Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] in die Götter-zahl gebracht; oder dem Keyser Trajano erst aufgerichtet worden: Als welcher Tito zu Ehren unterschiedliche Gebäue aufgeführt/ wie aus einer Innschrifft zu sehen/ welchen Keyser Constantinus zu Erbauung der Vaticanischen Kirche S. Petri, angewendet hatte; der sich aber nachmals/ da der Pabst Paulus V. solche Kirche abtragen/ und von neuem erbauen lassen/ wieder gefunden/ dieses Lauts und Innhalts: D. TITO. D.VESPASIANI. F. AUGUSTO. Woraus abermal augenscheinlich zu sehen/ und zu erweisen/ daß Titus, nachdem er schon gestorben war/ beedes DIVUS und AUGUSTUS, in solcher Innschrifft/ ausdrücklich genennet worden. Plat. 15. Das XVI. Capittel. Constantini Triumph-bogen. Die zehn- und zwantzig- jährige gute Wünsche/ für die Keyserliche Regirung. Reichsbestettigung/ alle zehen Jahre. Ungleiche Kunst am Triumph-bogen. Trajani Bildnus/ an solchem Triumphbogen. Grosser Mangel der Bildhauereyen zu Rom. Der zerstückte Triumph- bogen Trajani. Constantini Triumph- ZWischen denen beeden Stadtbergen/ Palatino und Coelio, wo man von der Appischen Strassen/ auf den heiligen Weg zugeht/ stehet des Keysers Constantini Triumph-bogen/ welcher ihme zu Ehren/ nachdem der aufrührische Maxentius durch Krieg bezwungen und erlegt war/ ausgerichtet worden. Mitten unter demjenigen Bogen/ ist annoch von beeden Seiten das Bildnus Constantini, unter denen Standarten und häuffigem Kriegsvolck/ deutlich zu sehen: Wie er allda bald zu Roß sitzt/ und auf die hereinbrechende Feinde los gehet; bald stehet/ und denen überwundenen Völckern gebietet: Uber dem Haubt hält die Göttinn Victoria einen Lorbeerkrantz/ und findet sich dabey diese Uberschrifft: LIBERATORI. URBIS. FUNDA- Die zehn- und zwantzig-jährige gute Wünche/ für die Keyserl. Regirung. Die übrigen Worte aber/ welche von aussen her zu beeden Seiten stehen: VOTIS. X. VOTIS. XX. bedeuten anderst nichts/ als die für des Keysers und des gantzen Reichs von allem Volck/ auf X. und XX. Jahre hinaus beschehene gute Wünsche. Welcher Gebrauch von des Keysers Augusti Zeiten an seinen Ursprung genommen/ und auf die nachfolgende Keyser gebracht und unterhalten worden; Dion. lib. LIII. wovon uns Dion dieses berichtet: Keyser Augustus, spricht er/ damit er die Römer von allem Argwohn/ einiger ihme angemassten Königlichen Herrschafft/ desto mehr abhalten möchte/ hat er das[Spaltenumbruch] Regiment nur auf zehen Jahre übernommen: Und nach Verfliessung derselben sich von fünf zu fünf Jahren auf ein neues damit eingelassen. Solcher gestalt/ wann die zehn- jährige Regirung aus war/ setzte er dieselbige/ bis an sein Ende/ immer also fort. Um welcher Ursachen willen die nachfolgende Reichs-bestettigung alle zehn Jahre. Keyser/ wiewol sie das Reich auf keine gewisse Zeit mehr/ sondern auf immerdar angenommen/ alle zehen Jahre ein besonder Fest/ zu Erneuerung und Bestettigung dessen/ gehalten haben. Ferner so ist aus demjenigen Triumph-bogen so viel zu ersehen/ wie vor erwähnt/ daß solcher aus unterschiedlichen Marmelsteinen/ ungleicher Kunst Ungleiche Kunst am Triumphbogen. und Arbeit/ zusammen gesetzt worden: Darunter etliche Stucke herrlich und schön/ andere dagegen sehr schlecht und grob ausgehauen sind. Die schönsten nun scheinen von irgend einem Denckmal Augusti oder Trajani entlehnt zu seyn: Dieweil aber solche Gebäue denen triumphirenden Siegshelden manchmal in höchster Eile aufgerichtet werden musten/ und man sehr viel der gleichen künstliche Bildhauer darzu vonnöthen hatte; so solte vielleicht derjenige hierinnen nicht unrecht daran seyn/ der dafür halten wolte/ daß zur selbigen Zeit theils gute/ theils auch schlechte Meister zugleich daran gearbeitet haben. Trajani Bildnus an solchem Triumphbogen. Belangend dasjenige Bildnus/ so mitten unter solchem Triumph-bogen/ zu beeden Seiten stehet; so ist selbes des Trajani, und nicht Constantini Ebenbild; und sind eben diese beede/ samt denen obern Tafeln und Bildern/ die gefangenen Dacier betreffend/ aus des Trajani Ehren-pforten [Spaltenumbruch] in die Götter-zahl gebracht; oder dem Keyser Trajano erst aufgerichtet worden: Als welcher Tito zu Ehren unterschiedliche Gebäue aufgeführt/ wie aus einer Innschrifft zu sehen/ welchen Keyser Constantinus zu Erbauung der Vaticanischen Kirche S. Petri, angewendet hatte; der sich aber nachmals/ da der Pabst Paulus V. solche Kirche abtragen/ und von neuem erbauen lassen/ wieder gefunden/ dieses Lauts und Innhalts: D. TITO. D.VESPASIANI. F. AUGUSTO. Woraus abermal augenscheinlich zu sehen/ und zu erweisen/ daß Titus, nachdem er schon gestorben war/ beedes DIVUS und AUGUSTUS, in solcher Innschrifft/ ausdrücklich genennet worden. Plat. 15. Das XVI. Capittel. Constantini Triumph-bogen. Die zehn- und zwantzig- jährige gute Wünsche/ für die Keyserliche Regirung. Reichsbestettigung/ alle zehen Jahre. Ungleiche Kunst am Triumph-bogen. Trajani Bildnus/ an solchem Triumphbogen. Grosser Mangel der Bildhauereyen zu Rom. Der zerstückte Triumph- bogen Trajani. Constantini Triumph- ZWischen denen beeden Stadtbergen/ Palatino und Coelio, wo man von der Appischen Strassen/ auf den heiligen Weg zugeht/ stehet des Keysers Constantini Triumph-bogen/ welcher ihme zu Ehren/ nachdem der aufrührische Maxentius durch Krieg bezwungen und erlegt war/ ausgerichtet worden. Mitten unter demjenigen Bogen/ ist annoch von beeden Seiten das Bildnus Constantini, unter denen Standarten und häuffigem Kriegsvolck/ deutlich zu sehen: Wie er allda bald zu Roß sitzt/ und auf die hereinbrechende Feinde los gehet; bald stehet/ und denen überwundenen Völckern gebietet: Uber dem Haubt hält die Göttinn Victoria einen Lorbeerkrantz/ und findet sich dabey diese Uberschrifft: LIBERATORI. URBIS. FUNDA- Die zehn- und zwantzig-jährige gute Wünche/ für die Keyserl. Regirung. Die übrigen Worte aber/ welche von aussen her zu beeden Seiten stehen: VOTIS. X. VOTIS. XX. bedeuten anderst nichts/ als die für des Keysers und des gantzen Reichs von allem Volck/ auf X. und XX. Jahre hinaus beschehene gute Wünsche. Welcher Gebrauch von des Keysers Augusti Zeiten an seinen Ursprung genommen/ und auf die nachfolgende Keyser gebracht und unterhalten worden; Dion. lib. LIII. wovon uns Dion dieses berichtet: Keyser Augustus, spricht er/ damit er die Römer von allem Argwohn/ einiger ihme angemassten Königlichen Herrschafft/ desto mehr abhalten möchte/ hat er das[Spaltenumbruch] Regiment nur auf zehen Jahre übernommen: Und nach Verfliessung derselben sich von fünf zu fünf Jahren auf ein neues damit eingelassen. Solcher gestalt/ wann die zehn- jährige Regirung aus war/ setzte er dieselbige/ bis an sein Ende/ immer also fort. Um welcher Ursachen willen die nachfolgende Reichs-bestettigung alle zehn Jahre. Keyser/ wiewol sie das Reich auf keine gewisse Zeit mehr/ sondern auf immerdar angenommen/ alle zehen Jahre ein besonder Fest/ zu Erneuerung und Bestettigung dessen/ gehalten haben. Ferner so ist aus demjenigen Triumph-bogen so viel zu ersehen/ wie vor erwähnt/ daß solcher aus unterschiedlichen Marmelsteinen/ ungleicher Kunst Ungleiche Kunst am Triumphbogen. und Arbeit/ zusammen gesetzt worden: Darunter etliche Stucke herrlich und schön/ andere dagegen sehr schlecht und grob ausgehauen sind. Die schönsten nun scheinen von irgend einem Denckmal Augusti oder Trajani entlehnt zu seyn: Dieweil aber solche Gebäue denen triumphirenden Siegshelden manchmal in höchster Eile aufgerichtet werden musten/ und man sehr viel der gleichen künstliche Bildhauer darzu vonnöthen hatte; so solte vielleicht derjenige hierinnen nicht unrecht daran seyn/ der dafür halten wolte/ daß zur selbigen Zeit theils gute/ theils auch schlechte Meister zugleich daran gearbeitet haben. Trajani Bildnus an solchem Triumphbogen. Belangend dasjenige Bildnus/ so mitten unter solchem Triumph-bogen/ zu beeden Seiten stehet; so ist selbes des Trajani, und nicht Constantini Ebenbild; und sind eben diese beede/ samt denen obern Tafeln und Bildern/ die gefangenen Dacier betreffend/ aus des Trajani Ehren-pforten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div xml:id="d767.1"> <div xml:id="d805"> <p xml:id="p806.5"><pb facs="#f0272" xml:id="pb-807" n="[I (Architektur), S. 75]"/><cb/> in die Götter-zahl gebracht; oder dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-137 http://d-nb.info/gnd/118623567 http://viaf.org/viaf/9984337">Keyser <hi rendition="#aq">Trajano</hi></persName> erst aufgerichtet worden: Als welcher <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1024 http://d-nb.info/gnd/118622951 http://viaf.org/viaf/83217593">Tito</persName></hi> zu Ehren unterschiedliche Gebäue aufgeführt/ wie aus einer Innschrifft zu sehen/ welchen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-253 http://d-nb.info/gnd/118565184 http://viaf.org/viaf/104719131">Keyser <hi rendition="#aq">Constantinus</hi></persName> zu Erbauung der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-24 http://www.geonames.org/6269268/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1100097"><hi rendition="#aq">Vaticani</hi>schen Kirche <hi rendition="#aq">S. 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Um welcher Ursachen willen die nachfolgende <note place="right">Reichs-bestettigung alle zehn Jahre.</note> Keyser/ wiewol sie das Reich auf keine gewisse Zeit mehr/ sondern auf immerdar angenommen/ alle zehen Jahre ein besonder Fest/ zu Erneuerung und Bestettigung dessen/ gehalten haben.</p> <p>Ferner so ist aus demjenigen Triumph-bogen so viel zu ersehen/ wie vor erwähnt/ daß solcher aus unterschiedlichen Marmelsteinen/ ungleicher Kunst <note place="right">Ungleiche Kunst am Triumphbogen.</note> und Arbeit/ zusammen gesetzt worden: Darunter etliche Stucke herrlich und schön/ andere dagegen sehr schlecht und grob ausgehauen sind. Die schönsten nun scheinen von irgend einem Denckmal <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augusti</persName></hi> oder <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-137 http://d-nb.info/gnd/118623567 http://viaf.org/viaf/9984337">Trajani</persName></hi> entlehnt zu seyn: Dieweil aber solche Gebäue denen triumphirenden Siegshelden manchmal in höchster Eile aufgerichtet werden musten/ und man sehr viel der gleichen künstliche Bildhauer darzu vonnöthen hatte; so solte vielleicht derjenige hierinnen nicht unrecht daran seyn/ der dafür halten wolte/ daß zur selbigen Zeit theils gute/ theils auch schlechte Meister zugleich daran gearbeitet haben.</p> <p><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-137 http://d-nb.info/gnd/118623567 http://viaf.org/viaf/9984337">Trajani</persName></hi> Bildnus an solchem Triumphbogen.</note> Belangend dasjenige Bildnus/ so mitten unter solchem Triumph-bogen/ zu beeden Seiten stehet; so ist selbes des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-137 http://d-nb.info/gnd/118623567 http://viaf.org/viaf/9984337">Trajani</persName>,</hi> und nicht <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-253 http://d-nb.info/gnd/118565184 http://viaf.org/viaf/104719131">Constantini</persName></hi> Ebenbild; und sind eben diese beede/ samt denen obern Tafeln und Bildern/ die gefangenen <hi rendition="#aq">Daci</hi>er betreffend/ aus des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-137 http://d-nb.info/gnd/118623567 http://viaf.org/viaf/9984337">Trajani</persName></hi> Ehren-pforten </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[I (Architektur), S. 75]/0272]
in die Götter-zahl gebracht; oder dem Keyser Trajano erst aufgerichtet worden: Als welcher Tito zu Ehren unterschiedliche Gebäue aufgeführt/ wie aus einer Innschrifft zu sehen/ welchen Keyser Constantinus zu Erbauung der Vaticanischen Kirche S. Petri, angewendet hatte; der sich aber nachmals/ da der Pabst Paulus V. solche Kirche abtragen/ und von neuem erbauen lassen/ wieder gefunden/ dieses Lauts und Innhalts:
D. TITO. D.VESPASIANI. F. AUGUSTO.
IMP. CAESAR. D. NERVAE. F.
NERVA. TRAJANUS.
GERMANICUS. DACICUS.
PONT. MAX. TRIB. POT.
COS.
PP. FECIT.
Woraus abermal augenscheinlich zu sehen/ und zu erweisen/ daß Titus, nachdem er schon gestorben war/ beedes DIVUS und AUGUSTUS, in solcher Innschrifft/ ausdrücklich genennet worden.
So wurde Titus dann/ erst nach dem Tod/
verehrt/
da schon Jerusalem bezwungen/ und zer-
stört:
Dis war der Ehren-bogen/
nach dem der Geist geflogen/
auf Adlers-flügeln hin/ zu jener Götter
Schaar/
die/ nach der Heiden Tand/ am Sternen-
Himmel war.
Daselbst ist noch zu lesen/
wer Titus einst gewesen!
Das XVI. Capittel.
Constantini Triumph-bogen. Die zehn- und zwantzig- jährige gute Wünsche/ für die Keyserliche Regirung. Reichsbestettigung/ alle zehen Jahre. Ungleiche Kunst am Triumph-bogen. Trajani Bildnus/ an solchem Triumphbogen. Grosser Mangel der Bildhauereyen zu Rom. Der zerstückte Triumph- bogen Trajani.
ZWischen denen beeden Stadtbergen/ Palatino und Coelio, wo man von der Appischen Strassen/ auf den heiligen Weg zugeht/ stehet des Keysers Constantini Triumph-bogen/ welcher ihme zu Ehren/ nachdem der aufrührische Maxentius durch Krieg bezwungen und erlegt war/ ausgerichtet worden. Mitten unter demjenigen Bogen/ ist annoch von beeden Seiten das Bildnus Constantini, unter denen Standarten und häuffigem Kriegsvolck/ deutlich zu sehen: Wie er allda bald zu Roß sitzt/ und auf die hereinbrechende Feinde los gehet; bald stehet/ und denen überwundenen Völckern gebietet: Uber dem Haubt hält die Göttinn Victoria einen Lorbeerkrantz/ und findet sich dabey diese Uberschrifft:
Constantini Triumph- LIBERATORI. URBIS. FUNDA-
TORI. QVIETIS.
Die übrigen Worte aber/ welche von aussen her zu beeden Seiten stehen:
Die zehn- und zwantzig-jährige gute Wünche/ für die Keyserl. Regirung. VOTIS. X. VOTIS. XX.
bedeuten anderst nichts/ als die für des Keysers und des gantzen Reichs von allem Volck/ auf X. und XX. Jahre hinaus beschehene gute Wünsche. Welcher Gebrauch von des Keysers Augusti Zeiten an seinen Ursprung genommen/ und auf die nachfolgende Keyser gebracht und unterhalten worden; wovon uns Dion dieses berichtet: Keyser Augustus, spricht er/ damit er die Römer von allem Argwohn/ einiger ihme angemassten Königlichen Herrschafft/ desto mehr abhalten möchte/ hat er das
Regiment nur auf zehen Jahre übernommen: Und nach Verfliessung derselben sich von fünf zu fünf Jahren auf ein neues damit eingelassen. Solcher gestalt/ wann die zehn- jährige Regirung aus war/ setzte er dieselbige/ bis an sein Ende/ immer also fort. Um welcher Ursachen willen die nachfolgende Keyser/ wiewol sie das Reich auf keine gewisse Zeit mehr/ sondern auf immerdar angenommen/ alle zehen Jahre ein besonder Fest/ zu Erneuerung und Bestettigung dessen/ gehalten haben.
Dion. lib. LIII.
Reichs-bestettigung alle zehn Jahre.Ferner so ist aus demjenigen Triumph-bogen so viel zu ersehen/ wie vor erwähnt/ daß solcher aus unterschiedlichen Marmelsteinen/ ungleicher Kunst und Arbeit/ zusammen gesetzt worden: Darunter etliche Stucke herrlich und schön/ andere dagegen sehr schlecht und grob ausgehauen sind. Die schönsten nun scheinen von irgend einem Denckmal Augusti oder Trajani entlehnt zu seyn: Dieweil aber solche Gebäue denen triumphirenden Siegshelden manchmal in höchster Eile aufgerichtet werden musten/ und man sehr viel der gleichen künstliche Bildhauer darzu vonnöthen hatte; so solte vielleicht derjenige hierinnen nicht unrecht daran seyn/ der dafür halten wolte/ daß zur selbigen Zeit theils gute/ theils auch schlechte Meister zugleich daran gearbeitet haben.
Ungleiche Kunst am Triumphbogen. Belangend dasjenige Bildnus/ so mitten unter solchem Triumph-bogen/ zu beeden Seiten stehet; so ist selbes des Trajani, und nicht Constantini Ebenbild; und sind eben diese beede/ samt denen obern Tafeln und Bildern/ die gefangenen Dacier betreffend/ aus des Trajani Ehren-pforten
Trajani Bildnus an solchem Triumphbogen.
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Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679, S. [I (Architektur), S. 75]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/272>, abgerufen am 27.07.2024. |