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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Antiche Geschirr zu machen/ als dergleichen über Frescatii oder Monte Dragone, in einem Lusthaus eines Cardinals/ von Gold verzieret Silbern und Kupfern/ sehr vernünftig und klug/ in Gestalt eines Trophaei oder Sieg-Zeichens zu sehen.

XCV. RICHARDO.Wiederum hat in Gesellschaft Raphaels von Bretso einer/ Namens Richardo, gelebt/ der mit ihme gleicher massen in dem Palast gearbeitet/ und auch in der Kunst wolerfahren gewesen/ wie nicht weniger grossen Lust darzu gehabt; dieser nun hatte in die Kirchen der Florentiner zu Rom ein Ecce Homo-Bild verfärtiget/ worüber/ als er Raphaeln befragt/ welches Gesicht in solchem Bild ihn das bäste zu seyn bedünke? vermerkte Raphael wol/ daß ihme selbst das leidende JEsus-Gesicht sonderbar gefiele/ weswegen er auf ein Bild/ das ruckwerts gestanden/ und kein Gesicht gehabt/ gewiesen/ mit Vermeldung/ daß dieses Bild/ so man es anderster von vornen sehen könte/ vielleicht ein hübschers Angesicht haben dörfte/ die andern aber alle gefielen ihme nicht sonders wol/ welches dann von dem Umstand/ der in viel andern jungen Mahlern bestanden/ in ein Gelächter gezogen/ und oftermalen mit Lachen erzehlet worden. Und hieraus nun haben junge Mahler zu lernen/ was sie von ihren Sachen halten/ und daß sie ihre Stuck nicht allzuviel/ in Gegenwärtigkeit anderer berühmten Künstlere/ rühmen sollen/ sintemalen dieselbe sehr sinnreiche Stich auszutheilen wissen/ welche einem wol das Herz/ aber nicht den Leib/ solten verwunden.

XCVI. STEPHANO PARAC.. Oben ist von einem/ Steffan Parac mit Namen/ Anregung gethan worden/ dessen nun auch mit mehrerm zu gedenken/ so ist derselbe von Paris/ und ein Baumeister des Cardinals Sermonetta gewesen/ er ware aber sehr liebreich im Zeichnen/ und sonderlich ist von ihm ein Ecce homo zu einem Kupferstich für Antonio Lafreri seinen Landsmann gezeichnet worden/ welches nachgehends von Cornelio Cort gestochen/ und für Taddeo Zucchero Zeichnung gehalten worden; dieser war auch im Kupferstechen selbst sehr gut/ er hatte die Capelle des Papsts/ da er mit seinen Cardinälen bey der Meß sitzt/ und der Papst über S. Peters Platz den Segen oder die benediction gibt/ samt noch mehr andern Dingen/ gemachet; auch stellte er die Ruinen zu Rom sehr wol und natürlich vor/ weiln er selbst ein guter Baumeister war/ und also leicht verstehen konte/ was die eingefallene Sachen gewesen. Von ihm seynd einige Stuck/ welche zu sehr verfallen/ wieder zu voriger Gänze gebracht worden. Von Rom hat er sich mit seinem Gesind wieder nach Paris erhoben/ woselbst er dann auch gestorben ist.

XCVII. PASQUALIN de la Marca.Nun war weiters auch einer zu Rom/ Namens Pasqualyn de la Marca, dieser/ als er in Gesellschaft[Spaltenumbruch] des Guidonio auf naß gearbeitet/ hat in einem Jahr so stark in der Kunst zugenommen/ daß darüber sich höchlich zu verwundern gewesen; er machte einige Tuch von Oelfarben/ worein er auch Landschaften/ mit grosser Zierde/gebracht/ und diese nun stunden in der Kirchen von Terme Diocletiano.

CXVIII. CAESAR von Salusto. CXIX. JOHANN Soens.Nach solchem war auch einer/ Caesar von Salusto im Piemont/vorhanden/ der grosse Gemeinschaft mit Johann Soens, dem Antorfischen berühmten Landschaftmahler/ gepflogen/ und seiner Manier sehr nachgefolget/so/ daß aus ihm auch ein sehr künstlicher Landschaftmahler worden/ der in solchen viel der Italiäner übertroffen/ welches dann abzunehmen aus seinen Landschaften nächst Sala Regi auf naß/ auch nicht weit von Pasquyn zu Rom/ in einem Palast eines Spanischen Bischofs/ aus einem Saal voller Landschaften auf naß/ die alle sehr gefällig und wol gemacht sind.Dieser hatte zum Mitgesellen einen Spanier/ Paulo geheissen/ die C. PAULO Spanier. dann zusammen eine Capelle/Alla Trinita, verfärtiget/ und in die Mitte für die hohe Altar-Tafel einen Englischen Gruß/ allwo sehr artig Caesars herabsinkende Wolke gemahlt/ auf der andern Seite aber ist zu Gesicht kommen/ wie GOtt die Schlange verflucht/ und auf der einen/ als mich bedünket/ eine Christnacht/ so sehr wohl gemahlt da stehet; Ferner machten sie in Strada del popolo eine Facciata, worinn unter andern die Histori oder Fabel/ wie Pluto Proserpinam entführt/ neben mehr andern Dingen kommen. Diese beyde nun waren nicht schlecht im mahlen/ dann Caesar in Landschaften fürtreflich gewesen/ Paulus aber hat darvon nicht viel gehalten/ sagende: Daß es leicht seye einen Berg hinter den andern zu setzen/ doch als er es in dem Werk selbst probiren wollen/ hat er mehrere Mühe dabey gefunden/ als er sichs eingebildt/ dann ein Berg hinter dem andern auch seinen Wolstand haben soll und muß/ und ihn hart genug ankommen CI. VENTURA SALIMBEN von Siena. ist.Zu derselben Zeit war ferner Ventura Salimben von Siena, so sehr artige Sachen in Kupfer von seiner Hand ausgehen lassen/ von dato 1590. biß auf 94. und auch noch ein anderer zu Siena, der von ihme eine Historie von S. Catharina von Senis ausgehen lassen/ so sehr sinnreich inventirt/ und von Peter de Jode , einem Antorffer/ in CII. MARCO von Siena. Schnitt kommen; diese beyde waren auch sehr gute Mahler.Neben diesen stunde auch auf Marco von Siena, der auch das Lob eines fürtreflichen Mahlers erlangt/ und von Michael Angelo dem Raphael Urbyn gleich geachtet worden. Bey diesem hatte Arnoldus Mytens gelernet/ also/ daß selbiger nohtwendig lang gelebt haben muß.Es CIII. ANDREAS BOSIUTO. war auch ein Florentiner/ Andreas Bosiuto, so einen Passion/ durch Jode geschnitten/ ausgehen lassen/ welcher Bosiuto dann auch für einen fürtreflichen Mahler gehalten worden.

[Spaltenumbruch] Antiche Geschirr zu machen/ als dergleichen über Frescatii oder Monte Dragone, in einem Lusthaus eines Cardinals/ von Gold verzieret Silbern und Kupfern/ sehr vernünftig und klug/ in Gestalt eines Trophaei oder Sieg-Zeichens zu sehen.

XCV. RICHARDO.Wiederum hat in Gesellschaft Raphaels von Bretso einer/ Namens Richardo, gelebt/ der mit ihme gleicher massen in dem Palast gearbeitet/ und auch in der Kunst wolerfahren gewesen/ wie nicht weniger grossen Lust darzu gehabt; dieser nun hatte in die Kirchen der Florentiner zu Rom ein Ecce Homo-Bild verfärtiget/ worüber/ als er Raphaeln befragt/ welches Gesicht in solchem Bild ihn das bäste zu seyn bedünke? vermerkte Raphael wol/ daß ihme selbst das leidende JEsus-Gesicht sonderbar gefiele/ weswegen er auf ein Bild/ das ruckwerts gestanden/ und kein Gesicht gehabt/ gewiesen/ mit Vermeldung/ daß dieses Bild/ so man es anderster von vornen sehen könte/ vielleicht ein hübschers Angesicht haben dörfte/ die andern aber alle gefielen ihme nicht sonders wol/ welches dann von dem Umstand/ der in viel andern jungen Mahlern bestanden/ in ein Gelächter gezogen/ und oftermalen mit Lachen erzehlet worden. Und hieraus nun haben junge Mahler zu lernen/ was sie von ihren Sachen halten/ und daß sie ihre Stuck nicht allzuviel/ in Gegenwärtigkeit anderer berühmten Künstlere/ rühmen sollen/ sintemalen dieselbe sehr sinnreiche Stich auszutheilen wissen/ welche einem wol das Herz/ aber nicht den Leib/ solten verwunden.

XCVI. STEPHANO PARAC.. Oben ist von einem/ Steffan Parac mit Namen/ Anregung gethan worden/ dessen nun auch mit mehrerm zu gedenken/ so ist derselbe von Paris/ und ein Baumeister des Cardinals Sermonetta gewesen/ er ware aber sehr liebreich im Zeichnen/ und sonderlich ist von ihm ein Ecce homo zu einem Kupferstich für Antonio Lafreri seinen Landsmann gezeichnet worden/ welches nachgehends von Cornelio Cort gestochen/ und für Taddeo Zucchero Zeichnung gehalten worden; dieser war auch im Kupferstechen selbst sehr gut/ er hatte die Capelle des Papsts/ da er mit seinen Cardinälen bey der Meß sitzt/ und der Papst über S. Peters Platz den Segen oder die benediction gibt/ samt noch mehr andern Dingen/ gemachet; auch stellte er die Ruinen zu Rom sehr wol und natürlich vor/ weiln er selbst ein guter Baumeister war/ und also leicht verstehen konte/ was die eingefallene Sachen gewesen. Von ihm seynd einige Stuck/ welche zu sehr verfallen/ wieder zu voriger Gänze gebracht worden. Von Rom hat er sich mit seinem Gesind wieder nach Paris erhoben/ woselbst er dann auch gestorben ist.

XCVII. PASQUALIN de la Marca.Nun war weiters auch einer zu Rom/ Namens Pasqualyn de la Marca, dieser/ als er in Gesellschaft[Spaltenumbruch] des Guidonio auf naß gearbeitet/ hat in einem Jahr so stark in der Kunst zugenommen/ daß darüber sich höchlich zu verwundern gewesen; er machte einige Tuch von Oelfarben/ worein er auch Landschaften/ mit grosser Zierde/gebracht/ und diese nun stunden in der Kirchen von Terme Diocletiano.

CXVIII. CAESAR von Salusto. CXIX. JOHANN Soens.Nach solchem war auch einer/ Caesar von Salusto im Piemont/vorhanden/ der grosse Gemeinschaft mit Johann Soens, dem Antorfischen berühmten Landschaftmahler/ gepflogen/ und seiner Manier sehr nachgefolget/so/ daß aus ihm auch ein sehr künstlicher Landschaftmahler worden/ der in solchen viel der Italiäner übertroffen/ welches dann abzunehmen aus seinen Landschaften nächst Sala Regi auf naß/ auch nicht weit von Pasquyn zu Rom/ in einem Palast eines Spanischen Bischofs/ aus einem Saal voller Landschaften auf naß/ die alle sehr gefällig und wol gemacht sind.Dieser hatte zum Mitgesellen einen Spanier/ Paulo geheissen/ die C. PAULO Spanier. dann zusammen eine Capelle/Alla Trinita, verfärtiget/ und in die Mitte für die hohe Altar-Tafel einen Englischen Gruß/ allwo sehr artig Caesars herabsinkende Wolke gemahlt/ auf der andern Seite aber ist zu Gesicht kommen/ wie GOtt die Schlange verflucht/ und auf der einen/ als mich bedünket/ eine Christnacht/ so sehr wohl gemahlt da stehet; Ferner machten sie in Strada del popolo eine Facciata, worinn unter andern die Histori oder Fabel/ wie Pluto Proserpinam entführt/ neben mehr andern Dingen kommen. Diese beyde nun waren nicht schlecht im mahlen/ dann Caesar in Landschaften fürtreflich gewesen/ Paulus aber hat darvon nicht viel gehalten/ sagende: Daß es leicht seye einen Berg hinter den andern zu setzen/ doch als er es in dem Werk selbst probiren wollen/ hat er mehrere Mühe dabey gefunden/ als er sichs eingebildt/ dann ein Berg hinter dem andern auch seinen Wolstand haben soll und muß/ und ihn hart genug ankommen CI. VENTURA SALIMBEN von Siena. ist.Zu derselben Zeit war ferner Ventura Salimben von Siena, so sehr artige Sachen in Kupfer von seiner Hand ausgehen lassen/ von dato 1590. biß auf 94. und auch noch ein anderer zu Siena, der von ihme eine Historie von S. Catharina von Senis ausgehen lassen/ so sehr sinnreich inventirt/ und von Peter de Jode , einem Antorffer/ in CII. MARCO von Siena. Schnitt kommen; diese beyde waren auch sehr gute Mahler.Neben diesen stunde auch auf Marco von Siena, der auch das Lob eines fürtreflichen Mahlers erlangt/ und von Michael Angelo dem Raphael Urbyn gleich geachtet worden. Bey diesem hatte Arnoldus Mytens gelernet/ also/ daß selbiger nohtwendig lang gelebt haben muß.Es CIII. ANDREAS BOSIUTO. war auch ein Florentiner/ Andreas Bosiuto, so einen Passion/ durch Jode geschnitten/ ausgehen lassen/ welcher Bosiuto dann auch für einen fürtreflichen Mahler gehalten worden.

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Diese beyde nun waren nicht schlecht im mahlen/ dann <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2788 http://d-nb.info/gnd/132576872 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500019089 http://viaf.org/viaf/47926770">Caesar</persName></hi> in Landschaften fürtreflich gewesen/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2789 http://d-nb.info/gnd/119250403 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500000021 http://viaf.org/viaf/5737049">Paulus</persName></hi> aber hat darvon nicht viel gehalten/ sagende: Daß es leicht seye einen Berg hinter den andern zu setzen/ doch als er es in dem Werk selbst probiren wollen/ hat er mehrere Mühe dabey gefunden/ als er sichs eingebildt/ dann ein Berg hinter dem andern auch seinen Wolstand haben soll und muß/ und ihn hart genug ankommen <note place="right"><hi rendition="#aq">CI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-632 http://d-nb.info/gnd/118605046 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500013995 http://viaf.org/viaf/7661075"><hi rendition="#aq">VENTURA SALIMBEN</hi></persName> von <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-16 http://www.geonames.org/3166548/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011179">Siena</placeName></hi>.</note> ist.Zu derselben Zeit war ferner <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-632 http://d-nb.info/gnd/118605046 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500013995 http://viaf.org/viaf/7661075"><hi rendition="#aq">Ventura Salimben</hi></persName> von <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-16 http://www.geonames.org/3166548/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011179">Siena</placeName>,</hi> so sehr artige Sachen in Kupfer von seiner Hand ausgehen lassen/ von dato <date when="1590">1590.</date> biß auf <date when="1594">94.</date> und auch noch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5387">ein anderer zu <hi rendition="#aq">Siena</hi></persName>, der von ihme eine Historie von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1659 http://d-nb.info/gnd/11856059X http://viaf.org/viaf/88945946"><hi rendition="#aq">S. 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Bey diesem hatte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2061 http://d-nb.info/gnd/12180710X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021394 http://viaf.org/viaf/77181132">Arnoldus Mytens</persName></hi> gelernet/ also/ daß selbiger nohtwendig lang gelebt haben muß.Es <note place="right"><hi rendition="#aq">CIII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2911 http://d-nb.info/gnd/124831311 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023953">ANDREAS BOSIUTO</persName></hi>.</note> war auch ein Florentiner/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2911 http://d-nb.info/gnd/124831311 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023953">Andreas Bosiuto</persName>,</hi> so einen Passion/ durch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3040 http://d-nb.info/gnd/101211376 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500015194 http://viaf.org/viaf/69204209">Jode</persName></hi> geschnitten/ ausgehen lassen/ welcher <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2911 http://d-nb.info/gnd/124831311 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023953">Bosiuto</persName></hi> dann auch für einen fürtreflichen Mahler gehalten worden.</p>
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[[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 194]/0230] Antiche Geschirr zu machen/ als dergleichen über Frescatii oder Monte Dragone, in einem Lusthaus eines Cardinals/ von Gold verzieret Silbern und Kupfern/ sehr vernünftig und klug/ in Gestalt eines Trophaei oder Sieg-Zeichens zu sehen. XCV. RICHARDO.Wiederum hat in Gesellschaft Raphaels von Bretso einer/ Namens Richardo, gelebt/ der mit ihme gleicher massen in dem Palast gearbeitet/ und auch in der Kunst wolerfahren gewesen/ wie nicht weniger grossen Lust darzu gehabt; dieser nun hatte in die Kirchen der Florentiner zu Rom ein Ecce Homo-Bild verfärtiget/ worüber/ als er Raphaeln befragt/ welches Gesicht in solchem Bild ihn das bäste zu seyn bedünke? vermerkte Raphael wol/ daß ihme selbst das leidende JEsus-Gesicht sonderbar gefiele/ weswegen er auf ein Bild/ das ruckwerts gestanden/ und kein Gesicht gehabt/ gewiesen/ mit Vermeldung/ daß dieses Bild/ so man es anderster von vornen sehen könte/ vielleicht ein hübschers Angesicht haben dörfte/ die andern aber alle gefielen ihme nicht sonders wol/ welches dann von dem Umstand/ der in viel andern jungen Mahlern bestanden/ in ein Gelächter gezogen/ und oftermalen mit Lachen erzehlet worden. Und hieraus nun haben junge Mahler zu lernen/ was sie von ihren Sachen halten/ und daß sie ihre Stuck nicht allzuviel/ in Gegenwärtigkeit anderer berühmten Künstlere/ rühmen sollen/ sintemalen dieselbe sehr sinnreiche Stich auszutheilen wissen/ welche einem wol das Herz/ aber nicht den Leib/ solten verwunden. XCVI. STEPHANO PARAC.. Oben ist von einem/ Steffan Parac mit Namen/ Anregung gethan worden/ dessen nun auch mit mehrerm zu gedenken/ so ist derselbe von Paris/ und ein Baumeister des Cardinals Sermonetta gewesen/ er ware aber sehr liebreich im Zeichnen/ und sonderlich ist von ihm ein Ecce homo zu einem Kupferstich für Antonio Lafreri seinen Landsmann gezeichnet worden/ welches nachgehends von Cornelio Cort gestochen/ und für Taddeo Zucchero Zeichnung gehalten worden; dieser war auch im Kupferstechen selbst sehr gut/ er hatte die Capelle des Papsts/ da er mit seinen Cardinälen bey der Meß sitzt/ und der Papst über S. Peters Platz den Segen oder die benediction gibt/ samt noch mehr andern Dingen/ gemachet; auch stellte er die Ruinen zu Rom sehr wol und natürlich vor/ weiln er selbst ein guter Baumeister war/ und also leicht verstehen konte/ was die eingefallene Sachen gewesen. Von ihm seynd einige Stuck/ welche zu sehr verfallen/ wieder zu voriger Gänze gebracht worden. Von Rom hat er sich mit seinem Gesind wieder nach Paris erhoben/ woselbst er dann auch gestorben ist. XCVII. PASQUALIN de la Marca.Nun war weiters auch einer zu Rom/ Namens Pasqualyn de la Marca, dieser/ als er in Gesellschaft des Guidonio auf naß gearbeitet/ hat in einem Jahr so stark in der Kunst zugenommen/ daß darüber sich höchlich zu verwundern gewesen; er machte einige Tuch von Oelfarben/ worein er auch Landschaften/ mit grosser Zierde/gebracht/ und diese nun stunden in der Kirchen von Terme Diocletiano. Nach solchem war auch einer/ Caesar von Salusto im Piemont/vorhanden/ der grosse Gemeinschaft mit Johann Soens, dem Antorfischen berühmten Landschaftmahler/ gepflogen/ und seiner Manier sehr nachgefolget/so/ daß aus ihm auch ein sehr künstlicher Landschaftmahler worden/ der in solchen viel der Italiäner übertroffen/ welches dann abzunehmen aus seinen Landschaften nächst Sala Regi auf naß/ auch nicht weit von Pasquyn zu Rom/ in einem Palast eines Spanischen Bischofs/ aus einem Saal voller Landschaften auf naß/ die alle sehr gefällig und wol gemacht sind.Dieser hatte zum Mitgesellen einen Spanier/ Paulo geheissen/ die dann zusammen eine Capelle/Alla Trinita, verfärtiget/ und in die Mitte für die hohe Altar-Tafel einen Englischen Gruß/ allwo sehr artig Caesars herabsinkende Wolke gemahlt/ auf der andern Seite aber ist zu Gesicht kommen/ wie GOtt die Schlange verflucht/ und auf der einen/ als mich bedünket/ eine Christnacht/ so sehr wohl gemahlt da stehet; Ferner machten sie in Strada del popolo eine Facciata, worinn unter andern die Histori oder Fabel/ wie Pluto Proserpinam entführt/ neben mehr andern Dingen kommen. Diese beyde nun waren nicht schlecht im mahlen/ dann Caesar in Landschaften fürtreflich gewesen/ Paulus aber hat darvon nicht viel gehalten/ sagende: Daß es leicht seye einen Berg hinter den andern zu setzen/ doch als er es in dem Werk selbst probiren wollen/ hat er mehrere Mühe dabey gefunden/ als er sichs eingebildt/ dann ein Berg hinter dem andern auch seinen Wolstand haben soll und muß/ und ihn hart genug ankommen ist.Zu derselben Zeit war ferner Ventura Salimben von Siena, so sehr artige Sachen in Kupfer von seiner Hand ausgehen lassen/ von dato 1590. biß auf 94. und auch noch ein anderer zu Siena, der von ihme eine Historie von S. Catharina von Senis ausgehen lassen/ so sehr sinnreich inventirt/ und von Peter de Jode , einem Antorffer/ in Schnitt kommen; diese beyde waren auch sehr gute Mahler.Neben diesen stunde auch auf Marco von Siena, der auch das Lob eines fürtreflichen Mahlers erlangt/ und von Michael Angelo dem Raphael Urbyn gleich geachtet worden. Bey diesem hatte Arnoldus Mytens gelernet/ also/ daß selbiger nohtwendig lang gelebt haben muß.Es war auch ein Florentiner/ Andreas Bosiuto, so einen Passion/ durch Jode geschnitten/ ausgehen lassen/ welcher Bosiuto dann auch für einen fürtreflichen Mahler gehalten worden. CXVIII. CAESAR von Salusto. CXIX. JOHANN Soens. C. PAULO Spanier. CI. VENTURA SALIMBEN von Siena. CII. MARCO von Siena. CIII. ANDREAS BOSIUTO.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 194]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/230>, abgerufen am 29.11.2024.