Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. finden.

CCLXIII. Johann Ulrich Mayr/ Mahler von Augstburg. WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich tractiret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter Künstlerin/ ihrem Sohn Johann Ulrich Mayr eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu Augstburg gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen Komt in Niderland. mögen/ hat er sich in Niderland zu den berühmten Künstlern Rembrand und Jordans begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger Joseph in Egypten/ der Flucht der Jungfrauen Maria mit ihrem Jesu-Kind auf dem Esel/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte Colorit, universal-harmonie der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen Fama auszubreiten anvertrauet.

Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit und Italien. in dieser Profession zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in Engeland/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in Italien/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in Teutschland erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit Wird ein fürtreflicher Contrafäter/ den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach Wien beruffen/ den teutschen Monarchen/ samt der verwittibten Käyserin und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch den gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim gar ähn- und künstlich abgebildet/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden.

An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet Seine Werke. und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch[Spaltenumbruch] täglich in diesen Studien sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen regaliret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in S. Jacobs Kirche zu Augstburg von ihm ein sehr wolgebildter stehender Christus/ wie auch die 12. Aposteln/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der Kirche zum heiligen Creutz auf einem großen Blatt die Auferstehung Christi/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame Satisfaction finden kan.

Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen Künstler mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. sehen/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen Mayr und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren.

CCLXIV. Johann Sigmund Müller/ Mahler von Augstburg/ und Assessor des Gerichts.IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich florirenden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler Johann Sigmund Müller/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte.

Nachdem dann nun der Knab das kindische Alter überstiegen/ und darinn zu einem Tugendlichen Seine Lehrlinge. Wandel angewähnet worden/ zoge ihn sein lieber Vatter allgemach stärker zu dieser Preißwürdigen Wißenschaft/ in welcher/ als er eine sonderbare Färtig- und Geschicklichkeit spüren ließe/ schickte ihn derselbe im 17ten Jahr seines Alters zu mir nach Amsterdam/ daß er seine natürliche inclination

[Spaltenumbruch] Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. finden.

CCLXIII. Johann Ulrich Mayr/ Mahler von Augstburg. WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich tractiret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter Künstlerin/ ihrem Sohn Johann Ulrich Mayr eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu Augstburg gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen Komt in Niderland. mögen/ hat er sich in Niderland zu den berühmten Künstlern Rembrand und Jordans begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger Joseph in Egypten/ der Flucht der Jungfrauen Maria mit ihrem Jesu-Kind auf dem Esel/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte Colorit, universal-harmonie der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen Fama auszubreiten anvertrauet.

Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit und Italien. in dieser Profession zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in Engeland/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in Italien/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in Teutschland erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit Wird ein fürtreflicher Contrafäter/ den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach Wien beruffen/ den teutschen Monarchen/ samt der verwittibten Käyserin und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch den gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim gar ähn- und künstlich abgebildet/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden.

An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet Seine Werke. und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch[Spaltenumbruch] täglich in diesen Studien sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen regaliret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in S. Jacobs Kirche zu Augstburg von ihm ein sehr wolgebildter stehender Christus/ wie auch die 12. Aposteln/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der Kirche zum heiligen Creutz auf einem großen Blatt die Auferstehung Christi/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame Satisfaction finden kan.

Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen Künstler mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. sehen/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen Mayr und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren.

CCLXIV. Johann Sigmund Müller/ Mahler von Augstburg/ und Assessor des Gerichts.IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich florirenden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler Johann Sigmund Müller/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte.

Nachdem dann nun der Knab das kindische Alter überstiegen/ und darinn zu einem Tugendlichen Seine Lehrlinge. Wandel angewähnet worden/ zoge ihn sein lieber Vatter allgemach stärker zu dieser Preißwürdigen Wißenschaft/ in welcher/ als er eine sonderbare Färtig- und Geschicklichkeit spüren ließe/ schickte ihn derselbe im 17ten Jahr seines Alters zu mir nach Amsterdam/ daß er seine natürliche inclination

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <p><pb facs="#f0143" xml:id="pb-556" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 329]"/><cb/>
Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3948">Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/555#figure-0555.1">Kupferblatte <hi rendition="#aq">MM.</hi></ref></name> finden.</p>
            <p xml:id="p556.1"><note place="right"><hi rendition="#aq">CCLXIII.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1002 http://d-nb.info/gnd/122786637 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004624 http://viaf.org/viaf/27962376">Johann Ulrich Mayr</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-145 http://www.geonames.org/2954172/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004324">Augstburg</placeName>.</note>  WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich <hi rendition="#aq">tracti</hi>ret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2906 http://d-nb.info/gnd/129178446 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500049005 http://viaf.org/viaf/62620750">Künstlerin</persName>/ ihrem Sohn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1002 http://d-nb.info/gnd/122786637 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004624 http://viaf.org/viaf/27962376">Johann Ulrich Mayr</persName> eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-145 http://www.geonames.org/2954172/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004324">Augstburg</placeName> gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen <note place="right">Komt in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016845">Niderland</placeName>.</note> mögen/ hat er sich in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016845">Niderland</placeName> zu den berühmten Künstlern <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1003 http://d-nb.info/gnd/11859964X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011051 http://viaf.org/viaf/64013650">Rembrand</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-187 http://d-nb.info/gnd/118558331 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500012431 http://viaf.org/viaf/34465050">Jordans</persName> begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3186">Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-973 http://d-nb.info/gnd/118639986 http://viaf.org/viaf/84951664">Joseph</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName></name>/ der <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3187">Flucht der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Jungfrauen Maria</persName> mit ihrem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Jesu-Kind</persName> auf dem Esel</name>/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte <hi rendition="#aq">Colorit, universal-harmonie</hi> der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-144"><hi rendition="#aq">Fama</hi></persName> auszubreiten anvertrauet.</p>
            <p>Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit <note place="right">und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>.</note> in dieser <hi rendition="#aq">Profession</hi> zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-355 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002445">Engeland</placeName>/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-257 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000084">Teutschland</placeName> erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit <note place="right">Wird ein fürtreflicher Contrafäter</note>/ den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-232 http://www.geonames.org/2761369/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003321">Wien</placeName> beruffen/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4328">den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-586 http://d-nb.info/gnd/118532529 http://viaf.org/viaf/76507935">teutschen Monarchen</persName>/ samt der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1703 http://d-nb.info/gnd/118883542 http://viaf.org/viaf/52487496">verwittibten Käyserin</persName></name> und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3184">den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-788 http://d-nb.info/gnd/118727664 http://viaf.org/viaf/72188987">gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim</persName> gar ähn- und künstlich abgebildet</name>/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden.</p>
            <p>An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet <note place="right">Seine Werke.</note> und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch<cb/>
täglich in diesen <hi rendition="#aq">Studi</hi>en sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen <hi rendition="#aq">regali</hi>ret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1162">S. Jacobs Kirche</placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-145 http://www.geonames.org/2954172/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004324">Augstburg</placeName> von ihm <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3252">ein sehr wolgebildter stehender <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName></name>/ wie auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3253">die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1340">12. Aposteln</persName></name>/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-931">Kirche zum heiligen Creutz</placeName> auf einem großen Blatt <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3190">die Auferstehung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName></name>/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame <hi rendition="#aq">Satisfaction</hi> finden kan.</p>
            <p>Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3192">gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen</name>/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1002 http://d-nb.info/gnd/122786637 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004624 http://viaf.org/viaf/27962376">Künstler</persName> mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3951">Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/555#figure-0555.1">Kupferblatte <hi rendition="#aq">MM.</hi></ref> sehen</name>/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1002 http://d-nb.info/gnd/122786637 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500004624 http://viaf.org/viaf/27962376">Mayr</persName> und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren.</p>
            <p xml:id="p556.2"><note place="right"><hi rendition="#aq">CCLXIV.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2907 http://d-nb.info/gnd/130456365 http://viaf.org/viaf/15878313">Johann Sigmund Müller</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-145 http://www.geonames.org/2954172/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004324">Augstburg</placeName>/ und <hi rendition="#aq">Assessor</hi> des Gerichts.</note>IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich <hi rendition="#aq">flori</hi>renden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2907 http://d-nb.info/gnd/130456365 http://viaf.org/viaf/15878313">Johann Sigmund Müller</persName>/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte.</p>
            <p>Nachdem dann nun der Knab das kindische Alter überstiegen/ und darinn zu einem Tugendlichen <note place="right">Seine Lehrlinge.</note> Wandel angewähnet worden/ zoge ihn sein lieber Vatter allgemach stärker zu dieser Preißwürdigen Wißenschaft/ in welcher/ als er eine sonderbare Färtig- und Geschicklichkeit spüren ließe/ schickte ihn derselbe im 17ten Jahr seines Alters zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName>/ daß er seine natürliche <hi rendition="#aq">inclination</hi> </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 329]/0143] Lob/ wegen so wol geführten Lebens- und Tugendwandels hinterlaßen: Ihr Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. finden. WEil man aus einer Behausung/ darinnen man höflich tractiret worden/ nicht gern weichet/ so hat auch die preißwürdigste Mahl-Kunst noch länger unter der grünen Lauber-Hütten der Liebe und Freundlichkeit dieses Fischerischen Geschlechts Ruh suchen wollen/ indem sie sich gleichsam in der Muttermilch jetztgerühmter Künstlerin/ ihrem Sohn Johann Ulrich Mayr eingeflößet/ kraft dern in ihm eine solche Begierde zur Kunst erwachsen/ daß er/ nach kaum zuruck gelegtem kindischen Alter/ einen Anfang darinnen zu Augstburg gemacht; dieweil aber sein Vatterland diesen seinen großen Lust nicht nach Genüge deßelben ersättigen mögen/ hat er sich in Niderland zu den berühmten Künstlern Rembrand und Jordans begeben/ und daselbst durch allerhand zierliche Historien von dem gefangenen Traum-Ausleger Joseph in Egypten/ der Flucht der Jungfrauen Maria mit ihrem Jesu-Kind auf dem Esel/ und vielfältige andere/ die erste Blumen in den unverwelklichen Kranz seines Kunst-Ruhms gebunden/ indem alle Kunstverständige in seiner Arbeit eine der Natur vollkommene ähnlichkeit/ warhafte Colorit, universal-harmonie der Farben und derselben gerechte Stärke und Kraft gefunden/ und dernthalben sein Lob der ämsigen Fama auszubreiten anvertrauet. CCLXIII. Johann Ulrich Mayr/ Mahler von Augstburg. Komt in Niderland. Es ware aber unser junger Mahler auch hieran nicht vergnügt/ sondern verlangte die endliche Vollkommenheit in dieser Profession zu erlangen/ dernthalben zog er fürters in Engeland/ und weil ihn eine sonderbare Begierde zum Contrafäten getrieben/ als legte er sich zum eifrigsten darauf/ und verrichtete darinn große und zierliche Arbeit/ dernthalben er auch je länger je mehr berühmt worden: Ferner reiste er von dannen in Italien/ und soge aus denen in selbigem Kunstgarten befindlichen schönen Blumen die bäste Kraft/ welche er in dem Haus seines klugen Verstands/ vermittelst unverdroßener Emsigkeit/ zu dem süßesten Honig bereitet/ der alle Kunstliebende in Teutschland erquicken möchte: Wie er sich dann hierauf wieder nach seinem Vatterland begeben/ und nicht allein daselbst; sondern auch außerhalb/ wegen natürlicher Gleichheit / den Ruff eines fürtrefflichen Contrafäters erhalten/ dannenhero er nach Wien beruffen/ den teutschen Monarchen/ samt der verwittibten Käyserin und andern hohen Anverwandten dieses höchstlöblichen Oesterreichischen Hauses/ auch den gnädigsten Kunst-Vatter Erz-Herzog Leopold Wilheim gar ähn- und künstlich abgebildet/ worfür er nicht allein wol bezahlet/ sondern auch mit ansehnlichen Käyserlichen Gnaden-Pfenningen und güldenen Ketten beschenket worden. und Italien. Wird ein fürtreflicher Contrafäter An obgedachtem seinem Lob- und Kunst-Kranz ist auch nit eine geringe Zierde/ daß er die meiste Churfürsten gecontrafätet und sonst sehr viel Fürsten/ Grafen/ Herrn und Frauen/ von selbigen beruffen/ mit seiner unvergleichlichen Hand gleichsam die Unsterblichkeit gegeben/ auch auf Reichstägen und in Städten viele fürnehme Contrafäte gemacht/ und noch täglich in diesen Studien sich übet/ wie er dann jedesmals damit groß Lob verdienet/ und nicht schlechtlich/ sondern sehr ansehnlich deßwegen regaliret worden. Dabeneben unterläst er auch nicht in andern Stucken seinen unverdroßnen Fleiß sehen zu laßen: Also ist in S. Jacobs Kirche zu Augstburg von ihm ein sehr wolgebildter stehender Christus/ wie auch die 12. Aposteln/ alle mit ganz natürlichen Angesichtern zu sehen: In der Kirche zum heiligen Creutz auf einem großen Blatt die Auferstehung Christi/ darinnen die fremde Harnische und sehr natürliche Kleidungen der Wächter sonderlich hoch zu rühmen/ auch ein Verständiger/ obschon das Stuck ein schlechtes Liecht hat/ gnugsame Satisfaction finden kan. Seine Werke. Haben die uralte Griechische Mahlere ein unsterbliches Lob verdient/ daß sie theils die Vögel/ theils andere Thiere durch ihre gemahlte Werke betrogen/ so hat unser Künstler wol verdienet/ daß er auf den Thron höhster Ehren erhoben werde/ weil er mit einer vor etlichen Jahren gemahlten Fensterrahm und daran hangendem Kammfuter/ Scheeren/ Federn und Briefen/ viele Anschauere verführet/ daß sie die Sachen vor natürlich wahr gehalten: Sein Lob kurz zufaßen/ so ist seine Unverdroßenheit mit einer annehmlichen Höflichkeit vergesellet/ sein kluger Geist weiß von keinem Müßiggang/ noch von unnöhtigen Geschäften/ sondern suchet seine Nahrung in der Arbeit/ und vergnügt alle Kunstliebende mit der schönen Hofnung/ daß er ihren Augen noch mehrere höchst-preißwürdige Werke vorstellen werde/ worzu der Höchste ihme noch sehr viele gesunde Jahre schenken/ und diesen edlen Künstler mit aller selbst-verlangten Wolfahrt überschütten wolle. Sein Contrafät wird der Kunstliebende in der Kupferblatte MM. sehen/ und wolle derselbe diesen lobwürdigen Mayr und Fischerischen Stammen mit dem schönen Lorbeer-Cranz eines immergrünenden Ruhms zieren. IN annehmlicher Besuchung des wolerbauten Augstburgischen Kunst-Gartens/ und der darinn rühmlich florirenden Gewächse findet sich auch unter den schönsten/ der berühmte Kunst-Mahler Johann Sigmund Müller/ welchen sein lieber Vatter/ zu glücklicher Fortpflanzung seiner guten Familien/ alsbald er herfür geschoßen/ in fleißigste Sorgfalt genommen/ und fast mit dem Leben die Liebe zu unsrer edlen Mahl-Kunst eingeflößet: Dann weil er selbsten von Natur/ aus einer sonderbaren Neigung/ derselben eifrig zugethan ware/ und ohne vorhergehende Erlernung/ mit großer Lust viele schöne Stucke von seiner Kunstreichen Hand sehen laßen/ wolte er/ daß dieser sein lieber Sohn/ nach ordentlich gelegtem Fundament/ den schönen Kunst-Bau vernünftig vollführen solte. CCLXIV. Johann Sigmund Müller/ Mahler von Augstburg/ und Assessor des Gerichts. Nachdem dann nun der Knab das kindische Alter überstiegen/ und darinn zu einem Tugendlichen Wandel angewähnet worden/ zoge ihn sein lieber Vatter allgemach stärker zu dieser Preißwürdigen Wißenschaft/ in welcher/ als er eine sonderbare Färtig- und Geschicklichkeit spüren ließe/ schickte ihn derselbe im 17ten Jahr seines Alters zu mir nach Amsterdam/ daß er seine natürliche inclination Seine Lehrlinge.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/143
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 329]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/143>, abgerufen am 24.11.2024.