Sanders, Daniel: Brief an Moritz Carrière. Altstrelitz, 29. September 1854.Herrn Moritz Carriere in München. Mein lieber Carriere . Obgleich seit der Unterbrechung unserer früheren Verbin- Von Dir habe ich indirekt oft gehört, doch würde mir Herrn Moritz Carrière in München. Mein lieber Carriere . Obgleich seit der Unterbrechung unserer früheren Verbin- Von Dir habe ich indirekt oft gehört, doch würde mir <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <head>Herrn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119355841">Moritz Carrière</persName></hi> in <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://www.geonames.org/2867714">München</placeName></hi>.</head><lb/> <space dim="vertical"/> <opener rendition="#et"> <salute>Mein lieber </salute> <hi rendition="#aq"> <salute>Carriere</salute> </hi> <salute>.</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p>Obgleich seit der Unterbrechung unserer früheren Verbin-<lb/> dung geraume Zeit verstrichen, so hoffe ich doch, es wird Dir will-<lb/> kom̃en sein, von mir aus der Ferne mit einem freundlichen<lb/> Gruß wieder einmal ein Lebenszeichen zu erhalten, wie ich<lb/> es Dir, einem iñeren Drange gehorchend, in dem beifolgen-<lb/> den „Program̃ eines neuen deutschen Wörterbuches“<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Programm eines neuen Wörterbuches der deutschen Sprache. Leipzig 1854.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=wpVEAAAAcAAJ"> Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 08.12.2017.</ref></note> gebe. –<lb/> Weñ Du es näher ansiehst, wirst du finden, daß ich darin wie<lb/> in früheren Brochüren gegen zwei berühmte Namen in die Schran-<lb/> ken getreten; doch wird Dich, wie ich Dich von früher kenne, des<lb/> Namens Glanz gegen die Fehler <choice><orig>p.</orig><reg>pp.</reg></choice> der <persName ref="http://d-nb.info/gnd/1083009273">Grim̃s</persName> nicht verblen-<lb/> den köñen und gerade deshalb bin ich auf dein Urtheil<lb/> über mein Program̃ um so gespannter. Durch eine einge-<lb/> hendere Besprechung würdest Du mich ungemein ver-<lb/> pflichten. –</p><lb/> <p>Von Dir habe ich indirekt oft gehört, doch würde mir<lb/> eine direkte Mitheilung überaus erfreulich sein. Was ich<lb/> über mich mitzutheilen habe, lässt sich in wenig Worten zusam̃en-<lb/> drängen: Augenblicklich privatisiere ich hier in <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://www.geonames.org/2825922/">Strelitz</placeName></hi>,<lb/> nachdem die Schule, deren Direktor ich gewesen, „ein-<lb/> gegangen worden“ ist; vielleicht kom̃e ich aber später mehr<lb/> in Deine Nähe, weñ ich dem an mich ergangenen Ruf, die<lb/> Direktorstelle an der <orgName ref="http://d-nb.info/gnd/509394-6">jüdischen Realschule</orgName> in <placeName ref="http://www.geonames.org/2925533">Frankfurt<lb/> a/M.</placeName> zu übernehmen Folge leiste, worüber ich mich noch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Herrn Moritz Carrière in München.
Mein lieber Carriere.
Obgleich seit der Unterbrechung unserer früheren Verbin-
dung geraume Zeit verstrichen, so hoffe ich doch, es wird Dir will-
kom̃en sein, von mir aus der Ferne mit einem freundlichen
Gruß wieder einmal ein Lebenszeichen zu erhalten, wie ich
es Dir, einem iñeren Drange gehorchend, in dem beifolgen-
den „Program̃ eines neuen deutschen Wörterbuches“ gebe. –
Weñ Du es näher ansiehst, wirst du finden, daß ich darin wie
in früheren Brochüren gegen zwei berühmte Namen in die Schran-
ken getreten; doch wird Dich, wie ich Dich von früher kenne, des
Namens Glanz gegen die Fehler p. der Grim̃s nicht verblen-
den köñen und gerade deshalb bin ich auf dein Urtheil
über mein Program̃ um so gespannter. Durch eine einge-
hendere Besprechung würdest Du mich ungemein ver-
pflichten. –
Von Dir habe ich indirekt oft gehört, doch würde mir
eine direkte Mitheilung überaus erfreulich sein. Was ich
über mich mitzutheilen habe, lässt sich in wenig Worten zusam̃en-
drängen: Augenblicklich privatisiere ich hier in Strelitz,
nachdem die Schule, deren Direktor ich gewesen, „ein-
gegangen worden“ ist; vielleicht kom̃e ich aber später mehr
in Deine Nähe, weñ ich dem an mich ergangenen Ruf, die
Direktorstelle an der jüdischen Realschule in Frankfurt
a/M. zu übernehmen Folge leiste, worüber ich mich noch
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Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Brief an Moritz Carrière. Altstrelitz, 29. September 1854, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_carriere_1854/1>, abgerufen am 27.07.2024. |