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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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chaelis Ebräische Antiq.) Molla Mammuth schenk-
te mir eine türkische Feder, eine Teute voll türkischen To-
bak, und versprach mir einen rothen und vergoldeten
Kopf nachzuschicken *).

Nachdem ich den Türken verlassen hatte, besah ich
das herrliche

Kaiserliche Münzkabinet. Es steht in der Burg
neben dem Naturalienkabinet. Der Aufseher über die
ältern Münzen war nicht da, es war mir aber lieber,
die neuern zu besehen. Ich machte dabei folgende Be-
merkungen:

1) Aeltere goldene Kaiserliche und Oesterreichische
Münzen gibts nicht, als von Friedrich III.
2) So gibts auch keine ältern silbernen Thaler, als
von Maximilian I.
3) Vor der Entdeckung von Amerika waren alle Mün-
zen gar klein, aber gleich nachher wurden alle grösser.
4) Sie liegen hier alle in Schränken mit Schubladen
in viereckigte Fächer abgetheilt, nach der Chronologie,
nach Gelstl. Fürst, Kaiser, Fürsten, Städte etc.
Unter jeder liegt auf einer viereckigten Charte eine Ab-
schrift von ihren beiden Inschriften, und die Bemer-
kung ihres Werths, meist nach Dukaten.
5) Man
*) Auch hier fordert man für einen unbeschlagenen To-
bakspfeifenkopf 6 -- 8. Gulden. Die Dürken ver-
kaufen sie nicht einzeln, sondern 100 -- 1000 weise.
Der ehrliche Muselmann hielt auch nach einigen Ta-
gen sein Wort. Auch verehrte mir Hr. Meusel einen
weissen, leichten, ganz reinen, zum angenehmen An-
benken.

chaelis Ebraͤiſche Antiq.) Molla Mammuth ſchenk-
te mir eine tuͤrkiſche Feder, eine Teute voll tuͤrkiſchen To-
bak, und verſprach mir einen rothen und vergoldeten
Kopf nachzuſchicken *).

Nachdem ich den Tuͤrken verlaſſen hatte, beſah ich
das herrliche

Kaiſerliche Muͤnzkabinet. Es ſteht in der Burg
neben dem Naturalienkabinet. Der Aufſeher uͤber die
aͤltern Muͤnzen war nicht da, es war mir aber lieber,
die neuern zu beſehen. Ich machte dabei folgende Be-
merkungen:

1) Aeltere goldene Kaiſerliche und Oeſterreichiſche
Muͤnzen gibts nicht, als von Friedrich III.
2) So gibts auch keine aͤltern ſilbernen Thaler, als
von Maximilian I.
3) Vor der Entdeckung von Amerika waren alle Muͤn-
zen gar klein, aber gleich nachher wurden alle groͤſſer.
4) Sie liegen hier alle in Schraͤnken mit Schubladen
in viereckigte Faͤcher abgetheilt, nach der Chronologie,
nach Gelſtl. Fuͤrſt, Kaiſer, Fuͤrſten, Staͤdte ꝛc.
Unter jeder liegt auf einer viereckigten Charte eine Ab-
ſchrift von ihren beiden Inſchriften, und die Bemer-
kung ihres Werths, meiſt nach Dukaten.
5) Man
*) Auch hier fordert man fuͤr einen unbeſchlagenen To-
bakspfeifenkopf 6 — 8. Gulden. Die Duͤrken ver-
kaufen ſie nicht einzeln, ſondern 100 — 1000 weiſe.
Der ehrliche Muſelmann hielt auch nach einigen Ta-
gen ſein Wort. Auch verehrte mir Hr. Meuſel einen
weiſſen, leichten, ganz reinen, zum angenehmen An-
benken.
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[587/0625] chaelis Ebraͤiſche Antiq.) Molla Mammuth ſchenk- te mir eine tuͤrkiſche Feder, eine Teute voll tuͤrkiſchen To- bak, und verſprach mir einen rothen und vergoldeten Kopf nachzuſchicken *). Nachdem ich den Tuͤrken verlaſſen hatte, beſah ich das herrliche Kaiſerliche Muͤnzkabinet. Es ſteht in der Burg neben dem Naturalienkabinet. Der Aufſeher uͤber die aͤltern Muͤnzen war nicht da, es war mir aber lieber, die neuern zu beſehen. Ich machte dabei folgende Be- merkungen: 1) Aeltere goldene Kaiſerliche und Oeſterreichiſche Muͤnzen gibts nicht, als von Friedrich III. 2) So gibts auch keine aͤltern ſilbernen Thaler, als von Maximilian I. 3) Vor der Entdeckung von Amerika waren alle Muͤn- zen gar klein, aber gleich nachher wurden alle groͤſſer. 4) Sie liegen hier alle in Schraͤnken mit Schubladen in viereckigte Faͤcher abgetheilt, nach der Chronologie, nach Gelſtl. Fuͤrſt, Kaiſer, Fuͤrſten, Staͤdte ꝛc. Unter jeder liegt auf einer viereckigten Charte eine Ab- ſchrift von ihren beiden Inſchriften, und die Bemer- kung ihres Werths, meiſt nach Dukaten. 5) Man *) Auch hier fordert man fuͤr einen unbeſchlagenen To- bakspfeifenkopf 6 — 8. Gulden. Die Duͤrken ver- kaufen ſie nicht einzeln, ſondern 100 — 1000 weiſe. Der ehrliche Muſelmann hielt auch nach einigen Ta- gen ſein Wort. Auch verehrte mir Hr. Meuſel einen weiſſen, leichten, ganz reinen, zum angenehmen An- benken.

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/625>, abgerufen am 23.11.2024.