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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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3.Aspasia.

DEr Greiff ober dem Helm der andern Aspasiae, mag/ weil die Greiffen sonsten zu einer Verwahrung des Goldes gesetzet werden/ auch darum hieher auf der Aspasiae Helm gemacht Vermutliche Bedeutung des Greiffens auf ihrem Helm. worden seyn/ zu bedeuten/ daß sie das Gold und schätzbaren Werth ihrer ungemeinen Wissenschaft und Weisheit wol verwahren solte; absonderlich weil sie/ mit annehmlichen Manieren/ derjenigen Hertzen der gestalt an sich zu locken wuste/ daß auch die Athenienser ihre eigene Töchter zur Unterweisung zu ihr schickten. Und ob wol Ermippus, sie für eine unzüchtige leichtfertige Person bey denen Richtern angegeben. So hat diese Aspasia gantz beweglich ihre Unschuld dannoch der gestalt erwiesen/ und an den Tag gegeben/ daß die Richter sie von aller Klage frey gesprochen. Massen hiervon Plutarchus ein mehrers berichtet: Meinung der Buchstaben an dieser Bildnus. Die eingegrabene Buchstaben an dieser Bildnus APOLLODOTOULIThO, welche in unserer Sprach/ ein Edelgestein/ so vom Gott Apollo geschencket worden/ heisst/ kan auch gar wol bedeuten/ daß der Aspasiae Wissenschafft ein von Apollo geschencktes Perlein/ oder Edelgestein sey. Von welchem wir zwar ein mehrers beybringen könten; der Kürtze wegen aber/ weilen wir die Authores, so der Aspasiae mit Ruhm gedencken/ bereit angezogen/ damit in Ruhe stehen wollen.

4.Philippus.

ALexander Magnus pflegte etlichmal die Peckel-Haube/ als ein Königliches Kleinod/ König Philippus, mit der Peckel-Hauben. zu tragen. Wie denn Philippus, König in Macedonien/ in gegenwärtiger Bildnus/ ebenfalls mit der Peckelhauben zu sehen. Carolus Paschalis meldet/ daß solche eine Königliche Zier der Macedonischen Könige gewesen. Welches auch Valerius Maximus beglaubet/ wann er schreibt/ daß König Antigonus, als er des entleibten Königs Haupt beehren wolte/ selbst das Von den Königlichen Storm-hüten und Hauben der MacedonierCasquet von seinem Haupte gethan/ und selbigem aufgesetzet habe. Und als Marcus Antonius seine beede Söhne/ von der Cleopatra gezeugt/ zu Königen aller Königen erwehlet; hat er dem einen das Casquet, (oder den Sturm-Hut) auf Medische Art/ dem andern aber Mitram (eine Insel/ oder gleichsam Bischöffliche Haube) als welche Alexandri Nachkömmlinge zu tragen pflegen/ aufgesetzt. Die Art solcher Mützen wird/ in folgenden Worten/ beschrieben: Macedonibus familiare genus armorum ac tegmen in imbre nivali. Das ist: Eine der Macedonier gar gebräuliche Art der Rüstung/ und Decke für Regen und Sonne. Ausgenommen daß die Königliche Haube entweder mit einer Kron/ oder einem andern Zeichen/ zum Unterschied der Gemeinen/ gezieret war. Wie dann Suidas selbige auch einen Sturm-Hut/ der im Kriege zu gebrauchen/ in folgenden Worten nennet: Causia olim. Macedonibus expeditum instrumentum, fuit, tegmen in nive, & galea in bello. Das ist: Des Schaubhuts haben vormals die Macedonier[Spaltenumbruch] sich wolbehülff- und beqvemlich bedient; zur Decke/ im Schnee; und zum Helm/ im Kriege. Dieses Philippi Thaten aber mögen/ beym Diodoro Siculo, gelesen werden.

5.Castor & Pollux.

Gedicht von des Castors und Pollux göttlicher Geburt. VOn diesen Castor und Pollux, als zweyen Söhnen des Königs Tindari, und seiner Gemahlin/ wird gedichtet/ daß selbige vom Jupiter und Leda, als Zwillinge/ geboren/ und ans Firmament gesetzet worden. Diodorus Siculus erzehlet/ daß/ als beede/ nebenst andern Schiff-Leuten/ von einem Ungestüm auf der See überfallen/ und einem iedem die Hoffnung darvon zu kommen Von den zweyen Stern-ähnlichen Liechtlein/ so sich bey einem See-sturm/ auf ihre Stirn gesetzt. schon entsuncken gewesen; hätte Orpheus darüber nach denen Samothraciern ein Gelübde gethan/ wann sie alle darvon kommen würden; darauf zwo Sterne auf die Stirnen Castors und Pollucis gefallen/ auch das Meer in einem Augenblick darüber still gestanden. Weswegen sie nachgehends/ von denen Andern/ welche mit im Sturm gewesen/ als Zeichen ihrer sämtlichen Erlösung/ Worauf gegenwärtige Müntz-Bilder ihr Absehn haben. gehalten worden. Gedachter Autor schreibt auch/ daß eben diejenige Schiff-leute/ da sie in Samothraciam kommen/ daselbst in dem Tempel ihre Opffer abgeleget/ welche/ in den Geschirren/ noch zur Zeit Theodori Siculi, zu sehen waren.

Hierauf zielen die beyde/ mit Oelzweigen bekräntzte/ Häupter auf dieser Medaglie/ und der ober der Stirn iedweden Haupts sitzender Stern. Auf der Gegen-Seiten solches Müntz-Stücks/ stehen zwey Geschirre; und dabey diese Buchstaben LASI: Welches/ nach Ortelii Erklärung/ eine Peloponnesiche Stadt bedeuten soll. Xenophon gedencket/ daß Castor und Pollux, in Griechenland/ wegen ihrer/ vom Chirone erhaltener Wissenschafft/ sich sehr berühmt- und gleichsam unsterblich gemacht; Massen Pausanias, an verschiedenen Ihre Vergötterung und Verehrung von unterschiedlichen Völckern. Orten erzehlet/ daß Königs Tindari Söhne/ allererst 40. Jahr nach der Schlacht/ zwischen Ida und Lynceo, zu Göttern gemacht worden. Die Cefalonier hielten sie in grossen Ehren/ und für grosse Götter. Viele unter andern Völckern liessen ihnen zu Ehren Tempel und Statuen aufrichten. Worvon unterschiedliche Scribenten Meldung thun. Wer aber von ihnen mehrere Nachricht zu wissen verlanget/ der mag ihme Appollodorum, Hyginium, und den berühmten Italiäner Boccaccium, anbefohlen seyn lassen.

6.Bacchus, sonst Diony-
sius
.

MAn fabuliret/ das Juno die Semele/ eine Tochter des Thebaeischen Königs Cadmi, auf folgende Art hintergangen: Sie verwandelte sich in ein altes Weib/ und rieth/ in solcher ertichteten Gestalt der Semele/ daß sie den Jupiter/ ihren Buhlen/ mit einem hohen Eyde/ nemlich beym Styx/ verbinden solte/ ihr zu willfahren/ was sie

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3.Aspasia.

DEr Greiff ober dem Helm der andern Aspasiae, mag/ weil die Greiffen sonsten zu einer Verwahrung des Goldes gesetzet werden/ auch darum hieher auf der Aspasiae Helm gemacht Vermutliche Bedeutung des Greiffens auf ihrem Helm. worden seyn/ zu bedeuten/ daß sie das Gold und schätzbaren Werth ihrer ungemeinen Wissenschaft und Weisheit wol verwahren solte; absonderlich weil sie/ mit annehmlichen Manieren/ derjenigen Hertzen der gestalt an sich zu locken wuste/ daß auch die Athenienser ihre eigene Töchter zur Unterweisung zu ihr schickten. Und ob wol Ermippus, sie für eine unzüchtige leichtfertige Person bey denen Richtern angegeben. So hat diese Aspasia gantz beweglich ihre Unschuld dannoch der gestalt erwiesen/ und an den Tag gegeben/ daß die Richter sie von aller Klage frey gesprochen. Massen hiervon Plutarchus ein mehrers berichtet: Meinung der Buchstaben an dieser Bildnus. Die eingegrabene Buchstaben an dieser Bildnus ΑΠΟΛΛΟΔΟΤΟΥΛΙΘΟ, welche in unserer Sprach/ ein Edelgestein/ so vom Gott Apollo geschencket worden/ heisst/ kan auch gar wol bedeuten/ daß der Aspasiae Wissenschafft ein von Apollo geschencktes Perlein/ oder Edelgestein sey. Von welchem wir zwar ein mehrers beybringen könten; der Kürtze wegen aber/ weilen wir die Authores, so der Aspasiae mit Ruhm gedencken/ bereit angezogen/ damit in Ruhe stehen wollen.

4.Philippus.

ALexander Magnus pflegte etlichmal die Peckel-Haube/ als ein Königliches Kleinod/ König Philippus, mit der Peckel-Hauben. zu tragen. Wie denn Philippus, König in Macedonien/ in gegenwärtiger Bildnus/ ebenfalls mit der Peckelhauben zu sehen. Carolus Paschalis meldet/ daß solche eine Königliche Zier der Macedonischen Könige gewesen. Welches auch Valerius Maximus beglaubet/ wann er schreibt/ daß König Antigonus, als er des entleibten Königs Haupt beehren wolte/ selbst das Von den Königlichen Storm-hüten und Hauben der MacedonierCasquet von seinem Haupte gethan/ und selbigem aufgesetzet habe. Und als Marcus Antonius seine beede Söhne/ von der Cleopatra gezeugt/ zu Königen aller Königen erwehlet; hat er dem einen das Casquet, (oder den Sturm-Hut) auf Medische Art/ dem andern aber Mitram (eine Insel/ oder gleichsam Bischöffliche Haube) als welche Alexandri Nachkömmlinge zu tragen pflegen/ aufgesetzt. Die Art solcher Mützen wird/ in folgenden Worten/ beschrieben: Macedonibus familiare genus armorum ac tegmen in imbre nivali. Das ist: Eine der Macedonier gar gebräuliche Art der Rüstung/ und Decke für Regen und Sonne. Ausgenommen daß die Königliche Haube entweder mit einer Kron/ oder einem andern Zeichen/ zum Unterschied der Gemeinen/ gezieret war. Wie dann Suidas selbige auch einen Sturm-Hut/ der im Kriege zu gebrauchen/ in folgenden Worten nennet: Causia olim. Macedonibus expeditum instrumentum, fuit, tegmen in nive, & galea in bello. Das ist: Des Schaubhuts haben vormals die Macedonier[Spaltenumbruch] sich wolbehülff- und beqvemlich bedient; zur Decke/ im Schnee; und zum Helm/ im Kriege. Dieses Philippi Thaten aber mögen/ beym Diodoro Siculo, gelesen werden.

5.Castor & Pollux.

Gedicht von des Castors und Pollux göttlicher Geburt. VOn diesen Castor und Pollux, als zweyen Söhnen des Königs Tindari, und seiner Gemahlin/ wird gedichtet/ daß selbige vom Jupiter und Leda, als Zwillinge/ geboren/ und ans Firmament gesetzet worden. Diodorus Siculus erzehlet/ daß/ als beede/ nebenst andern Schiff-Leuten/ von einem Ungestüm auf der See überfallen/ und einem iedem die Hoffnung darvon zu kommen Von den zweyen Stern-ähnlichen Liechtlein/ so sich bey einem See-sturm/ auf ihre Stirn gesetzt. schon entsuncken gewesen; hätte Orpheus darüber nach denen Samothraciern ein Gelübde gethan/ wann sie alle darvon kommen würden; darauf zwo Sterne auf die Stirnen Castors und Pollucis gefallen/ auch das Meer in einem Augenblick darüber still gestanden. Weswegen sie nachgehends/ von denen Andern/ welche mit im Sturm gewesen/ als Zeichen ihrer sämtlichen Erlösung/ Worauf gegenwärtige Müntz-Bilder ihr Absehn haben. gehalten worden. Gedachter Autor schreibt auch/ daß eben diejenige Schiff-leute/ da sie in Samothraciam kommen/ daselbst in dem Tempel ihre Opffer abgeleget/ welche/ in den Geschirren/ noch zur Zeit Theodori Siculi, zu sehen waren.

Hierauf zielen die beyde/ mit Oelzweigen bekräntzte/ Häupter auf dieser Medaglie/ und der ober der Stirn iedweden Haupts sitzender Stern. Auf der Gegen-Seiten solches Müntz-Stücks/ stehen zwey Geschirre; und dabey diese Buchstaben ΛΑΣΙ: Welches/ nach Ortelii Erklärung/ eine Peloponnesiche Stadt bedeuten soll. Xenophon gedencket/ daß Castor und Pollux, in Griechenland/ wegen ihrer/ vom Chirone erhaltener Wissenschafft/ sich sehr berühmt- und gleichsam unsterblich gemacht; Massen Pausanias, an verschiedenen Ihre Vergötterung und Verehrung von unterschiedlichen Völckern. Orten erzehlet/ daß Königs Tindari Söhne/ allererst 40. Jahr nach der Schlacht/ zwischen Ida und Lynceo, zu Göttern gemacht worden. Die Cefalonier hielten sie in grossen Ehren/ und für grosse Götter. Viele unter andern Völckern liessen ihnen zu Ehren Tempel und Statuen aufrichten. Worvon unterschiedliche Scribenten Meldung thun. Wer aber von ihnen mehrere Nachricht zu wissen verlanget/ der mag ihme Appollodorum, Hyginium, und den berühmten Italiäner Boccaccium, anbefohlen seyn lassen.

6.Bacchus, sonst Diony-
sius
.

MAn fabuliret/ das Juno die Semele/ eine Tochter des Thebaeischen Königs Cadmi, auf folgende Art hintergangen: Sie verwandelte sich in ein altes Weib/ und rieth/ in solcher ertichteten Gestalt der Semele/ daß sie den Jupiter/ ihren Buhlen/ mit einem hohen Eyde/ nemlich beym Styx/ verbinden solte/ ihr zu willfahren/ was sie

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          <p><note place="right">Gedicht von des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-485 http://d-nb.info/gnd/118973886 http://viaf.org/viaf/59884152"><hi rendition="#aq">Castors</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-484 http://d-nb.info/gnd/11897386X http://viaf.org/viaf/59884147"><hi rendition="#aq">Pollux</hi></persName> göttlicher Geburt.</note> VOn diesen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-485 http://d-nb.info/gnd/118973886 http://viaf.org/viaf/59884152"><hi rendition="#aq">Castor</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-484 http://d-nb.info/gnd/11897386X http://viaf.org/viaf/59884147"><hi rendition="#aq">Pollux</hi></persName>, als zweyen Söhnen des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2652">Königs <hi rendition="#aq">Tindari</hi></persName>, und seiner Gemahlin/ wird gedichtet/ daß selbige vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-476 http://d-nb.info/gnd/118832611 http://viaf.org/viaf/25399567"><hi rendition="#aq">Leda</hi></persName>, als Zwillinge/ geboren/ und ans Firmament gesetzet worden. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-97 http://d-nb.info/gnd/118679627 http://viaf.org/viaf/10639948"><hi rendition="#aq">Diodorus Siculus</hi></persName> erzehlet/ daß/ als beede/ nebenst andern Schiff-Leuten/ von einem Ungestüm auf der See überfallen/ und einem iedem die Hoffnung darvon zu kommen <note place="right">Von den zweyen Stern-ähnlichen Liechtlein/ so sich bey einem See-sturm/ auf ihre Stirn gesetzt.</note> schon entsuncken gewesen; hätte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-532 http://d-nb.info/gnd/118590278 http://viaf.org/viaf/27213508"><hi rendition="#aq">Orpheus</hi></persName> darüber nach denen <hi rendition="#aq">Samothraciern</hi> ein Gelübde gethan/ wann sie alle darvon kommen würden; darauf zwo Sterne auf die Stirnen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-485 http://d-nb.info/gnd/118973886 http://viaf.org/viaf/59884152"><hi rendition="#aq">Castor</hi>s</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-484 http://d-nb.info/gnd/11897386X http://viaf.org/viaf/59884147"><hi rendition="#aq">Pollucis</hi></persName> gefallen/ auch das Meer in einem Augenblick darüber still gestanden. Weswegen sie nachgehends/ von denen Andern/ welche mit im Sturm gewesen/ als Zeichen ihrer sämtlichen Erlösung/ <note place="right">Worauf gegenwärtige Müntz-Bilder ihr Absehn haben.</note> gehalten worden. Gedachter <hi rendition="#aq">Autor</hi> schreibt auch/ daß eben diejenige Schiff-leute/ da sie in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1080 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011053"><hi rendition="#aq">Samothraciam</hi></placeName> kommen/ daselbst in dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Tempel</placeName> ihre Opffer abgeleget/ welche/ in den Geschirren/ noch zur Zeit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-97 http://d-nb.info/gnd/118679627 http://viaf.org/viaf/10639948"><hi rendition="#aq">Theodori Siculi</hi></persName>, zu sehen waren.</p>
          <p>Hierauf zielen die beyde/ mit Oelzweigen bekräntzte/ Häupter auf <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3502" type="artificialWork">dieser Medaglie</name>/ und der ober der Stirn iedweden Haupts sitzender Stern. Auf der Gegen-Seiten solches Müntz-Stücks/ stehen zwey Geschirre; und dabey diese Buchstaben <foreign xml:lang="ell">&#x039B;&#x0391;&#x03A3;&#x0399;</foreign>: Welches/ nach <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2146 http://d-nb.info/gnd/118736590 http://viaf.org/viaf/32104723"><hi rendition="#aq">Ortelii</hi></persName> Erklärung/ eine Peloponnesiche Stadt bedeuten soll. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-721 http://d-nb.info/gnd/118635808 http://viaf.org/viaf/7439970"><hi rendition="#aq">Xenophon</hi></persName> gedencket/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-485 http://d-nb.info/gnd/118973886 http://viaf.org/viaf/59884152"><hi rendition="#aq">Castor</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-484 http://d-nb.info/gnd/11897386X http://viaf.org/viaf/59884147"><hi rendition="#aq">Pollux</hi></persName>, in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Griechenland</placeName>/ wegen ihrer/ vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-903 http://d-nb.info/gnd/11903588X http://viaf.org/viaf/54949175"><hi rendition="#aq">Chirone</hi></persName> erhaltener Wissenschafft/ sich sehr berühmt- und gleichsam unsterblich gemacht; Massen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033"><hi rendition="#aq">Pausanias</hi></persName>, an verschiedenen <note place="right">Ihre Vergötterung und Verehrung von unterschiedlichen Völckern.</note> Orten erzehlet/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2652">Königs <hi rendition="#aq">Tindari</hi></persName> Söhne/ allererst 40. Jahr nach der Schlacht/ zwischen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4928"><hi rendition="#aq">Ida</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4929 http://d-nb.info/gnd/137699034 http://viaf.org/viaf/81848551"><hi rendition="#aq">Lynceo</hi></persName>, zu Göttern gemacht worden. Die <hi rendition="#aq">Cefaloni</hi>er hielten sie in grossen Ehren/ und für grosse Götter. Viele unter andern Völckern liessen ihnen zu Ehren Tempel und <hi rendition="#aq">Statu</hi>en aufrichten. Worvon unterschiedliche <hi rendition="#aq">Scribent</hi>en Meldung thun. Wer aber von ihnen mehrere Nachricht zu wissen verlanget/ der mag ihme <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-115 http://d-nb.info/gnd/118503650 http://viaf.org/viaf/100219503">Appollodorum</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1891 http://d-nb.info/gnd/119437627 http://viaf.org/viaf/51684175">Hyginium</persName>,</hi> und den berühmten Italiäner <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1067 http://d-nb.info/gnd/11851217X http://viaf.org/viaf/64002165"><hi rendition="#aq">Boccaccium</hi></persName>, anbefohlen seyn lassen.</p>
          <p rendition="#c" xml:id="p1066.2"><note place="right"><ref target="#figure-1065.1">6.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-133 http://d-nb.info/gnd/118651439 http://viaf.org/viaf/27864934"><hi rendition="#aq">Bacchus</hi></persName>, sonst <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2419 http://d-nb.info/gnd/118679759 http://viaf.org/viaf/50019379"><hi rendition="#aq">Diony-<lb/>
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[[III (Malerei), S. 59]/0101] Aspasia. 3. DEr Greiff ober dem Helm der andern Aspasiae, mag/ weil die Greiffen sonsten zu einer Verwahrung des Goldes gesetzet werden/ auch darum hieher auf der Aspasiae Helm gemacht worden seyn/ zu bedeuten/ daß sie das Gold und schätzbaren Werth ihrer ungemeinen Wissenschaft und Weisheit wol verwahren solte; absonderlich weil sie/ mit annehmlichen Manieren/ derjenigen Hertzen der gestalt an sich zu locken wuste/ daß auch die Athenienser ihre eigene Töchter zur Unterweisung zu ihr schickten. Und ob wol Ermippus, sie für eine unzüchtige leichtfertige Person bey denen Richtern angegeben. So hat diese Aspasia gantz beweglich ihre Unschuld dannoch der gestalt erwiesen/ und an den Tag gegeben/ daß die Richter sie von aller Klage frey gesprochen. Massen hiervon Plutarchus ein mehrers berichtet: Die eingegrabene Buchstaben an dieser Bildnus ΑΠΟΛΛΟΔΟΤΟΥΛΙΘΟ, welche in unserer Sprach/ ein Edelgestein/ so vom Gott Apollo geschencket worden/ heisst/ kan auch gar wol bedeuten/ daß der Aspasiae Wissenschafft ein von Apollo geschencktes Perlein/ oder Edelgestein sey. Von welchem wir zwar ein mehrers beybringen könten; der Kürtze wegen aber/ weilen wir die Authores, so der Aspasiae mit Ruhm gedencken/ bereit angezogen/ damit in Ruhe stehen wollen. Vermutliche Bedeutung des Greiffens auf ihrem Helm. Meinung der Buchstaben an dieser Bildnus. Philippus. 4. ALexander Magnus pflegte etlichmal die Peckel-Haube/ als ein Königliches Kleinod/ zu tragen. Wie denn Philippus, König in Macedonien/ in gegenwärtiger Bildnus/ ebenfalls mit der Peckelhauben zu sehen. Carolus Paschalis meldet/ daß solche eine Königliche Zier der Macedonischen Könige gewesen. Welches auch Valerius Maximus beglaubet/ wann er schreibt/ daß König Antigonus, als er des entleibten Königs Haupt beehren wolte/ selbst das Casquet von seinem Haupte gethan/ und selbigem aufgesetzet habe. Und als Marcus Antonius seine beede Söhne/ von der Cleopatra gezeugt/ zu Königen aller Königen erwehlet; hat er dem einen das Casquet, (oder den Sturm-Hut) auf Medische Art/ dem andern aber Mitram (eine Insel/ oder gleichsam Bischöffliche Haube) als welche Alexandri Nachkömmlinge zu tragen pflegen/ aufgesetzt. Die Art solcher Mützen wird/ in folgenden Worten/ beschrieben: Macedonibus familiare genus armorum ac tegmen in imbre nivali. Das ist: Eine der Macedonier gar gebräuliche Art der Rüstung/ und Decke für Regen und Sonne. Ausgenommen daß die Königliche Haube entweder mit einer Kron/ oder einem andern Zeichen/ zum Unterschied der Gemeinen/ gezieret war. Wie dann Suidas selbige auch einen Sturm-Hut/ der im Kriege zu gebrauchen/ in folgenden Worten nennet: Causia olim. Macedonibus expeditum instrumentum, fuit, tegmen in nive, & galea in bello. Das ist: Des Schaubhuts haben vormals die Macedonier sich wolbehülff- und beqvemlich bedient; zur Decke/ im Schnee; und zum Helm/ im Kriege. Dieses Philippi Thaten aber mögen/ beym Diodoro Siculo, gelesen werden. König Philippus, mit der Peckel-Hauben. Von den Königlichen Storm-hüten und Hauben der Macedonier Castor & Pollux. 5. VOn diesen Castor und Pollux, als zweyen Söhnen des Königs Tindari, und seiner Gemahlin/ wird gedichtet/ daß selbige vom Jupiter und Leda, als Zwillinge/ geboren/ und ans Firmament gesetzet worden. Diodorus Siculus erzehlet/ daß/ als beede/ nebenst andern Schiff-Leuten/ von einem Ungestüm auf der See überfallen/ und einem iedem die Hoffnung darvon zu kommen schon entsuncken gewesen; hätte Orpheus darüber nach denen Samothraciern ein Gelübde gethan/ wann sie alle darvon kommen würden; darauf zwo Sterne auf die Stirnen Castors und Pollucis gefallen/ auch das Meer in einem Augenblick darüber still gestanden. Weswegen sie nachgehends/ von denen Andern/ welche mit im Sturm gewesen/ als Zeichen ihrer sämtlichen Erlösung/ gehalten worden. Gedachter Autor schreibt auch/ daß eben diejenige Schiff-leute/ da sie in Samothraciam kommen/ daselbst in dem Tempel ihre Opffer abgeleget/ welche/ in den Geschirren/ noch zur Zeit Theodori Siculi, zu sehen waren. Gedicht von des Castors und Pollux göttlicher Geburt. Von den zweyen Stern-ähnlichen Liechtlein/ so sich bey einem See-sturm/ auf ihre Stirn gesetzt. Worauf gegenwärtige Müntz-Bilder ihr Absehn haben. Hierauf zielen die beyde/ mit Oelzweigen bekräntzte/ Häupter auf dieser Medaglie/ und der ober der Stirn iedweden Haupts sitzender Stern. Auf der Gegen-Seiten solches Müntz-Stücks/ stehen zwey Geschirre; und dabey diese Buchstaben ΛΑΣΙ: Welches/ nach Ortelii Erklärung/ eine Peloponnesiche Stadt bedeuten soll. Xenophon gedencket/ daß Castor und Pollux, in Griechenland/ wegen ihrer/ vom Chirone erhaltener Wissenschafft/ sich sehr berühmt- und gleichsam unsterblich gemacht; Massen Pausanias, an verschiedenen Orten erzehlet/ daß Königs Tindari Söhne/ allererst 40. Jahr nach der Schlacht/ zwischen Ida und Lynceo, zu Göttern gemacht worden. Die Cefalonier hielten sie in grossen Ehren/ und für grosse Götter. Viele unter andern Völckern liessen ihnen zu Ehren Tempel und Statuen aufrichten. Worvon unterschiedliche Scribenten Meldung thun. Wer aber von ihnen mehrere Nachricht zu wissen verlanget/ der mag ihme Appollodorum, Hyginium, und den berühmten Italiäner Boccaccium, anbefohlen seyn lassen. Ihre Vergötterung und Verehrung von unterschiedlichen Völckern. Bacchus, sonst Diony- sius. 6. MAn fabuliret/ das Juno die Semele/ eine Tochter des Thebaeischen Königs Cadmi, auf folgende Art hintergangen: Sie verwandelte sich in ein altes Weib/ und rieth/ in solcher ertichteten Gestalt der Semele/ daß sie den Jupiter/ ihren Buhlen/ mit einem hohen Eyde/ nemlich beym Styx/ verbinden solte/ ihr zu willfahren/ was sie

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 59]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/101>, abgerufen am 25.11.2024.