Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch] Drum folgt ich ihm auch nach. Es können
meine Schriften

mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk-
mal stifften.

12 Apollonius Tyaneus.

Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver-
langen/

nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan-
gen/

begab ich mich so gar in Indien hinein.
Ein Magus wolte ich durchaus genennet
seyn.

13 Ariarathes Rex.

Dritte Platte. In Cappadocien ich meinen Zepter führte/
und als gekröntes Haupt aufs klügeste re-
girte.

Den Frommen hieß man mich: weil alles/
was an mir/

der edlen Frömmkeit war gewidmet für und
für.

14 Carneades.

Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß
ergeben.

In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan-
zes Leben.

Rom prüfte den Verstand: der sich bey
mir aufhielt/

da ich/ als ein Legat, die Sache wol ge-
spielt.

15 Cynegirus.

Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte
kämpfen/

da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten
dämpfen/

verlohr ich beyde Händ'; ich hielt das
Schiff noch an/

mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol
gethan?

16 Demosthenes.

Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen Grie-
chenland
.

Mein Honig-süßer Mund war weit und breit
bekant.

Manch Aufruhr ward von mir aufs schick-
lichste gestillet.

Ich hab' auf solche Weis des Redners
Zweck erfüllet.

17 Demetrius Rex.

Egypten fühlte stark mein ritterlichs Be-
ginnen.

Der Ptolomaeus wurd es selbst mit Schaden
innen/

da ich ihm siegte ob. Ganz Cypern ich be-
kam.

Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist
mein Nam.

[Spaltenumbruch]

18 Hellen.

Es hat Deucaleon das Leben mir gegeben.
In Griechenland mein Ruhm stets pflegte
hoch zu schweben.

Die Griechen/ Hellenes sich nennten selbst
von mir.

Man nennte mich mit Recht der Helden
schönste Zier.

Vierte Platte. 19 Augustus & Livia.

Rom war mir unterthan. Den Weltkreis ich
besiegte.

doch Teutschland widerstund/ da ich es hart
bekriegte/

mit großer Dapferkeit; mein Varus büß-
te ein.

Der Livien mein Herz ergeben wolte seyn.

20 Byzas Heros.

Byzanz/ das heut zu tag Constantinopel heist/
und seinem Muhammed viel Ehr und Ruhm
erweist/

von mir erbauet ward. So gehts auf die-
ser Erden/

daß der Veränderung mus alles dienstbar
werden.

21 Cleopatra.

Eh im Triumf ich wolt nach Rom mich lassen
führen/

als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren
den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen
reizte ich

so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich.

22 P. Cornelius Scipio Africanus.

Serapis zeugte mich/ und pflanzte mir selbst
ein/

was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu
seyn.

Es muste Hannibal mir wider willen gön-
nen

den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich
war zu nennen.

23 Diomedes Heros.

Das Land Aetolien war mein Geburtes Ort.
Tydeus zeugte mich und pflanzte auf mich
fort

den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros-
sen Thaten

stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah-
ten.

24 Hannibal.

Mein Vatter hielt mich an/ den Göttern hoch
zu schwören

in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver-
sehren

auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist
in mir.

Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher
Begier.

[Spaltenumbruch] Drum folgt ich ihm auch nach. Es können
meine Schriften

mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk-
mal stifften.

12 Apollonius Tyaneus.

Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver-
langen/

nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan-
gen/

begab ich mich so gar in Indien hinein.
Ein Magus wolte ich durchaus genennet
seyn.

13 Ariarathes Rex.

Dritte Platte. In Cappadocien ich meinen Zepter führte/
und als gekröntes Haupt aufs klügeste re-
girte.

Den Frommen hieß man mich: weil alles/
was an mir/

der edlen Frömmkeit war gewidmet für und
für.

14 Carneades.

Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß
ergeben.

In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan-
zes Leben.

Rom prüfte den Verstand: der sich bey
mir aufhielt/

da ich/ als ein Legat, die Sache wol ge-
spielt.

15 Cynegirus.

Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte
kämpfen/

da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten
dämpfen/

verlohr ich beyde Händ’; ich hielt das
Schiff noch an/

mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol
gethan?

16 Demosthenes.

Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen Grie-
chenland
.

Mein Honig-süßer Mund war weit und breit
bekant.

Manch Aufruhr ward von mir aufs schick-
lichste gestillet.

Ich hab’ auf solche Weis des Redners
Zweck erfüllet.

17 Demetrius Rex.

Egypten fühlte stark mein ritterlichs Be-
ginnen.

Der Ptolomaeus wurd es selbst mit Schaden
innen/

da ich ihm siegte ob. Ganz Cypern ich be-
kam.

Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist
mein Nam.

[Spaltenumbruch]

18 Hellen.

Es hat Deucaleon das Leben mir gegeben.
In Griechenland mein Ruhm stets pflegte
hoch zu schweben.

Die Griechen/ Hellenes sich nennten selbst
von mir.

Man nennte mich mit Recht der Helden
schönste Zier.

Vierte Platte. 19 Augustus & Livia.

Rom war mir unterthan. Den Weltkreis ich
besiegte.

doch Teutschland widerstund/ da ich es hart
bekriegte/

mit großer Dapferkeit; mein Varus büß-
te ein.

Der Livien mein Herz ergeben wolte seyn.

20 Byzas Heros.

Byzanz/ das heut zu tag Constantinopel heist/
und seinem Muhammed viel Ehr und Ruhm
erweist/

von mir erbauet ward. So gehts auf die-
ser Erden/

daß der Veränderung mus alles dienstbar
werden.

21 Cleopatra.

Eh im Triumf ich wolt nach Rom mich lassen
führen/

als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren
den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen
reizte ich

so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich.

22 P. Cornelius Scipio Africanus.

Serapis zeugte mich/ und pflanzte mir selbst
ein/

was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu
seyn.

Es muste Hannibal mir wider willen gön-
nen

den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich
war zu nennen.

23 Diomedes Heros.

Das Land Aetolien war mein Geburtes Ort.
Tydeus zeugte mich und pflanzte auf mich
fort

den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros-
sen Thaten

stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah-
ten.

24 Hannibal.

Mein Vatter hielt mich an/ den Göttern hoch
zu schwören

in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver-
sehren

auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist
in mir.

Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher
Begier.

<TEI>
  <text xml:id="ta1675">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="1">
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <pb facs="#f0223" xml:id="pb-132" n="[I, Buch 2 (Skulptur), S. 44]"/>
              <cb/>
              <l>Drum folgt ich ihm auch nach. Es können<lb/>
meine Schriften</l><lb/>
              <l>mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk-<lb/>
mal stifften.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.1">12 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1300" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1512 http://d-nb.info/gnd/118503685 http://viaf.org/viaf/25393339"><hi rendition="#aq">Apollonius Tyaneus</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver-<lb/>
langen/</l><lb/>
              <l>nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan-<lb/>
gen/</l><lb/>
              <l>begab ich mich so gar in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-344 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000208">Indien</placeName> hinein.</l><lb/>
              <l>Ein <hi rendition="#aq">Magus</hi> wolte ich durchaus genennet<lb/>
seyn.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.2">13 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1302" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1513"><hi rendition="#aq">Ariarathes Rex</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/105#figure-0105.1">Dritte Platte</ref>.</note>
              <l>In <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-618 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=6003016">Cappadocien</placeName> ich meinen Zepter führte/</l><lb/>
              <l>und als gekröntes Haupt aufs klügeste re-<lb/>
girte.</l><lb/>
              <l>Den Frommen hieß man mich: weil alles/<lb/>
was an mir/</l><lb/>
              <l>der edlen Frömmkeit war gewidmet für und<lb/>
für.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.3">14 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1304" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1242 http://d-nb.info/gnd/118560263 http://viaf.org/viaf/14899903"><hi rendition="#aq">Carneades</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß<lb/>
ergeben.</l><lb/>
              <l>In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan-<lb/>
zes Leben.</l><lb/>
              <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> prüfte den Verstand: der sich bey<lb/>
mir aufhielt/</l><lb/>
              <l>da ich/ als ein <hi rendition="#aq">Legat,</hi> die Sache wol ge-<lb/>
spielt.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.4">15 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1306" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1514"><hi rendition="#aq">Cynegirus</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte<lb/>
kämpfen/</l><lb/>
              <l>da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten<lb/>
dämpfen/</l><lb/>
              <l>verlohr ich beyde Händ&#x2019;; ich hielt das<lb/>
Schiff noch an/</l><lb/>
              <l>mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol<lb/>
gethan?</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.5">16 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1310" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-891 http://d-nb.info/gnd/118524658 http://viaf.org/viaf/97431686"><hi rendition="#aq">Demosthenes</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Grie-<lb/>
chenland</placeName>.</l><lb/>
              <l>Mein Honig-süßer Mund war weit und breit<lb/>
bekant.</l><lb/>
              <l>Manch Aufruhr ward von mir aufs schick-<lb/>
lichste gestillet.</l><lb/>
              <l>Ich hab&#x2019; auf solche Weis des Redners<lb/>
Zweck erfüllet.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.6">17 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1313" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-660 http://d-nb.info/gnd/118524623 http://viaf.org/viaf/42629081"><hi rendition="#aq">Demetrius Rex</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName> fühlte stark mein ritterlichs Be-<lb/>
ginnen.</l><lb/>
              <l>Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391"><hi rendition="#aq">Ptolomaeus</hi></persName> wurd es selbst mit Schaden<lb/>
innen/</l><lb/>
              <l>da ich ihm siegte ob. Ganz <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-385 http://www.geonames.org/146670/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1006894">Cypern</placeName> ich be-<lb/>
kam.</l><lb/>
              <l>Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist<lb/>
mein Nam.</l><lb/>
            </lg>
            <cb/>
            <p xml:id="p0132.7">18 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1316" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1515"><hi rendition="#aq">Hellen</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Es hat <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1516"><hi rendition="#aq">Deucaleon</hi></persName> das Leben mir gegeben.</l><lb/>
              <l>In <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Griechenland</placeName> mein Ruhm stets pflegte<lb/>
hoch zu schweben.</l><lb/>
              <l>Die Griechen/ <hi rendition="#aq">Hellenes</hi> sich nennten selbst<lb/>
von mir.</l><lb/>
              <l>Man nennte mich mit Recht der Helden<lb/>
schönste Zier.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.8"><note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/106#figure-0106.1">Vierte Platte</ref>.</note> 19 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1319" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augustus</persName> &amp; <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-860 http://d-nb.info/gnd/119226014 http://viaf.org/viaf/23674250">Livia</persName></hi></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> war mir unterthan. Den Weltkreis ich<lb/>
besiegte.</l><lb/>
              <l>doch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-784">Teutschland</placeName> widerstund/ da ich es hart<lb/>
bekriegte/</l><lb/>
              <l>mit großer Dapferkeit; mein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1517 http://d-nb.info/gnd/118767321 http://viaf.org/viaf/3266608"><hi rendition="#aq">Varus</hi></persName> büß-<lb/>
te ein.</l><lb/>
              <l>Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-860 http://d-nb.info/gnd/119226014 http://viaf.org/viaf/23674250"><hi rendition="#aq">Livi</hi>en</persName> mein Herz ergeben wolte seyn.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.9">20 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1322" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzas Heros</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-619">Byzanz</placeName>/ das heut zu tag <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-54 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002473">Constantinopel</placeName> heist/</l><lb/>
              <l>und seinem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632"><hi rendition="#aq">Muhammed</hi></persName> viel Ehr und Ruhm<lb/>
erweist/</l><lb/>
              <l>von mir erbauet ward. So gehts auf die-<lb/>
ser Erden/</l><lb/>
              <l>daß der Veränderung mus alles dienstbar<lb/>
werden.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.10">21 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1325" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-320 http://d-nb.info/gnd/11856322X http://viaf.org/viaf/97737753"><hi rendition="#aq">Cleopatra</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Eh im Triumf ich wolt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> mich lassen<lb/>
führen/</l><lb/>
              <l>als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren</l><lb/>
              <l>den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen<lb/>
reizte ich</l><lb/>
              <l>so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.11">22 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1327" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-779 http://d-nb.info/gnd/118612336 http://viaf.org/viaf/3714642"><hi rendition="#aq">P. Cornelius Scipio Africanus</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-107 http://d-nb.info/gnd/118642227 http://viaf.org/viaf/805519"><hi rendition="#aq">Serapis</hi></persName> zeugte mich/ und pflanzte mir selbst<lb/>
ein/</l><lb/>
              <l>was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu<lb/>
seyn.</l><lb/>
              <l>Es muste <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1271 http://d-nb.info/gnd/118545655 http://viaf.org/viaf/41819384">Hannibal</persName> mir wider willen gön-<lb/>
nen</l><lb/>
              <l>den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich<lb/>
war zu nennen.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.12">23 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1329" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4465 http://d-nb.info/gnd/119315238 http://viaf.org/viaf/74660488"><hi rendition="#aq">Diomedes Heros</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Das Land <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-270 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002678"><hi rendition="#aq">Aetolien</hi></placeName> war mein Geburtes Ort.</l><lb/>
              <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1520"><hi rendition="#aq">Tydeus</hi></persName> zeugte mich und pflanzte auf mich<lb/>
fort</l><lb/>
              <l>den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros-<lb/>
sen Thaten</l><lb/>
              <l>stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah-<lb/>
ten.</l><lb/>
            </lg>
            <p xml:id="p0132.13">24 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1333" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1271 http://d-nb.info/gnd/118545655 http://viaf.org/viaf/41819384"><hi rendition="#aq">Hannibal</hi></persName></name>.</p>
            <lg rendition="#c" type="poem">
              <l>Mein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1508 http://d-nb.info/gnd/118869329 http://viaf.org/viaf/64805217">Vatter</persName> hielt mich an/ den Göttern hoch<lb/>
zu schwören</l><lb/>
              <l>in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver-<lb/>
sehren</l><lb/>
              <l>auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist<lb/>
in mir.</l><lb/>
              <l>Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher<lb/>
Begier.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[I, Buch 2 (Skulptur), S. 44]/0223] Drum folgt ich ihm auch nach. Es können meine Schriften mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk- mal stifften. 12 Apollonius Tyaneus. Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver- langen/ nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan- gen/ begab ich mich so gar in Indien hinein. Ein Magus wolte ich durchaus genennet seyn. 13 Ariarathes Rex. In Cappadocien ich meinen Zepter führte/ und als gekröntes Haupt aufs klügeste re- girte. Den Frommen hieß man mich: weil alles/ was an mir/ der edlen Frömmkeit war gewidmet für und für. 14 Carneades. Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß ergeben. In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan- zes Leben. Rom prüfte den Verstand: der sich bey mir aufhielt/ da ich/ als ein Legat, die Sache wol ge- spielt. 15 Cynegirus. Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte kämpfen/ da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten dämpfen/ verlohr ich beyde Händ’; ich hielt das Schiff noch an/ mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol gethan? 16 Demosthenes. Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen Grie- chenland. Mein Honig-süßer Mund war weit und breit bekant. Manch Aufruhr ward von mir aufs schick- lichste gestillet. Ich hab’ auf solche Weis des Redners Zweck erfüllet. 17 Demetrius Rex. Egypten fühlte stark mein ritterlichs Be- ginnen. Der Ptolomaeus wurd es selbst mit Schaden innen/ da ich ihm siegte ob. Ganz Cypern ich be- kam. Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist mein Nam. 18 Hellen. Es hat Deucaleon das Leben mir gegeben. In Griechenland mein Ruhm stets pflegte hoch zu schweben. Die Griechen/ Hellenes sich nennten selbst von mir. Man nennte mich mit Recht der Helden schönste Zier. 19 Augustus & Livia. Vierte Platte. Rom war mir unterthan. Den Weltkreis ich besiegte. doch Teutschland widerstund/ da ich es hart bekriegte/ mit großer Dapferkeit; mein Varus büß- te ein. Der Livien mein Herz ergeben wolte seyn. 20 Byzas Heros. Byzanz/ das heut zu tag Constantinopel heist/ und seinem Muhammed viel Ehr und Ruhm erweist/ von mir erbauet ward. So gehts auf die- ser Erden/ daß der Veränderung mus alles dienstbar werden. 21 Cleopatra. Eh im Triumf ich wolt nach Rom mich lassen führen/ als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen reizte ich so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich. 22 P. Cornelius Scipio Africanus. Serapis zeugte mich/ und pflanzte mir selbst ein/ was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu seyn. Es muste Hannibal mir wider willen gön- nen den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich war zu nennen. 23 Diomedes Heros. Das Land Aetolien war mein Geburtes Ort. Tydeus zeugte mich und pflanzte auf mich fort den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros- sen Thaten stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah- ten. 24 Hannibal. Mein Vatter hielt mich an/ den Göttern hoch zu schwören in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver- sehren auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist in mir. Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher Begier.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/223
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/223>, abgerufen am 05.05.2024.