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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Ubler Wahn etlicher jungen Teutschen Kupferstechere. verharren/ hernach wann sie einen Lehr-Brief erhalten/ vermeinen/ sie haben nun ausgelernet/ und darauf sich in die Fremde begeben/ in der Finsterniß ihres bösgefaßten Wahns eingebildeter Kunst herum dappen/ und hernach sich bey Zeit um ein Weib umthun/ mithin aber sich in das bittere Elend und Armut stürzen/ daraus sie Lebenslänglich sich nicht wieder herfür schwingen mögen: Sondern es seye vor allen Dingen nöhtig/ daß man die edle Zeichen-Kunst zum Fundament des Kupferstechens lege/ derselben Reglen vollkommentlich erlerne/ und alsdann/ nach dem Exempel dieses Chollins/ mit oder ohne Lehrmeister/ sich auf das Kupferstechen begebe/ da man dann in gutem Ehrenstand mit grossem Nutzen bleiben könne/ wie neben ihme auch die alte Teutsche/ Albert Dürer/ Barthel und Sebald Böhm/ Georg Penß/ Jacob Binch/ und andere/ genugsam bezeugen.

Seiner Kunstwerke zu gedenken/ so sind dieselbe Seine Werke. durch die ganze Welt/ absonderlich aber in Niderland zu Antorf (da jederzeit die fürnehmste Kupferstechere floriret) bekant/ selbiger aber sind an guten Contrafäten/ großen und kleinen Historien/ so viel/ daß sie nicht alle zu beschreiben/ darneben auch so künstlich/ und jedes nach seiner natürlichen Eigenschaft so meisterhaft vorgestellet/ daß sie nicht genug gerühmt werden mögen/ wie solches alles allein das fürtrefliche Ritter-Buch des hohen guldenen Flußes bezeugen kan. Dernthalben ich auch bewogen/ mich seiner Kunst in den Statuen dieses Buchs gebrauchen wollen/ wie dann der günstige Leser von seiner Hand darinnen zu sehen hat die Statuen der Göttin Minerva, des Apollo, des großen Hercules, und der Flora aus dem Farnesischen; aus dem Mediceischen Pallast aber die Griechische Venus und Cleopatra, samt dem Fauno, als auch den Alexandrum M. und Bucephalum, Petum und Arriam, neben einem Sileno, ausdem Justinianischen Pallast: Ingleichem hat er verfärtiget den Titul zu der Architectur, des Holbeins und Francisco de Quesnoy Contrafäte/ mit denen/ so ihnen zugesellet sind/ und viel andere mehr: Daß also sein Name billich in dem Ehren-Tempel mit Lobs- und Ehren-trophaeen gezieret bleibet.

XXXI. Bartholomaeus Kilian/ von Augstburg.DIe Kilianen von Augstburg sind gleichsam gebohrene Kupferstechere/ wie dann nicht allein die Brüdere/ Wolfgang und Lucas Kilian/ sich zu ihrer Zeit sehr berühmt gemacht/ sondern es hinterließe der erste auch zween Söhne seiner Profession, Barthel und Philipp genant: Der erste/ Bartholomaeus Kilian/hat/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ die Zeichen-Kunst so wol gefaßt/ daß er sich hernach/ durch seinen zierlichen Grabstichel/ Seine Werke. weit und breit einen großen Ruhm gemacht/ indem er nicht allein die fürnehmste Contrafäte der höhesten Potentaten/ sondern auch sehr vieler Gelehrten und anderer fürnehmen Personen/ sonderlich zu Augstburg/ auch sonsten eine große Anzahl allerhand guter Kunstwerke/ sehr ringfärtig und doch gar wol/ als ein herrlicher Meister in der Zeichen-Kunst/ gemacht: Neben diesem hat er sehr viel Theses und Conclusiones auf zwey oder mehr Regal-Bögen in Kupfer gebracht/ wie solche bey[Spaltenumbruch] denen Kunstliebenden hin und wider zu finden: So rühmen auch in dieser meiner Teutschen Academie die Kupferblatten H. und I. mit denen berühmtesten Griechischen Philosophis erfüllet/ ihren Meister/ und erwartet die Kunst noch täglich mehrere lobwürdige Werke von seiner Hand.

XXXII. Philipp Kilian/ von Augstburg.DIesem seinem Bruder stellte sich/ mit nicht geringerer Kunst/ Philipp Kilian an die Seite/ und machte sich gleichfals durch eine fast unzahlbare Mänge guter Arbeit/ sonderlich wolgleichender Contrafäte bekannt/ wie solche seine Werke in den Kunst-Büchern bey denen Liebhabern hin und wider zu finden. In dieser meiner Teutschen Academie hat er seine Kunst in denen Statuen Seine Werke. des Hercules, und der Sibylla Cumana, sehen laßen: So sind auch von seiner lobwürdigen Hand die Kupferblatten B. C. D. E, und darinn begriffene Contrafäte etlicher antichen Griechischen Künstlere: Nicht weniger die in denen Blatten M. N. O. P. R. S. T. vorgestellte Italiänische/ und in denen Blatten AA. BB. CC. DD. GG. OO. enthaltene Teutsche Meistere/ welche alle mit sich in das Buch eines großen Lobs dieses berühmten Künstlers Namen ziehen/ und der Ewigkeit einverleiben/ zumal täglich derselben noch mehr in dieses Buch und auch sonst von seiner edlen Hand erwartet werden.

XXXIII. Carl Gustav Ambling/ von Mönchen.DEs Carl Gustavs Amblings angewandter Fleiß und hoher Geist versprache gleich in der ersten Blüte seiner Jugend einen vollkommenen Künstler/ dannenhero Ihro Churfl. Durchleucht in Bayren/ auf dero Kosten/ ihne zu Pariß etliche Jahre gehalten/ da er bey dem berühmten Kupferstecher Polli sich so perfectionirt/ daß er zu seiner sonderbaren Ehr in hochermeldter Ihro Churfl. Durchl. Dienste beruffen und aufgenommen worden/ und mit seiner Kunst-Erfahrenheit unser Teutschland treflich zieret. In diesem meinem Buch zeuget von seiner Wißenschaft der Kupfer-Titul/ und zugleich was für ein rarer Künstler dieser Ambling seye/ so daß man nicht mehr nöhtig habe die Vollkommenheit dieser Kunst außer Teutschland zu suchen/ sondern es gibet sein vernünftiger Grabstichel/ noch bey so jungen Jahren/ gewiße Versicherung/ daß sein Ruhm/ vermittelst seines Fleißes/ das vorgesteckte Ziel rühmlich erreichen werde.

XXXIV. Johann Jacob Thourneißen/ von Basel.DIe berühmte Stadt Basel/ die eine lange Zeit gefeyret/ fürtrefliche Künstlere aufzuziehen/ hat das Glück/ daß in derselben Johann Jacob Thourneisen gebohren worden/ welcher nach wolerfahrner Zeichen-Kunst sich auf die Sculptura begeben/ darneben auch sich auf das Kupferstechen eifrigst geleget/ und/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ diese seine Wißenschaft so vermehret/ daß man wol sagen kan/ er verstehe/ neben einer zierlichen Meisterhaftigkeit/ den Grabstichel nicht allein fürtreflich/ sondern ganz ungemein/ wie solches eine große Mänge seiner Werke/ sonderlich die jenige Theses, die er für den Hochfürstl. Prinzen von Neuburg/ als er noch zu Lyon studiret/ ans Liecht gegeben/ als worinnen die Figuren/ Bilder und

[Spaltenumbruch] Ubler Wahn etlicher jungen Teutschen Kupferstechere. verharren/ hernach wann sie einen Lehr-Brief erhalten/ vermeinen/ sie haben nun ausgelernet/ und darauf sich in die Fremde begeben/ in der Finsterniß ihres bösgefaßten Wahns eingebildeter Kunst herum dappen/ und hernach sich bey Zeit um ein Weib umthun/ mithin aber sich in das bittere Elend und Armut stürzen/ daraus sie Lebenslänglich sich nicht wieder herfür schwingen mögen: Sondern es seye vor allen Dingen nöhtig/ daß man die edle Zeichen-Kunst zum Fundament des Kupferstechens lege/ derselben Reglen vollkommentlich erlerne/ und alsdann/ nach dem Exempel dieses Chollins/ mit oder ohne Lehrmeister/ sich auf das Kupferstechen begebe/ da man dann in gutem Ehrenstand mit grossem Nutzen bleiben könne/ wie neben ihme auch die alte Teutsche/ Albert Dürer/ Barthel und Sebald Böhm/ Georg Penß/ Jacob Binch/ und andere/ genugsam bezeugen.

Seiner Kunstwerke zu gedenken/ so sind dieselbe Seine Werke. durch die ganze Welt/ absonderlich aber in Niderland zu Antorf (da jederzeit die fürnehmste Kupferstechere floriret) bekant/ selbiger aber sind an guten Contrafäten/ großen und kleinen Historien/ so viel/ daß sie nicht alle zu beschreiben/ darneben auch so künstlich/ und jedes nach seiner natürlichen Eigenschaft so meisterhaft vorgestellet/ daß sie nicht genug gerühmt werden mögen/ wie solches alles allein das fürtrefliche Ritter-Buch des hohen guldenen Flußes bezeugen kan. Dernthalben ich auch bewogen/ mich seiner Kunst in den Statuen dieses Buchs gebrauchen wollen/ wie dann der günstige Leser von seiner Hand darinnen zu sehen hat die Statuen der Göttin Minerva, des Apollo, des großen Hercules, und der Flora aus dem Farnesischen; aus dem Mediceischen Pallast aber die Griechische Venus und Cleopatra, samt dem Fauno, als auch den Alexandrum M. und Bucephalum, Petum und Arriam, neben einem Sileno, ausdem Justinianischen Pallast: Ingleichem hat er verfärtiget den Titul zu der Architectur, des Holbeins und Francisco de Quesnoy Contrafäte/ mit denen/ so ihnen zugesellet sind/ und viel andere mehr: Daß also sein Name billich in dem Ehren-Tempel mit Lobs- und Ehren-trophaeen gezieret bleibet.

XXXI. Bartholomaeus Kilian/ von Augstburg.DIe Kilianen von Augstburg sind gleichsam gebohrene Kupferstechere/ wie dann nicht allein die Brüdere/ Wolfgang und Lucas Kilian/ sich zu ihrer Zeit sehr berühmt gemacht/ sondern es hinterließe der erste auch zween Söhne seiner Profession, Barthel und Philipp genant: Der erste/ Bartholomaeus Kilian/hat/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ die Zeichen-Kunst so wol gefaßt/ daß er sich hernach/ durch seinen zierlichen Grabstichel/ Seine Werke. weit und breit einen großen Ruhm gemacht/ indem er nicht allein die fürnehmste Contrafäte der höhesten Potentaten/ sondern auch sehr vieler Gelehrten und anderer fürnehmen Personen/ sonderlich zu Augstburg/ auch sonsten eine große Anzahl allerhand guter Kunstwerke/ sehr ringfärtig und doch gar wol/ als ein herrlicher Meister in der Zeichen-Kunst/ gemacht: Neben diesem hat er sehr viel Theses und Conclusiones auf zwey oder mehr Regal-Bögen in Kupfer gebracht/ wie solche bey[Spaltenumbruch] denen Kunstliebenden hin und wider zu finden: So rühmen auch in dieser meiner Teutschen Academie die Kupferblatten H. und I. mit denen berühmtesten Griechischen Philosophis erfüllet/ ihren Meister/ und erwartet die Kunst noch täglich mehrere lobwürdige Werke von seiner Hand.

XXXII. Philipp Kilian/ von Augstburg.DIesem seinem Bruder stellte sich/ mit nicht geringerer Kunst/ Philipp Kilian an die Seite/ und machte sich gleichfals durch eine fast unzahlbare Mänge guter Arbeit/ sonderlich wolgleichender Contrafäte bekannt/ wie solche seine Werke in den Kunst-Büchern bey denen Liebhabern hin und wider zu finden. In dieser meiner Teutschen Academie hat er seine Kunst in denen Statuen Seine Werke. des Hercules, und der Sibylla Cumana, sehen laßen: So sind auch von seiner lobwürdigen Hand die Kupferblatten B. C. D. E, und darinn begriffene Contrafäte etlicher antichen Griechischen Künstlere: Nicht weniger die in denen Blatten M. N. O. P. R. S. T. vorgestellte Italiänische/ und in denen Blatten AA. BB. CC. DD. GG. OO. enthaltene Teutsche Meistere/ welche alle mit sich in das Buch eines großen Lobs dieses berühmten Künstlers Namen ziehen/ und der Ewigkeit einverleiben/ zumal täglich derselben noch mehr in dieses Buch und auch sonst von seiner edlen Hand erwartet werden.

XXXIII. Carl Gustav Ambling/ von Mönchen.DEs Carl Gustavs Amblings angewandter Fleiß und hoher Geist versprache gleich in der ersten Blüte seiner Jugend einen vollkommenen Künstler/ dannenhero Ihro Churfl. Durchleucht in Bayren/ auf dero Kosten/ ihne zu Pariß etliche Jahre gehalten/ da er bey dem berühmten Kupferstecher Polli sich so perfectionirt/ daß er zu seiner sonderbaren Ehr in hochermeldter Ihro Churfl. Durchl. Dienste beruffen und aufgenommen worden/ und mit seiner Kunst-Erfahrenheit unser Teutschland treflich zieret. In diesem meinem Buch zeuget von seiner Wißenschaft der Kupfer-Titul/ und zugleich was für ein rarer Künstler dieser Ambling seye/ so daß man nicht mehr nöhtig habe die Vollkommenheit dieser Kunst außer Teutschland zu suchen/ sondern es gibet sein vernünftiger Grabstichel/ noch bey so jungen Jahren/ gewiße Versicherung/ daß sein Ruhm/ vermittelst seines Fleißes/ das vorgesteckte Ziel rühmlich erreichen werde.

XXXIV. Johann Jacob Thourneißen/ von Basel.DIe berühmte Stadt Basel/ die eine lange Zeit gefeyret/ fürtrefliche Künstlere aufzuziehen/ hat das Glück/ daß in derselben Johann Jacob Thourneisen gebohren worden/ welcher nach wolerfahrner Zeichen-Kunst sich auf die Sculptura begeben/ darneben auch sich auf das Kupferstechen eifrigst geleget/ und/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ diese seine Wißenschaft so vermehret/ daß man wol sagen kan/ er verstehe/ neben einer zierlichen Meisterhaftigkeit/ den Grabstichel nicht allein fürtreflich/ sondern ganz ungemein/ wie solches eine große Mänge seiner Werke/ sonderlich die jenige Theses, die er für den Hochfürstl. Prinzen von Neuburg/ als er noch zu Lyon studiret/ ans Liecht gegeben/ als worinnen die Figuren/ Bilder und

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            <p><note place="right"><hi rendition="#aq">XXXII.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1499 http://d-nb.info/gnd/123380464 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011321 http://viaf.org/viaf/59354838">Philipp Kilian</persName>/ von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-145 http://www.geonames.org/2954172/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004324">Augstburg</placeName>.</note>DIesem seinem Bruder stellte sich/ mit nicht geringerer Kunst/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1499 http://d-nb.info/gnd/123380464 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011321 http://viaf.org/viaf/59354838">Philipp Kilian</persName> an die Seite/ und machte sich gleichfals durch eine fast unzahlbare Mänge guter Arbeit/ sonderlich wolgleichender Contrafäte bekannt/ wie solche seine Werke in den Kunst-Büchern bey denen Liebhabern hin und wider zu finden. In dieser meiner Teutschen <hi rendition="#aq">Academie</hi> hat er seine Kunst in denen Statuen <note place="right">Seine Werke.</note> des <hi rendition="#aq"><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-351"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName></name>,</hi> und der <hi rendition="#aq"><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-361"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1050">Sibylla Cumana</persName></name>,</hi> sehen laßen: So sind auch von seiner lobwürdigen Hand die <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-458"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/200#figure-0200.1">Kupferblatten <hi rendition="#aq">B.</hi></ref></name> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1427"><ref rendition="#aq" target="#figure-0213.1">C.</ref></name> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1428"><ref rendition="#aq" target="#figure-0220.1"> D.</ref></name> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1429"><ref rendition="#aq" target="#figure-0233.1">E</ref></name>, und darinn begriffene Contrafäte etlicher <hi rendition="#aq">antichen</hi> Griechischen Künstlere: Nicht weniger die in denen Blatten <hi rendition="#aq"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/284#figure-0284.1">M.</ref><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/295#figure-0295.1">N.</ref><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/302#figure-0302.1">O.</ref><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/327#figure-0327.1">P.</ref><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/377#figure-0377.1">R.</ref><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/402#figure-0402.1">S.</ref><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/415#figure-0415.1">T.</ref></hi> vorgestellte Italiänische/ und in denen Blatten <hi rendition="#aq"><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1569"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/430#figure-0430.1">AA.</ref></name><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1653"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/441#figure-0441.1">BB.</ref></name><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1136"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/452#figure-0452.1">CC.</ref></name><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2176"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/459#figure-0459.1">DD.</ref></name><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2591"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/484#figure-0484.1">GG.</ref></name><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1193"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/585#figure-0585.1">OO.</ref></name></hi> enthaltene Teutsche Meistere/ welche alle mit sich in das Buch eines großen Lobs dieses berühmten Künstlers Namen ziehen/ und der Ewigkeit einverleiben/ zumal täglich derselben noch mehr in dieses Buch und auch sonst von seiner edlen Hand erwartet werden.</p>
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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 364]/0184] verharren/ hernach wann sie einen Lehr-Brief erhalten/ vermeinen/ sie haben nun ausgelernet/ und darauf sich in die Fremde begeben/ in der Finsterniß ihres bösgefaßten Wahns eingebildeter Kunst herum dappen/ und hernach sich bey Zeit um ein Weib umthun/ mithin aber sich in das bittere Elend und Armut stürzen/ daraus sie Lebenslänglich sich nicht wieder herfür schwingen mögen: Sondern es seye vor allen Dingen nöhtig/ daß man die edle Zeichen-Kunst zum Fundament des Kupferstechens lege/ derselben Reglen vollkommentlich erlerne/ und alsdann/ nach dem Exempel dieses Chollins/ mit oder ohne Lehrmeister/ sich auf das Kupferstechen begebe/ da man dann in gutem Ehrenstand mit grossem Nutzen bleiben könne/ wie neben ihme auch die alte Teutsche/ Albert Dürer/ Barthel und Sebald Böhm/ Georg Penß/ Jacob Binch/ und andere/ genugsam bezeugen. Ubler Wahn etlicher jungen Teutschen Kupferstechere. Seiner Kunstwerke zu gedenken/ so sind dieselbe durch die ganze Welt/ absonderlich aber in Niderland zu Antorf (da jederzeit die fürnehmste Kupferstechere floriret) bekant/ selbiger aber sind an guten Contrafäten/ großen und kleinen Historien/ so viel/ daß sie nicht alle zu beschreiben/ darneben auch so künstlich/ und jedes nach seiner natürlichen Eigenschaft so meisterhaft vorgestellet/ daß sie nicht genug gerühmt werden mögen/ wie solches alles allein das fürtrefliche Ritter-Buch des hohen guldenen Flußes bezeugen kan. Dernthalben ich auch bewogen/ mich seiner Kunst in den Statuen dieses Buchs gebrauchen wollen/ wie dann der günstige Leser von seiner Hand darinnen zu sehen hat die Statuen der Göttin Minerva, des Apollo, des großen Hercules, und der Flora aus dem Farnesischen; aus dem Mediceischen Pallast aber die Griechische Venus und Cleopatra, samt dem Fauno, als auch den Alexandrum M. und Bucephalum, Petum und Arriam, neben einem Sileno, ausdem Justinianischen Pallast: Ingleichem hat er verfärtiget den Titul zu der Architectur, des Holbeins und Francisco de Quesnoy Contrafäte/ mit denen/ so ihnen zugesellet sind/ und viel andere mehr: Daß also sein Name billich in dem Ehren-Tempel mit Lobs- und Ehren-trophaeen gezieret bleibet. Seine Werke. DIe Kilianen von Augstburg sind gleichsam gebohrene Kupferstechere/ wie dann nicht allein die Brüdere/ Wolfgang und Lucas Kilian/ sich zu ihrer Zeit sehr berühmt gemacht/ sondern es hinterließe der erste auch zween Söhne seiner Profession, Barthel und Philipp genant: Der erste/ Bartholomaeus Kilian/hat/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ die Zeichen-Kunst so wol gefaßt/ daß er sich hernach/ durch seinen zierlichen Grabstichel/ weit und breit einen großen Ruhm gemacht/ indem er nicht allein die fürnehmste Contrafäte der höhesten Potentaten/ sondern auch sehr vieler Gelehrten und anderer fürnehmen Personen/ sonderlich zu Augstburg/ auch sonsten eine große Anzahl allerhand guter Kunstwerke/ sehr ringfärtig und doch gar wol/ als ein herrlicher Meister in der Zeichen-Kunst/ gemacht: Neben diesem hat er sehr viel Theses und Conclusiones auf zwey oder mehr Regal-Bögen in Kupfer gebracht/ wie solche bey denen Kunstliebenden hin und wider zu finden: So rühmen auch in dieser meiner Teutschen Academie die Kupferblatten H. und I. mit denen berühmtesten Griechischen Philosophis erfüllet/ ihren Meister/ und erwartet die Kunst noch täglich mehrere lobwürdige Werke von seiner Hand. XXXI. Bartholomaeus Kilian/ von Augstburg. Seine Werke. DIesem seinem Bruder stellte sich/ mit nicht geringerer Kunst/ Philipp Kilian an die Seite/ und machte sich gleichfals durch eine fast unzahlbare Mänge guter Arbeit/ sonderlich wolgleichender Contrafäte bekannt/ wie solche seine Werke in den Kunst-Büchern bey denen Liebhabern hin und wider zu finden. In dieser meiner Teutschen Academie hat er seine Kunst in denen Statuen des Hercules, und der Sibylla Cumana, sehen laßen: So sind auch von seiner lobwürdigen Hand die Kupferblatten B. C. D. E, und darinn begriffene Contrafäte etlicher antichen Griechischen Künstlere: Nicht weniger die in denen Blatten M. N. O. P. R. S. T. vorgestellte Italiänische/ und in denen Blatten AA. BB. CC. DD. GG. OO. enthaltene Teutsche Meistere/ welche alle mit sich in das Buch eines großen Lobs dieses berühmten Künstlers Namen ziehen/ und der Ewigkeit einverleiben/ zumal täglich derselben noch mehr in dieses Buch und auch sonst von seiner edlen Hand erwartet werden. XXXII. Philipp Kilian/ von Augstburg. Seine Werke. DEs Carl Gustavs Amblings angewandter Fleiß und hoher Geist versprache gleich in der ersten Blüte seiner Jugend einen vollkommenen Künstler/ dannenhero Ihro Churfl. Durchleucht in Bayren/ auf dero Kosten/ ihne zu Pariß etliche Jahre gehalten/ da er bey dem berühmten Kupferstecher Polli sich so perfectionirt/ daß er zu seiner sonderbaren Ehr in hochermeldter Ihro Churfl. Durchl. Dienste beruffen und aufgenommen worden/ und mit seiner Kunst-Erfahrenheit unser Teutschland treflich zieret. In diesem meinem Buch zeuget von seiner Wißenschaft der Kupfer-Titul/ und zugleich was für ein rarer Künstler dieser Ambling seye/ so daß man nicht mehr nöhtig habe die Vollkommenheit dieser Kunst außer Teutschland zu suchen/ sondern es gibet sein vernünftiger Grabstichel/ noch bey so jungen Jahren/ gewiße Versicherung/ daß sein Ruhm/ vermittelst seines Fleißes/ das vorgesteckte Ziel rühmlich erreichen werde. XXXIII. Carl Gustav Ambling/ von Mönchen. DIe berühmte Stadt Basel/ die eine lange Zeit gefeyret/ fürtrefliche Künstlere aufzuziehen/ hat das Glück/ daß in derselben Johann Jacob Thourneisen gebohren worden/ welcher nach wolerfahrner Zeichen-Kunst sich auf die Sculptura begeben/ darneben auch sich auf das Kupferstechen eifrigst geleget/ und/ vermittelst unverdroßenen Fleißes/ diese seine Wißenschaft so vermehret/ daß man wol sagen kan/ er verstehe/ neben einer zierlichen Meisterhaftigkeit/ den Grabstichel nicht allein fürtreflich/ sondern ganz ungemein/ wie solches eine große Mänge seiner Werke/ sonderlich die jenige Theses, die er für den Hochfürstl. Prinzen von Neuburg/ als er noch zu Lyon studiret/ ans Liecht gegeben/ als worinnen die Figuren/ Bilder und XXXIV. Johann Jacob Thourneißen/ von Basel.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 364]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/184>, abgerufen am 25.11.2024.