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Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785.

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Gleichmüthigkeit des Erlösers.
(Röm. 8, 28.) empfehlen, und Davids Entschließung in
uns erwecken: Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, ich
werde ihm doch noch danken, daß er mir hilft.

(Psalm 42, 12.) Meine Seele ist stille vor Gott,
der mir hilst.
(Psalm 62, 1.)

Die Zufriedenheit mit allen Führungen Gottes wird
uns auch in den Geschäften dieses Lebens Unver-
drossenheit und Muth, und zu jeder schweren Un-
ternehmung, zu jeder großen Tugend Entschlossen-
heit schenken.
Wenn wir es mit heiliger Gewißheit
wissen, daß alle unsre Umstände von Gott gewählt sind;
wenn wir ihn als den Vater unsers Herrn Jesu Christi
kennen, der durch den Tod seines Sohnes seine zärtliche
unendliche Liebe vor den Augen der ganzen Welt bestä-
tigt hat: wenn wir uns keines muthwilligen Ungehor-
sams, keiner geheimen Sünde, die uns seines Segens
beraubt, bewußt sind; wenn in unsrer Brust wirklich der
Vorsatz lebt, seine folgsame Kinder, sein Eigenthum,
seine Erlöste zu seyn; wenn wir es uns beständig selber
zurufen, daß Gottes Auge uns überall begleitet, daß die-
ser Weg durch die Welt uns endlich an seinen Thron
führen, und zu ihm, unserm Vater und Seligmacher
bringen wird; wenn wir oft unser ganzes Herz vor ihm
ausbreiten, ihm alles, was wir haben, alles, was uns
Freude macht, alles, was wir an andern thun können,
verdanken; wenn es uns ein Ernst ist, der Heiligung
nachzujagen, und unter dem Einfluß seiner Gnade alles,
was ihm an uns mißfallen kann, abzulegen, wegzuschaf-
fen, und zu verschwören; wenn an jedem Morgen unser

erstes

Gleichmüthigkeit des Erlöſers.
(Röm. 8, 28.) empfehlen, und Davids Entſchließung in
uns erwecken: Was betrübſt du dich, meine Seele,
und biſt ſo unruhig in mir? Harre auf Gott, ich
werde ihm doch noch danken, daß er mir hilft.

(Pſalm 42, 12.) Meine Seele iſt ſtille vor Gott,
der mir hilſt.
(Pſalm 62, 1.)

Die Zufriedenheit mit allen Führungen Gottes wird
uns auch in den Geſchäften dieſes Lebens Unver-
droſſenheit und Muth, und zu jeder ſchweren Un-
ternehmung, zu jeder großen Tugend Entſchloſſen-
heit ſchenken.
Wenn wir es mit heiliger Gewißheit
wiſſen, daß alle unſre Umſtände von Gott gewählt ſind;
wenn wir ihn als den Vater unſers Herrn Jeſu Chriſti
kennen, der durch den Tod ſeines Sohnes ſeine zärtliche
unendliche Liebe vor den Augen der ganzen Welt beſtä-
tigt hat: wenn wir uns keines muthwilligen Ungehor-
ſams, keiner geheimen Sünde, die uns ſeines Segens
beraubt, bewußt ſind; wenn in unſrer Bruſt wirklich der
Vorſatz lebt, ſeine folgſame Kinder, ſein Eigenthum,
ſeine Erlöſte zu ſeyn; wenn wir es uns beſtändig ſelber
zurufen, daß Gottes Auge uns überall begleitet, daß die-
ſer Weg durch die Welt uns endlich an ſeinen Thron
führen, und zu ihm, unſerm Vater und Seligmacher
bringen wird; wenn wir oft unſer ganzes Herz vor ihm
ausbreiten, ihm alles, was wir haben, alles, was uns
Freude macht, alles, was wir an andern thun können,
verdanken; wenn es uns ein Ernſt iſt, der Heiligung
nachzujagen, und unter dem Einfluß ſeiner Gnade alles,
was ihm an uns mißfallen kann, abzulegen, wegzuſchaf-
fen, und zu verſchwören; wenn an jedem Morgen unſer

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[274/0280] Gleichmüthigkeit des Erlöſers. (Röm. 8, 28.) empfehlen, und Davids Entſchließung in uns erwecken: Was betrübſt du dich, meine Seele, und biſt ſo unruhig in mir? Harre auf Gott, ich werde ihm doch noch danken, daß er mir hilft. (Pſalm 42, 12.) Meine Seele iſt ſtille vor Gott, der mir hilſt. (Pſalm 62, 1.) Die Zufriedenheit mit allen Führungen Gottes wird uns auch in den Geſchäften dieſes Lebens Unver- droſſenheit und Muth, und zu jeder ſchweren Un- ternehmung, zu jeder großen Tugend Entſchloſſen- heit ſchenken. Wenn wir es mit heiliger Gewißheit wiſſen, daß alle unſre Umſtände von Gott gewählt ſind; wenn wir ihn als den Vater unſers Herrn Jeſu Chriſti kennen, der durch den Tod ſeines Sohnes ſeine zärtliche unendliche Liebe vor den Augen der ganzen Welt beſtä- tigt hat: wenn wir uns keines muthwilligen Ungehor- ſams, keiner geheimen Sünde, die uns ſeines Segens beraubt, bewußt ſind; wenn in unſrer Bruſt wirklich der Vorſatz lebt, ſeine folgſame Kinder, ſein Eigenthum, ſeine Erlöſte zu ſeyn; wenn wir es uns beſtändig ſelber zurufen, daß Gottes Auge uns überall begleitet, daß die- ſer Weg durch die Welt uns endlich an ſeinen Thron führen, und zu ihm, unſerm Vater und Seligmacher bringen wird; wenn wir oft unſer ganzes Herz vor ihm ausbreiten, ihm alles, was wir haben, alles, was uns Freude macht, alles, was wir an andern thun können, verdanken; wenn es uns ein Ernſt iſt, der Heiligung nachzujagen, und unter dem Einfluß ſeiner Gnade alles, was ihm an uns mißfallen kann, abzulegen, wegzuſchaf- fen, und zu verſchwören; wenn an jedem Morgen unſer erſtes

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_erbauungsbuch_1785/280>, abgerufen am 24.11.2024.