelehrte Mathematicus, und Jesuit P. Athanasius Kircherus, erkläret und geschlossen/ daß es den Glücks-Geist bedeuten solle. Dieses erweisen auch die Coptische Buchstaben ⲤⲰⲤⲞⲤⲖ das ist/ Sosos: welches/ in unserer Sprache so viel als Glück sagen will. Diesem ist ferner angehefftet der Buchstaben Ⲗ/ welcher aus der Hebräischen Sprach entnommen und Ηλ das ist/ ein Geist/ also die beede Wort ϲωϲοΗλ, Sosvel, einen Glücks-Geist bedeuten. Die Eigenschafft dieses Geists geben die Hieroglyphische Anmerckungen an Tag: und zwar bedeuten die auf Art der flammen gekräuste Haare den gähen und hitzigen Geist/ welcher allenthalben ausgebreitet. Die Flügel Mercurii zeigen an die Geschwindigkeit in denen Verrichtungen; und die Schlange/ das Leben auf dieser Welt/ worvon alles Heil und Wolfahrt herrühret. Auf solche Art liessen die alten Egypter diese Figur in herrliche Edelgestein schneiden und graben; davor haltende/ daß/ wann sie einen solchen Stein bey sich/ im Aufgange eines sonderlichen Planeten/ trügen. Dieser Glücks-Geist in ihren Nöthen ihnen alle Hülff leisten würde. Der Egyptische Glücks-geist Koptische Schrifft bey dieser Figur. Bedeutung des geflammten Haars/ und mercurialischen Flügel hiebey. Alter Aberberglaube/ bey einem Stein/ darinn der Genius gegraben stund. Dux Africanus. 2. DIese/ von einem sehr guten Meister/ gemachte Bildnus eines Kriegs-Helden/ wird darum einem Africanischen Hauptmann zugeeignet/ weil/ an der Colonna, oder Denck-Seulen des Käysers Trajani zu Rom/ dergleichen Abbildungen/ mit eysernen Sturm-Hauben/ welche die Hauptleute im Dacischen Kriegen getragen/ gesehen werden. Es beglaubet auch solches die Gestalt seines Angesichts und die Tracht der Haare/ die in Africanischer Manier erscheinen. Wer er aber gewesen/ und wie er geheissen/ das ist unbekandt; doch leicht zu ermessen/ daß er ein erfahrner Mann müsse gewesen seyn. Alldieweil er/ mit einer so vortrefflichen Abbildung/ beehret worden. Bildnus eines Africanischen Hauptmanns. Miles Africanus. 3. EBener massen haben wir auch keine Gewißheit/ wer beede Africanische Soldaten/ welche hier abgebildet worden/ gewesen. Sonder Zweifel müssen sie/ in ihren Kreigsdiensten sich so tapfer erwiesen haben/ daß man sie neben ein ander/ entweder als Brüder/ oder um einer andern denckwürdigen Ursach willen/ also abgebildet hat. Ihre Physiognomia, Tracht der Haare/ und die von Eisen aufhabende Art der Peckel- oder Sturmhauben gleichet sich sehr wol mit denen Africanischen Legionen/ oder Regimentern/ welche/ wie an der obangeregten Colonna Trajani zu ersehen/ in dem Dacischen Kriege gebraucht worden. Deswegen wir auch Ursach genommen/ selbige/ wiewol ohne Namen/ die Africanische Soldaten zu nennen. Zween Africanische Soldaten. Aus was Ursach man sie dafür ausgegeben. Africa. 4. DAs Haupt dieser Weibs-Person/ welches in einen alten Sardonich-Stein/ in einer Ovalrunde/ geschnitten/ ist/ wie zusehen/ eines ernsthafften Gesichts/ krausser Haare/ und mit einem Helm/ in Form eines Elephanten-Kopffs/ vorgestellet. Es zeiget sich zwar/ in Käyser Adriani und Severi Medaglie/ die Provintz Africa gleicher Massen/ in Gestalt eines Weibsbildes/ ausser daß derselben das Uberfluß-Horn/ um die Fruchtbarkeit des Lands dadurch anzudeuten/ beygefüget worden. Der Sinnreiche Künstler hat/ durch die Vorstellung dieses Gesichts/ an dem Stein die Eigenschafft der Lufft/ des Orts/ und der Innwohner/ welche durchgehend krausser Haare/ ernsthaften Gesichts/ und das Land voller Elephanten ist/ sehr artlich abgebildet. Von welchen T. Livius und andere mehr geschrieben. Africa, in einen Sardonier Weib persönlich abgebildet.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 62]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/106>, abgerufen am 24.11.2024.