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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Cassii und Bruti aus dem Feld geschlagen. Das Ende von diesen beyden war/ daß der Letzere sich selbst/ den ersten aber sein Freygelassener/ mit eben dem Gewehr/ womit sie Kaiser Julium umgebracht hatten/ erwürget.

Dritter Krieg mit L. Antonio Als Octavius von dar in Italien wiedergekehret/ fande er wieder zu kriegen mit L. Antonio, Marci Brudern/ der die Felder anders unter die Soldaten wolte vertheilt wissen/ als er mit M. Antonio abgeredt hatte. Diesen belägerte er zu Perusia, brachte ihn auch in seine Gewalt/ und endete also den Krieg ohne Blutvergiessen. Fulvia, M. Antonii Ehefrau/ die diesen Handel angestifftet/ wolte nun auch ihren Ehemann wieder Octavium verhetzen: Das wurde aber durch ihren Tod aufgehoben.

IV Krieg wider Sext. Pompejum. Sie bestätigten hierauf ihre Freundschafft/ durch Beschwägerung/ indem Antonius Octavii Schwester die Octaviam geheuratet/ und rüsteten sich wider Sext. Pompejum, des Grossen Pompeji Sohn/ dem der Senat heimlich gefuget. Also schluge ihn endlich Octavius, durch Agrippam, aus Sicilien/ und Antonius ließe ihn in Lesbo, dahin er geflohen/ hinrichten. Weil es Lepidus mit diesem heimlich gehalten/ als ward er in Sicilien von Octavio auch ausgekrieget/ und des Triumvirats entsetzet: Dafür sofort sie beyde Sein und Antonii Duumvirat. das Duumvirat oder den Zweyherrn-Staat eingeführet.

Sein fünfter Actischer Krieg/ wider diesen. Dem Antonio ware heimlich nichts angelegner/ als den Octavium unterzudrucken/ und sich allein auf den Römischen Thron zu setzen. Also brache endlich/ nachdem er die Könige in Asia und Egypten auf seine Seite gebracht/ die Feindschafft offentlich aus. Er verliebte sich gantz unsinnig in die Egyptische Königin Cleopatram, jagte seine Gemahlin/ die Schwester Octavii, von sich/ schalte ihn übel aus/ vermachte seinen mit Cleopatra erzeugten Söhnen das gantze Africa, samt Syrien und andern Ländern/ und wolte/ der Römische Senat solte solches ratificiren und gutheissen. Demnach ward er zum Feind erkläret/ und rüstete sich hierauf der ganze Occident wider den Orient. Octavius kame/ mit den vornehmsten Ratsherren/ in Gräcien: Deme Antonius und Cleopatra, bey dem Vorgebirg Actio in Epiro, entgegen zoge. Als man etliche Stunden auf dem Meer gefochten/ flohe Cleopatra, aus zweifelmut/ mit 60 Schiffen nach Egypten/ deren Antonius nachgefolget. Also erhielte Octavius den Sieg/ und ist diese Schlacht A. M. 3941 den 2 Septembr. geschehen. Im folgenden Jahr gienge er in Egypten/ und belagerte Antonium in Alexandria: Der sich endlich selbst erstache/ und Cleopatra, nachdem sie Octavio, den sie/ wie Kais. Julium und Antonium, in ihr Liebesnetze einzufangen vergeblich getrachtet/ sich und das Reich übergeben/ aus Furcht/ im Triumf nach Rom eingeführt zu werden/ setzte heimlich zwey Ottern an ihre Arme/ von denen sie zum Tod gefördert worden. Diß ware also das Ende vom Reich Aegypti, und zugleich von der Freyheit des Römischen Regir-Staates: nachdem dieser 477 jenes[Spaltenumbruch] aber 294 Jahre gewähret. Er liesse hierauf eine Müntze/ und in dieselbe ein Crocodill an eine Palme gebunden prägen/ mit der Umschrifft: Ante me nemo colligavit. Sonsten hat er/ ausser diesen fünfen/ noch zween kleine Kriege/ in Dalmatien noch ein Jüngling/ und nach diesem in Hispanien/ Pannonien/ und in Germanien/ aber meist durch andere/ geführet. Am schlimsten führte den letzten Quintilius Varus, deme Arminius in Westfalen 3 Legionen/ überdas 3 Flügel und 6 Schwadern/ abgeschlagen. Ist A. C. 10 geschehen und hat diese Niederlag gantz Rom zittern/ auch Augustum wider die Wand lauffen und ruffen gemacht: Vare, Vare, redde mihi Legiones.

Er wird Consul. Nachdem er L. Antonium überwunden/ schickte er A. M. 2929 einige Kriegsleute nach Rom/ um das Burgermeister-amt für ihn anzusuchen/ da dann/ als der Raht solches in bedencken zoge/ Cornelius Centurio das Haupt dieser Gesandten auf seinen Schwerdknopf schluge/ und sagte: Wolt ihr nicht/ so soll es dieser thun. Also ward er am ersten Consul den 21 Septembr. war der nächste Tag vor seinem 21 Geburtstage: und diese Würde truge er 13 male/ da das letztemal eben in das Jahr der Geburt Christi eingefallen.

Trium Vir, Duum Vir und Monarch. Auf diese folgte im selbigen Jahr der Triumviratus, und A. M. 3936 der Duum viratus: darauf er endlich/ nach dem Tod Antonii A. M. 3943 im Augustmonat/ als ein sieghafter Monarch/ drey Tage nacheinander mit Triumf in Rom eingezogen/ und weil nun kein Feind mehr vorhanden war/ den Janus-Tempel/ wie man in Friedens-Zeiten zu Rom pflegte/ zugeschlossen. Sind also billig von diesem an/ die Jahre seiner Kaiserlichen Regirung zu zehlen. Er wurde damals von den Römern/ seines alters im 35 Jahr/ Vatter des Vatterlandes/ und Augustus, und nach fünf Jahren/ weil er den Königs- oder Dictator-Titel nicht annehmen wollen/ Consul Tribunitia potestate, genennet. Also folgte/ auf den Krieger C. Julium, ein Friedfürst Octavius: gleichwie/ bey den Israeliten/ Salamon auf David Sein Name Augustus. gefolget. Der Name Augustus, wird entweder vom Augurio und der Vogelflug-Deutung/ oder vom Lat. Wort augere, hergeleitet: in welchem letzern Verstand/ dieses Wort/ Mehrer des Reichs geteutschet worden/ und bis auf heutigen Tag/ neben dem Wort Caesar oder Kaiser/ aller Röm. Kaiser Titel ist.

Hierauf machte er sich an das Staatwesen/ dasselbe in bästen Stand zu setzen/ ordnete gute Gesetze/ und stellte ab/ was in vorigen Unruhen schädliches Seine Vergehung mit den Weibern. eingeschoben worden. Insonderheit verordnete er/ daß die Ehebrecher solten am Leben gestraft werden: wiewol er selbst mit dem Weibsgeschlecht sich sehr vergangen/ und zwar solches damit entschuldigt/ daß er also/ von den Weibern/ der Römer Anschläge ausforsche. Sein Belehrer Athenodorus brachte ihn aber ziemlich darvon ab/ indem er in den verdeckten Wagen/ der ihm die Weiber zuzuführen pflage/ sich gesetzet/ und als der Kaiser wie er pflegte/ den Wagen selber aufgemacht/

[Spaltenumbruch] Cassii und Bruti aus dem Feld geschlagen. Das Ende von diesen beyden war/ daß der Letzere sich selbst/ den ersten aber sein Freygelassener/ mit eben dem Gewehr/ womit sie Kaiser Julium umgebracht hatten/ erwürget.

Dritter Krieg mit L. Antonio Als Octavius von dar in Italien wiedergekehret/ fande er wieder zu kriegen mit L. Antonio, Marci Brudern/ der die Felder anders unter die Soldaten wolte vertheilt wissen/ als er mit M. Antonio abgeredt hatte. Diesen belägerte er zu Perusia, brachte ihn auch in seine Gewalt/ und endete also den Krieg ohne Blutvergiessen. Fulvia, M. Antonii Ehefrau/ die diesen Handel angestifftet/ wolte nun auch ihren Ehemann wieder Octavium verhetzen: Das wurde aber durch ihren Tod aufgehoben.

IV Krieg wider Sext. Pompejum. Sie bestätigten hierauf ihre Freundschafft/ durch Beschwägerung/ indem Antonius Octavii Schwester die Octaviam geheuratet/ und rüsteten sich wider Sext. Pompejum, des Grossen Pompeji Sohn/ dem der Senat heimlich gefuget. Also schluge ihn endlich Octavius, durch Agrippam, aus Sicilien/ und Antonius ließe ihn in Lesbo, dahin er geflohen/ hinrichten. Weil es Lepidus mit diesem heimlich gehalten/ als ward er in Sicilien von Octavio auch ausgekrieget/ und des Triumvirats entsetzet: Dafür sofort sie beyde Sein und Antonii Duumvirat. das Duumvirat oder den Zweyherrn-Staat eingeführet.

Sein fünfter Actischer Krieg/ wider diesen. Dem Antonio ware heimlich nichts angelegner/ als den Octavium unterzudrucken/ und sich allein auf den Römischen Thron zu setzen. Also brache endlich/ nachdem er die Könige in Asia und Egypten auf seine Seite gebracht/ die Feindschafft offentlich aus. Er verliebte sich gantz unsinnig in die Egyptische Königin Cleopatram, jagte seine Gemahlin/ die Schwester Octavii, von sich/ schalte ihn übel aus/ vermachte seinen mit Cleopatra erzeugten Söhnen das gantze Africa, samt Syrien und andern Ländern/ und wolte/ der Römische Senat solte solches ratificiren und gutheissen. Demnach ward er zum Feind erkläret/ und rüstete sich hierauf der ganze Occident wider den Orient. Octavius kame/ mit den vornehmsten Ratsherren/ in Gräcien: Deme Antonius und Cleopatra, bey dem Vorgebirg Actio in Epiro, entgegen zoge. Als man etliche Stunden auf dem Meer gefochten/ flohe Cleopatra, aus zweifelmut/ mit 60 Schiffen nach Egypten/ deren Antonius nachgefolget. Also erhielte Octavius den Sieg/ und ist diese Schlacht A. M. 3941 den 2 Septembr. geschehen. Im folgenden Jahr gienge er in Egypten/ und belagerte Antonium in Alexandria: Der sich endlich selbst erstache/ und Cleopatra, nachdem sie Octavio, den sie/ wie Kais. Julium und Antonium, in ihr Liebesnetze einzufangen vergeblich getrachtet/ sich und das Reich übergeben/ aus Furcht/ im Triumf nach Rom eingeführt zu werden/ setzte heimlich zwey Ottern an ihre Arme/ von denen sie zum Tod gefördert worden. Diß ware also das Ende vom Reich Aegypti, und zugleich von der Freyheit des Römischen Regir-Staates: nachdem dieser 477 jenes[Spaltenumbruch] aber 294 Jahre gewähret. Er liesse hierauf eine Müntze/ und in dieselbe ein Crocodill an eine Palme gebunden prägen/ mit der Umschrifft: Ante me nemo colligavit. Sonsten hat er/ ausser diesen fünfen/ noch zween kleine Kriege/ in Dalmatien noch ein Jüngling/ und nach diesem in Hispanien/ Pannonien/ und in Germanien/ aber meist durch andere/ geführet. Am schlimsten führte den letzten Quintilius Varus, deme Arminius in Westfalen 3 Legionen/ überdas 3 Flügel und 6 Schwadern/ abgeschlagen. Ist A. C. 10 geschehen und hat diese Niederlag gantz Rom zittern/ auch Augustum wider die Wand lauffen und ruffen gemacht: Vare, Vare, redde mihi Legiones.

Er wird Consul. Nachdem er L. Antonium überwunden/ schickte er A. M. 2929 einige Kriegsleute nach Rom/ um das Burgermeister-amt für ihn anzusuchen/ da dann/ als der Raht solches in bedencken zoge/ Cornelius Centurio das Haupt dieser Gesandten auf seinen Schwerdknopf schluge/ und sagte: Wolt ihr nicht/ so soll es dieser thun. Also ward er am ersten Consul den 21 Septembr. war der nächste Tag vor seinem 21 Geburtstage: und diese Würde truge er 13 male/ da das letztemal eben in das Jahr der Geburt Christi eingefallen.

Trium Vir, Duum Vir und Monarch. Auf diese folgte im selbigen Jahr der Triumviratus, und A. M. 3936 der Duum viratus: darauf er endlich/ nach dem Tod Antonii A. M. 3943 im Augustmonat/ als ein sieghafter Monarch/ drey Tage nacheinander mit Triumf in Rom eingezogen/ und weil nun kein Feind mehr vorhanden war/ den Janus-Tempel/ wie man in Friedens-Zeiten zu Rom pflegte/ zugeschlossen. Sind also billig von diesem an/ die Jahre seiner Kaiserlichen Regirung zu zehlen. Er wurde damals von den Römern/ seines alters im 35 Jahr/ Vatter des Vatterlandes/ und Augustus, und nach fünf Jahren/ weil er den Königs- oder Dictator-Titel nicht annehmen wollen/ Consul Tribunitiâ potestate, genennet. Also folgte/ auf den Krieger C. Julium, ein Friedfürst Octavius: gleichwie/ bey den Israeliten/ Salamon auf David Sein Name Augustus. gefolget. Der Name Augustus, wird entweder vom Augurio und der Vogelflug-Deutung/ oder vom Lat. Wort augere, hergeleitet: in welchem letzern Verstand/ dieses Wort/ Mehrer des Reichs geteutschet worden/ und bis auf heutigen Tag/ neben dem Wort Caesar oder Kaiser/ aller Röm. Kaiser Titel ist.

Hierauf machte er sich an das Staatwesen/ dasselbe in bästen Stand zu setzen/ ordnete gute Gesetze/ und stellte ab/ was in vorigen Unruhen schädliches Seine Vergehung mit den Weibern. eingeschoben worden. Insonderheit verordnete er/ daß die Ehebrecher solten am Leben gestraft werden: wiewol er selbst mit dem Weibsgeschlecht sich sehr vergangen/ und zwar solches damit entschuldigt/ daß er also/ von den Weibern/ der Römer Anschläge ausforsche. Sein Belehrer Athenodorus brachte ihn aber ziemlich darvon ab/ indem er in den verdeckten Wagen/ der ihm die Weiber zuzuführen pflage/ sich gesetzet/ und als der Kaiser wie er pflegte/ den Wagen selber aufgemacht/

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aber 294 Jahre gewähret. Er liesse hierauf eine Müntze/ und in dieselbe ein <hi rendition="#aq">Crocodill</hi> an eine Palme gebunden prägen/ mit der Umschrifft: <hi rendition="#aq">Ante me nemo colligavit</hi>. Sonsten hat er/ ausser diesen fünfen/ noch zween kleine Kriege/ in <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-104 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7015451">Dalmatien</placeName></hi> noch ein Jüngling/ und nach diesem in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-353 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000095">Hispanien</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1577 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=4008442">Pannonien</placeName>/ und in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-784">Germanien</placeName>/ aber meist durch andere/ geführet. Am schlimsten führte den letzten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1517 http://d-nb.info/gnd/118767321 http://viaf.org/viaf/3266608">Quintilius Varus</persName>,</hi> deme <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1945 http://d-nb.info/gnd/118504037 http://viaf.org/viaf/89588021">Arminius</persName></hi> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-415 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7012772">Westfalen</placeName> 3 Legionen/ überdas 3 Flügel und 6 Schwadern/ abgeschlagen. Ist <date rendition="#aq" when="-0010">A. C. 10</date> geschehen und hat diese Niederlag gantz <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> zittern/ auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augustum</persName></hi> wider die Wand lauffen und ruffen gemacht: <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1517 http://d-nb.info/gnd/118767321 http://viaf.org/viaf/3266608">Vare</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1517 http://d-nb.info/gnd/118767321 http://viaf.org/viaf/3266608">Vare</persName>, redde mihi Legiones</hi>.</p>
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[[II (Skulptur), S. 30]/0040] Cassii und Bruti aus dem Feld geschlagen. Das Ende von diesen beyden war/ daß der Letzere sich selbst/ den ersten aber sein Freygelassener/ mit eben dem Gewehr/ womit sie Kaiser Julium umgebracht hatten/ erwürget. Als Octavius von dar in Italien wiedergekehret/ fande er wieder zu kriegen mit L. Antonio, Marci Brudern/ der die Felder anders unter die Soldaten wolte vertheilt wissen/ als er mit M. Antonio abgeredt hatte. Diesen belägerte er zu Perusia, brachte ihn auch in seine Gewalt/ und endete also den Krieg ohne Blutvergiessen. Fulvia, M. Antonii Ehefrau/ die diesen Handel angestifftet/ wolte nun auch ihren Ehemann wieder Octavium verhetzen: Das wurde aber durch ihren Tod aufgehoben. Dritter Krieg mit L. Antonio Sie bestätigten hierauf ihre Freundschafft/ durch Beschwägerung/ indem Antonius Octavii Schwester die Octaviam geheuratet/ und rüsteten sich wider Sext. Pompejum, des Grossen Pompeji Sohn/ dem der Senat heimlich gefuget. Also schluge ihn endlich Octavius, durch Agrippam, aus Sicilien/ und Antonius ließe ihn in Lesbo, dahin er geflohen/ hinrichten. Weil es Lepidus mit diesem heimlich gehalten/ als ward er in Sicilien von Octavio auch ausgekrieget/ und des Triumvirats entsetzet: Dafür sofort sie beyde das Duumvirat oder den Zweyherrn-Staat eingeführet. IV Krieg wider Sext. Pompejum. Sein und Antonii Duumvirat. Dem Antonio ware heimlich nichts angelegner/ als den Octavium unterzudrucken/ und sich allein auf den Römischen Thron zu setzen. Also brache endlich/ nachdem er die Könige in Asia und Egypten auf seine Seite gebracht/ die Feindschafft offentlich aus. Er verliebte sich gantz unsinnig in die Egyptische Königin Cleopatram, jagte seine Gemahlin/ die Schwester Octavii, von sich/ schalte ihn übel aus/ vermachte seinen mit Cleopatra erzeugten Söhnen das gantze Africa, samt Syrien und andern Ländern/ und wolte/ der Römische Senat solte solches ratificiren und gutheissen. Demnach ward er zum Feind erkläret/ und rüstete sich hierauf der ganze Occident wider den Orient. Octavius kame/ mit den vornehmsten Ratsherren/ in Gräcien: Deme Antonius und Cleopatra, bey dem Vorgebirg Actio in Epiro, entgegen zoge. Als man etliche Stunden auf dem Meer gefochten/ flohe Cleopatra, aus zweifelmut/ mit 60 Schiffen nach Egypten/ deren Antonius nachgefolget. Also erhielte Octavius den Sieg/ und ist diese Schlacht A. M. 3941 den 2 Septembr. geschehen. Im folgenden Jahr gienge er in Egypten/ und belagerte Antonium in Alexandria: Der sich endlich selbst erstache/ und Cleopatra, nachdem sie Octavio, den sie/ wie Kais. Julium und Antonium, in ihr Liebesnetze einzufangen vergeblich getrachtet/ sich und das Reich übergeben/ aus Furcht/ im Triumf nach Rom eingeführt zu werden/ setzte heimlich zwey Ottern an ihre Arme/ von denen sie zum Tod gefördert worden. Diß ware also das Ende vom Reich Aegypti, und zugleich von der Freyheit des Römischen Regir-Staates: nachdem dieser 477 jenes aber 294 Jahre gewähret. Er liesse hierauf eine Müntze/ und in dieselbe ein Crocodill an eine Palme gebunden prägen/ mit der Umschrifft: Ante me nemo colligavit. Sonsten hat er/ ausser diesen fünfen/ noch zween kleine Kriege/ in Dalmatien noch ein Jüngling/ und nach diesem in Hispanien/ Pannonien/ und in Germanien/ aber meist durch andere/ geführet. Am schlimsten führte den letzten Quintilius Varus, deme Arminius in Westfalen 3 Legionen/ überdas 3 Flügel und 6 Schwadern/ abgeschlagen. Ist A. C. 10 geschehen und hat diese Niederlag gantz Rom zittern/ auch Augustum wider die Wand lauffen und ruffen gemacht: Vare, Vare, redde mihi Legiones. Sein fünfter Actischer Krieg/ wider diesen. Nachdem er L. Antonium überwunden/ schickte er A. M. 2929 einige Kriegsleute nach Rom/ um das Burgermeister-amt für ihn anzusuchen/ da dann/ als der Raht solches in bedencken zoge/ Cornelius Centurio das Haupt dieser Gesandten auf seinen Schwerdknopf schluge/ und sagte: Wolt ihr nicht/ so soll es dieser thun. Also ward er am ersten Consul den 21 Septembr. war der nächste Tag vor seinem 21 Geburtstage: und diese Würde truge er 13 male/ da das letztemal eben in das Jahr der Geburt Christi eingefallen. Er wird Consul. Auf diese folgte im selbigen Jahr der Triumviratus, und A. M. 3936 der Duum viratus: darauf er endlich/ nach dem Tod Antonii A. M. 3943 im Augustmonat/ als ein sieghafter Monarch/ drey Tage nacheinander mit Triumf in Rom eingezogen/ und weil nun kein Feind mehr vorhanden war/ den Janus-Tempel/ wie man in Friedens-Zeiten zu Rom pflegte/ zugeschlossen. Sind also billig von diesem an/ die Jahre seiner Kaiserlichen Regirung zu zehlen. Er wurde damals von den Römern/ seines alters im 35 Jahr/ Vatter des Vatterlandes/ und Augustus, und nach fünf Jahren/ weil er den Königs- oder Dictator-Titel nicht annehmen wollen/ Consul Tribunitiâ potestate, genennet. Also folgte/ auf den Krieger C. Julium, ein Friedfürst Octavius: gleichwie/ bey den Israeliten/ Salamon auf David gefolget. Der Name Augustus, wird entweder vom Augurio und der Vogelflug-Deutung/ oder vom Lat. Wort augere, hergeleitet: in welchem letzern Verstand/ dieses Wort/ Mehrer des Reichs geteutschet worden/ und bis auf heutigen Tag/ neben dem Wort Caesar oder Kaiser/ aller Röm. Kaiser Titel ist. Trium Vir, Duum Vir und Monarch. Sein Name Augustus.Hierauf machte er sich an das Staatwesen/ dasselbe in bästen Stand zu setzen/ ordnete gute Gesetze/ und stellte ab/ was in vorigen Unruhen schädliches eingeschoben worden. Insonderheit verordnete er/ daß die Ehebrecher solten am Leben gestraft werden: wiewol er selbst mit dem Weibsgeschlecht sich sehr vergangen/ und zwar solches damit entschuldigt/ daß er also/ von den Weibern/ der Römer Anschläge ausforsche. Sein Belehrer Athenodorus brachte ihn aber ziemlich darvon ab/ indem er in den verdeckten Wagen/ der ihm die Weiber zuzuführen pflage/ sich gesetzet/ und als der Kaiser wie er pflegte/ den Wagen selber aufgemacht/ Seine Vergehung mit den Weibern.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/40>, abgerufen am 05.10.2024.