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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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On oi theoi philousin, apothneskei neos. Der Vater
des Seligen, der Herr Consistorialrath San-
der,
hat dieß nachgelassene Werk dem Durchl.
Prinz Friedrich von Baaden in einem Brie-
fe, der ganz mit der rührenden Würde eines
frommen dem Grabe sich nähernden Greises ge-
schrieben ist, zugeeignet. Der seelige Mann
hatte dieß Buch ganz zum Druck fertig gemacht,
und nur der Tod verhinderte ihn an der Ueber-
sendung des Manuscripts an den Verleger. Der
weitumfassende Geist des Verfassers lies zwar
nichts unbemerkt, was einen aufmerksamen und
forschenden Reisenden interessiren kann, er rich-
tete aber doch sein Augenmerk vorzüglich auf die
Naturgeschichte, und jeder reisende Naturforscher
kann daher dieß Werk als ein vollständiges und
lehrreiches Handbuch gebrauchen. Der seelige
Sander hat sich durch dasselbe ein immerwäh-
rendes Denkmahl seines mit den mannichfaltig-
sten Kenntnissen bereicherten Geistes, seiner un-
bestechlichen Wahrheitsliebe und seines zärtlichen
und freundschaftlichen Herzens gestiftet. Er hätte
die Laufbahn seines kurzen, aber durch gemein-
nützige Thätigkeit ruhmvollen Lebens nicht schö-
ner krönen können. Kleine Unrichtigkeiten,
Lücken, mangelhafte Nachrichten und Nachläs-
sigkeiten
Ον οι ϑεοι φιλουσιν, αποϑνησκει νεος. Der Vater
des Seligen, der Herr Conſiſtorialrath San-
der,
hat dieß nachgelaſſene Werk dem Durchl.
Prinz Friedrich von Baaden in einem Brie-
fe, der ganz mit der ruͤhrenden Wuͤrde eines
frommen dem Grabe ſich naͤhernden Greiſes ge-
ſchrieben iſt, zugeeignet. Der ſeelige Mann
hatte dieß Buch ganz zum Druck fertig gemacht,
und nur der Tod verhinderte ihn an der Ueber-
ſendung des Manuſcripts an den Verleger. Der
weitumfaſſende Geiſt des Verfaſſers lies zwar
nichts unbemerkt, was einen aufmerkſamen und
forſchenden Reiſenden intereſſiren kann, er rich-
tete aber doch ſein Augenmerk vorzuͤglich auf die
Naturgeſchichte, und jeder reiſende Naturforſcher
kann daher dieß Werk als ein vollſtaͤndiges und
lehrreiches Handbuch gebrauchen. Der ſeelige
Sander hat ſich durch daſſelbe ein immerwaͤh-
rendes Denkmahl ſeines mit den mannichfaltig-
ſten Kenntniſſen bereicherten Geiſtes, ſeiner un-
beſtechlichen Wahrheitsliebe und ſeines zaͤrtlichen
und freundſchaftlichen Herzens geſtiftet. Er haͤtte
die Laufbahn ſeines kurzen, aber durch gemein-
nuͤtzige Thaͤtigkeit ruhmvollen Lebens nicht ſchoͤ-
ner kroͤnen koͤnnen. Kleine Unrichtigkeiten,
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[XX/0026] Ον οι ϑεοι φιλουσιν, αποϑνησκει νεος. Der Vater des Seligen, der Herr Conſiſtorialrath San- der, hat dieß nachgelaſſene Werk dem Durchl. Prinz Friedrich von Baaden in einem Brie- fe, der ganz mit der ruͤhrenden Wuͤrde eines frommen dem Grabe ſich naͤhernden Greiſes ge- ſchrieben iſt, zugeeignet. Der ſeelige Mann hatte dieß Buch ganz zum Druck fertig gemacht, und nur der Tod verhinderte ihn an der Ueber- ſendung des Manuſcripts an den Verleger. Der weitumfaſſende Geiſt des Verfaſſers lies zwar nichts unbemerkt, was einen aufmerkſamen und forſchenden Reiſenden intereſſiren kann, er rich- tete aber doch ſein Augenmerk vorzuͤglich auf die Naturgeſchichte, und jeder reiſende Naturforſcher kann daher dieß Werk als ein vollſtaͤndiges und lehrreiches Handbuch gebrauchen. Der ſeelige Sander hat ſich durch daſſelbe ein immerwaͤh- rendes Denkmahl ſeines mit den mannichfaltig- ſten Kenntniſſen bereicherten Geiſtes, ſeiner un- beſtechlichen Wahrheitsliebe und ſeines zaͤrtlichen und freundſchaftlichen Herzens geſtiftet. Er haͤtte die Laufbahn ſeines kurzen, aber durch gemein- nuͤtzige Thaͤtigkeit ruhmvollen Lebens nicht ſchoͤ- ner kroͤnen koͤnnen. Kleine Unrichtigkeiten, Luͤcken, mangelhafte Nachrichten und Nachlaͤſ- ſigkeiten

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. XX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/26>, abgerufen am 21.11.2024.