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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] auch von meiner Hand/ in folio, zu Kupfer gebracht/ wie das wolbekante Exemplar selbsten bezeugen kan. /

XXI. Michael Natalis.MIchael Natalis war ein Sohn eines zu Lüttich/ der allda die Preßstampfen in die Münz/ mit dem Grabstichel ausgegraben/ weil aber dieser sein Sohn Michael zu höherer Wißenschaft der Kunst zu kommen Verlangen truge/ als hat er das Zeichnen/ auch Kupferstechen/ meistens nach kleinen heiligen Bildern/ um solche in die Betbücher zu legen/ auf Art des damaligen berühmten de Malerie von Antorf gelernet/ und deme in klein sehr sauber nachgefolgt/ auch zu Pariß (allwo er sich etliche Jahr aufgehalten) deren viel gemacht. Als ihn aber die Begierde/ mehrers zu ergreiffen/ stark angetrieben/ hat er sich nacher Rom erhoben/ woselbst er/ ohne Mittel und Hülf/ auch in der Wißenschaft noch zimlich schwach/ vermittelst seiner mir bekanten Landsleuten/ bästes anrecommendiret worden/ darum ich ihn auch in des Prinzen Justiniani Pallast zu mir genommen/ und zu seinen Studien alle Mittel demselben verschaft/ wordurch er dann in Annehmung der Zeichen-Kunst auf unserer Academia bald zugenommen Hilft das Statuen-Buch der Galeria Justiniana, verfärtigen./ und nach meiner Hand-Zeichnung viel antiche Statuen/ in der Galeria Justiniana, verfärtiget/ in welchen er auch eine solche schöne meisterhafte Manier und zierlich-geschwinden Grabstichel gebraucht/ daß er Prinzen Justinian zu eines Buchs Intitulato, La Galeria Justiniana genannt/bewogen/ worinnen der bästen Antichen Statuen in folio 150. der Bassa rilieven aber/ das ist/ halb-runden 50. aufs schleinigst zu verfärtigen mir anbefohlen worden/ deßwegen wir den zu Pariß lebenden Cornelio Blomart und Theodoro Mattham/ wie gesagt/ zu uns in gedachten Pallast neben R. Persin zu Hülf beschrieben/ und uns sammentlich an diesem Werk mit großem Studio um den Preiß beflißen/ auch in wenig Jahren vollbracht/ wordurch Natalis ein großes Lob erworben/ nach solchem aber hatte er auch etliche Marien-Bilder und andere Historien in Kupfer gebracht/ worinnen sich dann je mehr und mehr sein Verstand herfür gethan/ biß daß er für einen der fürtreflichsten unserer Zeiten gehalten worden.

Mit diesem großen Lob aber erhub er sich wider in seine liebe Geburtsstadt Lüttich/ und verfärtigte daselbst nach meiner Hand Ihrer Churfürstl. Durchl. Maximilians in Bäyern Bildnis/ auch andere Historien mehr/ und die nach Diepebeks Zeichnung vorhandene Heiligen/ nicht weniger auch die Geschicht/ wie Christo bey der Mahlzeit von Maria Magdalena die Füße gewaschen/ und mit eignen Haaren abgetrucknet worden/ in folio, neben noch vielen andern/ womit dann sein Lob durch ganz Niderland erschollen/ und er mithin zu Lüttich in seines Vatters Dienste getretten; er kame aber auch auf Komt in Frankreich. den Wahltag nach Frankfurt/ woselbst er Ihre Käys. Majest auch des Churfürsten von Cölln Contrafät/ nach eigner Invention, auch nach der Zeichnung Bartholomaei Flemmal und Bordons von Paris/ fürtreflich in Kupfer gebracht. Soll endlichen (wie man mich berichtet) auch nacher Paris in[Spaltenumbruch] Königliche Dienste beruffen und abgefordert worden seyn/ und daselbst in aller Ehr und Respect, vermittels seines Grabstichels/ den er also geführt/ daß er aller Dingen Eigenschaft/ Art und Leben ganz naturäl beygebracht/ und war auch kräfftig rondirt/ und erhoben/ mit solchen auch sich ein ewigwärendes Lob und Nachklang aller Wißenschaft erworben.

XXII. Regnerus von Persin.REgnerus von Persin, wie vorerzehlt/ war in gedachtem Blomarts und Matham Gesellschaft von Paris auch nach Rom zu mir gekommen/ und zugleich in unsere Academia des Prinzen Justinian angenommen worden/ allwo dann seine Studien merklich gestiegen/ wie aus Verfärtigung etlicher antichen Statuen und anderer guten Historien in Kupfer zu sehen. Er bliebe aber etliche Jahr daselbst/ biß ihn die Begierd/ wieder in sein Seine Werke. Vatterland nach Amsterdam zu reisen/ antriebe. Woselbst er nach meiner Zeichnung und Gemählden die Historie/ wie Leander der Ero zu lieb über das Hellespontische Meer schwimmen wolte/ darinnen aber ertrunken/ und von denen Sirenen/ Meer-Nymphen/ Tritonen und Waßer-Göttinnen als todt beklaget und zu Land gebracht worden/ verfärtiget/ da er an den nackenden Leibern und Affecten seinen großen Verstand meisterhaft erwiesen/ und allda für den berühmtesten geehret worden. Machte auch sonsten für mich den Balthasar de Castilion il Cortegan perfecto, auch den Poeten Ariostum, wie nicht weniger in der Chur-Bäyerischen Galeria zu Schleißheim die von meiner Hand gemahlte Monat/ May/Juny/ October und November/ und war im übrigen eines schönen Geists und sehr wol gestaltet/ deßwegen ihn auch die Gesellschaft den Narcissum genennet. Er heurathete aber eine fürnehme und schöne Jungfrau zu Tergau, und weiln er sonders vermöglich/ konte man gar schwer mehr etwas von seiner Hand überkommen/ dann er viel Zeit mit seiner schönen Frauen im Garten und mit einem guten Buch in der Hand zugebracht/ und also ein fröliches und geruhiges Leben geführt.

XXIII. Jeremias Valk.JEremias Valk war gebürtig aus Polen/ und hatte zu der edlen Zeichen-Kunst/ als der Mutter aller anderer Künsten/ von Natur seine Inclination gehabt/ nachdem ihn aber sein Gemüt zu dem Kupferstechen angeleitet/ ist er in Teutsch- und Niderland/ auch Frankreich gezogen/ und überal sehr geliebet/ auch in seiner Kunst hoch gepriesen worden/ kame aber wieder darauf nach Amsterdam zurück/ und färtigte von der Gallerie/ welche ich damals für Ihro Churfürstl. Durchleucht in Bayren unter denen zwölf Monaten gemahlt/ den Monat Januarium/Februarium/ und Martium/ fürtreflich in Kupfer/ nach solchem aber wurde er zu denen Königen in Dennemark und Schweden beruffen/ welche Potentaten er in Kupffer gebracht/ gleich als solche seine Exemplarien erweisen/ setzte sich endlichen in Danzig/ und erhielte von seinem Werk/ wegen des schönen Verstands in Ausbildung der Natur und Zierlichkeit/ auch meisterhaften Handlung mit dem Grabstichel/ bey denen Liebhabern besondern Preiß und Ehre.

[Spaltenumbruch] auch von meiner Hand/ in folio, zu Kupfer gebracht/ wie das wolbekante Exemplar selbsten bezeugen kan. /

XXI. Michael Natalis.MIchael Natalis war ein Sohn eines zu Lüttich/ der allda die Preßstampfen in die Münz/ mit dem Grabstichel ausgegraben/ weil aber dieser sein Sohn Michael zu höherer Wißenschaft der Kunst zu kommen Verlangen truge/ als hat er das Zeichnen/ auch Kupferstechen/ meistens nach kleinen heiligen Bildern/ um solche in die Betbücher zu legen/ auf Art des damaligen berühmten de Malerie von Antorf gelernet/ und deme in klein sehr sauber nachgefolgt/ auch zu Pariß (allwo er sich etliche Jahr aufgehalten) deren viel gemacht. Als ihn aber die Begierde/ mehrers zu ergreiffen/ stark angetrieben/ hat er sich nacher Rom erhoben/ woselbst er/ ohne Mittel und Hülf/ auch in der Wißenschaft noch zimlich schwach/ vermittelst seiner mir bekanten Landsleuten/ bästes anrecommendiret worden/ darum ich ihn auch in des Prinzen Justiniani Pallast zu mir genommen/ und zu seinen Studien alle Mittel demselben verschaft/ wordurch er dann in Annehmung der Zeichen-Kunst auf unserer Academia bald zugenommen Hilft das Statuen-Buch der Galeria Justiniana, verfärtigen./ und nach meiner Hand-Zeichnung viel antiche Statuen/ in der Galeria Justiniana, verfärtiget/ in welchen er auch eine solche schöne meisterhafte Manier und zierlich-geschwinden Grabstichel gebraucht/ daß er Prinzen Justinian zu eines Buchs Intitulato, La Galeria Justiniana genannt/bewogen/ worinnen der bästen Antichen Statuen in folio 150. der Bassa rilieven aber/ das ist/ halb-runden 50. aufs schleinigst zu verfärtigen mir anbefohlen worden/ deßwegen wir den zu Pariß lebenden Cornelio Blomart und Theodoro Mattham/ wie gesagt/ zu uns in gedachten Pallast neben R. Persin zu Hülf beschrieben/ und uns sammentlich an diesem Werk mit großem Studio um den Preiß beflißen/ auch in wenig Jahren vollbracht/ wordurch Natalis ein großes Lob erworben/ nach solchem aber hatte er auch etliche Marien-Bilder und andere Historien in Kupfer gebracht/ worinnen sich dann je mehr und mehr sein Verstand herfür gethan/ biß daß er für einen der fürtreflichsten unserer Zeiten gehalten worden.

Mit diesem großen Lob aber erhub er sich wider in seine liebe Geburtsstadt Lüttich/ und verfärtigte daselbst nach meiner Hand Ihrer Churfürstl. Durchl. Maximilians in Bäyern Bildnis/ auch andere Historien mehr/ und die nach Diepebeks Zeichnung vorhandene Heiligen/ nicht weniger auch die Geschicht/ wie Christo bey der Mahlzeit von Maria Magdalena die Füße gewaschen/ und mit eignen Haaren abgetrucknet worden/ in folio, neben noch vielen andern/ womit dann sein Lob durch ganz Niderland erschollen/ und er mithin zu Lüttich in seines Vatters Dienste getretten; er kame aber auch auf Komt in Frankreich. den Wahltag nach Frankfurt/ woselbst er Ihre Käys. Majest auch des Churfürsten von Cölln Contrafät/ nach eigner Invention, auch nach der Zeichnung Bartholomaei Flemmal und Bordons von Paris/ fürtreflich in Kupfer gebracht. Soll endlichen (wie man mich berichtet) auch nacher Paris in[Spaltenumbruch] Königliche Dienste beruffen und abgefordert worden seyn/ und daselbst in aller Ehr und Respect, vermittels seines Grabstichels/ den er also geführt/ daß er aller Dingen Eigenschaft/ Art und Leben ganz naturäl beygebracht/ und war auch kräfftig rondirt/ und erhoben/ mit solchen auch sich ein ewigwärendes Lob und Nachklang aller Wißenschaft erworben.

XXII. Regnerus von Persin.REgnerus von Persin, wie vorerzehlt/ war in gedachtem Blomarts und Matham Gesellschaft von Paris auch nach Rom zu mir gekommen/ und zugleich in unsere Academia des Prinzen Justinian angenommen worden/ allwo dann seine Studien merklich gestiegen/ wie aus Verfärtigung etlicher antichen Statuen und anderer guten Historien in Kupfer zu sehen. Er bliebe aber etliche Jahr daselbst/ biß ihn die Begierd/ wieder in sein Seine Werke. Vatterland nach Amsterdam zu reisen/ antriebe. Woselbst er nach meiner Zeichnung und Gemählden die Historie/ wie Leander der Ero zu lieb über das Hellespontische Meer schwimmen wolte/ darinnen aber ertrunken/ und von denen Sirenen/ Meer-Nymphen/ Tritonen und Waßer-Göttinnen als todt beklaget und zu Land gebracht worden/ verfärtiget/ da er an den nackenden Leibern und Affecten seinen großen Verstand meisterhaft erwiesen/ und allda für den berühmtesten geehret worden. Machte auch sonsten für mich den Balthasar de Castilion il Cortegan perfecto, auch den Poeten Ariostum, wie nicht weniger in der Chur-Bäyerischen Galeria zu Schleißheim die von meiner Hand gemahlte Monat/ May/Juny/ October und November/ und war im übrigen eines schönen Geists und sehr wol gestaltet/ deßwegen ihn auch die Gesellschaft den Narcissum genennet. Er heurathete aber eine fürnehme und schöne Jungfrau zu Tergau, und weiln er sonders vermöglich/ konte man gar schwer mehr etwas von seiner Hand überkommen/ dann er viel Zeit mit seiner schönen Frauen im Garten und mit einem guten Buch in der Hand zugebracht/ und also ein fröliches und geruhiges Leben geführt.

XXIII. Jeremias Valk.JEremias Valk war gebürtig aus Polen/ und hatte zu der edlen Zeichen-Kunst/ als der Mutter aller anderer Künsten/ von Natur seine Inclination gehabt/ nachdem ihn aber sein Gemüt zu dem Kupferstechen angeleitet/ ist er in Teutsch- und Niderland/ auch Frankreich gezogen/ und überal sehr geliebet/ auch in seiner Kunst hoch gepriesen worden/ kame aber wieder darauf nach Amsterdam zurück/ und färtigte von der Gallerie/ welche ich damals für Ihro Churfürstl. Durchleucht in Bayren unter denen zwölf Monaten gemahlt/ den Monat Januarium/Februarium/ und Martium/ fürtreflich in Kupfer/ nach solchem aber wurde er zu denen Königen in Dennemark und Schweden beruffen/ welche Potentaten er in Kupffer gebracht/ gleich als solche seine Exemplarien erweisen/ setzte sich endlichen in Danzig/ und erhielte von seinem Werk/ wegen des schönen Verstands in Ausbildung der Natur und Zierlichkeit/ auch meisterhaften Handlung mit dem Grabstichel/ bey denen Liebhabern besondern Preiß und Ehre.

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            <p xml:id="p591.2"><note place="right"><hi rendition="#aq">XXII.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1404 http://d-nb.info/gnd/124414559 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500043426">Regnerus von <hi rendition="#aq">Persin</hi></persName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1404 http://d-nb.info/gnd/124414559 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500043426">REgnerus von <hi rendition="#aq">Persin</hi></persName>, wie vorerzehlt/ war in gedachtem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1401 http://d-nb.info/gnd/119176629 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500001977 http://viaf.org/viaf/95293187">Blomarts</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1403 http://d-nb.info/gnd/121751627 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500022945 http://viaf.org/viaf/72257277">Matham</persName> Gesellschaft von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008038">Paris</placeName> auch nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> gekommen/ und zugleich in unsere <hi rendition="#aq">Academia</hi> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5 http://d-nb.info/gnd/120168081 http://viaf.org/viaf/94752157">Prinzen <hi rendition="#aq">Justinian</hi></persName> angenommen worden/ allwo dann seine <hi rendition="#aq">Studi</hi>en merklich gestiegen/ wie aus Verfärtigung etlicher <hi rendition="#aq">antich</hi>en <hi rendition="#aq">Statu</hi>en und anderer guten Historien in Kupfer zu sehen. Er bliebe aber etliche Jahr daselbst/ biß ihn die Begierd/ wieder in sein <note place="right">Seine Werke.</note> Vatterland nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> zu reisen/ antriebe. <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-312 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=2000%2C0521.45">Woselbst er nach meiner Zeichnung und Gemählden die Historie/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2783">Leander</persName> der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2784">Ero</persName></hi> zu lieb über das <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1129 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002638"><hi rendition="#aq">Hellesponti</hi>sche Meer</placeName> schwimmen wolte/ darinnen aber ertrunken/ und von denen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2073"><hi rendition="#aq">Siren</hi>en</persName>/ Meer-Nymphen/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3135"><hi rendition="#aq">Triton</hi>en</persName> und Waßer-Göttinnen als todt beklaget und zu Land gebracht worden/ verfärtiget/ da er an den nackenden Leibern und <hi rendition="#aq">Affect</hi>en seinen großen Verstand meisterhaft erwiesen/ und allda für den berühmtesten geehret worden.</name> Machte auch sonsten <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-591">für <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mich</persName> den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1491 http://d-nb.info/gnd/118519573 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500204778 http://viaf.org/viaf/39446776">Balthasar <hi rendition="#aq">de Castilion il Cortegan</hi></persName> <hi rendition="#aq">perfecto</hi></name>, auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-593">den Poeten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-577 http://d-nb.info/gnd/118503952 http://viaf.org/viaf/71386455">Ariostum</persName>,</hi></name> wie nicht weniger in der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-835">Chur-Bäyerischen Galeria</placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-673 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004650">Schleißheim</placeName> die von meiner Hand gemahlte Monat/ May/Juny/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-282 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1928%2C0618.25">October</name> und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-283 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1928%2C0618.26">November</name>/ und war im übrigen eines schönen Geists und sehr wol gestaltet/ deßwegen ihn auch die Gesellschaft den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1404 http://d-nb.info/gnd/124414559 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500043426">Narcissum</persName></hi> genennet. Er heurathete aber eine fürnehme und schöne Jungfrau zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-730 http://www.geonames.org/2755420/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006805">Tergau</placeName></hi>, und weiln er sonders vermöglich/ konte man gar schwer mehr etwas von seiner Hand überkommen/ dann er viel Zeit mit seiner schönen Frauen im Garten und mit einem guten Buch in der Hand zugebracht/ und also ein fröliches und geruhiges Leben geführt.</p>
            <p xml:id="p591.3"><note place="right"><hi rendition="#aq">XXIII.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3039 http://d-nb.info/gnd/123429145 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500015368 http://viaf.org/viaf/62454862">Jeremias Valk</persName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3039 http://d-nb.info/gnd/123429145 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500015368 http://viaf.org/viaf/62454862">JEremias Valk</persName> war gebürtig aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-169 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006366">Polen</placeName>/ und hatte zu der edlen Zeichen-Kunst/ als der Mutter aller anderer Künsten/ von Natur seine <hi rendition="#aq">Inclination</hi> gehabt/ nachdem ihn aber sein Gemüt zu dem Kupferstechen angeleitet/ ist er in Teutsch- und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016845">Niderland</placeName>/ auch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-260 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000070">Frankreich</placeName> gezogen/ und überal sehr geliebet/ auch in seiner Kunst hoch gepriesen worden/ kame aber wieder darauf nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> zurück/ und färtigte von der <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-242">Gallerie/ welche <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> damals für Ihro <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-584 http://d-nb.info/gnd/118579355 http://viaf.org/viaf/8179803">Churfürstl. Durchleucht in Bayren</persName> unter denen zwölf Monaten gemahlt</name>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-273 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1928%2C0618.16 http://kk.haum-bs.de/?id=j-falck-ab3-0008">den Monat Januarium</name>/Februarium/ und <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-275 http://www.britishmuseum.org/research/search_the_collection_database/search_results_ids.aspx?IdNum=1928%2C0618.18 http://kk.haum-bs.de/?id=j-falck-ab3-0009">Martium</name>/ fürtreflich in Kupfer/ nach solchem aber wurde er zu denen Königen in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-337 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000066">Dennemark</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-333 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000097">Schweden</placeName> beruffen/ welche Potentaten er in Kupffer gebracht/ gleich als solche seine <hi rendition="#aq">Exemplari</hi>en erweisen/ setzte sich endlichen in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-890 http://www.geonames.org/3099434/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007660">Danzig</placeName>/ und erhielte von seinem Werk/ wegen des schönen Verstands in Ausbildung der Natur und Zierlichkeit/ auch meisterhaften Handlung mit dem Grabstichel/ bey denen Liebhabern besondern Preiß und Ehre.</p>
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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 361]/0181] auch von meiner Hand/ in folio, zu Kupfer gebracht/ wie das wolbekante Exemplar selbsten bezeugen kan. / MIchael Natalis war ein Sohn eines zu Lüttich/ der allda die Preßstampfen in die Münz/ mit dem Grabstichel ausgegraben/ weil aber dieser sein Sohn Michael zu höherer Wißenschaft der Kunst zu kommen Verlangen truge/ als hat er das Zeichnen/ auch Kupferstechen/ meistens nach kleinen heiligen Bildern/ um solche in die Betbücher zu legen/ auf Art des damaligen berühmten de Malerie von Antorf gelernet/ und deme in klein sehr sauber nachgefolgt/ auch zu Pariß (allwo er sich etliche Jahr aufgehalten) deren viel gemacht. Als ihn aber die Begierde/ mehrers zu ergreiffen/ stark angetrieben/ hat er sich nacher Rom erhoben/ woselbst er/ ohne Mittel und Hülf/ auch in der Wißenschaft noch zimlich schwach/ vermittelst seiner mir bekanten Landsleuten/ bästes anrecommendiret worden/ darum ich ihn auch in des Prinzen Justiniani Pallast zu mir genommen/ und zu seinen Studien alle Mittel demselben verschaft/ wordurch er dann in Annehmung der Zeichen-Kunst auf unserer Academia bald zugenommen / und nach meiner Hand-Zeichnung viel antiche Statuen/ in der Galeria Justiniana, verfärtiget/ in welchen er auch eine solche schöne meisterhafte Manier und zierlich-geschwinden Grabstichel gebraucht/ daß er Prinzen Justinian zu eines Buchs Intitulato, La Galeria Justiniana genannt/bewogen/ worinnen der bästen Antichen Statuen in folio 150. der Bassa rilieven aber/ das ist/ halb-runden 50. aufs schleinigst zu verfärtigen mir anbefohlen worden/ deßwegen wir den zu Pariß lebenden Cornelio Blomart und Theodoro Mattham/ wie gesagt/ zu uns in gedachten Pallast neben R. Persin zu Hülf beschrieben/ und uns sammentlich an diesem Werk mit großem Studio um den Preiß beflißen/ auch in wenig Jahren vollbracht/ wordurch Natalis ein großes Lob erworben/ nach solchem aber hatte er auch etliche Marien-Bilder und andere Historien in Kupfer gebracht/ worinnen sich dann je mehr und mehr sein Verstand herfür gethan/ biß daß er für einen der fürtreflichsten unserer Zeiten gehalten worden. XXI. Michael Natalis. Hilft das Statuen-Buch der Galeria Justiniana, verfärtigen. Mit diesem großen Lob aber erhub er sich wider in seine liebe Geburtsstadt Lüttich/ und verfärtigte daselbst nach meiner Hand Ihrer Churfürstl. Durchl. Maximilians in Bäyern Bildnis/ auch andere Historien mehr/ und die nach Diepebeks Zeichnung vorhandene Heiligen/ nicht weniger auch die Geschicht/ wie Christo bey der Mahlzeit von Maria Magdalena die Füße gewaschen/ und mit eignen Haaren abgetrucknet worden/ in folio, neben noch vielen andern/ womit dann sein Lob durch ganz Niderland erschollen/ und er mithin zu Lüttich in seines Vatters Dienste getretten; er kame aber auch auf den Wahltag nach Frankfurt/ woselbst er Ihre Käys. Majest auch des Churfürsten von Cölln Contrafät/ nach eigner Invention, auch nach der Zeichnung Bartholomaei Flemmal und Bordons von Paris/ fürtreflich in Kupfer gebracht. Soll endlichen (wie man mich berichtet) auch nacher Paris in Königliche Dienste beruffen und abgefordert worden seyn/ und daselbst in aller Ehr und Respect, vermittels seines Grabstichels/ den er also geführt/ daß er aller Dingen Eigenschaft/ Art und Leben ganz naturäl beygebracht/ und war auch kräfftig rondirt/ und erhoben/ mit solchen auch sich ein ewigwärendes Lob und Nachklang aller Wißenschaft erworben. Komt in Frankreich. REgnerus von Persin, wie vorerzehlt/ war in gedachtem Blomarts und Matham Gesellschaft von Paris auch nach Rom zu mir gekommen/ und zugleich in unsere Academia des Prinzen Justinian angenommen worden/ allwo dann seine Studien merklich gestiegen/ wie aus Verfärtigung etlicher antichen Statuen und anderer guten Historien in Kupfer zu sehen. Er bliebe aber etliche Jahr daselbst/ biß ihn die Begierd/ wieder in sein Vatterland nach Amsterdam zu reisen/ antriebe. Woselbst er nach meiner Zeichnung und Gemählden die Historie/ wie Leander der Ero zu lieb über das Hellespontische Meer schwimmen wolte/ darinnen aber ertrunken/ und von denen Sirenen/ Meer-Nymphen/ Tritonen und Waßer-Göttinnen als todt beklaget und zu Land gebracht worden/ verfärtiget/ da er an den nackenden Leibern und Affecten seinen großen Verstand meisterhaft erwiesen/ und allda für den berühmtesten geehret worden. Machte auch sonsten für mich den Balthasar de Castilion il Cortegan perfecto, auch den Poeten Ariostum, wie nicht weniger in der Chur-Bäyerischen Galeria zu Schleißheim die von meiner Hand gemahlte Monat/ May/Juny/ October und November/ und war im übrigen eines schönen Geists und sehr wol gestaltet/ deßwegen ihn auch die Gesellschaft den Narcissum genennet. Er heurathete aber eine fürnehme und schöne Jungfrau zu Tergau, und weiln er sonders vermöglich/ konte man gar schwer mehr etwas von seiner Hand überkommen/ dann er viel Zeit mit seiner schönen Frauen im Garten und mit einem guten Buch in der Hand zugebracht/ und also ein fröliches und geruhiges Leben geführt. XXII. Regnerus von Persin. Seine Werke. JEremias Valk war gebürtig aus Polen/ und hatte zu der edlen Zeichen-Kunst/ als der Mutter aller anderer Künsten/ von Natur seine Inclination gehabt/ nachdem ihn aber sein Gemüt zu dem Kupferstechen angeleitet/ ist er in Teutsch- und Niderland/ auch Frankreich gezogen/ und überal sehr geliebet/ auch in seiner Kunst hoch gepriesen worden/ kame aber wieder darauf nach Amsterdam zurück/ und färtigte von der Gallerie/ welche ich damals für Ihro Churfürstl. Durchleucht in Bayren unter denen zwölf Monaten gemahlt/ den Monat Januarium/Februarium/ und Martium/ fürtreflich in Kupfer/ nach solchem aber wurde er zu denen Königen in Dennemark und Schweden beruffen/ welche Potentaten er in Kupffer gebracht/ gleich als solche seine Exemplarien erweisen/ setzte sich endlichen in Danzig/ und erhielte von seinem Werk/ wegen des schönen Verstands in Ausbildung der Natur und Zierlichkeit/ auch meisterhaften Handlung mit dem Grabstichel/ bey denen Liebhabern besondern Preiß und Ehre. XXIII. Jeremias Valk.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 361]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/181>, abgerufen am 25.11.2024.