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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Meinung/ daß solche vom Himmel herab gefallen/ und für irdische Götter zu achten; und zwar aus keiner andern Ursach/ denn dieweil sie den Menschen einen sehr schnellen Tod anthäten.

Joseph. lib. II. adv. Appion. Damit stimmet allerdings überein/ was Josephus von den Egyptiern aufgezeichnet; welche die Schlangen mit den Händen so zahm gemacht/ daß sie sich täglich von ihnen anrühren und wol betasten Egypttsche Schlang Thermuthis. lassen: Unter welchen insonderheit diejenige für sehr heilig/ und unsterblich gehalten worden/ so gar auch mit einer Königlichen Cron geschmücket/ die den Namen Thermuthis führte. Solche nun unterhielten sie/ in einer unter-irdischen Capell; allda sie ihr Rind-Schmaltz/ zu einem Speisopfer/ vorsetzten: Mit Verneinung dessen/ daß solche dem menschlichen Geschlecht zum Schaden/ sondern vielmehr/ zu Handhabung der Gerechtigkeit/ das Böse von frommen Leuten abzuwenden/ dagegen aber die Bösen mit gehöriger Straffe anzusehen/ geboren worden wären.

Arabische Schlangen/ bey den Balsam-Bäumen. Die Araber haben es annoch im Gebrauch/ daß sie derjenigen Schlangen/ welche sich um die Balsam-Bäume aufhalten/ mit allem Fleiß schonen/ ihnen kein Leid thun; sondern sie vielmehr sehr werth und heilig halten: Und wofern sie solche in ihren Häusern ungefehr antreffen/ als Schutzgeister desselbigen Orts ehren/ und ihnen Speise vorsetzen; wie solches der weiland hochberühmte Professor Vesling. lib. de Plant. Aegypt. cap. 14 zu Padua, Joh. Veslingius, selbst mit Augen gesehen/ und unter andern Egyptischen Denckwürdigkeiten/ als etwas besondern/ aufgezeichnet.

Dis ermahnet mich fast an jene seltsame Historie Seltsame Historie/ von einer Schlange/ in Ost-Indien./ welche sich zu Ende des 1645. Jahrs/ in der Ost-Indianischen Stadt/ Brotsch, so 12. Meilen von Suratta gelegen/ mit einem Holländischen Unter-Kauffmann/ folgender massen/ begeben und zugetragen: Als der Holländische Visiteur mit jenem Unter-Kauffmann/ in der Factorey Kraut-Garten spatziren gieng/ und am Teiche oben/ im Gras/ eine Schlange ligen sah/ rieff er seinen Diener/ daß er solche mit dem Rohr todtschiessen solte: Da nun der Diener damit beschäfftiget war/ schrie der Unter-Kauffmann/ und bat um Schlang/ von Gott gesandt. Christi willen/ man solte die Schlange nicht tödten; denn sie hätte ihm einsmals sein Leben errettet! Vermeinte also/ es müßte keine rechte/ schädliche Schlange/ sondern ein guter Geist/ und ihm zu Dienst/ in dieser Heidenschafft/ von GOtt zugesandt seyn/ wegen seiner Gottesfurcht. Der Visiteur hieß mit dem Rohr innen halten/ und fragte/ welcher Gestalt die Schlang ihm sein Leben errettet? Darauf antwortete Er: Vor 3. Monaten/ als er eben in diesem Garten sich schlaffen gelegt/ wäre dieselbige Schlang ihm solang um den Hals herum geloffen/ Aufweckende Schlangen-Stimm. bis er davon erwachet/ und sehr darob erschrocken. Darauf hätte er eine Stimme gehöret/ vermuthend/ daß solche von der Schlange gewesen: Steh auf/ nimm dein Rohr/ geh ins Haus/ ein Dieb ist eingebrochen/ hat deinem Jungen die Kehle abgeschnitten! Da dann der Unter-Kauffmann schleinig in die Logie gegangen/ und auch den Dieb daselbst angetroffen. Wie solche [Spaltenumbruch] Andersen/ im 1. Buch Oriental. Reisbeschr. Cap. 17. Geschicht Jurg Andersen/ auf seiner Reise/ selbst aus des Unter- Kauffmanns Mund/ neben andern/ angehöret/ und aufgezeichnet.

Fast dergleichen seltsame Begebenheit erzehlet Suet. de Ner. c. 6.Suetonius von dem Keyser Nerone; als von welchem einsten die Rede gieng/ ob hätte die Messalina, Meuchel-Mörder bestellet/ die ihn/ als des Britannici nachäffenden Widersacher/ in seiner Mittagruhe stranguliren und erwürgen solten: Mit diesem Beysatz/ als ob ein Drach/ oder Schlang/ unter dem Kopfküssen hervor gefahren/ so die bestellten Mörder der massen erschreckt/ daß Schlangenbalg verjagt Meuchel-Mörder. sie davon geloffen. Welcher Bericht aber eingentlich davon hergerühret/ indem sie in seinem Bette/ über dem Haubt-Polster einen Schlangenbalg angetroffen/ welchen Nero, auf Begehren seiner Mutter/ in einem guldnen Armband eingefasset/ an dem rechten Arm eine Zeitlang getragen; nachmals aber/ aus geringschätziger Vergessenheit seiner Mutter/ von sich geworffen/ und zuletzt/ in seinen äussersten Nöthen/ (wiewol vergeblich) wiederum hervor gesucht: Denn/ wie Plinius berichtet/ so wurden dergleichen Dinge/ so wider gewisse Kranckheiten helffen solten/ in einem Armband getragen. Aus solcher vorgegebenen Ursach war auch das gemeine Volck dem Neroni viel geneigter Tacit. lib. 11. Ann.e. 11. § 5./ dann dem Britannico; dieweil nemlich jenem/ in seiner Kindheit/ dergleichen Hausschlangen/ als seine Hüter/ beygewohnet haben sollen: Wie dann Nero auch seiner hierinnen nicht vergessen/ indem er vielmals erzehlt/ daß sich eine Schlange in seiner Kammer sehen lassen.

Damit aber Aesculapius den Schluß/ gleich dem Eingang dieses Capitels/mache/ so rühmen sich Strabo lib. XIII. Geogr. dessen die Asiatischen Völcker/ Parii, indem sie vorgeben/Hercules, oder vielmehr Aesculapius, sey unter denen Helden der erste gewest/ die von Schlangen erzeugt/ deswegen auch Ophigenae genennet worden; welche Parianische Schlang (wie vermuthlich) von der Erden in Himmel erhoben/ und unter das Nordische Gestirn versetzet und gezehlet worden; wie beedes Manilius, und Ausonius, in ihren poetischen Gedichten/ diejenige Stern- Schlange höchlich rühmen.

Zum Beschlus ist noch mit wenigen beyzufügen/ daß nicht nur eine/ sondern drey unterschiedene Drey berühmte Aesculapii. Arnob. lib. 3. advers. Gentes. Cic. lib. 3. de Nat. Decor.Aesculapii, bey den Alten/ sehr berühmt gewest; welche Arnobius, als unbedachtsame Heyden/ des wegen belachet/ daß sie vier Vulcanos, drey Dianas, und eben so viel Aesculapios haben und ehren. Diese drey nun nennet und erzehlet Cicero ordentlich also: Der erste Aesculapius war des Apollinis Sohn/ der das Wundeisen erfunden/ und zuerst die Wunden zu verbinden getrachtet/ und deswegen von den Arcadern göttlich geehret wurde: Der zweyte Aesculapius war des andern Mercurii Bruder/ so vom Donner erschlagen/ und zu Cynosuris, als einer Stadt in Arcadien/ begraben worden: Der dritte Aesculapius war des Arsippi und der Arsinoae Sohn/ welcher die Reinigung des Leibs/ und Ausreissung der Zähne/ zu erst erfunden. Die Ursach aber/ warum der mittlere Aesculapius vom

[Spaltenumbruch] Meinung/ daß solche vom Himmel herab gefallen/ und für irdische Götter zu achten; und zwar aus keiner andern Ursach/ denn dieweil sie den Menschen einen sehr schnellen Tod anthäten.

Joseph. lib. II. adv. Appion. Damit stimmet allerdings überein/ was Josephus von den Egyptiern aufgezeichnet; welche die Schlangen mit den Händen so zahm gemacht/ daß sie sich täglich von ihnen anrühren und wol betasten Egypttsche Schlang Thermuthis. lassen: Unter welchen insonderheit diejenige für sehr heilig/ und unsterblich gehalten worden/ so gar auch mit einer Königlichen Cron geschmücket/ die den Namen Thermuthis führte. Solche nun unterhielten sie/ in einer unter-irdischen Capell; allda sie ihr Rind-Schmaltz/ zu einem Speisopfer/ vorsetzten: Mit Verneinung dessen/ daß solche dem menschlichen Geschlecht zum Schaden/ sondern vielmehr/ zu Handhabung der Gerechtigkeit/ das Böse von frommen Leuten abzuwenden/ dagegen aber die Bösen mit gehöriger Straffe anzusehen/ geboren worden wären.

Arabische Schlangen/ bey den Balsam-Bäumen. Die Araber haben es annoch im Gebrauch/ daß sie derjenigen Schlangen/ welche sich um die Balsam-Bäume aufhalten/ mit allem Fleiß schonen/ ihnen kein Leid thun; sondern sie vielmehr sehr werth und heilig halten: Und wofern sie solche in ihren Häusern ungefehr antreffen/ als Schutzgeister desselbigen Orts ehren/ und ihnen Speise vorsetzen; wie solches der weiland hochberühmte Professor Vesling. lib. de Plant. Aegypt. cap. 14 zu Padua, Joh. Veslingius, selbst mit Augen gesehen/ und unter andern Egyptischen Denckwürdigkeiten/ als etwas besondern/ aufgezeichnet.

Dis ermahnet mich fast an jene seltsame Historie Seltsame Historie/ von einer Schlange/ in Ost-Indien./ welche sich zu Ende des 1645. Jahrs/ in der Ost-Indianischen Stadt/ Brotsch, so 12. Meilen von Suratta gelegen/ mit einem Holländischen Unter-Kauffmann/ folgender massen/ begeben und zugetragen: Als der Holländische Visiteur mit jenem Unter-Kauffmann/ in der Factorey Kraut-Garten spatziren gieng/ und am Teiche oben/ im Gras/ eine Schlange ligen sah/ rieff er seinen Diener/ daß er solche mit dem Rohr todtschiessen solte: Da nun der Diener damit beschäfftiget war/ schrie der Unter-Kauffmann/ und bat um Schlang/ von Gott gesandt. Christi willen/ man solte die Schlange nicht tödten; denn sie hätte ihm einsmals sein Leben errettet! Vermeinte also/ es müßte keine rechte/ schädliche Schlange/ sondern ein guter Geist/ und ihm zu Dienst/ in dieser Heidenschafft/ von GOtt zugesandt seyn/ wegen seiner Gottesfurcht. Der Visiteur hieß mit dem Rohr innen halten/ und fragte/ welcher Gestalt die Schlang ihm sein Leben errettet? Darauf antwortete Er: Vor 3. Monaten/ als er eben in diesem Garten sich schlaffen gelegt/ wäre dieselbige Schlang ihm solang um den Hals herum geloffen/ Aufweckende Schlangen-Stimm. bis er davon erwachet/ und sehr darob erschrocken. Darauf hätte er eine Stimme gehöret/ vermuthend/ daß solche von der Schlange gewesen: Steh auf/ nimm dein Rohr/ geh ins Haus/ ein Dieb ist eingebrochen/ hat deinem Jungen die Kehle abgeschnitten! Da dann der Unter-Kauffmann schleinig in die Logie gegangen/ und auch den Dieb daselbst angetroffen. Wie solche [Spaltenumbruch] Andersen/ im 1. Buch Oriental. Reisbeschr. Cap. 17. Geschicht Jurg Andersen/ auf seiner Reise/ selbst aus des Unter- Kauffmanns Mund/ neben andern/ angehöret/ und aufgezeichnet.

Fast dergleichen seltsame Begebenheit erzehlet Suet. de Ner. c. 6.Suetonius von dem Keyser Nerone; als von welchem einsten die Rede gieng/ ob hätte die Messalina, Meuchel-Mörder bestellet/ die ihn/ als des Britannici nachäffenden Widersacher/ in seiner Mittagruhe stranguliren und erwürgen solten: Mit diesem Beysatz/ als ob ein Drach/ oder Schlang/ unter dem Kopfküssen hervor gefahren/ so die bestellten Mörder der massen erschreckt/ daß Schlangenbalg verjagt Meuchel-Mörder. sie davon geloffen. Welcher Bericht aber eingentlich davon hergerühret/ indem sie in seinem Bette/ über dem Haubt-Polster einen Schlangenbalg angetroffen/ welchen Nero, auf Begehren seiner Mutter/ in einem guldnen Armband eingefasset/ an dem rechten Arm eine Zeitlang getragen; nachmals aber/ aus geringschätziger Vergessenheit seiner Mutter/ von sich geworffen/ und zuletzt/ in seinen äussersten Nöthen/ (wiewol vergeblich) wiederum hervor gesucht: Denn/ wie Plinius berichtet/ so wurden dergleichen Dinge/ so wider gewisse Kranckheiten helffen solten/ in einem Armband getragen. Aus solcher vorgegebenen Ursach war auch das gemeine Volck dem Neroni viel geneigter Tacit. lib. 11. Ann.e. 11. § 5./ dann dem Britannico; dieweil nemlich jenem/ in seiner Kindheit/ dergleichen Hausschlangen/ als seine Hüter/ beygewohnet haben sollen: Wie dann Nero auch seiner hierinnen nicht vergessen/ indem er vielmals erzehlt/ daß sich eine Schlange in seiner Kammer sehen lassen.

Damit aber Aesculapius den Schluß/ gleich dem Eingang dieses Capitels/mache/ so rühmen sich Strabo lib. XIII. Geogr. dessen die Asiatischen Völcker/ Parii, indem sie vorgeben/Hercules, oder vielmehr Aesculapius, sey unter denen Helden der erste gewest/ die von Schlangen erzeugt/ deswegen auch Ophigenae genennet worden; welche Parianische Schlang (wie vermuthlich) von der Erden in Himmel erhoben/ und unter das Nordische Gestirn versetzet und gezehlet worden; wie beedes Manilius, und Ausonius, in ihren poetischen Gedichten/ diejenige Stern- Schlange höchlich rühmen.

Zum Beschlus ist noch mit wenigen beyzufügen/ daß nicht nur eine/ sondern drey unterschiedene Drey berühmte Aesculapii. Arnob. lib. 3. advers. Gentes. Cic. lib. 3. de Nat. Decor.Aesculapii, bey den Alten/ sehr berühmt gewest; welche Arnobius, als unbedachtsame Heyden/ des wegen belachet/ daß sie vier Vulcanos, drey Dianas, und eben so viel Aesculapios haben und ehren. Diese drey nun nennet und erzehlet Cicero ordentlich also: Der erste Aesculapius war des Apollinis Sohn/ der das Wundeisen erfunden/ und zuerst die Wunden zu verbinden getrachtet/ und deswegen von den Arcadern göttlich geehret wurde: Der zweyte Aesculapius war des andern Mercurii Bruder/ so vom Donner erschlagen/ und zu Cynosuris, als einer Stadt in Arcadien/ begraben worden: Der dritte Aesculapius war des Arsippi und der Arsinoae Sohn/ welcher die Reinigung des Leibs/ und Ausreissung der Zähne/ zu erst erfunden. Die Ursach aber/ warum der mittlere Aesculapius vom

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              <p xml:id="p781.6">Zum Beschlus ist noch mit wenigen beyzufügen/ daß nicht nur eine/ sondern drey unterschiedene <note place="right">Drey berühmte <hi rendition="#aq">Aesculapii. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2447 http://d-nb.info/gnd/118650335 http://viaf.org/viaf/100902203">Arnob.</persName> lib. 3. advers. Gentes. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617">Cic.</persName> lib. 3. de Nat. Decor.</hi></note><hi rendition="#aq">Aesculapii,</hi> bey den Alten/ sehr berühmt gewest; welche <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2447 http://d-nb.info/gnd/118650335 http://viaf.org/viaf/100902203">Arnobius</persName>,</hi> als unbedachtsame Heyden/ des wegen belachet/ daß sie vier <hi rendition="#aq">Vulcanos,</hi> drey <hi rendition="#aq">Dianas,</hi> und eben so viel <hi rendition="#aq">Aesculapios</hi> haben und ehren. Diese drey nun nennet und erzehlet <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617">Cicero</persName></hi> ordentlich also: Der erste <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-697 http://d-nb.info/gnd/118500864 http://viaf.org/viaf/64798430">Aesculapius</persName></hi> war des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollinis</persName></hi> Sohn/ der das Wundeisen erfunden/ und zuerst die Wunden zu verbinden getrachtet/ und deswegen von den <hi rendition="#aq">Arcadern</hi> göttlich geehret wurde: Der zweyte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-697 http://d-nb.info/gnd/118500864 http://viaf.org/viaf/64798430">Aesculapius</persName></hi> war des andern <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Mercurii</persName></hi> Bruder/ so vom Donner erschlagen/ und zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Cynosuris</placeName>,</hi> als einer Stadt in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-806 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002735"><hi rendition="#aq">Arcadi</hi>en</placeName>/ begraben worden: Der dritte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4281">Aesculapius</persName></hi> war des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4282">Arsippi</persName></hi> und der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4283">Arsinoae</persName></hi> Sohn/ welcher die Reinigung des Leibs/ und Ausreissung der Zähne/ zu erst erfunden. Die Ursach aber/ warum der mittlere <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-697 http://d-nb.info/gnd/118500864 http://viaf.org/viaf/64798430">Aesculapius</persName></hi> vom
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[[I (Architektur), S. 49]/0246] Meinung/ daß solche vom Himmel herab gefallen/ und für irdische Götter zu achten; und zwar aus keiner andern Ursach/ denn dieweil sie den Menschen einen sehr schnellen Tod anthäten. Damit stimmet allerdings überein/ was Josephus von den Egyptiern aufgezeichnet; welche die Schlangen mit den Händen so zahm gemacht/ daß sie sich täglich von ihnen anrühren und wol betasten lassen: Unter welchen insonderheit diejenige für sehr heilig/ und unsterblich gehalten worden/ so gar auch mit einer Königlichen Cron geschmücket/ die den Namen Thermuthis führte. Solche nun unterhielten sie/ in einer unter-irdischen Capell; allda sie ihr Rind-Schmaltz/ zu einem Speisopfer/ vorsetzten: Mit Verneinung dessen/ daß solche dem menschlichen Geschlecht zum Schaden/ sondern vielmehr/ zu Handhabung der Gerechtigkeit/ das Böse von frommen Leuten abzuwenden/ dagegen aber die Bösen mit gehöriger Straffe anzusehen/ geboren worden wären. Joseph. lib. II. adv. Appion. Egypttsche Schlang Thermuthis. Die Araber haben es annoch im Gebrauch/ daß sie derjenigen Schlangen/ welche sich um die Balsam-Bäume aufhalten/ mit allem Fleiß schonen/ ihnen kein Leid thun; sondern sie vielmehr sehr werth und heilig halten: Und wofern sie solche in ihren Häusern ungefehr antreffen/ als Schutzgeister desselbigen Orts ehren/ und ihnen Speise vorsetzen; wie solches der weiland hochberühmte Professor zu Padua, Joh. Veslingius, selbst mit Augen gesehen/ und unter andern Egyptischen Denckwürdigkeiten/ als etwas besondern/ aufgezeichnet. Arabische Schlangen/ bey den Balsam-Bäumen. Vesling. lib. de Plant. Aegypt. cap. 14 Dis ermahnet mich fast an jene seltsame Historie / welche sich zu Ende des 1645. Jahrs/ in der Ost-Indianischen Stadt/ Brotsch, so 12. Meilen von Suratta gelegen/ mit einem Holländischen Unter-Kauffmann/ folgender massen/ begeben und zugetragen: Als der Holländische Visiteur mit jenem Unter-Kauffmann/ in der Factorey Kraut-Garten spatziren gieng/ und am Teiche oben/ im Gras/ eine Schlange ligen sah/ rieff er seinen Diener/ daß er solche mit dem Rohr todtschiessen solte: Da nun der Diener damit beschäfftiget war/ schrie der Unter-Kauffmann/ und bat um Christi willen/ man solte die Schlange nicht tödten; denn sie hätte ihm einsmals sein Leben errettet! Vermeinte also/ es müßte keine rechte/ schädliche Schlange/ sondern ein guter Geist/ und ihm zu Dienst/ in dieser Heidenschafft/ von GOtt zugesandt seyn/ wegen seiner Gottesfurcht. Der Visiteur hieß mit dem Rohr innen halten/ und fragte/ welcher Gestalt die Schlang ihm sein Leben errettet? Darauf antwortete Er: Vor 3. Monaten/ als er eben in diesem Garten sich schlaffen gelegt/ wäre dieselbige Schlang ihm solang um den Hals herum geloffen/ bis er davon erwachet/ und sehr darob erschrocken. Darauf hätte er eine Stimme gehöret/ vermuthend/ daß solche von der Schlange gewesen: Steh auf/ nimm dein Rohr/ geh ins Haus/ ein Dieb ist eingebrochen/ hat deinem Jungen die Kehle abgeschnitten! Da dann der Unter-Kauffmann schleinig in die Logie gegangen/ und auch den Dieb daselbst angetroffen. Wie solche Geschicht Jurg Andersen/ auf seiner Reise/ selbst aus des Unter- Kauffmanns Mund/ neben andern/ angehöret/ und aufgezeichnet. Seltsame Historie/ von einer Schlange/ in Ost-Indien. Schlang/ von Gott gesandt. Aufweckende Schlangen-Stimm. Andersen/ im 1. Buch Oriental. Reisbeschr. Cap. 17.Fast dergleichen seltsame Begebenheit erzehlet Suetonius von dem Keyser Nerone; als von welchem einsten die Rede gieng/ ob hätte die Messalina, Meuchel-Mörder bestellet/ die ihn/ als des Britannici nachäffenden Widersacher/ in seiner Mittagruhe stranguliren und erwürgen solten: Mit diesem Beysatz/ als ob ein Drach/ oder Schlang/ unter dem Kopfküssen hervor gefahren/ so die bestellten Mörder der massen erschreckt/ daß sie davon geloffen. Welcher Bericht aber eingentlich davon hergerühret/ indem sie in seinem Bette/ über dem Haubt-Polster einen Schlangenbalg angetroffen/ welchen Nero, auf Begehren seiner Mutter/ in einem guldnen Armband eingefasset/ an dem rechten Arm eine Zeitlang getragen; nachmals aber/ aus geringschätziger Vergessenheit seiner Mutter/ von sich geworffen/ und zuletzt/ in seinen äussersten Nöthen/ (wiewol vergeblich) wiederum hervor gesucht: Denn/ wie Plinius berichtet/ so wurden dergleichen Dinge/ so wider gewisse Kranckheiten helffen solten/ in einem Armband getragen. Aus solcher vorgegebenen Ursach war auch das gemeine Volck dem Neroni viel geneigter / dann dem Britannico; dieweil nemlich jenem/ in seiner Kindheit/ dergleichen Hausschlangen/ als seine Hüter/ beygewohnet haben sollen: Wie dann Nero auch seiner hierinnen nicht vergessen/ indem er vielmals erzehlt/ daß sich eine Schlange in seiner Kammer sehen lassen. Suet. de Ner. c. 6. Schlangenbalg verjagt Meuchel-Mörder. Tacit. lib. 11. Ann.e. 11. § 5.Damit aber Aesculapius den Schluß/ gleich dem Eingang dieses Capitels/mache/ so rühmen sich dessen die Asiatischen Völcker/ Parii, indem sie vorgeben/Hercules, oder vielmehr Aesculapius, sey unter denen Helden der erste gewest/ die von Schlangen erzeugt/ deswegen auch Ophigenae genennet worden; welche Parianische Schlang (wie vermuthlich) von der Erden in Himmel erhoben/ und unter das Nordische Gestirn versetzet und gezehlet worden; wie beedes Manilius, und Ausonius, in ihren poetischen Gedichten/ diejenige Stern- Schlange höchlich rühmen. Strabo lib. XIII. Geogr.Zum Beschlus ist noch mit wenigen beyzufügen/ daß nicht nur eine/ sondern drey unterschiedene Aesculapii, bey den Alten/ sehr berühmt gewest; welche Arnobius, als unbedachtsame Heyden/ des wegen belachet/ daß sie vier Vulcanos, drey Dianas, und eben so viel Aesculapios haben und ehren. Diese drey nun nennet und erzehlet Cicero ordentlich also: Der erste Aesculapius war des Apollinis Sohn/ der das Wundeisen erfunden/ und zuerst die Wunden zu verbinden getrachtet/ und deswegen von den Arcadern göttlich geehret wurde: Der zweyte Aesculapius war des andern Mercurii Bruder/ so vom Donner erschlagen/ und zu Cynosuris, als einer Stadt in Arcadien/ begraben worden: Der dritte Aesculapius war des Arsippi und der Arsinoae Sohn/ welcher die Reinigung des Leibs/ und Ausreissung der Zähne/ zu erst erfunden. Die Ursach aber/ warum der mittlere Aesculapius vom Drey berühmte Aesculapii. Arnob. lib. 3. advers. Gentes. Cic. lib. 3. de Nat. Decor.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679, S. [I (Architektur), S. 49]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/246>, abgerufen am 24.11.2024.