Sanders, Daniel: Brief an Wilhelm Scherer. Altstrelitz, 7. Dezember 1876.Hochgeehrter Herr Professor, Für Ihre Mittheilungen sage ich Ihnen freundlichen Dank. Durch mich Wenn Sie irgend Mittheilenswerthes erfahren, so bitte ich um Hochgeehrter Herr Professor, Für Ihre Mittheilungen sage ich Ihnen freundlichen Dank. Durch mich Weñ Sie irgend Mittheilenswerthes erfahren, so bitte ich um <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <opener rendition="#et"> <salute>Hochgeehrter Herr Professor,</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/><lb/> <p>Für Ihre Mittheilungen sage ich Ihnen freundlichen Dank. Durch mich<lb/> wird davon sicher Nichts in die Öffentlichkeit dringen, es war mir nur darum<lb/> zu thun, die augenblickliche Sachlage richtig würdigen zu köñen. Von <persName ref="http://d-nb.info/gnd/11865103X"><hi rendition="#aq"><choice><abbr>Auerb.</abbr><expan>Auerbach</expan></choice></hi></persName><lb/> habe ich die freundliche Zusicherung, daß er auch ferner zur gelegenen Zeit für<lb/> uns zu sprechen fortfahren wird. Gegen die <persName ref="http://d-nb.info/gnd/116601825">Kuhn</persName>'sche Variantenlese habe ich<lb/> einen Artikel für die „<bibl>Gegenwart</bibl>“ geschrieben, der hoffentlich Ihren Beifall<lb/> finden wird. Mir kam dazu Ihr trefflicher Aufsatz in der „<bibl>Rundschau</bibl>“ grad<lb/> passend, um einen Absatz daraus meiner Arbeit einzuverleiben. Bewundert<lb/> habe ich den <unclear cert="low" reason="illegible">Muth</unclear> der „<bibl>Vossischen Zeitung</bibl>“, ihren Lesern eine <choice><abbr>orthogr.</abbr><expan>orthographische</expan></choice> Varianten-<lb/> sam̃lung durch 3 Soñtagsbeilagen zu andächtiger Erbauung zu bieten.<lb/> Ich hoffe, mit dem Aufsatz gegen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/116601825">Kuhn</persName></hi> auch dem „<orgName>Rechtschreibungsverein</orgName>“<lb/> zugleich zur <unclear reason="illegible" cert="high">Genüge</unclear> seinen Theil zukommen gelassen zu haben. Fast scheint<lb/> mir, daß er für seine bis dahin bekañt gewordene Beschlüsse die wirk-<lb/> samste „<hi rendition="#aq">berügsichtigung</hi>“ im <bibl>Kladderadatsch</bibl> gefunden. Doch wäre es hübsch<lb/> weñ Sie vielleicht <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/116601825">Kuhn</persName></hi> und dem Verein gelegentlich ein kurzes <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/><lb/> widmen wollten. <choice><abbr>Hr</abbr><expan>Herrn</expan></choice> Dr. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/116601825"><hi rendition="#aq"><choice><abbr>K.</abbr><expan>Kuhn</expan></choice></hi></persName> habe ich unseren und seinen Standpunkt <hi rendition="#u">sehr</hi><lb/> klar gemacht und, falls es ihn noch nach einem Kampf gelüsten<lb/> sollte (was mir aber zweifelhaft ist), ihn aufgefordert, uns an einer<lb/> Stelle anzugreifen, wo wir stehen, nicht aber da, wo er seinen Lesern<lb/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> zu köñen wähnt, daß wir ständen.</p><lb/> <p> Weñ Sie irgend Mittheilenswerthes erfahren, so bitte ich um<lb/> eine (weñ auch nur kurze) Notiz. Den Bogen „<bibl>Rundschau</bibl>“ sende ich zugleich<lb/> mit diesen Zeilen unter bestem Dank zurück. Die „<bibl>Gegenwart</bibl>“, die<lb/> hoffentlich Soñtag über 8 Tage meinen Aufsatz bringen wird, geht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Hochgeehrter Herr Professor,
Für Ihre Mittheilungen sage ich Ihnen freundlichen Dank. Durch mich
wird davon sicher Nichts in die Öffentlichkeit dringen, es war mir nur darum
zu thun, die augenblickliche Sachlage richtig würdigen zu köñen. Von Auerb.
habe ich die freundliche Zusicherung, daß er auch ferner zur gelegenen Zeit für
uns zu sprechen fortfahren wird. Gegen die Kuhn'sche Variantenlese habe ich
einen Artikel für die „Gegenwart“ geschrieben, der hoffentlich Ihren Beifall
finden wird. Mir kam dazu Ihr trefflicher Aufsatz in der „Rundschau“ grad
passend, um einen Absatz daraus meiner Arbeit einzuverleiben. Bewundert
habe ich den Muth der „Vossischen Zeitung“, ihren Lesern eine orthogr. Varianten-
sam̃lung durch 3 Soñtagsbeilagen zu andächtiger Erbauung zu bieten.
Ich hoffe, mit dem Aufsatz gegen Kuhn auch dem „Rechtschreibungsverein“
zugleich zur Genüge seinen Theil zukommen gelassen zu haben. Fast scheint
mir, daß er für seine bis dahin bekañt gewordene Beschlüsse die wirk-
samste „berügsichtigung“ im Kladderadatsch gefunden. Doch wäre es hübsch
weñ Sie vielleicht Kuhn und dem Verein gelegentlich ein kurzes _
widmen wollten. Hr Dr. K. habe ich unseren und seinen Standpunkt sehr
klar gemacht und, falls es ihn noch nach einem Kampf gelüsten
sollte (was mir aber zweifelhaft ist), ihn aufgefordert, uns an einer
Stelle anzugreifen, wo wir stehen, nicht aber da, wo er seinen Lesern
_ zu köñen wähnt, daß wir ständen.
Weñ Sie irgend Mittheilenswerthes erfahren, so bitte ich um
eine (weñ auch nur kurze) Notiz. Den Bogen „Rundschau“ sende ich zugleich
mit diesen Zeilen unter bestem Dank zurück. Die „Gegenwart“, die
hoffentlich Soñtag über 8 Tage meinen Aufsatz bringen wird, geht
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Brief an Wilhelm Scherer. Altstrelitz, 7. Dezember 1876, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_scherer8_1876/1>, abgerufen am 08.07.2024. |