Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] und der Italiänischen näher kame. Er hat auch etliche Holzschnitt ausgehen lassen. LXXII. Johann Mostert/ Mahler von Harlem.GLeichwie bey den Griechen in der Mahl-Kunst ruchbar und gelobt gewesen Sicyonien/ und nachmals Florenz und Rom bey den Italiänern/ also ist in Holland/ von Alters her/ auch berühmt gewesen die alte herrliche Stadt Harlem/ die viel gute Geister in unserer Kunst hat herfür gebracht/ unter andern ist auch/ aus einem alten und edlen Geschlecht daselbst/ entstanden und herfür gekommen Johann Mostart/ welcher die Mahl-Kunst/ noch in seinen jungen Jahren/ von der Natur selbst darzu getrieben/ bey Meister Jacob von Harlem/ der ein fürtreflicher Mahler gewesen/ und den Trager-Altar in der großen Kirchen zu Harlem gemacht/ gelernet Woher sein Name. hat. Den Namen Mostart hat einer seiner VorEltern seinem Geschlecht erlangt/ als er mit Käyser Fridrich dem Feldzug in das heilige Land/ unter Graf Floris, beygewohnet/ und vor Damiaten/ die vorzeiten Pelusia in Egypten hieße/ ein sonder-merkwürdiges Beyspiel seiner Tapferkeit erwiesen/ indem er gegen seinen Feind drey Schwerder biß an das Heft gebrochen/ weßwegen man ihn stark/ oder Mostart/ genennet/ und wurden ihme/ und seinen Nachkömlingen/ zum Wappen/ von dem Käyser/ drey guldene Schwerdter in einem rothen Feld zu führen/ vergont. Dieser Johann Mostart nun/ der nicht allein ein künstlicher Mahler/ sondern zugleich edel von Sitten/ annehmlich von Gespräch/ und zierlich von Gebärden ware/ ist in großes Ansehen und Liebe bey dem meisten Adel des Lands gerahten/ dannenhero er bey der Frauen Margaretha Hertzogs Philippi des ersten dieses Namens/ Königs in Spanien/ und Vatters Käysers Carl des Fünften Schwester/ Hof-Mahler worden/ bey welchem Dienst er überall bey Hof wol angesehen/ in das 18te Jahr bliebe/ und machte unterschiedliche Contrafäte großer Herren und Frauen/ in denen er ein guter Meister war/ weil er selbige so natürlich traf/ daß es schiene/ als ob sie natürlich und lebhaft zugegen stunden/ und ist hoch zu beklagen/ Seine Werke verbrennen meistens. daß in dem großen Brand zu Harlem/ neben seinem Haus/ seine meiste Werke im Rauch aufgangen. Er ist sonst ein Mann von gutem Urtheil und Verstand gewesen/ demnach auch ein köstlicher Mahler/ so daß Martin Hemskirch von ihme gezeugt/ daß er in seinen Werken alle andere gute Meistere/ die er gekennt/ übertroffen; So wird auch erzehlt/ daß Johann Mabuse seiner Hülf begehrt in der Abtey zu Middelburg/ welches aber Mostart abgeschlagen/ weil er in Dienst einer so großen Frauen und Prinzessin ware/ er ist gestorben Anno 1566. oder 56. in gutem und vollem Alter. LXXIII. Adrian de Wert/ Mahler von Brüßel.ICh habe vielmaln von unserer Mahlkunst wolerfahrnen Künstlern sagen hören/ daß einer/ der von Jugend auf geneigt/ in dieser Kunst zur Vollkommenheit zu gelangen/ wol thäte/ wann er ihme die Manier eines guten Meisters allein erwehlte/ und derselben allein folgte/ weil viele Manieren viele Confusionen verursachen; dem sey nun wie ihm wolle/ so befindet man solches an[Spaltenumbruch] Adrian de Wert bewährt zu seyn/ der seine Gedanken allein auf die Manier Parmensis gerichtet/ der er/ nach äuserstem Vermögen/ nachzufolgen trachtete; erstlich hat er in seiner Jugend gelernet zu Antorf/ bey Christian von de Queecborne, guten Landschaft-Mahler/ so der Vatter des Meister Daniels Mahlers ihrer Hoheit in dem Haag ware. Als er hierauf wieder nach Brüßel gekehrt/ hielte er sich sehr einsam/ und wandte grossen Fleiß und Arbeit im Lernen an; und weil seine Eltern ein Haus/ so an einem einsamen Platz stunde hatten/ übt er sich darinn den ganzen Sommer einsam in der Kunst/ und verließ alle Gesellschaft der jungen Leuthe. Er gewehnte sich/ seine Landschaften/ nach der Manier Franz Mostart/ zu machen. Worauf er/ wie gemeldt/ nach Italien gereist/ und sich daselbst auf die Art und Manier des Parmensis gelegt/ so daß er widerkehrend seine Weiß ganz verändert hatte; Als unlängst nach seiner Wiederkunft Anno 1566. in Niderland die Unruh entstanden/ begabe Komt nach Cöllen. er sich mit seiner Mutter nach Cölln/ und ließe daselbst unterschiedliche Kupfer ausgehen/ nämlich die Auferweckung Lazari/ die Historie von Ruht/ eine Seine Werke. Christnacht/ und dergleichen mehr/ auch einige Geschichte des Coornhert, die vier geistliche Jagden genannt; der eine jagte aus Geitz nach Gut und Geld/ der andere aus Unkeuschheit nach Wollust/ der letzte aber nach GOtt; kurz zu sagen/ seine Werke waren alle nach der guten Manier des Francisci Mazzoli von Parma gemacht/ und scheint/ daß er zu Cölln noch gar jung gestorben. LXXIV. Henrich von Clef/ Mahler von Antorf.DIe Mahler-Kunst ist nicht geringer Zierde theilhaftig worden durch das Geschlecht derer von Clef/ weil unterschiedliche gute Meistere solches Namens zu Antorf gewesen. Unter andern zween Brüder Heinrich und Martin von Clef/ Heinrich begab sich auf die Landschaften/ und ist gereist in Italien und andere Länder/ auf welcher Reiß er viel Ding nach dem Leben gezeichnet/ die er nachmals in seinen Werken zu paß gebracht/ doch hat er nicht aller Städte Ruinen und Antiquitäten gesehen/ die in seinen Zeichnungen zu finden/ so zum Theil in Kupfer ausgehen/ sondern er bekame viel von einem aus Ostland/ Melchior Lorch genannt/ der lange Zeit zu Constantinopel gewohnet; dieser Heinrich mahlte genau nach dem Leben/ und konte sehr wol mit den Farben umgehen. Er hat meistens alle hinterlaßene Stuck des Franz Floris gemacht/ welche mit desselben Werken so natürlich übereinkommen/ daß sie scheinen/ alle von seiner Hand zu seyn/ weil er ein fürtreflicher Landschaft-Mahler gewesen; Er kame nach Antorf in die Mahlers-Gild Anno 1533. und starbe Anno 1589. LXXV. Martin von Clef/ Mahler von Antorf.MArtin von Clef war ein Discipel des Franz Floris/ und erstlich ganz auf grosse Stucke gewohnt/ begabe sich aber nachmalen auch auf kleine/ und machte viel herrliche Sachen von sich selbst/ aus eigner Invention, die bey den Liebhabern noch zu sehen seyn; Gillis von Königsloo/ und andere berühmte Landschaft-Mahlere haben [Spaltenumbruch] und der Italiänischen näher kame. Er hat auch etliche Holzschnitt ausgehen lassen. LXXII. 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Worauf er/ wie gemeldt/ nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000080">Italien</placeName> gereist/ und sich daselbst auf die Art und Manier des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-436 http://d-nb.info/gnd/118641484 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500012615 http://viaf.org/viaf/17231857"><hi rendition="#aq">Parmensis</hi></persName> gelegt/ so daß er widerkehrend seine Weiß ganz verändert hatte; Als unlängst nach seiner Wiederkunft <date when="1566">Anno 1566.</date> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7016845">Niderland</placeName> die Unruh entstanden/ begabe <note place="right">Komt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004446">Cöllen</placeName>.</note> er sich mit seiner Mutter nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004446">Cölln</placeName>/ und ließe daselbst unterschiedliche Kupfer ausgehen/ nämlich die Auferweckung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-359 http://d-nb.info/gnd/118570420 http://viaf.org/viaf/13642530">Lazari</persName>/ die Historie von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1441 http://d-nb.info/gnd/118791680 http://viaf.org/viaf/43239705">Ruht</persName>/ eine <note place="right">Seine Werke.</note> Christnacht/ und dergleichen mehr/ auch einige Geschichte des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1442 http://d-nb.info/gnd/118874195 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500030183 http://viaf.org/viaf/62346432"><hi rendition="#aq">Coornhert</hi></persName>, die vier geistliche Jagden genannt; der eine jagte aus Geitz nach Gut und Geld/ der andere aus Unkeuschheit nach Wollust/ der letzte aber nach <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-204">GOtt</persName>; kurz zu sagen/ seine Werke waren alle nach der guten Manier des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-436 http://d-nb.info/gnd/118641484 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500012615 http://viaf.org/viaf/17231857"><hi rendition="#aq">Francisci Mazzoli</hi> von <hi rendition="#aq">Parma</hi></persName> gemacht/ und scheint/ daß er zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004446">Cölln</placeName> noch gar jung gestorben.</p> <p xml:id="p478.1"><note place="right"><hi rendition="#aq">LXXIV.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1397 http://d-nb.info/gnd/136054307 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500031503 http://viaf.org/viaf/32327221">Henrich von Clef</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName>.</note>DIe Mahler-Kunst ist nicht geringer Zierde theilhaftig worden durch das Geschlecht derer von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1037">Clef</placeName>/ weil unterschiedliche gute Meistere solches Namens zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName> gewesen. 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Er hat meistens alle hinterlaßene Stuck des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1061 http://d-nb.info/gnd/121094111 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115614 http://viaf.org/viaf/100955172">Franz Floris</persName> gemacht/ welche mit desselben Werken so natürlich übereinkommen/ daß sie scheinen/ alle von seiner Hand zu seyn/ weil er ein fürtreflicher Landschaft-Mahler gewesen; Er kame nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName> in die Mahlers-Gild <date when="1533">Anno 1533.</date> und starbe <date when="1589">Anno 1589</date>.</p> <p><note place="right"><hi rendition="#aq">LXXV.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1398 http://d-nb.info/gnd/123434262 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500011273 http://viaf.org/viaf/20589295">Martin von Clef</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1398 http://d-nb.info/gnd/123434262 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500011273 http://viaf.org/viaf/20589295">MArtin von Clef</persName> war ein <hi rendition="#aq">Discipel</hi> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1061 http://d-nb.info/gnd/121094111 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115614 http://viaf.org/viaf/100955172">Franz Floris</persName>/ und erstlich ganz auf grosse Stucke gewohnt/ begabe sich aber nachmalen auch auf kleine/ und machte viel herrliche Sachen von sich selbst/ aus eigner <hi rendition="#aq">Invention,</hi> die bey den Liebhabern noch zu sehen seyn; <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1444 http://d-nb.info/gnd/122948564 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115379 http://viaf.org/viaf/908268"><hi rendition="#aq">Gillis</hi> von Königsloo</persName>/ und andere berühmte Landschaft-Mahlere haben </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 257]/0059]
und der Italiänischen näher kame. Er hat auch etliche Holzschnitt ausgehen lassen.
GLeichwie bey den Griechen in der Mahl-Kunst ruchbar und gelobt gewesen Sicyonien/ und nachmals Florenz und Rom bey den Italiänern/ also ist in Holland/ von Alters her/ auch berühmt gewesen die alte herrliche Stadt Harlem/ die viel gute Geister in unserer Kunst hat herfür gebracht/ unter andern ist auch/ aus einem alten und edlen Geschlecht daselbst/ entstanden und herfür gekommen Johann Mostart/ welcher die Mahl-Kunst/ noch in seinen jungen Jahren/ von der Natur selbst darzu getrieben/ bey Meister Jacob von Harlem/ der ein fürtreflicher Mahler gewesen/ und den Trager-Altar in der großen Kirchen zu Harlem gemacht/ gelernet hat. Den Namen Mostart hat einer seiner VorEltern seinem Geschlecht erlangt/ als er mit Käyser Fridrich dem Feldzug in das heilige Land/ unter Graf Floris, beygewohnet/ und vor Damiaten/ die vorzeiten Pelusia in Egypten hieße/ ein sonder-merkwürdiges Beyspiel seiner Tapferkeit erwiesen/ indem er gegen seinen Feind drey Schwerder biß an das Heft gebrochen/ weßwegen man ihn stark/ oder Mostart/ genennet/ und wurden ihme/ und seinen Nachkömlingen/ zum Wappen/ von dem Käyser/ drey guldene Schwerdter in einem rothen Feld zu führen/ vergont.
LXXII. Johann Mostert/ Mahler von Harlem.
Woher sein Name. Dieser Johann Mostart nun/ der nicht allein ein künstlicher Mahler/ sondern zugleich edel von Sitten/ annehmlich von Gespräch/ und zierlich von Gebärden ware/ ist in großes Ansehen und Liebe bey dem meisten Adel des Lands gerahten/ dannenhero er bey der Frauen Margaretha Hertzogs Philippi des ersten dieses Namens/ Königs in Spanien/ und Vatters Käysers Carl des Fünften Schwester/ Hof-Mahler worden/ bey welchem Dienst er überall bey Hof wol angesehen/ in das 18te Jahr bliebe/ und machte unterschiedliche Contrafäte großer Herren und Frauen/ in denen er ein guter Meister war/ weil er selbige so natürlich traf/ daß es schiene/ als ob sie natürlich und lebhaft zugegen stunden/ und ist hoch zu beklagen/ daß in dem großen Brand zu Harlem/ neben seinem Haus/ seine meiste Werke im Rauch aufgangen. Er ist sonst ein Mann von gutem Urtheil und Verstand gewesen/ demnach auch ein köstlicher Mahler/ so daß Martin Hemskirch von ihme gezeugt/ daß er in seinen Werken alle andere gute Meistere/ die er gekennt/ übertroffen; So wird auch erzehlt/ daß Johann Mabuse seiner Hülf begehrt in der Abtey zu Middelburg/ welches aber Mostart abgeschlagen/ weil er in Dienst einer so großen Frauen und Prinzessin ware/ er ist gestorben Anno 1566. oder 56. in gutem und vollem Alter.
Seine Werke verbrennen meistens. ICh habe vielmaln von unserer Mahlkunst wolerfahrnen Künstlern sagen hören/ daß einer/ der von Jugend auf geneigt/ in dieser Kunst zur Vollkommenheit zu gelangen/ wol thäte/ wann er ihme die Manier eines guten Meisters allein erwehlte/ und derselben allein folgte/ weil viele Manieren viele Confusionen verursachen; dem sey nun wie ihm wolle/ so befindet man solches an
Adrian de Wert bewährt zu seyn/ der seine Gedanken allein auf die Manier Parmensis gerichtet/ der er/ nach äuserstem Vermögen/ nachzufolgen trachtete; erstlich hat er in seiner Jugend gelernet zu Antorf/ bey Christian von de Queecborne, guten Landschaft-Mahler/ so der Vatter des Meister Daniels Mahlers ihrer Hoheit in dem Haag ware. Als er hierauf wieder nach Brüßel gekehrt/ hielte er sich sehr einsam/ und wandte grossen Fleiß und Arbeit im Lernen an; und weil seine Eltern ein Haus/ so an einem einsamen Platz stunde hatten/ übt er sich darinn den ganzen Sommer einsam in der Kunst/ und verließ alle Gesellschaft der jungen Leuthe.
LXXIII. Adrian de Wert/ Mahler von Brüßel. Er gewehnte sich/ seine Landschaften/ nach der Manier Franz Mostart/ zu machen. Worauf er/ wie gemeldt/ nach Italien gereist/ und sich daselbst auf die Art und Manier des Parmensis gelegt/ so daß er widerkehrend seine Weiß ganz verändert hatte; Als unlängst nach seiner Wiederkunft Anno 1566. in Niderland die Unruh entstanden/ begabe er sich mit seiner Mutter nach Cölln/ und ließe daselbst unterschiedliche Kupfer ausgehen/ nämlich die Auferweckung Lazari/ die Historie von Ruht/ eine Christnacht/ und dergleichen mehr/ auch einige Geschichte des Coornhert, die vier geistliche Jagden genannt; der eine jagte aus Geitz nach Gut und Geld/ der andere aus Unkeuschheit nach Wollust/ der letzte aber nach GOtt; kurz zu sagen/ seine Werke waren alle nach der guten Manier des Francisci Mazzoli von Parma gemacht/ und scheint/ daß er zu Cölln noch gar jung gestorben.
Komt nach Cöllen.
Seine Werke. DIe Mahler-Kunst ist nicht geringer Zierde theilhaftig worden durch das Geschlecht derer von Clef/ weil unterschiedliche gute Meistere solches Namens zu Antorf gewesen. Unter andern zween Brüder Heinrich und Martin von Clef/ Heinrich begab sich auf die Landschaften/ und ist gereist in Italien und andere Länder/ auf welcher Reiß er viel Ding nach dem Leben gezeichnet/ die er nachmals in seinen Werken zu paß gebracht/ doch hat er nicht aller Städte Ruinen und Antiquitäten gesehen/ die in seinen Zeichnungen zu finden/ so zum Theil in Kupfer ausgehen/ sondern er bekame viel von einem aus Ostland/ Melchior Lorch genannt/ der lange Zeit zu Constantinopel gewohnet; dieser Heinrich mahlte genau nach dem Leben/ und konte sehr wol mit den Farben umgehen. Er hat meistens alle hinterlaßene Stuck des Franz Floris gemacht/ welche mit desselben Werken so natürlich übereinkommen/ daß sie scheinen/ alle von seiner Hand zu seyn/ weil er ein fürtreflicher Landschaft-Mahler gewesen; Er kame nach Antorf in die Mahlers-Gild Anno 1533. und starbe Anno 1589.
LXXIV. Henrich von Clef/ Mahler von Antorf. MArtin von Clef war ein Discipel des Franz Floris/ und erstlich ganz auf grosse Stucke gewohnt/ begabe sich aber nachmalen auch auf kleine/ und machte viel herrliche Sachen von sich selbst/ aus eigner Invention, die bey den Liebhabern noch zu sehen seyn; Gillis von Königsloo/ und andere berühmte Landschaft-Mahlere haben
LXXV. Martin von Clef/ Mahler von Antorf.
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