wohl grosse Herbaria, welche aber die Motten fressen. Was mir bemerkenswürdig war, bestand in folgenden:
a) Alle Fische aus der Pegnitz, an den Wänden, aber bestaubt.
b)Ochsenhörner von einem in Nürnberg geschlach- teten Ochsen. Sie waren wohl 3. Schuh lang, und weisgrau mit schwarzen Enden.
c) Ein Buccinum mit der grösten Gruppe von Vermi- culiten.
d) Eine Scapula vom Trichechus. Sah wie ein Bret aus. Ist wohl eher vom Wallsisch.
e) Grosse und kleine Sägen vom Sägesisch.
f) Eine favago conchar. wie sie Ellis abgebildet hat.
g) Backenzähne vom Rhinoceros, auch ein ganzes Knochenstück.
h) Ein Vogelkasten, aus dem ein pestilenzialischer Ge- stank herauskam. Einige Vögel waren ganz aufge- fressen, einige im Lande gefangene Mewenarten wa- ren darin.
i) Ein Specht nach Schäfer's Manier zugerichtet. Alle Federn waren in Baumrinde gesteckt.
k) Viele schöne Sachen in Weingeist, als Pholas ana- tifera; Tarantula; Scorpio afer; Bradypus.
l) Ein Uterus, in dem das Kind noch im Durchgange ist. Die Mutter starb im Gebähren. Der Ge- heimerath Trew lies das Stück im Kästchen voll Weingeist aus Böhmen heraus tragen.
m) Schöne Skelette von Delphin's und Rosmarus Köpfen etc.
Hierauf
wohl groſſe Herbaria, welche aber die Motten freſſen. Was mir bemerkenswuͤrdig war, beſtand in folgenden:
a) Alle Fiſche aus der Pegnitz, an den Waͤnden, aber beſtaubt.
b)Ochſenhoͤrner von einem in Nuͤrnberg geſchlach- teten Ochſen. Sie waren wohl 3. Schuh lang, und weisgrau mit ſchwarzen Enden.
c) Ein Buccinum mit der groͤſten Gruppe von Vermi- culiten.
d) Eine Scapula vom Trichechus. Sah wie ein Bret aus. Iſt wohl eher vom Wallſiſch.
e) Groſſe und kleine Saͤgen vom Saͤgeſiſch.
f) Eine favago conchar. wie ſie Ellis abgebildet hat.
g) Backenzaͤhne vom Rhinoceros, auch ein ganzes Knochenſtuͤck.
h) Ein Vogelkaſten, aus dem ein peſtilenzialiſcher Ge- ſtank herauskam. Einige Voͤgel waren ganz aufge- freſſen, einige im Lande gefangene Mewenarten wa- ren darin.
i) Ein Specht nach Schaͤfer’s Manier zugerichtet. Alle Federn waren in Baumrinde geſteckt.
k) Viele ſchoͤne Sachen in Weingeiſt, als Pholas ana- tifera; Tarantula; Scorpio afer; Bradypus.
l) Ein Uterus, in dem das Kind noch im Durchgange iſt. Die Mutter ſtarb im Gebaͤhren. Der Ge- heimerath Trew lies das Stuͤck im Kaͤſtchen voll Weingeiſt aus Boͤhmen heraus tragen.
m) Schoͤne Skelette von Delphin’s und Roſmarus Koͤpfen ꝛc.
Hierauf
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wohl groſſe Herbaria, welche aber die Motten freſſen.
Was mir bemerkenswuͤrdig war, beſtand in folgenden:
a) Alle Fiſche aus der Pegnitz, an den Waͤnden, aber
beſtaubt.
b) Ochſenhoͤrner von einem in Nuͤrnberg geſchlach-
teten Ochſen. Sie waren wohl 3. Schuh lang, und
weisgrau mit ſchwarzen Enden.
c) Ein Buccinum mit der groͤſten Gruppe von Vermi-
culiten.
d) Eine Scapula vom Trichechus. Sah wie ein
Bret aus. Iſt wohl eher vom Wallſiſch.
e) Groſſe und kleine Saͤgen vom Saͤgeſiſch.
f) Eine favago conchar. wie ſie Ellis abgebildet hat.
g) Backenzaͤhne vom Rhinoceros, auch ein ganzes
Knochenſtuͤck.
h) Ein Vogelkaſten, aus dem ein peſtilenzialiſcher Ge-
ſtank herauskam. Einige Voͤgel waren ganz aufge-
freſſen, einige im Lande gefangene Mewenarten wa-
ren darin.
i) Ein Specht nach Schaͤfer’s Manier zugerichtet.
Alle Federn waren in Baumrinde geſteckt.
k) Viele ſchoͤne Sachen in Weingeiſt, als Pholas ana-
tifera; Tarantula; Scorpio afer; Bradypus.
l) Ein Uterus, in dem das Kind noch im Durchgange
iſt. Die Mutter ſtarb im Gebaͤhren. Der Ge-
heimerath Trew lies das Stuͤck im Kaͤſtchen voll
Weingeiſt aus Boͤhmen heraus tragen.
m) Schoͤne Skelette von Delphin’s und Roſmarus
Koͤpfen ꝛc.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/117>, abgerufen am 17.02.2025.
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