Sanders, Daniel: Brief an Adolf Glaßbrenner. Altstrelitz, 26. März 1871.Mein lieber, guter Bruder Viel Glück zu deinem Geburtstag! Zu einem ausführlichen Ergehe es Dir immer und in Allem, wie wir es Euch von Herzen Eines laß! Ich muß dir's rathen; Schwindel laß den Diplomaten, der ziemt keine Demokratie! Lieber Bruder, immer sei Heiter - ernst, sei froh und frei, Mein lieber, guter Bruder Viel Glück zu deinem Geburtstag! Zu einem ausführlichen Ergehe es Dir im̃er und in Allem, wie wir es Euch von Herzen Eines laß! Ich muß dir‘s rathen; Schwindel laß den Diplomaten, der ziemt keine Demokratie! Lieber Bruder, im̃er sei Heiter – ernst, sei froh und frei, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <opener rendition="#et"> <salute>Mein lieber, guter </salute> <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118539698"> <salute>Bruder</salute> </persName> </opener> <space dim="vertical"/> <p>Viel Glück zu deinem Geburtstag! Zu einem ausführlichen<lb/> Briefe, den ich petto hatte, obgleich ich Dir erst neulich geschrie-<lb/> ben, fehlt mir grade heute die Zeit, da der Abschluss vom Druck<lb/> meines Fremdwörterbuchs (das Dir in <del rendition="#s">f</del> kürzester Zeit zugehen wird)<lb/> allerlei Schreibereien nothwendig macht. Glücklicherweise weißt<lb/> du auch ohne Ausführlicheres, wie ich und wie wir es mit Euch<lb/> meinen. Also nur kurz und bündig:</p><lb/> <p>Ergehe es Dir im̃er und in Allem, wie wir es Euch von Herzen<lb/> wünschen und göñen!! Und du bleib in Allem – bis auf ein Ein-<lb/> ziges – wie du bist. Bis auf ein Einziges! Deñ –</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Eines laß! Ich muß dir‘s rathen;</l><lb/> <l>Schwindel laß den Diplomaten,</l><lb/> <l>der ziemt keine Demokratie!</l><lb/> <l>Lieber Bruder, im̃er sei</l><lb/> <l>Heiter – ernst, sei froh und frei,</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Mein lieber, guter Bruder Viel Glück zu deinem Geburtstag! Zu einem ausführlichen
Briefe, den ich petto hatte, obgleich ich Dir erst neulich geschrie-
ben, fehlt mir grade heute die Zeit, da der Abschluss vom Druck
meines Fremdwörterbuchs (das Dir in kürzester Zeit zugehen wird)
allerlei Schreibereien nothwendig macht. Glücklicherweise weißt
du auch ohne Ausführlicheres, wie ich und wie wir es mit Euch
meinen. Also nur kurz und bündig:
Ergehe es Dir im̃er und in Allem, wie wir es Euch von Herzen
wünschen und göñen!! Und du bleib in Allem – bis auf ein Ein-
ziges – wie du bist. Bis auf ein Einziges! Deñ –
Eines laß! Ich muß dir‘s rathen;
Schwindel laß den Diplomaten,
der ziemt keine Demokratie!
Lieber Bruder, im̃er sei
Heiter – ernst, sei froh und frei,
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