[Spaltenumbruch]
zuweilen niederträchtig geführet. Jenes ist geschehen/ um jedem Stuck in diesen Künsten/ seinen Eigenthüm- und Ursprünglichen Namen/ nach Gebrauch und Gewonheit/ zu geben. Das letzere entschuldige ich damit/ daß dißorts mein Zweck nicht ist/ einen Oratorem oder Wolredener abzugeben/ sondern allein/ allen Kunstliebenden in diesen dreyen Künsten an Hand zu stehen. Demnach verhoffe ich/ der günstige Leser werde diese meine Wolmeinung genemhalten/ weil ich damit auf nichts anders abgesehen/ als allein dieser edlen Kunst und Profession Liebenden/[Spaltenumbruch]
auf vieler so vielfältiges Verlangen und inständiges Begehren/ so viel mir möglich/ ein Genügen zu thun/ zugleich auch die Gedächtnis/ so wol der Antichen/ als der nochlebenden/ Griechischen/ Italiänischen/ Hoch- und Nieder-Teutschen/ berühmtesten Virtuosen und Künstlere zu erneuren/ auch dero Leben und Wandel/ samt dem Gedächtnis ihrer lobwürdigsten Werke/ auch (so viel möglich) den Contrafäten der vornemsten unter ihnen/ auf die Nachwelt fort zu pflanzen.[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Götter, so die blinden Heyden zum anbeten vorgestellt, Man von allen rechten Christen billig vor verworffen hält. Wan man aber nur allein Seine Kunst an ihnen zeiget, So ist es gar wol gethan, So hat man den Zweck erreichet.
[Spaltenumbruch]
zuweilen niederträchtig geführet. Jenes ist geschehen/ um jedem Stuck in diesen Künsten/ seinen Eigenthüm- und Ursprünglichen Namen/ nach Gebrauch und Gewonheit/ zu geben. Das letzere entschuldige ich damit/ daß dißorts mein Zweck nicht ist/ einen Oratorem oder Wolredener abzugeben/ sondern allein/ allen Kunstliebenden in diesen dreyen Künsten an Hand zu stehen. Demnach verhoffe ich/ der günstige Leser werde diese meine Wolmeinung genemhalten/ weil ich damit auf nichts anders abgesehen/ als allein dieser edlen Kunst und Profession Liebenden/[Spaltenumbruch]
auf vieler so vielfältiges Verlangen und inständiges Begehren/ so viel mir möglich/ ein Genügen zu thun/ zugleich auch die Gedächtnis/ so wol der Antichen/ als der nochlebenden/ Griechischen/ Italiänischen/ Hoch- und Nieder-Teutschen/ berühmtesten Virtuosen und Künstlere zu erneuren/ auch dero Leben und Wandel/ samt dem Gedächtnis ihrer lobwürdigsten Werke/ auch (so viel möglich) den Contrafäten der vornemsten unter ihnen/ auf die Nachwelt fort zu pflanzen.[Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Götter, so die blinden Heyden zum anbeten vorgestellt, Man von allen rechten Christen billig vor verworffen hält. Wan man aber nur allein Seine Kunst an ihnen zeiget, So ist es gar wol gethan, So hat man den Zweck erreichet.
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[[I, Vorrede, S. 6]/0029]
zuweilen niederträchtig geführet. Jenes ist geschehen/ um jedem Stuck in diesen Künsten/ seinen Eigenthüm- und Ursprünglichen Namen/ nach Gebrauch und Gewonheit/ zu geben. Das letzere entschuldige ich damit/ daß dißorts mein Zweck nicht ist/ einen Oratorem oder Wolredener abzugeben/ sondern allein/ allen Kunstliebenden in diesen dreyen Künsten an Hand zu stehen. Demnach verhoffe ich/ der günstige Leser werde diese meine Wolmeinung genemhalten/ weil ich damit auf nichts anders abgesehen/ als allein dieser edlen Kunst und Profession Liebenden/
auf vieler so vielfältiges Verlangen und inständiges Begehren/ so viel mir möglich/ ein Genügen zu thun/ zugleich auch die Gedächtnis/ so wol der Antichen/ als der nochlebenden/ Griechischen/ Italiänischen/ Hoch- und Nieder-Teutschen/ berühmtesten Virtuosen und Künstlere zu erneuren/ auch dero Leben und Wandel/ samt dem Gedächtnis ihrer lobwürdigsten Werke/ auch (so viel möglich) den Contrafäten der vornemsten unter ihnen/ auf die Nachwelt fort zu pflanzen.
[Abbildung
[Abbildung Götter, so die blinden Heyden zum anbeten vorgestellt,
Man von allen rechten Christen billig vor verworffen hält.
Wan man aber nur allein Seine Kunst an ihnen zeiget,
So ist es gar wol gethan, So hat man den Zweck erreichet. ]
]
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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Vorrede, S. 6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/29>, abgerufen am 23.11.2024.
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